Musikunterricht an Schulen zum Ausgleich

alien":1i9th9ec schrieb:
vieleicht wäre hier eine ordendtliche Musiktherapie im Bildungsministerium anzumelden
(Musik bildet und beruhigt)

wie ist eure Meinung?

greez
Dazu bräuchten wir erst mal Musiklehrer, die die Bezeichnung verdienen. Ich kann mich noch lebhaft an meinen letzten erinnern. Wenn ich nicht sowieso und aus eigenem Antrieb eine Gitarre hätte haben wollen, der Unterricht in der Schule hätte mich bestimmt nicht animiert!
 
Hi,

hab grad nen Song von meiner alten Band anno 1997 gehört und fand den irgendwie passend zu dem Thema. Also poste ich den hier einfach mal. Aufgenommen haben wir das Teil im Übungsraum, daher ist die Qualität nicht 100%, aber dennoch (den Umständen entsprechend) anständig.

 
Max":1zknkkfn schrieb:
alien":1zknkkfn schrieb:
vieleicht wäre hier eine ordendtliche Musiktherapie im Bildungsministerium anzumelden
(Musik bildet und beruhigt)

wie ist eure Meinung?

greez
Dazu bräuchten wir erst mal Musiklehrer, die die Bezeichnung verdienen. Ich kann mich noch lebhaft an meinen letzten erinnern. Wenn ich nicht sowieso und aus eigenem Antrieb eine Gitarre hätte haben wollen, der Unterricht in der Schule hätte mich bestimmt nicht animiert!

Mäxchen....dahatte ich Glück
unsere Musiklehrerin hat uns Frank Zappa and the Mothers of Invention hören lassen
danach haben wir Rockband gespielt....
Aber es stimmt schon was du sagst...da gibts schon viel Inkompetenz am schulischem Markte....leider :?

greez

PS: zum Abschiedsbrief, den Sven hier verlinkt hat...: Was für ein gebildet eingebildetes Ar.....(falls der Brief wirklich authentisch ist)
 
doc guitarworld":aqo83m0n schrieb:
W°°":aqo83m0n schrieb:
Ich glaube nicht daran, dass ein Amokläufer bis zum Tag seiner Tat ein braver Junge war. Natürlich hat seine Umwelt seine Andersartigkeit bemerkt. Und? Darf jeder, wie er will?

Ohne Worte: http://www.n-tv.de/734961.html

Ich kann seine Motive sogar verstehen, wenn auch nicht tolerieren.

Selbst wenn der Brief nicht echt sein sollte, zeigt er doch gut auf, woher
derartige Ausbrüche kommen können.

Hallo Doc,

offensichtlich handelt es sich hier um einen Menschen, der sich von allen Seiten irgendwie bedrängt und von allen Menschen verlassen fühlt. Aber wenn man sich seine Motive "Ich will frei sein!" näher anguckt, kommen mir doch erhebliche Zweifel, ob ich die verstehen kann. Denn bei dem jungen Herrn bedeutet Freiheit wohl seine persönliche Freiheit ohne Rücksicht auf andere. Und da geht in unserer Gesellschaft eben nicht. Was er da als Alternativen vorschlägt "Gebt jedem eine Waffe und die Probleme unter den Menschen lösen sich ohne jedliche Einmischung Dritter." kann sich wohl kein vernüftig denkender Mensch wünschen - auch kein Individualist. Denn das Resultat wäre wieder das Recht des Stärkeren.
Der Autor dieses Briefes stellt sich für mich als jemand dar, der sich von der Welt verlassen fühlt und sich in eine Wunschwelt hineinsteigert, in der er persönlich das Maß aller Dinge ist. So etwas kann man sich bestenfalls erlauben, wenn man Diktator in einem afrikanischen Land (oder sonstwo) ist oder allein auf einer einsamen Insel - besser noch auf einem fremden Planeten - wohnt.

Ein Wort noch zum Begriff "Freiheit": Viele Jugendliche haben IMHO eine verklärte Vorstellung vom Begriff "Freiheit" und meinen, wenn sie 18 werden, seien sie frei, Denn dann dürfen sie alles selbst entscheiden. Das ist IMHO ein großer Irrtum. "Freiheit" bedeutet, dass man alles selbst entscheiden muss. Denn es ist niemand da, der Entscheidungen für einen trifft. Dies ist ja gerade der Grund, warum es vielen Menschen so leicht fällt, sich mit totalitären System zu arrangieren - oder irgendwelchen ideologischen Parolen hinterherzulaufen. Denn wenn andere für jemanden das Denken übernehmen, hat man per se weniger Arbeit - und am Ende vielleicht auch nicht die Verantwortung für sein Tun.

Hingegen zeigt dieser Brief schon, dass es in unserer Gesellschaft Menschen gibt, die einfach "durchfallen" - ähnlich wie der Amokläufer von Erfurth, der sein Abitur versiebte und damit nach 13 Jahren Schulbesuch ohne eine Schulabschluss und damit ohne irgendeine Chance auf einen Arbeitsplatz, ja sogar auf ein "normales Leben" dastand. Hier in NRW hätte man trotz verpasstem Abi wenigstens noch die Mittlere Reife gehabt. Das ist nicht viel, aber immerhin ein Abschluss, mit dem man auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz gehen kann.

