Trennung von Mitmusiker

gwenman

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Hi zusammen!
Uns steht in der Band etwas ungutes bevor. Unser Drummer - ein voellig korrekter, netter, verlaesslicher Mensch hat ein grobes Problem - er spielt leider einfach nicht so gut, als dass es der restlichen Band entsprechen wuerde (Wie war das mit der Kette und dem schwaechsten Glied?)
Es fehlt einfach an einer gewissen Grundmusikalitaet. Er spielt so manches schwierige Stueck, aber er hat die Sache einfach nicht im Blut. Breaks gehen daneben, weil er einfach ein paar Schlaege zu viel macht (vermutlich einfach wegen fehlender Theoretische Grundlagen), die Bassdrum kommt manchmal unregelmaesig (sprich Rythmusfehler) usw.

Er hat zwar noch keinen Auftritt vergeigt oder sonst was, aber uns aergert die Sache schon gewaltig und zwar seit 2 geschlagenen Jahren. Irgendwie ist das Fass jetzt einfach am ueberlaufen.

Nun wuerde sich da eine Alternative anbieten, also ein neuer Drummer, der anscheinend gut zu uns passen wuerde und musikalisch gut drauf ist.

Wart ihr schon mal in dieser Situation? Wir sind leicht ratlos. Ist es jetzt richtig zu sagen: Das war's leider, du musst gehen! Oder soll man sagen: Ach, die paar Fehler, wegen denen koennen wir schon ein Auge zudruecken...

Es faellt uns einfach schwer, weil menschlich alles passt, nur musikalisch halt nicht.
Und alle in der Band sind Perfektionisten und beraten sich stundenlang ueber Sound und Set uvm. Nur er ist da einfach nicht dabei. Probe aus - und schon ist er weg, die restliche Band sitzt noch 1-2 Stunden da und philosophiert.

Vielleicht hat ja jemand ein paar Tips oder aufmunternde Worte fuer mich (uns), oder Erfahrungen mit solchen "schweren" Trennungen...

Freundliche Gruesse
 
Hallo!

gwenman":3vdnn00w schrieb:
Unser Drummer - ein voellig korrekter, netter, verlaesslicher Mensch hat ein grobes Problem - ...

...Es fehlt einfach an einer gewissen Grundmusikalitaet. Er spielt so manches schwierige Stueck, aber er hat die Sache einfach nicht im Blut.

...Irgendwie ist das Fass jetzt einfach am ueberlaufen.

-> ...Es faellt uns einfach schwer, weil menschlich alles passt, nur musikalisch halt nicht.
Und alle in der Band sind Perfektionisten und beraten sich stundenlang ueber Sound und Set uvm. Nur er ist da einfach nicht dabei. Probe aus - und schon ist er weg, die restliche Band sitzt noch 1-2 Stunden da und philosophiert.

Lies mal meine gekürzte Version deines Postings. Du schreibst nicht besonders nett über den Drummer und dass "menschlich alles passt", mag ich kaum glauben.

In meinen zwei Bands sitzen wir übrigens auch viel zusammen. Über Sound und Set wird da aber nie geredet. Eher über Essen, Trinken, Sex, Arbeit, Autos, Motorräder, Hinkelsteine etc. Das dann übrigens gerne bei Bier und Wein und Essen. Einen alkoholabstinenten Vegetarier könnte ich mir dabei nicht vorstellen - einen eher mittelmäßigen Drummer schon.

Kommt aber drauf an, wo ihr wirklich hinwollt.

Gruß

e.
 
Hi,

ich seh das so: Wenn es in eurer Band um mehr geht, als nur einmal in der Woche einen Kasten Bier leerzuproben, dann müsst ihr in den sauren Apfel beissen und euch trennen. Sonst leidet der Rest der Band und ingesamt auch die Spielfreude und die Kreativität.

Wir hatten zuletzt dasselbe mit einem Bassisten. Ein grundguter, freundlicher Kamerad auf den man sich verlassen konnte. Immer gute Laune und ein Spässchen auf Lager, ein richtiger Sonnenschein. Aber leider konnte der nicht spielen. Da fehlte es technisch und auch vom musikalischen Background. Letzlich litt darunter der gesamte Sound, weil man einfach nicht so dynamisch spielen konnte, wie man wollte. Daher haben wir uns getrennt und einen Mann gefunden, der sowohl die Erfahrung als auch die Fähigkeiten für die Art von Musik mitbringt. Jemand der schon mit Clapton, Albert Lee & Co. gespielt hat und das war wahrlich ein Glückgriff.

Es ist ein sehr schmerzlicher Schritt und man kann auch nicht davon ausgehen, dass derjenige es versteht. Oftmals ist die damit verbundene Freundschaft dann auch beendet.

