Nur von Pennern umgeben...? (explicit content)

Magman":2ul2xd5z schrieb:
und wenns dann noch ... nette Leute sind ...
Das ist für mich das einzige Kriterium mit jemandem Musik zu machen.
Das letzte Wochenende hat mich mal wieder darin bestätigt.
Vielleicht sind die Ansprüche mancher einfach zu hoch.
Musik ist Gefühl und das geht am Besten mit Leuten die man mag und mit denen man sich auf der Bühne blind versteht. Blind verstehen hat was mit Vertrauen zu tun. Und das geht am Besten mit s.o.

Schöne grüße
Ralf
 
Pfaelzer":2ovywkdh schrieb:
Ein paar sehr freundliche Anmerkungen:

[Lauter gute Sachen]

Aber auf eine Sache möchte ich doch noch näher eingehen:

Pfaelzer":2ovywkdh schrieb:
- Persönliche Netzwerke sind die einzige Möglichkeit, an ordentliche Mitmusikanten zu kommen. Diese ordentlichen (d.h. die sowohl musikalisch als auch technisch als auch menschlich als auch hinsichtlich Selbstorganisation brauchbaren) Musikanten einer Region kennen sich nämlich fast alle persönlich...und hacken sich kein Auge aus. Man trifft sie auch nicht auf sogenannten "offenen Jazz-Sessions" (bei denen die immer gleichen Profilierungsneurotiker beweisen, warum sie NICHT in einer erfolgreichen Kapelle spielen) und es sind auch nicht die Leute, die nach 12 Bier sagen "lass uns mal was zusammen machen...ich ruf Dich an...".

Das ist nämlich genau der Kern des Problems.
Du mußt die richtigen Leute kennen, um die richtigen Leute kennenzulernen.
Es gibt hier in der Gegend einen Haufen Bluesjams,
auf die ich nur bedingt Bock habe.
Eingeschworene Gemeinde,
viel Mittelmaß, erlauchter "Inner Circle".
Es gibt ein paar Jazzjamsessions, auf denen sich frustierte Instrumentallehrer rituell selbstbeweihräuchern.
Und es gibt da irgendwo mich,
der ich eine brauchbare Band finden will.
Stilrichtung ist mir fast schnurz,
solange es kein Metal oder Dap-dadap-dadap-dadap-dadap-dadap-da-Blues ist.
Und ich suche schon länger, und will eigentlich einen gemütlichen Sideman-Job machen,
und möglichst doch etwas lernen dabei.

Und das macht die Sache insgesamt sehr, sehr schwer.
Ich habe eine Zeitlang kaum Gitarre gespielt, bin umgezogen,
habe keinen bekannten Namen und nicht die richtigen Kontakte.
Blöde Ausgangslage.

Und da hilft Netzwerken auch erstmal nur bedingt.
Mal schauen.
Ich mache die Tage mal Aushänge an der Musikhochschule (da habe ich aber echt Manschetten vor),
und versuch mal ein paar mögliche Kontakte zu knüpfen.
Und schaue, was passiert.
Und setze mir eine Frist, und versuche danach einen eigenen Verein aufzumachen.

Hilft ja nix.


:shrug:

Viele GRüße,
woody
 
taschakor":nmeihumk schrieb:
Magman":nmeihumk schrieb:
und wenns dann noch ... nette Leute sind ...
Das ist für mich das einzige Kriterium mit jemandem Musik zu machen.
[snip]
Musik ist Gefühl und das geht am Besten mit Leuten die man mag und mit denen man sich auf der Bühne blind versteht. Blind verstehen hat was mit Vertrauen zu tun.

Das ist mir ja mittlerweile ehrlich weitgehend Latte.
Ich habe schon mit Leuten, die ich total doof finde, tolle Musik gemacht.
Und tolle Musik finde ich noch wichtiger als nette Leute.

Und dann gibt es noch den Kram, den man für die Kohle macht...

;-)

Viele Grüße,
woody
 
Pfaelzer":2t5vikre schrieb:
....Viele g'scheite Sachen denen ich voll und ganz zustrimme....
Gute groovende Gitarristen bekommen die Jobs respektive die Bands. Gitarrensolos braucht NIEMAND, insbesondere nicht das schnelle effektbeladene Zeuch.....