Indes Ballerspiele kommen mir hier nur wieder als eine billige Ausrede von Politikern vor. Denn indem sie auf die Ballerspiele zeigen, zeigen sie von sich weg. Aber letztlich sind es die (regierenden) Politiker, die in ihren Gesetzen und Bestimmungen das Umfeld schafft, in dem junge Menschen "durchfallen" können. Dieses Thema könnten wir jetzt noch endlos weiterfühen (kinderfeindliche Gesellschaft usw.) aber das lasse ich jetzt einmal.

Meine Mutter führt übrigens solche Amokläufe auf das brutale Fernsehprogramm zurück, denn von Ballerspielen hat sie noch nie etwas gehört. Man sollte sich auch einmal vergegenwärtigen, dass das Wort Amok aus dem Malayischen stammt und lange vor Fernsehen und Ballerspielen "erfunden" wurde.

So, jetzt bin ich 'mal wieder richtig in Schwung gewesen. Aber letztlich stellt sich jeder, der versucht, sein Kind großzuziehen, die Frage "Wo wird mein Kind einmal enden?" Wenn man Glück hat, kann man die Frage höchstens mit "Bis hierhin ging es gut." beantworten.

MfG

JerryCan
 
doc guitarworld":11i944zv schrieb:
Ich kann seine Motive sogar verstehen, wenn auch nicht tolerieren.

Selbst wenn der Brief nicht echt sein sollte, zeigt er doch gut auf, woher
derartige Ausbrüche kommen können.

Er macht es sich in meinen Augen zu leicht.
Die anderen sind schuld. Er sieht, daß er in diese Gruppenstruktur nicht passt.
Er versucht daraufhin, diese Leute zu verachten und zu hassen und schafft es doch nicht, sich davon zu lösen, auch wenn er noch so versucht, sich für "anders", "frei" und "unabhängig" zu erklären; er bleibt in seiner Opferrolle, anstatt sich andere Leute und andere Perspektiven zu suchen.
Das macht ihn in meinen Augen erst zu einem Loser.
Rache.
Wofür?
Dafür, daß andere Leute Deppen sind, die in íhrem Hamsterrad bleiben?
Dafür, daß er es nicht schafft, selbst nach der "Entlassung" aus dem Schulalltag und seinen sozialen Zwängen, andere Maßstäbe an sich anzulegen, als die der "Jocks", die er vorgibt, zu verabscheuen?

Nein, verstehen kann und will ich das nicht.

Gruß,
Woody
 
doc guitarworld":30offba9 schrieb:
Ich würde da aber Kunst, Tanz
und Schriftstellerei nicht außen vor lassen. Den Kindern und Jugendlichen
zu einem besseren Selbstbewußtsein verhelfen, aufzuzeigen, daß
es grossen Spaß macht, sich künstlerisch auszuleben, auch wenn
das eine oder andere Riesenarschloch vielleicht nur müde lächelnd
zum Besten gibt, es sei doch nur brotlose Kunst ...

Ich bin mir nicht sicher, ob es sich hierbei nur um ein riesen Arschloch handelt! Letztens sagte mit noch ein etablierter Auftraggeber (Er Arzt, Sie Rechtsanwältin) , nachdem ich erwähnte, dass ein Bandmitglied Philosophie (nach dem klassichen Klavierstudium, hähä!) studiert:"Ach! Das ist ja auch brotlose Kunst!" Da bekommt man schon das Gefühl, dass sich das Gesellschaftsbild verschiebt. Reich waren die wenigsten Künstler und Denker, aber wenigstens war man gesellschaftlich angesehen oder wurde respektiert! Heute bekommt man ungefähr folgendes zu hören." Toll, was die so können, aber was soll der Scheiß bringen??"


Im übrigen habe ich gerade diesen Text gelesen, den dieser Amokläufer verfasst haben soll. Er beschreibt da u.a. das Problem der "Vermassung". Das stellen wir ja alle fest. Das hat nichts, rein garnichts mit "Ballerspielen" zu tun. Das ist eine stark einseitig gefärbte Betrachtung der Gesellschaft. Aber der Gedanke , der da angeführt wird ist im Prinzip
nicht "aussergewöhnlich" oder "krank". Nunja, "krank" insofern, dass er sich in dieser Gesellschaft offensichtlich nicht mehr "gesund" fühlen konnte. Aber wenn der Text so tatsächlich von dem Amokläufer stammt, dann schocken mich seine Aussagen ehrlich gesagt nicht. Die Reaktion oder vielmehr die Schlussfolgerung, die er aus seiner Betrachtung zieht, ist allerdings schockierend. Das Problem ist allerdings: Finde mal die Menschen, mit denen du dich über sowas vernünftig "auseinandersetzen" kannst....und das ist das Problem!!

P.S:
Hömma! Ihr fiesen Schweine! Nehmt ihr wohl die Zensur raus!!
 
Woody":2p4igxby schrieb:
doc guitarworld":2p4igxby schrieb:
Ich kann seine Motive sogar verstehen, wenn auch nicht tolerieren.

Selbst wenn der Brief nicht echt sein sollte, zeigt er doch gut auf, woher
derartige Ausbrüche kommen können.