Ich wünsche euch, dass ihr es hinkriegt, ohne das böse Worte fallen.

LG, Alex
 
HI!
Das allerselbe Problem hatten wir auch. Unser Drummer war super zuverlässig aber halt nicht gut genug! Wir haben 2 Jahre rumgegurkt und es einfach nicht übers Herz gebracht! Daran ist m.M. nach die Band zerbrochen. Am Ende sind dann der Basser und ich ausgestiegen und haben was neues aufgebaut!

Mein Tip: Es hilft nix, ihr müsst den Schritt gehen und ihn rausschmeißen! So ist das halt, gute Freunde und Band in einem geht auf Dauer nicht.
Ist jedenfalls meine Erfahrung!

Gruss Lemmes
 
Ähnliche Situation aktuell bei uns. Unser Drummer war eine Seele von Mensch, überaus korrekt und hat für uns auch den Sound gemacht und die Bandkasse geführt. Leider ist er selber bei uns ausgestiegen, weil er sich der Aufgabe technisch nicht mehr gewachsen fühlte. So rum geht es auch.

Momentan stehen wir also ebenfalls ohne Trommelschlumpf da.
 
Hallo,

das hier:

http://ezinearticles.com/?Change-It...--These-Are-Your-Only-Three-Options&id=286942

beschriebt ziemlich treffend, warum ich aus "meiner" Band ausgestiegen bin.

Mir scheint, nach 2 Jahren des "Ärgerns" seid ihr jetzt auch an Punkt 3.

Wenn die Musik als "Sache" bzw. Projekt" wichtiger ist als die zwischenmenschlichen Beziehungen, müsst ihr dem netten aber unqualifizierten Drummer adieu sagen.
 
Sags ihm so wies ist - menschlich gut, musikalisch leider nicht. Wird sicher nicht leicht für ihn aber auf Dauer auch besser.
 
Über kurz oder lang wird er sich überfordert fühlen und auch nicht glücklich sein. Riecht nach Trennung und muss eigentlich sein. Freundschaften sollten sowas aushalten...

Von daher muss ich leider sagen: Lieber ein Ende mit Schrecken...

Bin auch der Meinung, dass man sowas immer so früh wie möglich ansprechen und aus dem Weg räumen muss.

...wenn es denn was werden soll...

Leicht ist es nicht...
 
Also sofern ihr wirklich ansonsten alle gut mit dem auskommt und es "nur" am musikalischen scheitert: Wie wäre es denn wenn ihr es ihm ehrlich sagt und vorschlagt dass er Unterricht nimmt? Wenn es ihm dann zu teuer ist könntet ihr sogar zum Wohle der Band zusammenlegen, sofern ihr jetzt wirklich gute Kumpels seid und ansonsten hinter ihm steht.

Ich finde dass das menschliche fast noch wichtiger ist als das musikalische. Technisch kann man sich mit entsprechendem Willen verbessern, aber ein Arsch bleibt ein Arsch ... wer weiß wen ihr sonst als nächstes erwischt. Also ich würde ihn nicht direkt aufgeben, sondern erstmal drüber reden und alles versuchen was außer Rauswurf machbar ist.
 
Das ist immer nicht so schön, so eine Situation. Die Frage ist : macht Ihr die Musik professionell und müsst ihr davon leben, wiviel Gigs macht Ihr im Jahr???? Wie hoch ist das Durchschnittsalter in der Band, bestehen da noch Aussichten , dass mal mehr draüs wird oder macht Ihr das nur zum Spass und spielt hauptsächlich zu Kirmes und sonst. Feiern. Wenn das letztere Zutrifft , behaltet den Mann, ist ein prima Kumpel und den Leuten bei der Kirmes ist das so was von scheiss egal, ob der mal daneben haut oder nicht.

VG Garry
 
Es ist ja ein Problem, welches doch immer wieder mal in´s Gespräch gebracht wird. Und dabei ist es vollkommen egal ob es sich hierbei um Drummer, Sänger, Bassisten, Keyboarder,.....handelt.
Musiker sind zwar gesellige Genossen, doch wehe man wagt es (berechtigte)Kritik, zu üben, am Zusammenspiel, fehlender musikalischer Technik, usw... da kann man einiges erleben.
Allein schon der Versuch mal das Thema anzusprechen, daß beim Kollegen X oder Y technische Unregelmäßigkeiten im Zusammenspiel auffallig sind, oder was sonst noch ansteht an Problematiken, scheitert oft daran daß man auf Unverständnis stößt. Und selbst wirklich gut gemeinte und entspannte Gespräche können nach hinten los gehen, nur um ein weing Klarheit zu bekommen, woran es denn nun liegen könnte daß es nicht so klingt wie es eigentlich klingen sollte.
Es ist immer hoch brisant und ein extrem komplexes Thema wenn man einen Bandkollegen darauf hinweisen muß, daß eine weitere musikalische Kooperation mit ihm auf der Kippe steht, oder nicht mehr erwünscht sei, weil es doch an allen Ecken und Kanten wackelt.
Und, "wir können ja Freunde bleiben, man sieht sich, mach es gut, es ist nichts gegen Dich persönlich"...alles nur blablabla.
Eine Trennung ist immer mit Schmerz verbunden, egal welche Motivation dahinter steckt.
Amen
 