.....

p

Yes!

+ Singen können (Lead und Backings)
+ 2. Instrument (Sax? ;-))
+ soziale und emotionale Kompetenz
+ funktionierendes, pragmatisches, taugliches Equipment

So siehts aus....

Läuft doch gut!
 
taschakor":1bqss30b schrieb:
Blind verstehen hat was mit Vertrauen zu tun. Und das geht am Besten mit s.o.

Schöne grüße
Ralf

Hallo Ralf,

blind vertrauen hat was mit festem timing und Abläufen nicht versemmeln zu tun. Und das sind die basics, nicht die netten Leute.......

vermutlich spricht hier ein "sachorientierter" zu einem "menschenorientiertem" .....(auch diese Begriffe stammen wieder mal aus "Wort sei Dank" von Shelly Rose Charvet)
 
Woody":3mirjhbu schrieb:
Ich habe schon mit Leuten, die ich total doof finde, tolle Musik gemacht.
Und tolle Musik finde ich noch wichtiger als nette Leute.


Ach Woody, würden wir irgendwie nah wohnen ......
 
Ich bin in der Hinsicht ein echter Glückspilz und spiele gleich in zwei Bands die ich richtig mag (sowohl menschlich als auch musikalisch). Die erste ist durch den persönlichen Kontakt entstanden und wir spielen die Songs die ich schreibe (http://www.myspace.com/brushgroove), und die zweite hab ich durch ne Anzeige in nem Lokalblatt gefunden. Hab aber auch ein paar Nieten durch und auch die eine oder andere Absage erteilt, so ist das halt...

Schalte doch mal ne Lokalanzeige "Gitarrist sucht Band"
 
Woody":1152nd7c schrieb:

Nicht rumjammern! Arschbacken zusammen und weitermachen. :vuvuzela:



(Ist jetzt n blöder Zeitpunkt, ich weiss, aber meine Saxophonfrau meinte bei ihr in der Arbeit tätwen sie 4stellige Prämien für Mathematiker zahlen ...)


:evil: :popcorn:

R (gefühlvoll wie immer)
 
muelrich":1ibocfg5 schrieb:
vermutlich spricht hier ein "sachorientierter" zu einem "menschenorientiertem"
Hi Muelrich,

hören mag ich beides gerne. Technisch perfektes, von guten Musikern gespielt, und emotionales, auch wenn es nicht so perfekt ist.
Spielen tue ich lieber letztes. Hören eigentlich auch...

Ich glaube für die meisten Menschen im Publikum ist die Atmosphäre und die Emotion wichtiger als das perfekte Timing, aber ich mag mich täuschen (als alter Dylan und Counting Crows Fan).

;-)

Woody":1ibocfg5 schrieb:
Ich habe schon mit Leuten, die ich total doof finde, tolle Musik gemacht.

Das wäre für mich ein No-Go. Und vielleicht ist das Dein Problem.

Ralf
 
taschakor":3bd05nd0 schrieb:
Ich glaube für die meisten Menschen im Publikum ist die Atmosphäre und die Emotion wichtiger als das perfekte Timing...

Sorry, wenn ich schon wieder die LAB-Profile von Sheely Rose Charvet bemühe....

Ich bin ein extrem "internaler" Mensch. Selbstverständlich finde ich das toll, wenn das Publikum meine Band/mich toll findet.....ABER: ich bin so drauf, dass nur ich entscheiden kann, ob ch auch gut gespielt habe. Und ohne timing und Verlass auf Abläufe kann ich mich nicht fallen lassen und komme nie in den "flow"....
...aber ich höre auch Toto und Jazz Rock....
 
taschakor":wgaaawtp schrieb:
Woody":wgaaawtp schrieb:
Ich habe schon mit Leuten, die ich total doof finde, tolle Musik gemacht.

Das wäre für mich ein No-Go. Und vielleicht ist das Dein Problem.

Ralf

Für mich ebenso - die Chemie muss einfach stimmen!