Er macht es sich in meinen Augen zu leicht.
Die anderen sind schuld. Er sieht, daß er in diese Gruppenstruktur nicht passt.
Er versucht daraufhin, diese Leute zu verachten und zu hassen und schafft es doch nicht, sich davon zu lösen, auch wenn er noch so versucht, sich für "anders", "frei" und "unabhängig" zu erklären; er bleibt in seiner Opferrolle, anstatt sich andere Leute und andere Perspektiven zu suchen.
Das macht ihn in meinen Augen erst zu einem Loser.
Rache.
Wofür?
Dafür, daß andere Leute Deppen sind, die in íhrem Hamsterrad bleiben?
Dafür, daß er es nicht schafft, selbst nach der "Entlassung" aus dem Schulalltag und seinen sozialen Zwängen, andere Maßstäbe an sich anzulegen, als die der "Jocks", die er vorgibt, zu verabscheuen?

Nein, verstehen kann und will ich das nicht.

Gruß,
Woody

Geht mir auch so. Viel Text eines pubertierenden Nihilisten.
Es ist gar nicht mal so unüblich, dass junge Menschen mit dem Gadanken hart landen, dass "die Erwachsenen" alle fehlbar, und zu großen Teilen auch noch doof sind. Seine Schlussfolgerungen sind jedoch unreif und krank.

Was mir in dieser ganzen Diskussion aber am meisten auf den Sack geht, sind die gebetsmühlenartigen Bekundungen junger Leute, Computerspiele (bei denen das Ziel ist, Menschen zu töten!) hätten mit solchen Ausbrüchen überhaupt nichts zu tun!
Natürlich wird nicht jeder zum Killer, der in seiner Freizeit töten spielt.
Aber es schafft mit der Übung das notwendige Maß an Verrohung.
Jeder jugendliche Amokläufer in den letzten Jahre kam aus der Ballerszene. Das ist ein Fakt.

Ach so - noch mal - warum gibt es keine Amokläuferinnen?
Hat jemand eine Theorie?
 
W°°":1mxsbf6d schrieb:
Was mir in dieser ganzen Diskussion aber am meisten auf den Sack geht, sind die gebetsmühlenartigen Bekundungen junger Leute, Computerspiele (bei denen das Ziel ist, Menschen zu töten!) hätten mit solchen Ausbrüchen überhaupt nichts zu tun!
Natürlich wird nicht jeder zum Killer, der in seiner Freizeit töten spielt.
Aber es schafft mit der Übung das notwendige Maß an Verrohung.
Jeder jugendliche Amokläufer in den letzten Jahre kam aus der Ballerszene. Das ist ein Fakt.

Willst du behaupten, dass es durch das Verbot von Ballerspielen nicht mehr zu Gewaltausbrüchen kommt? Es gab diese Gewaltausbrüche auch vor der Zeit als Ballerspiele populär waren. Was mir auf den Sack geht: Ballerspiele sind ein Symptom, nicht der Verursacher solcher GAUs. Das lässt sich dem Text dieses Jugendlichen auch entnehmen und ist auch in nachfolgenden Untersuchungen solcher Fälle festgestellt worden. Es ist ein gesellschaftliches Problem, dass nicht durch die Existenz der Ballerspiele per se zu solchen Eskalationen führt. Ob ein Jugendlicher nun auf der Straße Menschen mit der Hand , dem Baseballschläger, dem Messer, oder was-weiß-ich zu Klumpatsch kloppt, oder ob er sich ´nen Tarnanzug und ´ne Knarre besorgt und seiner Frustration und seinem Hass freien Lauf lässt, ist für mich ein marginaler Unterschied. Das Ergebnis ist das selbe. Die Argumentation über die Ballerspiele zu führen ist für mich einfach zu kurzsichtig, zu einfach.


Ich habe nichts gegen ein Verbot von Ballerspielen. Von mir aus! Ich fürchte nur, dass die Politiker dieses als Vorwand nutzen werden, um nach einem entsprechenden Gesetzesentwurf mit viel Bohei, die Füße hoch zu legen und damit ihre Pflicht und Schuldigkeit getan haben wollen. Das wäre aber keine Lösung! Im übrigen bezweifle ich ,dass sich so ein Verbot in der Praxis umsetzen lässt. Genau wie Jugendliche weiterhin an Gewaltvideos, Drogen, Waffen, etc. kommen werden , werden sie auch weiterhin an "Killerspiele" kommen. Vielmehr wird der Reiz dieser Spiele auf ein neues Niveau gehoben. Eben durch ein Verbot! Will man dann nach jedem Amoklauf sagen:" Ja Mist! Wir können die Ballerspiele ja nicht wirklich verbieten. Daran liegt´s !"
 
Hallo zusammen

Egoshooter sind vielleicht brutal und hirnlos, aber sie machen doch noch lange keinen Killer. Und als Training / Übung kann ich diese Spiele auch nicht sehen, denn nur weil man z. B. ein Computer-Basketballspiel spielt, mach einen das auch noch nicht zu einem guten, realen Basketballspieler. Man nimmt aus diesen Spielen nahezu nichts mit, außer das die Zeit schneller rumgeht.