Meine Erfahrung als ziemlich alter Sack ist, dass wenn da irgendwo der Wurm drin ist, das eine Sollbruckstelle ist, an der es sowieso knacken wird. Will sagen: Ihr werdet Euch sowieso auseinanderentwickeln.

Da sollte jeder und jede in der Band für sich Pfälzers Fragen beantworten. danach kann man dann in die Diskussion gehen. Ich habe erlebt, dass Kritik eigentlich nur dann ankommt, wenn die persönlichen Geflechte in der Band geklärt sind und eine gemeinsame formulierte Zielvorstellung besteht. Also eher selten.

In unserer Band bedeutet das für mich: Solange ich mit unserm Banjospieler einig bin, ist die Richtung klar. Sollten wir uns grundsätzlich auseinanderentwickeln, war's das für mich. Die anderen können gerne kommen und gehen (machmal zu meinem Bedauern) und haben das im Laufe der Jahre auch getan.
 
Moin,
eigentlich seid ihr ja viel zu spät dran, um noch etwas zu kitten. Schließlich ist euch das neue Mädel schon vor die Füße gelaufen, die vemeintlich besser aussieht, das Kamasutra aus dem ff beherrscht und auch noch kochen kann. Leider habt ihr mit der bisherigen Freundin all diese Sachen nicht angesprochen, als Zeit dazu war.
Wenn euch das schon seit 2 Jahren nervt, dann lernt ihr hoffentlich was daraus. Vorher reden.

Ich finde, ihr solltet mit dem jetzigen Drummer reden, ob es überhaupt eine Möglichkeit gibt, seine Fähigkeiten zu verbessern. VIelleicht will oder kann er garnicht? Dann bleibt euch nichts anderes übrig, als ihn zu ersetzen. Vielleicht erarbeitet er sich aber auch in kurzer Zeit die Fähigkeiten, die euch fehlen? Wäre mMn der menschlich erfolgreichere Weg.

Warum verschwindet er eigentlich immer direkt nach der Probe, gibt es da einen spezifischen Grund für? Oder weiß er vielleicht einfach nicht, das ihr noch philosophiert nach der Probe?

Ciao
Monkey
 
Hi,
danke für die zahlreichen Antworten. Wie erwartet gehen sehr viele Aussagen in Richtung Trennung. So wird es wahrscheinlich auch kommen.

Zu den vereinzelten Fragen. Wir sind zwischen 40 und Mitte zwanzig, 20 Gigs im Jahr. Zwar nicht hauptberuflich, aber sehr, sehr ernst genommen. Freundschaftliches Verhältnis und ausgezeichnetes Klima zwischen allen. Dass wir nach den Proben gerne noch quatschen (natürlich nicht nur über Musik, sondern auch über Gott und die Welt, und auch mal mit einem Bierchen) ist ihm bekannt, er ist trotzdem immer gleich weg. Interesse am Spielen zeigt er aber sehrwohl.

Das mit dem Unterricht haben wir ihm schon lange nahe gelegt. Er zeigte vor kurzem auch Willen und hat begonnen ein paar Stunden zu nehmen. Wir haben viel, viel geredet und auch selbst versucht ihm zu zeigen, was er besser machen kann. Hilft aber alles nicht, wenn gewisse Dinge von Grund auf nicht da sind. Es liegt also nicht daran, dass wir 2 Jahre nicht's gesagt haben.

Es ist schwierig, und fast wie die Trennung von einer Freundin. Aber wie schon mehrfach geschrieben, wohl das Beste für alle.
 
Konfuzius sagt: Versuch erst gar nicht ein totes Pferd zu reiten!

Anekdote zum Thema:
Hier in der Gegend hat mal eine Band ihren Gründer und Chef gefeuert, was der Band gut getan hat. Letzterer macht seit dem eine Band die den höchsten Durchsatz an guten Leuten hat, den ich kenne, aber der Chef versteht bis heute nicht warum seine neue Band auf keinen grünen Zweig kommt.

Look at the Sun and be happy


r
 
Ich finde allerdings, man darf dem Pferd die Chance geben zu beweisen, das es tot ist. Oder eben nicht.

