Schneller? oder: Lust am Üben

cook

Power-User
5 Mrz 2004
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Seit einem Jahr habe ich mein Übungspensum hauptsächlich auf Schnelligkeit ausgerichtet. Geschwindigkeit hat mich seit meinen Anfängen auf der Gitarre fasziniert. Trotzdem habe ich lange Zeit gar nicht versucht, daraufhin zu trainieren und war jahrelang damit zufrieden, offene Akkorde auf der akustischen Gitarre zu spielen und dazu zu singen. Das hat hat mich entspannt und Stress abgebaut.

Doch dann hat sich sehr plötzlich der Ehrgeiz gemeldet und ich habe nach langer Zeit mal wieder bewusst zur E-Gitarre gegriffen und das Metronom daneben gestellt. Sundenlang habe ich äußerst stupide Wechselschlagübungen gemacht, um die Geschwindigkeit zu steigern. Der Erfolg war zugleich phänomenal und ernüchternd. Innerhalb kurzer Zeit habe ich Fortschrtte gemacht. Doch nach ein paar Monaten war die Luft raus. Überlastungsschmerzen im Handgelenk trieben mich zum Arzt und - viel schlimmer - ich verlor langsam die Lust am Üben. Zu eintönig war mein Pensum.

Nach ein paar weiteren Monaten war die Motivation zurück und ich steigerte mich wieder ins Üben hinein. Zwei oder drei Licks... damit hielt ich mich wochenlang auf, bis der Griff zur Gitarre wieder eine Last wurde. Die Fortschritte waren zudem mehr als mäßig.

Inzwischen hat sich aber in meinem Denken etwas verändert. Ich sehe das Gitarre-Spielen nicht mehr als Wettrennen, obwohl ich noch lange nicht dort angelagnt bin, wo ich eigentlich hinwollte. Das Spielen soll mir wieder Spaß machen - das ist das Wichtigste. Deshalb will ich mein Üben umstellen... nicht mehr so viel planen, mich nicht mehr so unter Druck setzen.

Doch was soll ich nur spielen? Ich komme nun mal aus der Welt der Flitzefinger, habe als Teenie staunend Kirk Hammet gelauscht und mit offenem Mund Dave Murray Soli bestaunt. Und selbst mein rockigeren Helden sind mir technisch zu hoch überlegen, als dass ich mich an ihren Songs versuchen könnte. Seit längerer Zeit interessiere ich mich auch sehr für Jazz, doch wen liebe ich in diesem Breich? - Django Reinhard.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr ein paar Anregungen schreiben könntet, wie ich die Kurve kriege und wieder mehr Spaß an der Gitarre habe. Vielleicht habt ihr ja auch ein paar Ideen, wie ich beide
Welten verbinden kann. Mehr Vielfalt auf dem Griffbrett und trotzdem ein zielstrebiges Üben.

Gruß,
Michael
 
Hi Michael,
dazu habe ich eine - zwar schon etwas abgedroschene, aber immer noch hilfreiche - Weisheit parat: "Geschwindigkeit ist ein Endprodukt der Präzision".
Es verlangt einem zwar viel Geduld ab, aber wenn man nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf sauberes Intonieren hinaus übt, kommt die Geschwindigkeit ganz von alleine.
Anders herum hat es, zumindest bei mir, nie wirklich funktioniert.
 
Andreas... da sprichst du mir aus der Seele. Genau das beschreibt das Umdenken, das ich hinter mir habe. Ich habe mir die frühen Jazzer angehört - etwa Charlie Christian, um nur den bekanntesten zu nennen. Ich glaube einfach nicht, dass der sich monate- oder jahrelang mit Fingerübungen hingesetzt hat, um bei Benny Goodman mithalten zu können. Das kommt mehr von Innen...
 
hi,

auch auf die gefahr hin hier gleich eine welle der empoerung auszuloesen. ich kann dir nur sagen, wie ich meine geschwindigkeit erhoeht habe. schnapp dir kurze stuecke, wenn moeglich ganze lieder von gitarren helden. von einem hammet wuerde ich da abraten, da, seien wir mal ehrlich, die musik zwischen den solos doch recht lau ist, was die technische schwierigkeit angeht. ich denke da eher an sowas wie yngwie malmsteen oder vinnie moore (oder beliebige andere), bei denen ein ganzes stueck eine aneinanderreihung an schwierigen passagen ist.