Das ist doch nahezu so, wie in den Siebzigern mit Musikgruppen wie KISS. Angeblich war das alles Teufelsmusik und völlig schlimm. Sind wir deshalb alle zu Satans Anhängern geworden? Wohl nicht.

Ich denke das vieles darauf zurückzuführen ist, dass in der heutigen Zeit Jugendliche relativ wenig gefördert werden. Wenn Jugendliche in einer Sache gut sind, oder hier Talent zeigen, bleibt die meistens unentdeckt und ungefördert. Irgendetwas kann doch jeder gut.

Ebenso ist das heutige Leben der Jugendlichen sehr schnell geworden. Was heute noch absolut "hip" ist, kann morgen schon wieder absolut "out" sein. So eine Wandlung kann man ja, um es wieder mit Musik in Verbindung zu bringen, täglich in den Charts sehen. Heute Top, morgen Flop. Das war doch früher nicht so.
Viele Jugendliche leben dieses schnelle Leben, aber viele Jugendliche bleiben hier auf der Strecke und werden so zu Außenseitern. Die Gruppe, die noch im Trend liegt, zieht dann über diese Aussenseiter her und so entstehen schon einmal die Konflikte zwischen diesen Gruppen. Deshalb hat dieser Bastian B. wohl auch Mitschüler und ehemalige Freunde auf seiner "Abschußliste" gehabt. Richtig etwas getan hat ihm wohl keiner was. Aber bei solchen labilen Menschen reichen wohl offenbar schon Kleinigkeiten. Frisst man dann noch den ganzen Frust in sich rein und öffnet sich keinem Menschen... Wer weiss ob es daran liegt.
 
Marcello":1sznda5n schrieb:
Willst du behaupten, dass es durch das Verbot von Ballerspielen nicht mehr zu Gewaltausbrüchen kommt? Es gab diese Gewaltausbrüche auch vor der Zeit als Ballerspiele populär waren.

Logikumkehr strengt an. Sie ist ein rhetorischer Hebel ohne Gehalt. Was ich behauptet habe, kann man lesen.
Ich sehe jedoch einen Unterschied zwischen einem Gewaltausbruch und einem geplanten Massenmord.
Es bedarf einer inneren Haltung, um einen geplanten Massenmord zu begehen. Einer erlernten Abstellung von Mitleid und Erbarmen. Dass Kinder solche Taten begehen, ist tatsächlich neu. Dass alle jugendlichen Täter ihre Erbarmungslosigkeit zuvor über Jahre am Computer erlernt und ausgearbeitet haben, ist eine Tatsache an der es nichts zu diskutieren gibt.
Aber ich schrieb etwas anderes:
Ballerspiele nehmen die Verrohung einer ganzen Gesellschaftsgruppe billigend in kauf. Es steht nicht vodergründig zur Debatte, ob Menschen ohne Ballerspiele nicht auch zu Gewalt fähig wären.
Die Frage ist: Wollen wir, das Jungs zwischen 8 und 18 in ihrer Freizeit Menschen töten üben?

Warum gibt es keine Vergewaltigungsspiele? Wär' doch vielleicht ein Renner:"Massenvergewaltigung an der Gletscherspalte" Warum nicht?
Weil es von großen Anteilen der Gesellschaft nicht geduldet würde, wenn Jungs "nur im Spiel" Frauen missbrauchen. Darum.
Selbst wenn es die Spiele gäbe, würden sie nicht gespielt, so lange eine Frau im Raum ist - wetten? Wahrscheinlich kämen sie sofort auf den Index und jederMann würde für abartig gehalten, der sich damit beschäftigt.
Kurzum: Ein Spiel mit solchen Inhalten könnte sich hier nicht verkaufen, selbst wenn die Frauen nach dem Gewaltfick nicht zersägt und zertreten würden, wie es bei GTA beispielsweise üblich ist.

Ich halte eine laute Diskussion um eine moralische Ächtung dieser abartigen Scheiße für längst überfälltg. Dabei können Verbote allerdings nichts erreichen, so lange ständig und von alles Seiten gerufen wird, dass Killerspiele doch nur ein harmloser Spaß sind.
 
VVolverine":1suy6iav schrieb:
Ebenso ist das heutige Leben der Jugendlichen sehr schnell geworden. Was heute noch absolut "hip" ist, kann morgen schon wieder absolut "out" sein. So eine Wandlung kann man ja, um es wieder mit Musik in Verbindung zu bringen, täglich in den Charts sehen. Heute Top, morgen Flop. Das war doch früher nicht so.
Viele Jugendliche leben dieses schnelle Leben, aber viele Jugendliche bleiben hier auf der Strecke und werden so zu Außenseitern. Die Gruppe, die noch im Trend liegt, zieht dann über diese Aussenseiter her und so entstehen schon einmal die Konflikte zwischen diesen Gruppen. Deshalb hat dieser Bastian B. wohl auch Mitschüler und ehemalige Freunde auf seiner "Abschußliste" gehabt. Richtig etwas getan hat ihm wohl keiner was. Aber bei solchen labilen Menschen reichen wohl offenbar schon Kleinigkeiten. Frisst man dann noch den ganzen Frust in sich rein und öffnet sich keinem Menschen... Wer weiss ob es daran liegt.