Woody du willst Geld verdienen als Musiker? Dann mach Volksmusik oder Schlager ;-)
 
leicht OT:
Ich glaube für die meisten Menschen im Publikum ist die Atmosphäre und die Emotion wichtiger als das perfekte Timing, aber ich mag mich täuschen
Ich denke halbrichtig...
...ich war mal auf einer Masterclass mit Benny Greb an den Drums und Frank Itt am Bass. Die haben demonstriert wie man vor dem Beat, nach dem Beat und auf dem Beat spielen kann. Der Greb hat immer auf Punkt gespielt und der Itt extra leicht verschoben.
Bei den beiden verschobenen Versionen hab ich mir gedacht "cool, klingt doch tight und groovt"
als der Itt sich dann auf den Beat gesetzt hat ging das Licht an!!! :shock:
 
Ich denke die Sache mit Atmosphäre, Emotion, Chemie und technischem, theoretischem Können greift ineinander.

Ich würde mich niemals mit Leuten auf eine Bühne stellen, bei denen ich mir nicht relativ sicher bin, dass sie wissen, was sie da tun und dass der Auftritt nicht in die Hose geht, Chemie hin oder her.
Genauso macht es mit Leuten, die nicht ein gewisses musikalisches Niveau (und damit Freude an der Musik haben) wenig, bzw. selten Spaß zu spielen.
Die Chemie der Truppe, aber auch das Zusammenspiel und Können der Truppe macht die Atmosphäre und die Emotionen, wobei es ein riesen Unterschied sein kann, wie die Band selbst die interne Chemie einschätzt und wie sie dann auf der Bühne wirkt .
Im Sommer habe ich eine professionelle Cover-Band gesehen, die mir nicht gefallen hat, weil sie vom Zusammenspiel und der technischen Seite einfach so perfekt waren, dass ich genauso gut das Radio hätte einschalten können. Da fehlte bei aller Perfektion und Chemie einfach die emotionale Seite...

Schönen Restsonntag und gute Nacht
Toni
 
So, ich habe mich jetzt seit Anfang des Rockpalasts hier durchgekämpt, da kam ja schon eine Menge Text zusammen. Nun ist es Zeit, dass auch ich einmal meinen Teil dazu sage!


Zu allererst möchte ich klarstellen, dass ich niemals mit Leute Musik machen würde die ich auf den Tod nicht ausstehen kann. Einfach schon die Tatsache dass ich mir alle 20 Sekunden denke "Du blödes Arschloch" hält mich davon ab mit solchen Menschen überhaupt zusammenzukommen.
Musik ist Gefühl, ein gutes Gefühl, und dieses gute Gefühl brauche ich auch gegenüber meiner Mitmusiker!
Mit Leuten die mir sympatisch sind kann ich gute Musik machen, aber wirklich meine (absolut meine) Art von Musik mache ich nur mit Menschen denen ich viel Vertrauen gegenüber habe.

Ob ich mit jemandem gut spielen kann entscheidet dabei nicht die Technik meines Gegenüber, nicht sein Können, sein Auftreten oder irgendetwas dergleichen. Wir müssen einfach spielen und dann muss dieses magische entstehen, dieses...ja, wie nennt man das jetzt? Da muss blinde Verständigung herrschen, Verständigung durch die Musik!

Wenn dieser emotionale Teil voll und ganz da ist, dann kann man anfangen den (rein klanglich gesehenen) Sound einander etwas anzupassen. Allerdings darf dabei auch nicht zuviel Anpassung geschehen, jeder soll noch sein eigenes Spielgefühl behalten, und trotzdem muss es zusammenpassen. Dieser Grat ist manchmal schwer zu treffen, aber man findet ihn.

Solos, verrückte Sound, Extratouren, all das ist auch sehr erwünscht! Hey, wir sind hier in der Musik, nicht im Büro. Hier funktioniert es auch ohne Kompromisse, wir brauchen keine Kompromisse sondern etwas kreatives! Wer seinen Part im Song möchte bekommt ihn, wer keinen möchte muss auch keinen haben.
Wird der Song nun 11 Minuten lang, dann ist er eben 11 Minuten lang! Wir machen hier immer noch Musik, und wems nicht gefällt der muss es sich ja nicht anhören.
Wenn später auf der Bühne das Timing nicht ganz zu 100% stimmt und jemand wieder einen Teil improvisiert, dann ist das die Freiheit die einfach zur Musik gehört!