danach kommt ein wichtiger punkt, aber ganz wichtig den beitrag bis zu ende zu lesen: METRONOM AUS. lerne die malmsteen (oder anderer guitar hero) stuecke auswendig. wie gesagt, am besten komplette songs. und dann spiel einfach so schnell du kannst. spiel die rockigeren sachen in originalgeschwindigkeit, die solos dafuer nur halb, oder gar drittel. wenn das alles fluessig geht versuche es ein wenig schneller zu spielen als du eigentlich kannst. das wird unsauber enden, aber es ist die schnellste art auf tempo zu kommen.

und jetzt kommt das wichtigste:

METRONOM WIEDER AN!

freies tempo, ein wenig schneller gespielt als du eigentlich kannst macht spass und fuehrt zu schnellen geschwindigkeitssteigerungen, wenn du aber all deine zeit damit verbringst, triffst du irgendwann keinen takt mehr, also nicht uebertreiben. aber so ne stunde am tag sollte es schon sein.

nun schlagt mal ein auf mich, ihr diplom musiker... so habs halt ich gelernt ;-) (und bin dabei von meinem gitarren lehrer bestaetigt worden, den ich mir nach 13 jahren gitarrespielen doch mal gegoennt habe - besser spaet als nie)
 
Ich übe fast täglich verschiedene Sachen mit Metronom, doch ab und zu hab ich auch absolut keinen Bock darauf und mache an dem Abend nix mit konzentrierten üben...

Spass macht mir immer wenn ich irgendwas interessantes in ner Guitarprofile sehe, das ich das erst langsam mitspielen übe, dann immer schneller und schneller. So bin ich eigendlich hauptsächlich zu meiner jetztigen Geschwindigkeit gekommen.
Klar würde ich gern auch alles schnell spielen können, aber mit den Sachen die ich übe kann ich wenn ich sie kombiniere imho schon etwas erreichen...

Mir fiel aber auf das ich auf den etwas dickeren Saiten wie der G und D Saite besser schnell spielen kann als auf der hohen E Saite obwohl dies ja eigentlich leichter sein sollte. :-D
 
hui ich hab gar nicht den Nerv dazu, in eine bestimmte Richtung zu üben... ich spiele einfach wo meine Finger grad hinrutschen und wunder/freue mich, was später dabei rauskommt... :lol:
 
Hallo Michael,

überleg Dir, was Du wofür üben willst.
Ich habe mir vorgenommen, in den nächsten Monaten die 100 wichtigsten Jazzstandards auswendig zu lernen.
-Dafür muß ich die Stücke mir nach Noten erarbeiten,
-Die Themen in mehreren Tempi groovig spielen können,
-Die Changes spielen können, mit groove und zum Einen mitt Basstönen, für Alleinbegleitung, ohne Basstöne für mit Bassist.

Danach bin ich besser.
Auch wenn das noch ein paar Monate mehr werden :-D
Gruß,
Woody
 
cook":n20au5jk schrieb:
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr ein paar Anregungen schreiben könntet, wie ich die Kurve kriege und wieder mehr Spaß an der Gitarre habe.

Hallo Michael,

ich weiß nicht, ob das bei Dir funktioniert, aber posten kann ich das ja mal:

Sperre Deine Gitarre ein. Besorge Dir ein Doppelalbum mit den besten Tenorsaxophonisten des Jazz. Stelle Deine kompletten CDs auf den Dachboden und schicke den Schlüssel nach Deutschland. Höre für vier Wochen nur diese Musik.

Wenn Du Dein Instrument dann wieder in die Hand nimmst, wird Dein Ansatz ein anderer sein.

(Ich habe das nicht mit Jazzsaxern, sondern mit Bluesgitarristen gemacht.
Ich war anschließend von einigem Unfug geheilt.)
 