Ich gene Dir in vielem Recht, Mirko.
Aber denk doch mal zurück: Gab es nicht zu unserer Zeit auch immer Außenseiter? Wir haben in der 7. Klasse einen Kameraden fertig gemacht, nur weil sein Vater Bauer war. Anlässe gab's immer und Kinder sind nie nett.
 
W°°":3an7jibg schrieb:
Logikumkehr strengt an. Sie ist ein rhetorischer Hebel ohne Gehalt. Was ich behauptet habe, kann man lesen.

Genau das habe ich getan und darüber hinaus nicht deine Logik umgekehrt, sondern lediglich die These vertreten, dass das Verbot der sogenannten "Killerspiele" nicht dazu führen wird, das Problem zu lösen... ich sage, dass Killerspiele nicht zur Verrohung der Gesellschaft führen, sondern ein Symptom der Verrohung sind.

Das problematische an deiner Argumentation, so wie ich sie lese, ist nicht das Verbot der "Killerspiele", sondern die Monokausalität. Jeder der am Computer ballert, läuft ja nicht gleich amok! Da gehört einfach mehr zu.

Erinnerst du dich noch an den Mann, der während der WM in die Menschenmenge bei einem Public Viewing gefahren ist? Es gibt auch Computerspiele, u.a. das von dir genannte GTA, wo es Ziel ist mit dem Auto virtuell Leute zu mördern. Würde man die Beziehung Amokläufe-Computerspiele monokausal führen, so könnte man auch diese Amokfahrt darauf zurückführen. Die Frage ist doch einfach:" Ist wirklich nur dieser eine Grund Auslöser der Tat?"
 
Moin zusammen!

Nur mal in die Runde gefragt: das interessanteste Ballerspiel ist doch die Realität. Und mit einer richtigen Miniflak rumzuknallen macht doch mehr Spaß als am Computer, oder?

Es gibt Millionen von Reservisten der Bundeswehr. Lassen wir die Wehrpflichtigen außer acht, nehmen wir nur die Freiwilligen. Nehmen wir von denen nur ehemalige Angehörige von Kampftruppen. Bleiben immer noch Zehntausende, die die Faszination erlebt haben, die die reale Wirkungsweise von Handfeuerwaffen auslöst.

Wieviele von denen sind als Amokläufer bekannt geworden?
 
W°°":1ghiy178 schrieb:
Wir haben in der 7. Klasse einen Kameraden fertig gemacht, nur weil sein Vater Bauer war. Anlässe gab's immer und Kinder sind nie nett.

Jetzt, wo Du es sagst... Aber warum habt ihr ihn nicht erschossen? :-D
Gewaltspiele gab es auch schon früher, allerdings empfand ich das Leben weniger schnell...
 
Ich hatte gerade schon ne Menge geschrieben, aber eigentlich bin ich ratlos und sprachlos, wenn so etwas geschieht.

Für mich ist der Dreh- und Angelpunkt die Erziehung durch die Eltern. Niemand ist mehr verantwortlich für die Erziehung- und Entwicklung seiner Kinder. Keine Schule, keine Politiker und sonst absolut niemand. Auch unter schlimmsten Voraussetzungen muss niemand so verrohen geschweige den Vereinsamen. Es soll selbst alleinerziehenden Müttern, die ganztags arbeiten müssen, schon gelungen sein, ihre Kinder zu normalen Menschen zu erziehen :)

Dazu gehört, dass man sich anschaut was die Sprösslinge so treiben. Und seien es Waffensammlungen, Ballerspiele, gewaltverherrlichende Filme etc. Wer erlaubt, duldet oder toleriert sowas in erster Linie. Wer ermöglicht den Kindern den Zugang hierzu?

Wie kann man sowas verhindern? Ich bin mir relativ sicher, dass wenn man seine Aufgabe als Eltern wirklich ernst genommen hätte, sowas nicht passiert wäre.
 
honeyweed":8sxql239 schrieb:
Dazu gehört, dass man sich anschaut was die Sprösslinge so treiben. Und seien es Waffensammlungen, Ballerspiele, gewaltverherrlichende Filme etc. Wer erlaubt, duldet oder toleriert sowas in erster Linie. Wer ermöglicht den Kindern den Zugang hierzu?

Wie kann man sowas verhindern? Ich bin mir relativ sicher, dass wenn man seine Aufgabe als Eltern wirklich ernst genommen hätte, sowas nicht passiert wäre.

Das wäre der Ansatz, den man suchen muss... inkl. entsprechender Gespräche. Das findet wohl nicht statt! Eltern, die über das Verhalten ihrer Kinder erstaunt sind, die sich täglich mit Waffen auseinander setzen, dass finde ich recht befremdlich. Das kann einem doch nur bei absolutem Desinteresse entgehen. Oder irre ich??
 
nein, marcello da irrst du nicht! es gibt dafür auch absolut keine ausrede. wenn ein jugendlicher sich so entwickelt, wie bei dem aktuellen fall, dann ist das ja nicht erst seit gestern so. und er hat das ja auch nicht im verborgenen getan, dies vorliebe für tarnanzüge und ballermänner. wenn mein kind sich zurückzieht und solch seltsame züge zeigt, dann schrillen doch die alarmglocken. und wie das innenleben dieses jungen ausgesehen hat, haben wir ja lesen können. warum fühlt sich jemand dermassen ungeliebt und von der welt verlassen? wo ist da der rückhalt und die liebe im elternhaus? sowas können doch keine freunde oder lehrer kompensieren? oder gar politiker?

verbot der ballerspiele: ja, klar. die braucht keine sau - aber sie sind auch nicht schuld daran, das jugendliche solche taten begehen. genausowenig wie marilyn manson oder slipknot. kranke scheisse gabs schon immer, aber die eltern sind in der verantwortung, diese von ihren kindern weitgehendst fernzuhalten.
 