Ich habe die Menschen gefunden, mit denen ich genau das machen kann was ich machen möchte. Und wenn die Drums aufgestellt, die Amps eingeschaltet und das Mikro eingestöpselt wird, ja dann steckt da verdammt viel Liebe drin!


Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

MfG
analogMensch
 
Hallo analogMensch,

das hast Du sehr treffend ausgedrückt. Besonders den 3. Absatz deines Posts finde ich sehr treffend, das ist aber nur für denjenigen nachzuvollziehen, der es selber schon erlebt hat. Aber sowas braucht Jahre, um sich zu entwickeln, Vertrauen, Spielverständnis zu haben.

Ok, eines gewissen musikalischen Niveaus befarf das schon, aber ist es nicht wichtiger Spaß haben zu wollen als technisch tolle Musik zu machen?
Ich würde daher die Messlatte bei der Auswahl meiner Mitmusiker nicht (nur) nach deren musikalischen Fähigkeiten sondern in erster Linie nach menschlichen Aspekten setzen. Musik ist eine Art der Kommunikation und die funktioniert nur dann gut, wenn es menschlich passt.

Ich bin einer der glücklichen Hobbymusiker, der "seine Band" gefunden hat. Wir haben jetzt seit 27 Jahren Spaß gemeinsam und es ist eine tolle Freundschaft, 2 der Mitmusiker spielen jetzt schon 46 Jahre zusammen. Wer bietet mehr? ;-)

Es ist immer noch nicht langweilig bei der Bandprobe, Gastmusiker sind immer gern gesehen, bringen Abwechslung und Anregungen und fühlen sich in unserer eingespielten Truppe sauwohl, weil wir auf sie eingehen und sie "mitnehmen". Eingehandelte Konzertkritiken erwähnen bei uns immer gern den Begriff "Spielfreude"!

Besonders schön war der Kommentar eines holländischen Freundes, der nach einem tollen Session-Abend sagte er hätte das Gefühl gehabt, schon seit Jahren dabei zu sein obwohl er meine Mitmusiker vorher nicht kannte ... .
 
Also mir ist der zwischenmenschliche Aspekt bis zu einem gewissen Grat egal, so lange die musikalische Basis stimmt.
Bis zu einem gewissen Level soll/muß die Chemie stimmen aber eine gute Portion Distanz kann manchmal nicht schaden.
Ich hab schon zu oft erlebt, dass gerade die persönlichen und privaten Probleme ursächlich für den Zerfall guter Bands verantwortlich gewesen sind.
Von daher interessiert es mich nur sekundär, ob die Freundin des Drummers abgehauen ist oder der Keyboarder seine Raten für den Neuwagen nicht mehr bedienen kann... jeder hat seine Probleme - und hier geht es in erster Linie um Musik, nicht um Lebenshilfe, Schuldenberatung, etc.

Diese Idealvorstellung von einem durch und durch funktionierendem Bandgefüge ist etwas, was noch bis vor 20 Jahren rel. gut funktioniert hat.
Dieses ideal skizzierte Bandgefüge findet man sehr oft im regionalen Bereich - Bands die seit > 20 Jahren zusammen musizieren, seit > 20 Jahren die gleichen Nummern präsentieren und kaum aus dem Landkreis herauskommen...

So sollte sich jeder die Frage stellen, was man mit der Musik erreichen möchte.
- Mit meinen Kumpels abhängen, ein paar Nummern covern, Spaß haben und eine handvoll Gigs im Jahr...dann kann man dieses Ideal-Szenario u.U. verwirklichen.

- Möchte man eigenes Material präsentieren wirds schon schwieriger. Die Herangehensweise, Umsetzung, Auswahl der Mitmusiker bewegt sich auf einem anderen Niveau. Da steckt meistens mehr Herzblut, Arbeit und Ärger dahinter.
Das beginnt beim Arrangement eigener Songs, der Soundauswahl, geht über die Probeintervalle, gefolgt von Reisebereitschaft, Selbstvermarktung und einer gehörigen Portion Disziplin.

