Röhrenaustausch - was darf's denn kosten?

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Anonymous

Guest
Hallo,

kurze Vorgeschichte:
ich habe mir einen gebrauchten Peavey 5150 Combo gekauft, und nach ein paar mal drauf spielen bemerkte ich einige Unregelmäßigkeiten im Klangbild. So wahr zum Beispiel teilweise der Sound super saftig, aber ohne irgendwelche Einstellungen zu verändern ging dieser Sound dann plötzlich verloren und klang sehr schwach auf der Brust. Deswegen vermutete ich, dass wohl die Röhren nicht mehr die besten sind. Da der Amp bereits ca. 8 Jahre alt sein dürfte und die Original-Röhren noch drin sind schien sich dieser Verdacht zu bestätigen. ;-)
Wenn schon die Röhren ausgetauscht werden müssen (ich kann das selber nicht), da dachte ich mir, lasst den Amp gleich mal von oben bis unten durchchecken.

Okay, nun zum eigentlichen Thema:
Habe den Verstärker auf Herz und Nieren prüfen lassen und bekam jetzt den Kostenvoranschlag:

"Peavey 5150 Combo Seriennummer: xxxxxxxx
wurde folgender Fehler festgestellt:

Endröhren defekt, div. Vorröhren defekt bzw. mikrofonisch
Bias muß geprüft werden; Potis reinigen

Die Kosten für die Reparatur betragen voraussichtlich

260,00 EUR"

Ist das akzeptabel, oder viel zu teuer? Kann man das auch alleine machen? Müsste dann aber trotzdem ne Anzahlung für den Check zahlen.
Welche Röhren sollte ich denn einbauen lassen, denn wenn schon Neue reinkommen, sollten diese dann doch wenigstens besser sein als die Alten, oder?)
Bin für jede Anmerkung dankbar.
 
Tach Tease,

teuer ist relativ. Röhre an sich sind nicht unbedingt preisgünstig. Wieviele Röhren werden denn da getauscht? Dies wird vermutlich höhere Materialkosten verursachen. Bias und Potis sind da eher Kleinigkeiten. Dazu kommt der Stundenlohn des Technikers. Sagen wir mal eine Stunde. Dann könnte der Preis hinkommen oder auch nicht.

Bezügl. Röhren und welche man am besten in welchen Amp packt.

Schau hier mal im Forum vorbei. Da kannste auch mal nach´m Preis fragen:

http://www.tube-town.de
 
Vielen ank Marcello,

Röhren sind folgende drin, ich gehe mal davon aus, dass alle ausgetrauscht werden:

5 Stück 12AX7 (Sovteks) und zwei 6l6s.


Und Danke für den Link. Allerdings finde ich es dort etwas schwer durchzublicken, bei dem ganzen Fachchinesisch.
 
6L6 10EUR aufwärts
12ax7 je nachdem 7-15 (oder sogar 30!) EUR
Ich denke der Tip von Marcello stimmt so weit.
BIAS einstellen muss nicht unbedingt notwendig sein. Wenn Du keinen Techniker vor Ort hast, dann frag mal bei Benrd nach (da kommt eben der Versand noch dazu) http://www.finetone-bf.de/
Aber ich denke in München sollte man fündig werden.

Zu den Röhrentypen:
Da kann man alles mögliche reininterpretieren. Eigentlich ist mal am wichtigsten, dass die Typenbezeichnungen die gleichen wie vorher sind und sich in deren Kennwerte-Bereich bewegen.

greetz
univalve
 
Also, ich habe jetzt mal auf tube-town.de geguckt und so Pie-mal-Daumen ausgerechnet, dass ich für 5 12AX7 Röhren und 2 6l6s so ungefähr auf 70 bis 80 Oken kommen sollte. Natürlich je nachdem welche es denn dann genau werden. (Da gibt's so viele verschieden Typen - ich blick da nicht durch!)
Das ist ja dann auf 260€ doch ne ganz schöne Differenz - so um die 180€!
Und das dann nur fürs einbauen? Kann man das auch selber machen? Und auch wenn man,so wie ich, technisch ziemlich grobmotorisch veranlagt ist, oder sollte ich da besser meine Finger rauslassen?

Und:

DANKE!
 
