Redensweisen...

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Oder zum Beipeil das gute alte Sauerländisch
Ich nenne mal ein paar beispiele

Bölken - schreien
gezz - jetzt
Käsemauken - Käsefüße
Schochen - Beine
plästern - stark regnen

Ja das is ne sprache die ich über alle liebe. So könnte ich den ganzen Tag sprechen :-D
 
Und noch ein paar Begriffe aus dem Allgäu:

huigarte - nicht etwa Heugarten, nönö, sondern sich nett unterhalten (den größten Tratsch austauschen)
Scharmützel - Tüte
duddagredda - BH (gesprochen mit langem D ;-) )
Häääs - Kleidung

:wtf: :?: :shrug: (Meine Reaktion, als meine partents mich das raten ließen...)

Noch eine Seite für den geneigten Allgäu-Interessenten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Allg%C3%A4uerisch

An liebe Gruaß!
 
Dessau ist heute die Sprachgrenze zwischen den Sachsen und dem ikke-dette-kieke-ma der Berliner. Nur ein paar Kilometer weiter südlich (Bitterfeld, Wolfen etc.) fangen die Leute schon kräftig das Sächseln an. Wenn man nördlich über die Elbe fährt, kommt man in die so genannten „Berliner Dörfer“ (ein Gebiet das früher eine größere Ausdehnung hatte als heute) und da hört man dann – je weiter nördlich man kommt – schon das eene oder andere Wort Berlinerisch.

Bei uns fährt man „mits Fahrrad beis Mächen uffs Dorf“. Okay, früher jedenfalls als die Jugend noch keine Moppeds hatte.

„Wer gern trinkt, der macht en Prösterchen, pilpert eenen, bläst eenen, pichelt eenen, pietscht eenen, nimmt eenen, nimmt gern an Wupptich. Hat er sich betrunken, dann hat er sich eenen jenehmicht, eenen jekippt, eenen jenommen, hinter die Binde jejossen, jepfiffen, eenen uffjehuckt, er hat eenen jeladen, eenen sitzen. Er ist dann anjesäuselt, beduselt, hat zu tief in de Pulle jeguckt, ewwern Dorscht jetrunken, ist benebelt, selig, satt, fett, knille. Er hat en kleenen Spitz, en Affen, en Hieb, er hat jenunk. Er ist dann full, schtockschternhagelbesoffen, besoffen wie enne Schtrippe, en Radehacke, en Schtint.“

Quelle (in Teilen): Prof. Wirth, aus: Dessauer Kulturspiegel

Der echte Dessau kennt kaum g's, dafür aber um so mehr j's. Mein Großvater (Konstrukteur bei Junkers im Flugzeugmotorenbau) hat noch so „jesprochen“. Das wiederum kennt man aber auch aus anderen deutschen Sprachkulturen, im Rheinland hätt ja och immer noch allet jut jejangen (wenn et denn kütt wie et kütt). :lol:

Gruß,
Sven
 
GreenGirl":38n2rtwp schrieb:
Und noch ein klitzekleines Wort-Rat-Spiel: Vielleicht kommt einer drauf, was "huigarte" heißt??

Ich weiß es, ich weiß es! :banana:

Da ich aber selber fast im Allgäu wohne, bin ich außer Konkurrenz und verrate nichts! :-D

Bei uns spricht man es übrigens "hoigaata". Und der Brotanschnitt heißt "Reiftle" - aber das kann sich hier von Dorf zu Dorf unterscheiden ...

George
 
Lefthand George":ygu5p7yx schrieb:
Ich weiß es, ich weiß es!
Da ich aber selber fast im Allgäu wohne, bin ich außer Konkurrenz und verrate nichts!

Oh, ich sehe gerade, dass ich zu langsam war - die Auflösung war ja schon da! Hat mein Browser wieder mal nicht aktualisiert ... :oops:
 
Oh, ich sehe gerade, dass ich zu langsam war - die Auflösung war ja schon da! Hat mein Browser wieder mal nicht aktualisiert ...

Nein, ich war zu schnell. :) Das Wort hab ich ja lange selber nicht gekannt, wie sollen da jemals Nicht-Allgäuer draufkommen?

(...Warum sagen die immer huigarte? Heugärten sind doch absolut uninteressant.) Ein schreckliches Wort, der volle Hinterwäldlerdialekt. Den meisten Unterhaltungen auf Ur-Allgäuerisch kann ich nicht ansatzweise folgen.

Bis bold amol!!
 
GreenGirl":2in3x87h schrieb:
wie sollen da jemals Nicht-Allgäuer draufkommen?

Das Problem gibt's wahrscheinlich bei den meisten Dialekten ...

GreenGirl":2in3x87h schrieb:
(...Warum sagen die immer huigarte? Heugärten sind doch absolut uninteressant.)

Ich bin zwar Germanist, aber leider kein Dialektforscher ... :cry:
Nach der Art und Weise, wie das Wort bei uns ausgesprochen wird, vermute ich aber eher, dass es mehr mit "Heim" im Sinne von "Zuhause" zu tun hat als mit Heu.

Generell nehme ich an, dass das Wort darauf zurückgeht, dass die Leute halt über ihre Gartenzäune hinweg getratscht haben.

Bin selber übrigens ein sogenannter "Unterallgäuer" - eine Erfindung der Politik und der Wirtschaft, die gern am Etikett "Allgäu" teilhaben wollte ... Eigentlich sind wir keine Allgäuer.
 

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