Mir pers. wäre es egal, ob der Sänger eine Büroklammer ist.
Wenn die Band gut gebucht ist, das Publikum unterhalten wird - bedeutet das für mich und mein Ego mehr als krampfhaft an irgendwelchen selbstauferlegten Prinzipien festzuhalten.
Möchte ich meinen Prinzipien treu bleiben und nur das machen was mir gefällt - sollte man auch in Kauf nehmen das man sich mit seinen 11 min. Nummern und "Soli und Freiraum für alle" in einem rel. engen, überschaubaren Raum bewegt...
 
Rabe":351vs8yz schrieb:
Ich will einfach mal heftigst der Überschrift zustimmen und ihr daher ein Ausrufezeichen spendieren:

NUR VON PENNERN UMGEBEN!

Das stimmt fast immer, fast überall, nicht nur in Bezug auf Musik!

Aber so isses halt, da müssen wir alle mit umgehen und irgendwie ist ja jeder des Anderen Penner ...

Wenn man sich Mühe gibt, kann man sein persönliches Umfeld so gestalten, dass niemand des Anderen Penner ist ... sobald Nebenbedingungen hinzutreten (Lebensunterhalt verdienen) wird das aber schwierig.

isso.

Musikalisch reagiere ich meinen sporadischen Bandfrust mit Solosachen ab. Ich bin ein total netter Kerl und komme prima mit mir klar.
 
Guten Morgen, lieber Woody,

das Schöne am Internet ist ja, dass man ab und an ein bisschen herumschimpfen kann, und mit etwas Glück trifft man dann auch noch auf Gleichgesinnte. Mach ich auch gerne.

Aber:

Woody":skfe5z2d schrieb:
bei der sich Drummer und Keyboarder darüber streiten, wer nun von beiden die Time bei Robbie Williams "Feel" (fehlerhaftes Leadsheet) verkackt,

Timingprobleme kommen doch in den besten Familien vor, oder? Da ist doch - auch außerhalb der von dir so bezeichneten "Flachpfeifen-, Vollspaten- und Pissnelkenregion" - keiner vor sicher?

Woody":skfe5z2d schrieb:
und dann am liebsten Shakira singen will,
mit allen Unarten, die Shakira so bietet, aber ohne Ihre Qualitäten.

Das finde ich jetzt eigentlich auch nicht sooooo schlimm: Ich würde auch am liebsten Zappa spielen, aber leider ohne seine "Qualitäten".... Aber was mich wirklich interessiert: Was wären sie denn gewesen, die "Qualitäten" von Shakira, die du bei der Sängerin gerne gesehen (oder war's gehört?) hättest?


Woody":skfe5z2d schrieb:
und mal zu bemerken, daß Bassist und Drummer zusammen drei verschiedene Tempi spielen.

Ich glaub, du bist ein bisschen Timing-fixiert, kann das sein? Das ehrt dich als Musiker, und ich würde sogar unterschreiben, dass diesen ganzen Timing-Fragen insgesamt viel zu wenig Bedeutung beigemessen wird, aber (s. o.): Wenn da zu anspruchsvoll bist, wird außer deinem Metronom niemand mehr übrigbleiben, mit dem du Musik machen kannst......

Woody":skfe5z2d schrieb:
Die Band, die ein verzweifelter und hoffnungsloser Versuch ist, an alte Großartigkeit (?) anzuknüpfen

Hihi. Hab dich gar nicht bemerkt, auf unserer letzten Probe.....

Woody":skfe5z2d schrieb:
Bin ich nur von Flachpfeifen umgeben?
Nur von Vollspaten, die nicht auf die Kette kriegen,

Die richtige Antwort wäre wahrscheinlich "ja". Aber damit geht's ja erst los: Die Kunst liegt darin, das beste daraus zu machen!

Viele Grüße,

Michael
 
Pfaelzer":fnqycian schrieb:
"Gute" Leute sind für mich auch "nette" Leute....jemand ohne soziale Kompetenz kann niemals ein guter Musiker sein; zumindest nicht, wenn man Musik als Kommunikationsmittel einsetzt, beim dem das Ganze wesentlich mehr ist (und zählt) als die einzelnen Teile...