Hi,

ich kann Dir sagen, die Jazz-Saxer-Klamotte knallt, da hat der MadCruiser absolut recht... ich war total stolz, als mich jemand mal gefragt hat, ob Sax-Spieler mich beeinflußt hätten ;-)

Ich hab mal eine Zeit lang auf Speed getrimmt. Weil ich von der Querflöte nach langen Jahren gewohnt war, bei Bedarf schnell zu werden. Leider ist das auf der Gitarre nie so geglückt, wie auf der "Schmal-Kanne"...

Rein methodisch würde ich es wie folgt sehen bzw. habe ich es von einem renommierten Flamenco-Lehrer (wir erinnern uns; Flamenco ist verdammt anspruchsvoll in Sachen Tempo und Präzision):

Die Methode "langsam durch Präzision" herantasten führt einen an ein "persönliches Plateau". An dieses scheinst Du schon gestoßen zu sein. Ab da muß man es anders anpacken. "Bewußte Unsauberkeit" in Kauf nehmen und dann wieder auf Präzision zurückfallen lassen, als Kontrolle das Metronom... so ähnlich klingt ja auch das, was ich bei Heikos Schilderung verstanden habe. Es geht ab einen Punkt nicht mehr, über die Präzision die Geschwindigkeit zu steigern; man muß die Geschwindigkeit als solche "wie eine Eisdecke" kaputtstoßen. Es ist wie bei Läufern: Geschwindigkeit trainiert man eher über kurze Sprints, Ausdauer, Takt, Konstanz eher über präzise Langlaufaktivität. Und jeder hat da andere "Tempolimits", das ist eine ganz persönliche Sache.

Es gibt zB von Petrucci eine analysierte Methode, in der ein Riff in "gehobenem Midtempo" gespielt wird, dann kurzzeitig eine Passage auf Speed kommt. Dann wieder langsam und von vorne. Stell Dir vor, Du Durchläuftst eine Bahn in einem Stadion: die Langen in gutem Langlauftempo, ab der Kurve über die Kurzen dann im Sprint. So kann man es aufziehen.

Übrigens ist es normal, daß man dadurch schnell genervt und überfordert ist. Am besten ist dann ein Tag komplette Pause. Das Gehirn braucht diese Zeit, damit sich das neue motorische Wissen "setzt". Die Neurologen sprechen von einer Phase der "Bahnung", in der tatsächlich Nervenstränge vom Gehirn bis hin zu den Fingerspitzen verdichtet werden. Das macht u.a. das "motorische Gedächtnis" aus. Es wird durch ständige Wiederholung gestärkt.

Leider leider verfolge ich solche Strategien zum Üben nicht mehr. Ich übe schon seit langer Zeit nicht mehr gezielt auf Technik. Aber dafür schaue ich derzeit über musikalische Tellerränder (machst Du ja auch). Da geht nicht alles gleichzeitig; jedenfalls nicht, wenn man nicht ausschließlich Profi ist... Außerdem habe ich für mich erkannt, daß Speed nicht notwendiger Bestandteil guter Musik ist, dafür versuche ich mehr, an meinem Phrasing zu feilen. Und das können die alten Säcke am besten ;-).

Gruß
burke
 
Hm. Schnell spielen?
Also, ich hatte da mal so eine Phase, ist lange her. Muss noch vor der letzten Eiszeit gewesen sein :)
Damals hatte ich den Tick, Sachen von MacLaughlin nachzuspielen und trainierte mir dafür rasend schnelle Läufe an. Als Hilfe dazu hörte ich viel Tabla-Musik, viele Ragas, indische Geiger und ohne Ende John Coltrane.
Seitdem habe ich immer noch ein paar der extraschnellen Läufe parat, um in Musikläden die Verkäufer zu beeindrucken, damit ich auch stets an jede noch so teure Klampfe ran darf. Zu mehr ist dieses Extremgefiedele meiner Meinung nach jedoch nicht gut.
Aber wenn du das unbedingt lernen magst, okay, deine Sache.
Tipp: bemühe dich um äußerste Entspanntheit in der Rechten. Halte das Plektrum zwischen Daumen und Ziegefinger eingeklemmt, NICHT wie einen Schreibstift. Anfangs etwas ungewohnt, erlaubt das eine wesentlich schnellere Spielweise.
Aber wie gesagt, ich halte das für eine Sackgasse.
 
mad cruiser":vbcprxm4 schrieb:
cook":vbcprxm4 schrieb:
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr ein paar Anregungen schreiben könntet, wie ich die Kurve kriege und wieder mehr Spaß an der Gitarre habe.