W°°":r0b9utel schrieb:
Dass alle jugendlichen Täter ihre Erbarmungslosigkeit zuvor über Jahre am Computer erlernt und ausgearbeitet haben, ist eine Tatsache an der es nichts zu diskutieren gibt.
W°°":r0b9utel schrieb:
ich grundsätzlich anders.

W°°":r0b9utel schrieb:
Aber ich schrieb etwas anderes:
Ballerspiele nehmen die Verrohung einer ganzen Gesellschaftsgruppe billigend in kauf. Es steht nicht vodergründig zur Debatte, ob Menschen ohne Ballerspiele nicht auch zu Gewalt fähig wären.
Die Frage ist: Wollen wir, das Jungs zwischen 8 und 18 in ihrer Freizeit Menschen töten üben?

Ich oute mich jetzt mal als Spieler von Ballerspielen.
In meiner Jugend, so ab 13, schätze ich, bekam ich meinen ersten PC und damit über Freunde spiele wie Doom und Duke Nukem.
Ziel des Spieles war es, durch Gegenden zu laufen und Aliens zu erschießen. Mit allem, was man am Wegesrand so fand an effektiven Waffen.
Eine Version von Quake und eine Neuauflage von Doom (mit verbessterter Grafik) fliegen immer noch auf meinem Computer herum.

Als ich jünger war, fand ich das immer ein klasse Ventil.
Nie ist mir in den Sinn gekommen, das mit meinen Klassenkameraden zu versuchen. Und wer mich als gewaltbereiten Spinner bezeichnet, der kriegt aufs Maul. :lol:

Ich denke, diese Diskussion verhält sich wie mit der Diskussion um Haschisch.
Klar ist es die klassische Einstiegsdroge, wer zu harten Drogen kommt, hat mal Gras geraucht.
Aber Gras Rauchen -> Heroin spritzen ist keine notwendige Karriere.

Außerdem ist ein Verbot von Ballerspielen absolut Zahnlos.
Im Netz findet sich alles, was ein Ballerspiel- und/oder GEwaltfreak braucht um sich daran hochzuziehen..

Gruß,
Woody
 
Woody":26gk1eev schrieb:
Ich denke, diese Diskussion verhält sich wie mit der Diskussion um Haschisch.
Klar ist es die klassische Einstiegsdroge, wer zu harten Drogen kommt, hat mal Gras geraucht.
Aber Gras Rauchen -> Heroin spritzen ist keine notwendige Karriere.

Außerdem ist ein Verbot von Ballerspielen absolut Zahnlos.
Im Netz findet sich alles, was ein Ballerspiel- und/oder GEwaltfreak braucht um sich daran hochzuziehen..

Gruß,
Woody

Hi Woody,

damit stehst du nicht allein ;-)

Ich denke da ähnlich wie du! Die jetzige Forderung nach einem Verbot ist zahnlos, wird durch Medien und Politiker geschürt und ist grob populistisch! Es wird nichts bewirken.... diejenigen, die sich mit diesen Dingen aber nicht oder nur sehr unzureichend auseinandergesetzt haben, erreicht diese Diskussion, das sie so vordergründig ja auch durchaus einleuchtend ist. Und zum Großteil auch immer eine Rolle spielt, wenn es um diese extremen Vorfälle geht. Nachdem Amoklauf in Erfurt, mit ähnlichem Hintergrund, haben Industrie, Medien und Politik behauptet, sie würden sich um auffällige Jugendliche kümmern wollen. Es ward wieder eine leere Versprechung.
 
Marcello":32jyh58d schrieb:
Ballerspiele sind ein Symptom, nicht der Verursacher solcher GAUs.

Danke, der Satz sagt eigentlich alles notwendige aus.
Es wundert mich nicht, dass ausgerechnet Edmund Stoiber, ein Mann, der sich meiner Ansicht nach nie mit den Spielen, geschweige denn der Szene drumherum, auseinandergesetzt hat.

Wie wäre es mal mit einem Vergleich? Ich habe gerade mal einen schnellen Blick über die aktuellen Spielecharts geworfen; auf Platz drei steht "Need for Speed Carbon" - ein Spiel, bei dem man mit "gepimpten" Autos zu Zeilgruppengerechter Musik wie ein begaster durch die Stadt heizt.
Ich behaupte einfach mal, dass die Hemmschwelle, dem Credo dieses Spiels zu folgen, sowohl materiell als auch psychologisch um ein vielfaches niedriger angesiedelt ist, als sich eine Waffe und Sprengkörper zu besorgen und das Feld der Mitmenschen zu lichten.
Demzufolge müsste die Anzahl der Verkehrsunfälle bei irren Rennen durch die volle Innenstadt um ein Vielfaches höher sein, als Vorfälle wie in Emsdetten.
Gut, es wird nicht allzu leicht sein, diese Unfälle aus denen herauszufiltern, die durch nichtspielende Vollgasheinis verursacht werden - aber dies soll auch keine empirische Studie werden, sondern einfach auf die Frage hinauslaufen, ob jemand angesichts der unzähligen Verkehrstoten in Deutschland jemals lauthals gefordert hat, Rennspiele zu verbieten. Nein? Warum nicht? Nicht populistisch genug?