Naja, das Einstellen eines Amps (einmessen von Röhren) erfordert ja auch einen Zeitaufwand sowie ein gewisses Können. Es liegt also in Deinem Ermessen.

Ich wechsel bei meinen Verstärkern immer selber die Röhren und messe meistens keinen BIAS (mein Blues Deluxe hat gar keine Trimmpotis dafür). Einfach alte Röhren raus und Neue rein. Mancher werde jetzt wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber bisher hatte ich keine schlechten Erfahrungen damit.
Bei Tube Town gibt es auch eine Anleitung, wie man selber den BIAS einstellen kann.

Zu den Röhrentypen:
Hatte ich ja eigentlich schon erwähnt, am wichtigsten ist, dass die "Hauptbezeichnung" (6L6GC, EL34, 6V6GT etc) übereinstimmt. Andere Zusätze bezeichnen nur bestimmte Typenausprägungen (wie 12ax7M - Mullard Kopie, etc). Dann ist man eigentlich schon auf der sicheren Seite.
Ich persönlich würde einfach neue 6L6 mit der gleichen Bezeichnung wie Deine Alten einbauen und fertig.
Bei den Vorstufen Röhren empfiehlt es sich, exakt gleiche Typen an die gleichen Positionen wie vorher einzusetzten, da es sonst mikrophonisch werden könnte.

Das Röhrenwechseln an sich ist nicht schwer. Amp ausschalten und mindestens eine Minute warten (vor allem Hitze, aber ein paar Elkos können relative lange hohe Ströme speichern, also nicht drinnen rumfingern ;-) ). Dann die Röhren senkrecht nach oben ziehen. Dies am besten an der Basis/Sockel. Sie zu, dass die Finder nicht feucht sind, sonst machen die einen Abflug. Dann die neuen einsetzen. Die Enstufenröhren haben einen Führungsstift, die Vorstufenröhren haben eine Stelle ohne Pins, d.h. die Form gibt die Korrekte Passung vor. Sollte also kein Problem sein. Bei Vorstufenröhren vorsichtig sein, da die Pins leicht verbogen werden können.

Hoffe das hilft.

greetz
univalve
 
So, weiß zwar nicht, ob es irgendjemanden interessiert, aber da ich diesen Thread eröffnte habe, gibt's jetzt auch die Fortsetzung.

Hier die Antwort des Music Shops, auf die Frage hin welche Röhren denn gut wären, und ob sie den Amp nicht gleich fürs europäisch Stromnetz kompatibel machen:

"Leider läßt sich der 5150 Combo nicht auf das europäische Stromnetz umlöten, da der Netztrafo nur für die USA ausgelegt ist. Dazu ist eine andere Promärwindung nötig. Der Austausch des Trafo würde soweit dieser noch lieferbar ist ca. 200- 220 Euro kosteen. Die Kosten für den Trafo schätze ich auf ca. 150 Euro.
Es ist die Frage, ob dies den Aufwan wert ist

In der Endstufe sitzen jetzt zwei 5881 Endpentoden von Sovtek. In den Vorstufen werden 4x 12AX7 EH sowie an erster Stelle eine brumm- und mikrofoniearme ECC83S von JJ Electronics eingesetzt. Die Bestückung ist ok. Der Amp klingt damit ziemlich ordentlich. Zudem mußte die Ruhestromeinstellung nicht geändert werden. ( Bei dem Amp nicht so einfach möglich)

Kosten: 202€"

Wie gesagt, wahrscheinlich interessierts keine, aber der Vollständigkeit halber.....

Morgen wird der Amp dann abgeholt und am Dienstag in der Bandprobe getestet.
Wehe, der Amp klingt nicht "ziemlich ordentlich".

Ui, freu mich schon!!!!!!!!
 
Hallo,

das nächste mal fährst Du viel günstiger, wenn Du die Röhren selber wechselst und "nur" den BIAS beim Techniker einstellen läßt. Das ist einfacher, als Glühbirnen wechseln: Gerät kalt werden lassen, Stecker raus, alte Kolben rausziehen, neue vorsichtig reinschieben. Man kann da nichts verpolen und/ oder kaputtmachen.

Immerhin hat ein Techniker die Kiste hoffentlich mal richtig überprüft und es knistert nichts mehr (zB wegen dreckiger Potis).

Gruß
burke
 

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