Signature-Gitarren - wann fing das an?

1955 gabs von Gretsch dank dessen Endorsement eine Chet Atkins 6120, eine Country Club und eine Tennessean.
 
Ich finde dieses ganze Signature- Marketing einfach nur fürchterlich.
Es fing ja ganz human an. Beim großen F bekamen erst der gute Erich und dann Mr. Malmsteen ein schönes Modell auf seinen dicken Bauch geschneidert.

Die Anfangs gedachte Grundidee war, besondere Persönlichkeiten und langjährige Nutzer eines bestimmten Modells mit einem "eigenen" Modell zu ehren.
Das entwickelte sich aber leider sehr zum negativen. Mittlerweile hat jeder Hanswurst der Rockszene ein eigenes Signature Modell - da sind Leute dabei, die haben gerade mal 3 Scheiben veröffentlicht und scharren schon mit den Hufen vor der Rock n Roll Hall of Fame! (glücklicherweise vergebens)
Zudem wird dem angehenden Gitarristen Jüngling von heute suggeriert:
Hol dir das Signature Instrument von X, dazu ein paar Tretminen von Y und am besten gleich noch den Amp von Z. und VOILA der nächste Rockstar ist gemacht..
..NIX DA!

Plektren, Kabel, Picks, Strings.... es nimmt kein Ende. Wie wärs denn noch mit Signature Cases?! Oh, moment - die gibts ja auch schon...

Naja, ich halte von dem aktuellen Signature Wahn jedenfalls nichts. Sicher gibt es einige schöne und berechtigte Modelle aber ich bleibe dabei:

80% aller Signature- Teile (von der Klampfe bis zum Kabel) - sind absolut überflüssig.

Nichts für ungut an alle die Signature User, ist nicht böse gemeint ;)

Gruß
Bencaster
 
Hallo zusammen!


Erwähnen könnte man auch noch die Gibson Byrdland, 1955, quasi ein Signature Modell für 2 Gitarristen, Hank Garland und Billy Byrd.
Diese Gitarre qualifiziert sich für mich nebend er Chet Atkins als eine der ersten "echten" Signatures, weil sie eben mit Features aufwartete, die zurückzuführen waren auf die Anforderungen des Künstlers. Wenngleich bei der 6120 Chet Atkins nur 2 Anforderungen stellte (Tremolo und Sustain, nach eigener Aussage aus "Me & My Guitars"), Designmerkmale aber nicht beeinflusste, hingegen bei der Byrdland auch darauf von den beiden Gitarristen eingegangen wurde.

Imo wäre die Byrdland auch Gibsons erstes echtes Signature Modell, weil hierbei speziell auf die Wünsche der betreffenden Gitarristen eingegangen wurde, was bei der Les Paul ja nur sehr bedingt der Fall war (da könnte man eher die Les Paul Signatures aus den 70ern nennen oder auch die Recording z.B. weil hier wirklich auf Les Wünsche eingegangen wurde wie z.B. auf low impedance Pickups, die er quasi fast immer spielte).

Die Merle Travis z.B. scheidete für mich dahingehend aus, weil sie ein Einzelstück war und ist, welches sogar noch nachträglich modifiziert wurde um Merle Travis Wünschen zu entsprechen.

Gitarren wie z.B. die Gibson ES 150 "Charlie Christian" oder George Gobel L-5CT sind dagegen Modelle, die nicht speziell als Signature gedacht waren (und auch nicht so vermarktet wurden) sondern eher assoziiert wurden mit dem betreffenden Künstler, also "eine Gitarre in der Art wie sie xy spielt".

Es gibt auch Beispiele wie z.B. die SJ-200 die auf ein Custom order zurückgeht, welches von einer Person (Ray Whitley) in Auftrag gegeben wurde und später zu einer Serienproduktion führte.

Dennoch kann man imo den Ursprung von Signature Modellen, die eben auf Anregung des Gitarristen entstanden sind und dann mit dessen Namen vermarktet und in Masse produziert wurden schon bis in die 50er zurückführen was E-Gitarren angeht und von da an kontinuierlich bis in die Neuzeit verfolgen.



Macht's gut!
 
was hat das damit zu tun? Ich finde die handwerkliche Arbeit die im Fender Custom Shop verrichtet wird und die Gitarren einfach klasse. Die Anzahl der Signatures die aus dem CS kommen ist im Verhältnis zu der ganzen Produktpalette des CS gering.
 
therealmf":3jd4dk8n schrieb:
erniecaster":3jd4dk8n schrieb:
...der Typ von Pur (der die Platten angeblich nicht mal einspielte)...

Gruß

erniecaster


...und der dann auch noch Rudi Buttas hieß...mal im Ernst, wer kauft sich denn so ne Gitarre? :hihi:
Es gab nie eine offizielle Rudi Buttas Signature-Serie von Ibanez. Er spielt(e) quer durchs Portfolio Prestige-RGs, RBMs, JEMs etc. und eben auch jene grüne Prestige RG3070GN, die man als inoffizielles Signature-Modell bezeichnen könnte, weil er sich in den Katalogen um +/- 1995..1996 herum damit abbilden ließ.
 
bimbam":31fxslbs schrieb:
Der einzige mir bekannte deutsche Gitarrist der von Ibanez ein Signature-Modell sein Eigen nennen darf ist Tom Riepl, allerdings war/ist dessen Modell nie im freien Handel erschienen...
Wenn es nie in größeren Stückzahlen gebaut wurde, hat es dann überhaupt die Bezeichnung "Signature-Modell" verdient, oder sollte man dann nicht eher "Custom-Gitarre aus Endorsement" sagen? ;-)
 
Hab grad diesen alten Thread gefunden, da ich kürzlich zum Thema Signaturegitarren selbst einen Artikel bei Suite101 verfasst habe.

Signature-Gitarren von Gibson, Fender, Duesenberg, Ibanez & Co.

Und es gibt aktuelle News auf dem Signature Markt - Peter Autschbach entwickelt gerade aktuell zusammen mit den Kanadiern von Larivée ein eigenes Signaturemodell das zur Musikmesse in Frankfurt vorgestellt werden soll - es wird eine stratähnliche HSH mit Floyd Rose. Genaueres gibt´s auf Autschbachs Website zu lesen.

http://www.autschbach.de/deutsch/news.htm
 

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