Vintage! Warum

A

Anonymous

Guest
Hallo Gitarrenfreaks :-D ,

ich frage mich schon seit längerem, warum uns ein Welle von "Old-School"-Bands und Vintage-Equipment überrollt!
Sind wir inzwischen wirklich so unkreativ, dass wir Altes reaktivieren mĂĽssen?
 
Gaaaaaaaaaaaanz einfach:

FrĂĽher war halt ALLES besser!
Die Erziehung, das Essen, das Bier, die Frauen und eben auch Equipment....

Ne Quatsch...
Ist echt ne gute Frage auf die es wohl keine 100% Antwort gibt, aber bin mal gespannt was die anderen dazu vermuten.

GruĂź,
der andere Simon
 
die heutige Zeit biete für viele einfach nicht das, was sie mit "früher" verbinden, sei es der Charme der 50iger, das freie Leben der 60iger, den Disco-Fox der 70iger oder die Mode der 80iger. Das Jahrzehnt um 2000 zeichnet sich musikalisch durch die NuVerhüttung und Metro-Sexualität aus - naja, das Rad wird halt andauernd neu erfunden. In 40 Jahren kommen auch wieder Bands wie Linkin' Park.
Daher die Flucht in vergangene Trends - meine Meinung.
 
aliendrumbunny":38fvwif0 schrieb:
ich frage mich schon seit längerem, warum uns ein Welle von "Old-School"-Bands und Vintage-Equipment überrollt!
Sind wir inzwischen wirklich so unkreativ, dass wir Altes reaktivieren mĂĽssen?

Tach adb,

vielen Dank fĂĽr die interessante Frage.

Nach meiner persönlichen Meinung könnte es damit zusammenhängen, dass old school immer noch eher massenkompatibel ist als das, was heute neu am Markte ist. Machen wir uns nichts vor: Rockmusik hat bei der allgemeinen Musikbeschallung immer eine Nische bedient und war längst nicht so bedeutend, wie old school rocker sich das gewünscht hätten. (Schaut Euch im Vergleich mal die Verkaufszahlen der Sparte Volxmusik an!)

Dann gab es natürlich besonders unter den Gitarristen einige Namen, die auch heute noch jedes Nachwuchstalent kennt. Ich bin eher unsicher, welche der heute modernen Gitarristennamen man in exakt 39 Jahren noch mit mehr oder weniger Andacht ausspricht. (Vor 39 Jahre kam nicht nur das Album "John Mayall´s Bluesbreakers with Eric Clapton" heraus, sondern auch die Single "Hey Joe" von Jimi Hendrix).

Kommen wir zum Equipment. Die beiden genannten Beispiele EC und JH haben schon eine Menge für die Hörgewohnheiten getan - auch bei Nichtgitarristen. Dass es auch heute noch Menschen gibt, die diese - mittlerweile als klassisch geltenden - Sounds schätzen und dass ihnen neben unzähligen Neuerungen und digitalem Spielzeug auch diese Klassiker wieder zur Verfügung gestellt werden, finde ich toll.

LaĂź uns das Thema doch in 10 Jahren nochmal aufgreifen. Ich bin wirklich sehr gespannt, welche Bands, Musiker, Songs den "test of time" bestehen werden.
 
Meiner meinung nach ist das Hauptsächlich ein verkaufsargument.

Was der Bauer nicht kennt, ißt er nicht, aber Röhrentechnik, ja das ist gut. Und wenn die schaltung dann noch dem "Klassiker" (wobei keiner weiss warum es eigentlich ein Klassiker geworden ist) nachempfunden ist, dann ist das Bekannt, und da man dem kind einen Namen geben muß: VINTAGE.

@Mad

Den Test of Time kannst du heute schon machen.

AC/DC, Scorpions, Clapton, Rolling Stones, Judas Priest.... etc etc sind alle noch da... jetzt nimm dir aber mal ne "Bravo Hits Nr 4 oder 5" von 91. Da kennt man höchstens noch 2 Bands... die Hosen und die Ärzte...
 
DunkelElf":2ahhe1zr schrieb:
Den Test of Time kannst du heute schon machen.

AC/DC, Scorpions, Clapton, Rolling Stones, Judas Priest.... etc etc sind alle noch da... jetzt nimm dir aber mal ne "Bravo Hits Nr 4 oder 5" von 91. Da kennt man höchstens noch 2 Bands... die Hosen und die Ärzte...