Wenn ihr schon an Verbesserung gearbeitet habt, und nicht das erwünscht dabei rumgekommen ist, dann ist wohl die Trennung angesagt. Immer wieder eine doofe Situation.

Ciao
Monkey
 
Raptor":3itapau0 schrieb:
Also sofern ihr wirklich ansonsten alle gut mit dem auskommt und es "nur" am musikalischen scheitert: Wie wäre es denn wenn ihr es ihm ehrlich sagt und vorschlagt dass er Unterricht nimmt?

Mir gefällt dieser Rat am besten.

Ich sehe: Die Situation ist schwierig. Aber nicht nur wegen des Drummers! Ihr alle seid daran beteiligt. Immerhin habt Ihr Jahre tatenlos zugeschaut und den Mund gehalten. Jeder hat's gesehen, keiner hat die Problemlösung aktiv betrieben.

Darum:
Für mich zählt das "Menschsein" in der Band eben soviel wie Musikalität.
Denn beides ist wichtig und banddienlich.

Mein Vorschlag:
Ich habe meine Zweifel, ob die Bandprobleme tatsächlich allein vom Drummer verursacht werden.
Darum ist erst einmal ein Bandcoaching angesagt. Wichtig ist, dass der Coach kein Freund von Euch ist. Er sollte völlig unvoreingenommen an die Sache herangehen. Einen erfahrenen Coach findet man in jeder guten Musikschule.
Er bekommt von Euch den Auftrag, sich die Band anhören und zu analysieren, wo das musikalische Problem liegt und Problemlösungsstrategien zu entwickeln.

Sollte sich herausstellen, dass die Probleme tatsächlich vom Drummer verursacht werden, muss man ihm die Chance geben, seine Probleme zu beheben. Also sollte er Unterricht nehmen. Erst, wenn er das ablehnt oder dieser auch nach einer angemessenen Zeit fruchtlos bleibt, sollten die anderen Bandmitglieder über eine andere Lösung nachdenken.

Mich sollte es allerdings nicht wunden, wenn Ir alle im Ergebnis einen Support nötig hättet.
 
Blöde situation...

letzte Möglichkeit, die hier noch nicht angesprochen wurde, was für Musik macht Ihr?
Braucht diese Musik unbedingt den Drummerkrack? oder reicht es auch, wenn er grade viertel und ne gute snare spielt?

Will sagen, es gibt auch ne menge erfolgreicher Bands, mit nem mittelmäßigen Drummer.

Gibt es die Möglichkeit evt. die Arragement zu überdenken, vereinfachen?

Wenn Ihr alle natürlich mehr in Dreamtheater gefilden unterwegs seid, dann... üpps nicht gut.

Wäre halt noch eine Lösung.
 
Hallo!

Aus einem schlauen Buch: Die Beatles haben mal überlegt, Ringo rauszuwerfen, weil er als Drummer nicht gut genug schien. Stellte sich aber heraus, dass er für das Bandgefüge absolut unverzichtbar war.

Ich hab auch schon Bands erlebt, die blühten nach einem Musikerwechsel regelrecht auf.

Gruß

e.
 
gwenman":1bvdbxeq schrieb:
Das mit dem Unterricht haben wir ihm schon lange nahe gelegt. Er zeigte vor kurzem auch Willen und hat begonnen ein paar Stunden zu nehmen. Wir haben viel, viel geredet und auch selbst versucht ihm zu zeigen, was er besser machen kann. Hilft aber alles nicht, wenn gewisse Dinge von Grund auf nicht da sind. Es liegt also nicht daran, dass wir 2 Jahre nicht's gesagt haben.

...
 
erniecaster":t4c0idx6 schrieb:
Hallo!

Aus einem schlauen Buch: Die Beatles haben mal überlegt, Ringo rauszuwerfen, weil er als Drummer nicht gut genug schien. Stellte sich aber heraus, dass er für das Bandgefüge absolut unverzichtbar war.

Ich hab auch schon Bands erlebt, die blühten nach einem Musikerwechsel regelrecht auf.

Gruß

e.

unausrottbare urban legends

es war genau umgekehrt
http://de.wikipedia.org/wiki/Pete_Best
 
Hallo!

Die Geschichte mit Pete Best war bei weitem früher.

Wenn ich die Geschichte aus dem schlauen Buch noch im Kopf habe, war Ringo sehr sauer, weil Paule bei Back in the USSR getrommelt hatte und John wohl ausgesprochen hatte, dass Ringo nicht einmal der beste Drummer der Beatles sei.

Wie gesagt: Buch und frei zitiert. Ich war nicht dabei.

Ringo soll als Typ einfach für gute Stimmung gesorgt haben, was für ein Team - nichts anderes ist eine Band - absolut wichtig ist. Neudeutsch nennt man sowas wohl auch soziale Kompetenz.

Gruß

e.
 

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