Hallo Michael,

ich weiß nicht, ob das bei Dir funktioniert, aber posten kann ich das ja mal:

Sperre Deine Gitarre ein. Besorge Dir ein Doppelalbum mit den besten Tenorsaxophonisten des Jazz. Stelle Deine kompletten CDs auf den Dachboden und schicke den Schlüssel nach Deutschland. Höre für vier Wochen nur diese Musik.

Wenn Du Dein Instrument dann wieder in die Hand nimmst, wird Dein Ansatz ein anderer sein.

(Ich habe das nicht mit Jazzsaxern, sondern mit Bluesgitarristen gemacht.
Ich war anschließend von einigem Unfug geheilt.)

Moin,
gut gesprochen. Deshalb kann ich mich kurz fassen ;-). Wenn ich mich festgefressen hab, mach ichs wie Mad geschrieben hat. Ich zieh mir exzessiv Blues Platten rein. Danach hab ich auch wieder Ideen u. Feeling :lol:.

Gruß
Little Wing
 
mad cruiser":1swjpbos schrieb:
(Ich habe das nicht mit Jazzsaxern, sondern mit Bluesgitarristen gemacht.
Ich war anschließend von einigem Unfug geheilt.)

Ich hatte auch lange den Wunsch richtig "schnell" zu werden wie meine damaligen Helden (AC/DC,MAIDEN,PRIEST,MALMSTEEN,usw.).

Gefrustet stellte ich meine Gitarre :!: 2 Jahre :!: in die Ecke und begab mich auf "Weltreise" in Sachen Gitarristen:

John Scofield,Pat Metheny,Scott Henderson,
S.R.Vaughan,Budy Guy,B.B.King,G.Moore,W.Trout
J.Satriani,S.Vai,E.Johnson,


...... und zu letzt E.Clapton - und heute gibt es für mich Elementareres als Geschwindigkeit :arrow: FEELING :!: :!:


G.NOMORE
 
Moin,

ich hab noch nie auf Speed traniert. Selbst wenn ich es versuche, habe ich schon nach 3 Minuten keinen Bock mehr. Solche Übungen sind langweilig und meiner Meinung nach auch total überflüssig. Mir persönlich macht das keinen Spaß, und Spaß ist das wichtigste bei der Musik.

Ich bin auch der Meinung das der Speed von alleine kommt, und halte sauberes spielen, groove und Gefühl für wichtiger. Ganz nach dem Grundsatz... weniger ist oft mehr.
 
Christopher":xmfhtbi7 schrieb:
ich hab noch nie auf Speed traniert.Solche Übungen sind langweilig und meiner Meinung nach auch total überflüssig.

Hallo Chrsitopher,

ein gewisses Maß an Technik und Geschwindigkeit halte ich persönlich für wünschenswert - nicht unabdingbar!
Einfach aus dem Grund, dass Du beim Spiel nicht dauernd an Deine Leistungsgrenze gerätst, sondern Dinge, die Dir einfallen, spontan umsetzen kannst. Das Niveau kannst Du selbst bestimmen.
 
Hi!

Wie schon oben gesagt, bin ich auch der Meinung das Geschwindigkeit
mit der Routine kommt.
Licks die ich schon seit Jahren spiele, gehen einfacher und auch schneller,
von der Hand als zB Sachen die ich erst Tage zuvor gelernt habe!

Das wichtigste ist konstant zu trainieren, und wenns auch nur ein wenig
herumgedudle ist. Jeden Tag mit Metronom zu spielen ist auf die Dauer auch
nichts. :)

Gerade im Jazz kann man wunderbar Akkordwechsel üben, die auch nicht
gerade leicht, schnell, zu spielen sind.