Na, bevor sich hier das Bild verzerrt: das war früher schon genau so. One-Hit-Wonders gab es früher vielleicht nicht in der Masse wie heute, allein schon durch den ungleich höheren Aufwand, den damals eine Produktion bedeutete, aber prozentual hat sich da nicht so viel getan.
Aber zum Glück gibt es ja Verlage wie "Time Life", die sämtliche Grütze aus allen Jahrzehnten sorgsam archivieren, um sie später als "Hits of the XYs" feilzubieten ;-)

Im übrigen wage ich zu behaupten, dass Bands wie die Scorpions oder Judas Priest nicht mehr wirklich "da" sind, sondern musikalisch eher vor sich hinvegetieren, um ab und zu durch einen Zeitschriftenartikel (JP in der letzen G&B) oder klägliche Comebackversuche für einen kurzen Moment wieder ins Rampenlicht zu kommen, nachdem Sie getreu Spinal Tap ihre letzten ausverkauften Hallen in Japan hatten :-D

Wo wir gerade bei dem Thema sind: Mein Vaterherz hat mich just zum Shadows-Konzert im Mai in die Westfalenhalle Dortmund eingeladen. Dat sind die, wo dieser Knabe mit der fürchterlichen Hornbrille und der hässlichen Burns das Plektrum schwingt. Na, wer kennt ihn? (Neiiiiin, nüscht der Hollybuddy!)
 
Im übrigen wage ich zu behaupten, dass Bands wie die Scorpions oder Judas Priest nicht mehr wirklich "da" sind, sondern musikalisch eher vor sich hinvegetieren, um ab und zu durch einen Zeitschriftenartikel (JP in der letzen G&B) oder klägliche Comebackversuche für einen kurzen Moment wieder ins Rampenlicht zu kommen, nachdem Sie getreu Spinal Tap ihre letzten ausverkauften Hallen in Japan hatten

Kommt darauf an wie man Erfolg definiert. Was ist schlimm/lustig/skuril Hallen in Japan auszuverkaufen? Oder in Russland, Ukraine,Malaysia,Philippinen oder sonstwo? Muss man um als erfolgreich zu gelten unbedingt in USA,Deutschland oder Great Britain Alben verkaufen und Hallen ausverkaufen?
:?:
 
Hey Luc,
locker bleiben und nicht alles zu ernst nehmen :) Deiner Reaktion nach schlieĂźe ich, dass Du Spinal Tap nicht kennst? Ist eigentlich Pflichtprogramm fĂĽr Musiker:)
Plot ist jedenfalls, dass die Band nach jahrelangem Erfolg in heimischen Gefilden keine Hallen mehr vollbekommt, kurz davor ist aufzugeben und dann ein grandioses Finale in Japan abbrennt. Gewisse Parallelen zu real existierenden Bands sind da nicht zu leugnen ;-)

Und, um wieder auf das Thema zurückzukommen, ich für meinen Teil definiere "Erfolg" schon mit einem gewissen regionalen Bezug. Um mal zwei Beispiele zu nennen: Robbie Williams für Europa und Dave Matthews für Amerika - beide brauchen auf ihrem Kontinent nur in die Hände zu klatschen, um Stadien der Grundfläche von Holland vollzubekommen, kriegen aber auf dem anderen Kontinent mit viel Glück 'n Mehrzweckhalle gefüllt. Demnach kann man hierzulande nicht davon sprechen, dass Dave Matthews erfolgreich ist udn umgekehrt. Ist auch irgendwie besser so, denn global betrachtet, müssten wir Daniel Küblböck ob seiner Anhängerschar in Thailand auch als "erfolgreichen Musiker" betrachten :)
 
@ Banger: Klingt irgendwie nach Hank Marvin :-D

Die Shadows wĂĽrde ich mir allerdings auch mal gern ansehen, mal schaun wies zu der Zeit dann mit dem Geld steht...


Schönen Gruß
Mo
 
Ich bin absolut locker... ;-) ... in echt. Und ich kenne Spinal Tap...cooler Film.
Der Nachteil in Foren ist wohl, das der Klang, die Färbung der Stimme fehlt, die in einem "wirklichen" Gespräch die Stimmungen der einzelnen Leute wiederspiegelt. Sorry ... wenn mein Post falsch rüberkam... :cool:
 
@Mo: genau der :)

@Luc: Ha, das war wohl ein doppeltes Missverständnis - ich hatte dein Posting so interpretiert, als hättest Du meins so gelesen, als wollte ich ernsthaft usw etc pp. :-D
 
Zu den instrumenten ist zu sagen, in bestimmten Bereichen haben keine wirklichen QuantensprĂĽnge in sachen Technik stattgefunden.

