Ich hatte einen EVM12-L auch mal im Einsatz. In einem Open Back ist er sehr mittenlastig und bei etwa 5KHz endet er abrupt, was für heftig Lead-Overdrives sehr nett sein kann. Für einen Guitar-Speaker ist der Magnetantrieb viel zu stark. Er hat ein QTS von ca. 0,3, was für Tieftonwiedergabe Bassreflex voraussetzt. Speaker für Schallwände haben QTS von 1.0 und größer.
Um ihm ein einigermassen vernünftiges LowEnd zu verpassen benötigt er auf jeden Fall ein geschlossenes Gehäuse. Ob nun Bassreflex für Gitarre nötig ist, wage ich zu bezweifeln.
Die Bassreflexabstimmung wird ja korrekterweise im Bereich der Lautsprecherresonanz angesiedelt und die liegt mit etwa 45Hz weit unterhalb der DĂĽnnsaiterfraktion.
EVM12 für Bass? Naja... Für die Fretlessriege bringt er gute Mitten, aber nur wenig Fundament. Da fand ich den EV15L richtig schön.
Ich persönlich würde einen 100W-Amp nicht unbedingt auf einen einzeln 12er packen, egal welchen. Durch den relativ großen Hub, den der Speaker verarbeiten muß, klingt das alles schon ziemlich gequält.
Ansonsten.. schau mal bei Eminence.. und zwar bei der Guitar Legend-Serie.
Ich selbst habe den Legend 151 in einem kleinen Open-Back-Kabinett (ca. 50x50x25cm).. jaja, ein 15", aber man soll sich nicht wundern, was der an Höhen abliefert. Dazu kommt ein schönen runder Tiefmittenbereich, der richtig trägt, aber nie mulmt. Er ist sogar mit 150W angegeben.
Einzel-12"er klangen mir immer zu kalt und quäkig.
Nachteil: Den Legend 151 sollte man nie in geschlossenen Boxen betreiben. Dann wird der Bassmittenbereich zu heftig.