Hallo W°°,
W°°":2tn940id schrieb:
Ich kriege hier langsam die Krise!
Was ist Terrorismus?
Terrorismus ist laut Definition die Verbreitung von Angst und Schrecken.
Da fehlt was, nämlich die Gewaltkomponente. Das ist aber wichtig, gerade, weil Du die Verbreitung von Informationen damit gleichsetzt. Na gut, Du wolltest mit Polemik provozieren, es ist Dir gelungen. ;-)
0, Mit dem Schlechtmachen des Boten (böse, böse Medien) kann man nicht die Wahrheit oder Unwahrheit der Nachricht bestimmen. Das ist Kindergartenrhetorik und höchstens bequem und verdummend.
Tja, haben wir denn nun eine Krise? Hier sind
meine Denkansätze
1. a)
Notenbanken taten: Zinssenkungen, Ausgabe von Krediten an Banken gegen die Quasi-Sicherheit wertloser Papiere, Interventionen bei den Regierungen, Steuergeld zur Verfügung zu stellen. Diese Notenbanker sind dauernd mit derart kniffligen Fragen befasst und man kann davon ausgehen, dass so einzigartige, gemeinsame Aktionen nicht unüberlegt stattfinden.
b)
Bankvorstände mussten beim Staat um finanzielle Hilfe fürs Überleben zu betteln. Das ist denen gewiss nicht leichtgefallen.
c) Dafür mussten sie einige
fette, eklige Kröten schlucken: Gehaltsbegrenzung für Vorstandsmitglieder, (sicher sehr unangenehm), keine Dividendenzahlungen, solange staatliche Hilfe andauert, (jedenfalls fürs Erste). Das klingt unwichtig, ist es aber nicht, da eine passable Dividende ein wichtiger Kursstabilisator ist (Stichwort: Dividendenrendite).
d) Die
Banken sparen: bei Neueinstellungen, bei Verhandlungen um Gehaltserhöhungen und bei der Frage, wie Dienstreisen zu bestreiten sind. Flüge werden nicht mehr so freigiebig genehmigt wie früher und im Zug ist jetzt 2. Klasse angesagt.
e) Das alles könnte völlig bedeutungslos sein, oder eben auch nicht:. „Es ist was faul im Staate Dänemark!“?
2.„Was gehen mich die Probleme der Banken an?“
a) Zu kurzsichtig denn: ein Großteil der Betriebsvermögen (Maschinen, Vorräte, Forderungen) sind zu einem erheblichen Teil (z.B, 50 %, das ist wirklich üppig, häufig ist der Anteil viel höher) fremdfinanziert, also mit Krediten bezahlt. Sowas machen Banken.
Der Umfang der heutigen Wirtschaftsleistung beruht auf dem Vermögen der Banken, die Möglichkeiten der Unternehmen durch die Vergabe von Krediten immens zu erweitern.
b) Abschreibungen und realisierte Verluste haben das Eigenkapital vieler am Weltmarkt beteiligten Banken verringert. Immer wenn Verlust gemacht wird, geht Eigenkapital verloren.
c) Die Kreditvergabe der Banken war und ist aber auf komplizierte Weise an das vorhandene Eigenkapital gebunden: weniger Eigenkapital -> weniger Kredite. Und das ist nur die objektive Variante der Auswirkung, hinzu kommt gesteigerte Verlustangst bei nicht bombensicheren Geschäften, Angst vor Fehlern und Arbeitsplatzverlust . . .
3. Das ist real. Egal ob das eine großlettrige Tageszeitung, eine anspruchsvolle Wochenzeitung, Klapsmühleninsasse oder ich das sagt.
4. Der von den Medien transportierte Teil der Geschichte bezieht sich nur auf das Verhalten der Verbraucher: Sparen sie aus Angst oder in der Hoffnung, bald alles noch billiger zu bekommen (Deflation)? Letztendlich beschleunigt es den Vorgang nur, die Probleme wären eh gekommen. Nun kommen sie eben alle gleichzeitig, siehe Pfaelzer. Warten wir mal die Berichtsaison im Frühling nächsten Jahres ab.
Ich bitte um Verzeihung für diesen Rückfall. :mirisnichgut: Dabei hatte ich meine Gedankeninkontinenz so gut unter Kontrolle.
Daniel