Zum üben findet man immer was, wenn man sucht :-D

Gruss
Andi
 
mad cruiser":3ow1s2qi schrieb:
Christopher":3ow1s2qi schrieb:
ich hab noch nie auf Speed traniert.Solche Übungen sind langweilig und meiner Meinung nach auch total überflüssig.

Hallo Chrsitopher,

ein gewisses Maß an Technik und Geschwindigkeit halte ich persönlich für wünschenswert - nicht unabdingbar!
Einfach aus dem Grund, dass Du beim Spiel nicht dauernd an Deine Leistungsgrenze gerätst, sondern Dinge, die Dir einfallen, spontan umsetzen kannst. Das Niveau kannst Du selbst bestimmen.

Moin Mad,

habs vielleicht ein wenig ungeschickt ausgedrückt. Ich dudel schon mal ne Skala rauf und runter, aber dieses x-treme-Speed-training, halte ich für sinnlos und langweilig. Diese Skalendudelei (auch mit einen gewissen Speed), finde ich Spannender und ich improvisier da immer nur.

Die Leistunggrenze steigert sich meiner Meinung nach unaufhörlich nach oben, weil man sich durch die Routine immer weiter nach oben entwickelt. :cool:

Der Speed kommt von alleine, und ich glaube man ist erfolgreicher damit, als wenn man verkrampft versucht ein Lick im Malmsteen Speed zu üben, und nix anderes macht bis man es kann :-D
 
Hi,

mal ganz nebenbei, versucht man sich auch oft an vielen Dingen die vielleicht auch der Originalkünstler nur schwer hinbekommen hat, vielleicht spielen auch noch technische Hilfsmittel eine Rolle usw. Man kann bestimmt Dinge auch ähnlich spielen, statt alles bis ins kleinste Detail zu üben. Dann bleibt auch der Spaß dabei, weil das Erfolgserlebnis schneller kommt.

Gruß
VVolverine
 
Ich übe eigentlich auch nicht mehr in dem Sinne, mir etwas vorgenommen zu haben ... es ist eigentlich immer eher ein
spielerischer Prozess, der sich eben nach ein paar Minuten
Geige-in-der-Hand-halten verselbstständigt oder eben nicht.
Ich bin bin froh, daß da in letzter Zeit doch eher wieder
ersteres zutrifft ... im Moment spiele ich Holdsworth-ähnliche
Scalen, feile etwas an meiner Vibratoarbeit, höre gute Musik,
das hält fit ... auch eine Pause von ein paar Wochen kann
sehr gut sein für neue Ideen. Ich denke aber auch, ein wenig
Technik zu beherrschen hat noch nie geschadet ...
 
ich hab noch nie auf Speed traniert.Solche Übungen sind langweilig und meiner Meinung nach auch total überflüssig.

Ich finde nach einiger Zeit entwickelt sich so eine Art Sucht den ganzen Frickelkram zu üben. Iced Earth oder Slayer Rhytmus Sachen zu üben hat mich zum Beispiel in der letzten Zeit bei vielen Sachen und nicht nur bei Rhytmischen gedudel um einiges weitergebracht, vorallem was die Entspanntheit der rechten Hand angeht.

Für mich wäre das absolut nix mit dem Zeug wegschließen und nur Blues (zB) hören weil ich einfach die Abwechslung brauche. (Abgesehen davon bin ich eh nicht so der Bluesfan :-D )
Aber jedem das seine... ;-)
 
Hi,

Der Speed kommt von alleine

Sorry, das ist eines der großen Mißverständnisse in der Gitarrendidaktik. Ab einem gewissen Geschwindigkeits-Level trifft diese Aussage nicht mehr zu. Die Gründe hab ich schon weiter oben zu erklären versucht.

Gruß
burke
 
Gebe Burke da völlig Recht! Ich habe ne ganze weile immer nur Skalen so rauf und runter gedudelt. Und eines Tages war ich wieder bei schönen Hendrix Licks angelangt und hab die, zur Überaschung meiner selbst, schön schnell und mit absoloutem feeling runtergeschreddert. Also aus eigener Erfahrung kann auch ich sagen, dass das mit der Zeit kommt und man nicht bewusst auf Schnelligkeit spielen sollte. Die Technik machts halt, wie schon oft hier gesagt!
 