Bei näherem Nachdenken fällt es mir übrigens etwas schwer, einen direkten Zusammenhang zwischen Ballerspielen und den Amokläufen in Columbine und Emsdetten zu sehen; denn die (zumindest mir bekannten) Spiele erfordern Teamgeist, Taktik und Kooperation; mit wildem Geballere kommt man da nicht weit. Ebenso sind die Gegner in diesem Spielgenre ebenbürtig, d.h. ebenfalls bewaffnet. Dass man dort im Alleingang eine Horde unbewaffneter und unbeteiligter Personen auslöscht, wäre mir neu.

Natürlich sollte man den psychologischen Einfluss solcher Spiele nicht generell verharmlosen; während es dem einen Menschen dem Stressabbau dient, wird ein anderer mit einem entsprechenden mentalen "presetting" wohl noch mehr anheizen. Ein generelles Verbot ist in meinen Augen aber ebenso unsinnig, denn diese Parameter treffen auch auf andere Bereiche zu.
Beispiel Musik: erst neulich wurde in einer medizinisch-psychologischen Studie festgestellt, dass ein harter Techno-Beat manchen Menschen den Blutdruck hochtreibt, für andere (vorzugsweise Fans dieses Genres) aber sogar beruhigende Wirkung hat. Allein schon dieses Beispiel zeigt, dass die menschliche Psyche viel zu komplex für Verallgemeinerungen ist.

Um auf unseren Edmund zurückzukommen: hätte er ein wenig mehr Einsicht in die Materie, würde er einsehen (müssen), dass ein Verbot auf digitales Gut nur wenig Wirkung hat; wer die Spiele haben will, wird auch in Zukunft indizierte Ware ohne größere Probleme übers Internet, private Kopien etc. bekommen.
Es verhält sich dann wie einst zur Zeit der Prohibition: der Reiz des Verbotenen steigt, die Ware kommt im halbdunklen Bereich zum Kunden - nur muss sich dafür keiner mehr zum Schnapsbrennen in den Hinterhof verkriechen.

Zu guter Letzt finde ich es als Softwareentwickler natürlich schade, dass solch hohe Ingenieurleistungen in einem möglichst wirklichkeitsgetreuen virtuellen Ableben der Gegenspieler verbraten wird; da schätze ich doch eher die perfekte Umsetzung der physikalischen Gesetze in einer F1-Simulation.

EDIT:
Marcello":32jyh58d schrieb:
Erinnerst du dich noch an den Mann, der während der WM in die Menschenmenge bei einem Public Viewing gefahren ist? Es gibt auch Computerspiele, u.a. das von dir genannte GTA, wo es Ziel ist mit dem Auto virtuell Leute zu mördern. Würde man die Beziehung Amokläufe-Computerspiele monokausal führen, so könnte man auch diese Amokfahrt darauf zurückführen. Die Frage ist doch einfach:" Ist wirklich nur dieser eine Grund Auslöser der Tat?"

Mööönsch, ist hier viel passiert, während ich eine Antwort schrieb :)
 
Hi,

dieser Verwirrte soll in so einem Ballerspiel seine eigene Schule virtuell nachgebaut haben... :roll:
Das sowas geht ist kein Thema. Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, das so ein Ballerspiel das Gleiche kann wie ein professionelles 3D System das immerhin ca. 15.000€ kostet.
Wenn das geht, brauch ich unbedingt für das nächste Projekt ein Ballerspiel. Ich könnte dann realistisch für Standorte wie Libanon etc. planen.
 
honeyweed":2yevemrh schrieb:
wenn mein kind sich zurückzieht und solch seltsame züge zeigt, dann schrillen doch die alarmglocken. und wie das innenleben dieses jungen ausgesehen hat, haben wir ja lesen können. warum fühlt sich jemand dermassen ungeliebt und von der welt verlassen? wo ist da der rückhalt und die liebe im elternhaus? sowas können doch keine freunde oder lehrer kompensieren? oder gar politiker?

Na, diese Betrachtung finde ich auch ein bißchen einfach.
Jugendliche sind schwierig und ziehen sich von ihren Eltern zurück.
Da die Zeichen richtig zu lesen ist schwer.
Man ist ja nicht bis zum Auszug die willenlose Marionette der Eltern...
Gruß,
Woody
 
Hi duffes,
der Levelaufbau dieser Spiele besteht prinzipiell aus einer relativ simplem Map (3D-Gitterrahmenmodell) und Texturen. Zu fast jedem Spiel gibt es heutzutage (zumindest inoffizielle) Leveleditoren, mittels deren man sich auch mit einem Hirn auf Sparflamme einen Level zusammenklicken kann.
Der wirklich anspruchsvolle Teil ist dann die Darstellung des ganzen inclusive Berechnung des Lichteinfalls, der Reflexionen etc. Da sind mittlerweile schon beachtliche Grafikengines am Start, die allerdings auch eine entsprechende Rechenleistung erfordern. Was meinst Du wohl, warum es ein ständiges Wettrüsten der PC-Komponentenhersteller gibt?
 