... möglicherweise werden manche Menschen durch die (nach meiner Erfahrung durchaus häufig wenig zutreffenden, eben zu einem bestimmten Zweck erschaffenen) Images von gewissen Rockstars und-Divas darüber hinweggetäuscht, dass das eine schlichte Tatsache ist.

Allerdings habe ich durchaus auch die Erfahrung machen können, dass üble Egpmanen als Bandleader dann tragbar sein können, wenn ihre Idee und ihr Fürhungsstil präzise genug kommuniziert werden. Das kann schon klappen und läuft dann auf reine Unterordnung hinaus. Blöd sind eben nur schlampige Diven, die es in Wirklichkeit nicht drauf haben ....
 
Hallo Gereon!


Das, was Du da beschreibst, das hatte ich vor ein paar Jahren genauso. Auch mir hat man damals gesagt, das Kleinanzeigen nix bringen und man Leute aus dem musikalischen Umfeld fragen sollte. Aber mein musikalisches Umfeld damals war eben nicht für das, was ich vorhatte zu begeistern.

Nach ein paar frustrierenden Proben mit selbstüberschätzten Bands war ich im ersten Moment auch tierisch angepisst.

Aber im Nachhinein war mir schnell klar, dass, wenn ich eine Band nach meinem Geschmack haben will, eben erstmal mehr bieten muß, als einfach nur mein Instrument zu spielen und Songs nachzuspielen.
Also habe ich angefangen Songs zu schreiben mit dieser Vorgabe. Daraus hat sich dann allerdings eher eine Solonummer entwickelt, was ich eine ganz tolle Sache finde und wodurch ich sehr viel gelernt habe. Und als ich dann glücklich und zufrieden mein Soloprogramm hatte, da kamen aus dem Nichts ein paar interessante Angebote ins Haus geflattert, und nun mache ich neben der Solonummer eben auch wieder richtig Krach mit einer Band.


Also, was ich Dir raten würde, wenn Du niemanden findest, dann versuche etwas zu machen, womit Du alleine Leute begeistern kannst, schreib Songs, mach Aufnahmen. Und dann werden Leute kommen, die mit Dir spielen wollen, weil es mehr Leute da draußen gibt, die eine Band suchen, in der sie spielen können, als Leute, die eigene Songs haben und dafür eine Band wollen. Imo.


Mach's gut!
 
bimbam":11lkks1h schrieb:
Ich hab schon zu oft erlebt, dass gerade die persönlichen und privaten Probleme ursächlich für den Zerfall guter Bands verantwortlich gewesen sind.
Von daher interessiert es mich nur sekundär, ob die Freundin des Drummers abgehauen ist oder der Keyboarder seine Raten für den Neuwagen nicht mehr bedienen kann... jeder hat seine Probleme - und hier geht es in erster Linie um Musik, nicht um Lebenshilfe, Schuldenberatung, etc.
Ich finde, auch das ist wichtig, das ist schließlich ein großer Teil der unsere Menschlichkeit ausmacht. Man sollte auch irgendwo für einander da sein und den Freunden helfen können, wenn sie mal in der Scheiße sitzen und allein nicht mehr hochkommen.
Wohl zerbrechen viele Bands auch deswegen, weil keiner weiß was mit dem anderen los ist, warum er sich die letzen drei Proben so seltsam verhalten hat. Dann fressen alle ihren Frust einfach nur still in sich rein, und genau deswegen klappt es irgendwann nicht mehr. Daran gehen sowohl Bands als auch Freundschaften kaputt.


bimbam":11lkks1h schrieb:
So sollte sich jeder die Frage stellen, was man mit der Musik erreichen möchte.
- Mit meinen Kumpels abhängen, ein paar Nummern covern, Spaß haben und eine handvoll Gigs im Jahr...dann kann man dieses Ideal-Szenario u.U. verwirklichen.