Hallo,

ich habe jetzt so viele Anregungen gekriegt, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Schon mal vielen Dank. Schreibt weiter!

Zunächst will ich noch ein Missverständnis aus dem Weg räumen. Ich strebe keinesfalls an, ein Monster-Shredder zu werden. Es geht mir nur darum, nicht mehr ständig an meine Grenzen zu stoßen. Das Plateau, von dem Burke sprach, ist halt nicht hoch genug, um in meiner Art von Musik mithalten zu können.

@ G.o.D: Was du beschreibst, ist genau die Methode, die mich so frustriert hat. Mir ist bewusst, dass sie wahrscheinlich der einzige Weg zu Malmsteen Niveau ist, aber das will ich ja gar nicht (mehr) hin.

@ Mad: Genau auf solche unorthodoxen Tipps hatte ich gehofft. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das durchhalten würde. Das könnte mir schnell zur Qual werden. Vielleicht gibt es aber eine andere Methode, mehr Vielfalt in mein Hörverhalten zu bringen. Inzwischen habe ich meine gesamte CD Sammlung auf meinem IPod und kann mir über 400 Scheibchen im Zufallsverfahren zuspielen lassen. Da kann dann schon mal Lonnie Johnson auf Slayer folgen.

@ Burke: da war viel interessantes drin. Die Petrucci Methoden habe ich schon länger mal probiert. Auch andere Sachen: geshuffeled spielen, licks in half-time und double-time Passagen teilen. Hat geholfen... aber nun scheint dieses Plateau erreicht zu sein.

@ Dozer und andere, die ähnliches geschrieben haben: das ich wohl der Weg, den ich gehen werde. Werde mal weg vom Lick spielen gehen und mich in Jazz-Folgen vertiefen. Habe mir vor ein paar Monaten ein sehr interessantes Buch von Mel Bay gekauft, das mir dabei hilft.

Zudem ist mir aufgefallen, dass ich sehr einseitig an Geschwindigkeitübungen herngegangen bin: habe viel Wechselschag geübt und das Legato Spiel völlig vernachlässigt.

Und ich habe noch eine Entscheidung getroffen: ich werde wieder Unterricht nehmen. Hier auf meinem Campus leben 20000 Studenten, da wird sich doch jemand finden, der mir neue Impulse geben kann.
 
(Ich habe das nicht mit Jazzsaxern, sondern mit Bluesgitarristen gemacht.
Ich war anschließend von einigem Unfug geheilt.)

@MadCruiser:

Hast Du mal ein paar Plattenempfehlungen fürmich?
Ein ausgedehntes Studium der Muddy Waters/Eric Clapton Platten
versetzt mir immer nur eine gute Portion Selbstzweifel und Depressionen (Die bekannte "Das-werde-ich-nichtmal-im-Ansatz-je-so-können" - Depression. Ihr kennt das vielleicht.)
 
harga":3nnwf5ht schrieb:
Ein ausgedehntes Studium der Muddy Waters/Eric Clapton Platten
versetzt mir immer nur eine gute Portion Selbstzweifel und Depressionen (Die bekannte "Das-werde-ich-nichtmal-im-Ansatz-je-so-können" - Depression. Ihr kennt das vielleicht.)

Hi,

ich nehm sowas immer nur als Anregung. Ich krieg da immer viele Ideen durch.
 
harga":3tvmz49m schrieb:
Hast Du mal ein paar Plattenempfehlungen fürmich?
Ein ausgedehntes Studium der Muddy Waters/Eric Clapton Platten
versetzt mir immer nur eine gute Portion Selbstzweifel und Depressionen (Die bekannte "Das-werde-ich-nichtmal-im-Ansatz-je-so-können" - Depression. Ihr kennt das vielleicht.)

Bei mir wars am Anfang auch so , aber mit ein paar "Blues Licks" und etwas Übung ,lichtet sich langsam der Schleier des Unvermögens !! :mrgreen:

Guckst Du hier :http://www.coastweb.de/12bar/sololick.htm


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