Moin,



ein Verbot schürt Nachfrage - ist etwas auf dem Index, wird es erst recht begehrt... In der heutigen Zeit sehe ich es auch als relativ einfach an, sich dementsprechendes zu besorgen. Und dennoch: Brauchen Jugendliche (Kinder oft) realitätsnahe gewaltverherrlichende PC-Spiele? Muss Blut fließen, um sich abzureagieren? Wie haben das die Generationen vor uns geschafft...? Die sind "lebendig" erwachsen geworden, im Austausch, gut, sicher gab´s öfters auch in die Fresse *sorry* ;-) - aber war das ´früher´ auch schon so verroht...? Im letzten Jahr musste ein Kind vom Spielplatz vom Notarzt versorgt werden - ein anderer Junge (12 Jahre alt) ist ihm als er am Boden lag in voller Absicht mit dem Fuß auf den Hals gesprungen... Bevor ich umgezogen bin, sind in der alten Wohngegend Grundschulkinder mit Messern rumgelaufen - nicht nur zum schnitzen, nein, andere wurden bedroht...

Wenn ich den Fall des Amokläufers sehe, stellen sich mir so viele Fragen... Da ist auf allen Ebenen etwas schief gelaufen. Wo waren die Eltern, die ihrem Sohn Rückhalt und Grenzen (!) geben? Weshalb fiel den Lehrern das destruktive Denken des Jungen nicht auf, seine fehlende Integration, das Ausgegrenztsein? Woran lag das - hätte man es ändern können, indem man die Klassengemeinschaft stärkt z.B. (heutzutage verdammt schwer), oder hat er sich selbst ins Abseits gestellt; ist er mal fachärztlich untersucht worden (es gibt genügend Krankheitsbilder, bei denen mangelnde Einsicht ein Symptom ist)?

Ich kann mir schon vorstellen, dass sich da etwas riesiges anstaut, wenn dieser Mensch meint, von allen unverstanden zu sein, am Rande der Gesellschaft, ausgegrenzt, nicht gewollt... Ganz sicher nicht rechtens, sondern rein von seinem Empfinden aus. Aber VOR dem großen Knall gab es sicher Hinweise. Nur - wenn man diese nicht hört, sieht, spürt? Wie kam er als Jugendlicher mit diesen Spielen in Berührung? Wie kann es sein, dass da niemand Anstoß genommen hat? Gut, viel ist sicher auch Spekulation...

Leider bin ich als alleinerziehende Mutter von 3 Söhnen aus dem Umfeld auch schon einiges gewöhnt. Zum Haareraufen - man ist oft einfach nur noch geschockt. Mein Großer (12) ist z.B. fast mit der einzige aus der Klasse (7.!), der nicht raucht - da fragt man sich doch... Er ist kein Engel, aber da bin ich sehr stolz, dass er da (noch) nein sagen kann. Unsereins hat mit 12 Briefmarken, Poster und Stammbuchbilder getauscht und mit Spielzeug gespielt - viele Mädels heutzutage richten sich auf ihre erste Bettgeschichte ein, haben einen Freund... Wohlgemerkt: Kein Schubladendenken, sondern Erfahrung...

Ob ich etwas tu´: Abgesehen von meinen eigenen Kindern, auch, ja... Der beste Freund eines meiner Zwillinge kann als schwer vernachlässigt bezeichnet werden - nähere Details erspare ich mir, bin eh am überlegen, ob und wie ich ihm helfen lassen kann; der Junge isst öfters bei uns zu Mittag (kennt er gar nicht), macht öfters bei uns HA und nebenbei versuche ich ihm Werte zu vermitteln; dadurch, dass er von seiner Mutter nichts mitbekommt, weiß er vieles einfach nicht... Und kann sich auch kaum jemandem anvertrauen. Er ist in Ordnung, ein ganz lieber Kerl - aber die Umstände, oh Mann...

Im Grunde ist jeder irgendwo in der Verantwortung. Wegsehen ist tödlich.

Nicht umsonst gibt es auch eine FSK auf Videos, CDs, Spielen... Da sollte man ein Auge drauf haben. Es laufen so viele Zwerge rum mit Sachen, die absolut nicht altersgemäß sind... Moorhühner oder Außerirdische ballern - ab und an, warum denn nicht. Gefährlich wird es, wenn es als Flucht aus der Realität gesehen wird. Kiste statt reden, ballern statt Sport, Chat statt gemeinsamen Unternehmungen... Das fängt schon beim eigenen TV im Kinderzimmer an - braucht das ein Kind? Die TV-Fernbedienung beherrschen die meisten perfekt - komischerweise sieht man aber kaum noch ein (jüngeres) Kind draußen SPIELEN. Gummihuppe *g*, Kästchenspringen, Murmeln, usw. - alles Spiele, die die Gemeinsamkeit stärken... Sieht man kaum noch, da fängt schon vieles an...
 

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