- Möchte man eigenes Material präsentieren wirds schon schwieriger. Die Herangehensweise, Umsetzung, Auswahl der Mitmusiker bewegt sich auf einem anderen Niveau. Da steckt meistens mehr Herzblut, Arbeit und Ärger dahinter.
Irgendwie habe ich es mit meinen Leuten wohl geschafft, diese beiden Dinge zu kombinieren. Ok, die Gigs finden doch vor kleinerem Publikum statt, keine 16000-Menschen-Sachen. Aber stört uns das? Nein, keineswegs, ganz im Gegenteil! Wir sind froh dass wir viel mehr diese familiäre Wohlfühlatmosphäre haben, und uns nicht mit Unmengen an Planung beschäftigen müssen.
Wenn mal jemand irgendwo nicht spielen möchte oder einfach keine Lust hat irgendwo hin zu fahren, dann hat das irgendwelche Gründe, und diese Gründe sollten die anderen sich anhören und mit ihm darüber reden können (hier kommt dann wieder das zwischenmenschliche ins Spiel). Es geht in erster Linie darum zu leben und nicht zu funktionieren. Und wenn auf die Lebensumstände der anderen achtet und zusammen agiert, dann kommt das mit dem Funktionieren irgendwann von ganz alleine.


bimbam":11lkks1h schrieb:
Möchte ich meinen Prinzipien treu bleiben und nur das machen was mir gefällt - sollte man auch in Kauf nehmen das man sich mit seinen 11 min. Nummern und "Soli und Freiraum für alle" in einem rel. engen, überschaubaren Raum bewegt...
Diesen engen und überschaubaren Raum nennen wir dann mal ganz frei ausgelegt 'eigenen Stil' ;-)
 
Lieber Michael,
danke für Deine ausführliche Antwort.
Das gibt mir die Gelegenheit, manche Dinge geradezurücken.

Michael (Jacuzzi)":2m5zssh7 schrieb:
Timingprobleme kommen doch in den besten Familien vor, oder? Da ist doch - auch außerhalb der von dir so bezeichneten "Flachpfeifen-, Vollspaten- und Pissnelkenregion" - keiner vor sicher?

Mein "Problem" waren nicht in erster Linie die Timingprobleme an sich.
Sondern erstens daß mir auf einer Audition Stücke vorgelegt werden, die die Band nicht beherrscht, obwohl sie nicht so schwer sind (das Intro war das Problem)
und, zweitens und vor allem, daß man sich vor einem möglichen Neuzugang ernsthaft streitet, "wer nun schon wieder scheiße spielt."

Das Timing ist mir dabei erstmal völlig keks.

Aber ich als "Bewerber" mache mir ja nun auch ein Bild von der Band.
Und wenn ich merke, da gibt es leicht Streit, habe ich da keine Lust drauf.

Und ich wüßte schon gerne, daß diese Band zusammenspielen kann,
bevor ich dort einsteigen will.
Was heißt, das in der Audition auch mal geprobte Sachen gespielt werden müssen,
und nicht nur Bauruinen von Stücken.



Michael (Jacuzzi)":2m5zssh7 schrieb:
Das finde ich jetzt eigentlich auch nicht sooooo schlimm: Ich würde auch am liebsten Zappa spielen, aber leider ohne seine "Qualitäten".... Aber was mich wirklich interessiert: Was wären sie denn gewesen, die "Qualitäten" von Shakira, die du bei der Sängerin gerne gesehen (oder war's gehört?) hättest?

Entschiedenheit.

Michael (Jacuzzi)":2m5zssh7 schrieb:
Ich glaub, du bist ein bisschen Timing-fixiert, kann das sein? Das ehrt dich als Musiker, und ich würde sogar unterschreiben, dass diesen ganzen Timing-Fragen insgesamt viel zu wenig Bedeutung beigemessen wird, aber (s. o.): Wenn da zu anspruchsvoll bist, wird außer deinem Metronom niemand mehr übrigbleiben, mit dem du Musik machen kannst......

Da überinterpretierst Du etwas, glaube ich.
Aber in der erwähnten Band war es echt so, daß ich zum Teil Mitten im Stück rausgeflogen bin, weil nicht mehr wußte, ob ich mich nach dem Bass, der Bassdrum oder dem Shaker richten soll.
Und die Sachen waren nicht gräßlich schwer.


Viele Grüße,
woody
 

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