Schaltung für DummyCoil in Strat mit reversed middle Pickup

DerOnkel":2k8mtn4u schrieb:
Hier das Schaltbild:

Frage: Was soll denn die Beschaltung der "Large Coil"? Die ist nicht nur überflüssig, sondern sogar schädlich. Es kommt nur darauf an, die für die Induktion relevanten Parameter von Tonabnehmer und Kompensationsspule aufeinander abzustimmen, und das geht nicht mit äußerer Beschaltung, sondern nur über die Geometrie.

Gruß,

Klaus
 
Ich denke schon, daß das funktioniert!

Mit dem rechten Poti (vermutlich VR1) wird die Lage der Resonanzfrequenz eingestellt und damit die Bandbreite der großen Spule.

Was dann zum Glücklichsein noch fehlt, ist die Anpassung der Resonanzspitze, sprich der Güte. Das geschieht mit dem zweiten Poti

Wenn das richtig gemacht wurde, dann liefert die Konstruktion quasi die gleiche Übertragungsfunktion. Die Spule liefert dann also nur die Frequenzen, die auch über den Tonabnehmer kommen könnten mit der gleichen Betonung. Alles andere wird quasi kurzgeschlossen.

Damit klappt es dann auch mit der Differenzenbildung.

Um das alles letztendlich zu bestätigen, muß man die ganze Geschichte einmal komplett in allgemeiner Form durchrechnen. Das ist zwar eine reizvolle Aufgabe, aber leider fehlt mir dazu im Moment die Zeit.

Grundsätzlich denke ich aber, daß es so tatsächlich funktionieren kann und die praktischen Ergebnisse scheinen das zu bestätigen.

Mit der reinen Anpassung der Induktivität wird das nicht getan sein, da jede Spule für sich betrachtet mit der externen Belastung als System höherer Ordnung arbeitet. Das L ist dann nur einer von vielen Parametern.

Ohne die externen Komponenten würde die große Spule ein sehr viel größeres Spektrum liefern. In der Folge würden dann höcherfrequente Störanteile zum Nutzsignal zugefügt werden.

Ulf
 
DerOnkel":150olix7 schrieb:
Mit dem rechten Poti (vermutlich VR1) wird die Lage der Resonanzfrequenz eingestellt und damit die Bandbreite der großen Spule.

ich weiß zwar nicht, wo im Induktionsgesetz etwas von Resonanzfrequenz und Bandbreite steht, aber wenn Du meinst ...

Viel Vergnügen

Klaus
 
Über das Induktionsgesetz wird nur die Spannung erzeugt. Der Rest der Schaltung arbeitet jedoch als Filter und den gilt es geeignet anzupassen.

Ulf
 
DerOnkel":27dhyw4k schrieb:
Über das Induktionsgesetz wird nur die Spannung erzeugt. Der Rest der Schaltung arbeitet jedoch als Filter

Das ist mir durchaus klar, nur erschließt sich mir der Sinn nicht.

Da ich heute nichts Besseres zu tun hatte, habe ich das mal durchgerechnet:



Die "Klangveränderung" durch die Kompensationsspule ist über den gesamten Hörbereich deutlich kleiner als 1 dB, da halte ich es für groben Unfug, irgendwas daran herumzufiltern.

Gruß,

Klaus
 
Mir ist im Moment nicht ganz klar, wie dieser Plot entstanden ist, insbesondere die Differenz.

Daneben fehlen mir die Angaben für die verwendete Belastung. Kannst Du die nachliefern?

Wie kommt der Differenz-Plot zustande?

Der Plot selber sieht zwar recht nett aus, ich bin aber nicht ganz sicher, ob Du den richtigen Ansatz gewählt hast!

Ich habe mal eben schnell die Ersatzschaltung auf's Papier geworfen, die es zu simulieren gilt:


14jqd92.gif


Für die Spannungsquellen gilt: U02 = -U01!

Damit nehmen wir an, daß aus beiden Spulen eine Spannung vom gleichen Betrag geliefert wird. Auf den elektrischen Einfluß der Filter wirkt sich das jedoch nicht aus.

Jetzt gilt es mehrere Plots zu erzeugen:
  1. Uout/U01 = f(2*pi*f) für U02 = 0!
  2. Uout/U02 = f(2*pi*f) für U01 = 0!
  3. Uout/U01 = f(2*pi*f) für U02 = -U01!
Der Schalter sollte dabei geöffnet sein.

Für den Tonabnehmer nehmen wir die bekannten Lemme-Werte für die Strat, also: L1=2,2H, R1=5,7kOhm, C1=110pF

Für RT1 und PV sind 250kOhm anzusetzen und CT1 hat die klassischen 22nF.

Für die äußere Belastung gilt RL=1MOhm und CL=700pF.

Für die Daten der Spule kannst Du die von Dir verwendeten Daten benutzen.

Kannst Du die entsprechenden Plots erzeugen?

Ulf
(Der gespannte)
 
DerOnkel":34oolwis schrieb:
Für die Spannungsquellen gilt: U02 = -U01!

Eben nicht. In diesem Fall wäre ja das resultierende Gesamtsignal immer Null. Das scheint mir wenig wünschenswert zu sein. Nein, da die Kompensationsspule ausschließlich die Störspannung aufnimmt, während die Nutzspule auch das Gitarrensignal empfängt, muss man hier zwei verschiedene Ansätze machen.

1. Für die Störspannung muss in der Tat gelten U02 = -U01

2. Für die Nutzspannung gilt U02 = 0.

Da die Störspannung im Idealfall gemäß 1. vollständig kompensiert wird, interessiert deren Frequenzgang niemanden. Von Bedeutung ist lediglich Fall 2, und für den gilt meine Berechnung.

Die Belastung ist übrigens die normale Strat-Beschaltung plus 500 pF || 1 MOhm für Kabel und Verstärker.

Die Differenzkurve ist schlicht berechnet als Differenz der beiden Frequenzgänge ohne (schwarze Kurve) minus mit (nicht dargestellt) Kompensation.

Gruß,

Klaus
 

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