Die durchschnittliche e-Gitarre ist letztlich nach wie vor mehr oder weniger das, was sie auch vor 50 Jahren war. Wer also das 100% vintage Gefühl haben will und das nötige Kleingeld hat tut sich kein Abbruch wenn er ne echte "vintage" kauft.

Dort, wo sich technisch viel getan hat, z.B. Bodentreter, ist die "vintage" Manie längst nicht so ausgeprägt. Nach wie vor möchte sich kaum einer das Gefiepe und Gerausche eines Electro Harmonix "Big Muff" antun wenn´s sich vermeiden lässt, zum Beispiel.
 
Max":329k79rg schrieb:
Zu den instrumenten ist zu sagen, in bestimmten Bereichen haben keine wirklichen QuantensprĂĽnge in sachen Technik stattgefunden.

Die durchschnittliche e-Gitarre ist letztlich nach wie vor mehr oder weniger das, was sie auch vor 50 Jahren war. Wer also das 100% vintage Gefühl haben will und das nötige Kleingeld hat tut sich kein Abbruch wenn er ne echte "vintage" kauft.

Dort, wo sich technisch viel getan hat, z.B. Bodentreter, ist die "vintage" Manie längst nicht so ausgeprägt. Nach wie vor möchte sich kaum einer das Gefiepe und Gerausche eines Electro Harmonix "Big Muff" antun wenn´s sich vermeiden lässt, zum Beispiel.

Hi,

wobei als erstes zu bemerken wäre, das Vintage mit schlicht und ergreifend "alt" zu übersetzen ist.

Wenn der BigMuff so schlecht ist (ich hab von den Teilen zwar noch kein Fiepen und andere Geräusche als seine Zerre gehört), wie Du es darstellst, frag ich mich, warum sich die Leute um die Dinger reissen??
Besonders die Originale aus den 70ern...
Ich hab mir so ein Teil mal zum testen nachgebaut und find es echt nicht schlecht.

Meiner Meinung nach ist der Hype um altes Zeug auch verbunden mit
dem Alter und der Geschichte eines StĂĽck Equipment.
Wer z.B. die Gitarre schon alles besessen haben könnte, sie ist ggf. viel gespielt etc.
Genauso mit nem Verstärker.
Du kannst heute Digital simulierte Marshall Stacks nachstellen, die aber lange nicht so zu spielen sind, wie ein original Stack (wobei es dazu nicht unbedingt alt sein mĂĽsste - gibts ja als Reissue noch zu kaufen)
Einige meinen eventuell auch, dass sie mit dem alten Zeug ggf. eher so klingen, wie Ihre Idolband aus der Zeit (manche lernen es halt nicht).

Im Endeffekt wird es ein ewiges FĂĽr und wieder zwischen den Fronten der Liebhaber alter Sachen und den Verfechtern der modernsten Technischen Errungenschaften bleiben.

Wenn Du das Fahrgefühl eines alten Autos haben willst, setzt Du Dich ja auch nicht in ein 2004er VW Passat und fährst einfach nur langsamer :lol:

Was ich noch fĂĽr entscheident halte:
Ein Sound oder Tone hat sich über die Jahre verändert, hat aber irgendwo seine Wurzeln, an die man irgendwie ranmuss um den Sound erstmal zu verstehen und damit ggf. zu arbeiten.

Fieeeep ON!!

Oliver
 
Max":213tq4hl schrieb:
Zu den instrumenten ist zu sagen, in bestimmten Bereichen haben keine wirklichen QuantensprĂĽnge in sachen Technik stattgefunden.

Die durchschnittliche e-Gitarre ist letztlich nach wie vor mehr oder weniger das, was sie auch vor 50 Jahren war. Wer also das 100% vintage Gefühl haben will und das nötige Kleingeld hat tut sich kein Abbruch wenn er ne echte "vintage" kauft.

Dort, wo sich technisch viel getan hat, z.B. Bodentreter, ist die "vintage" Manie längst nicht so ausgeprägt. Nach wie vor möchte sich kaum einer das Gefiepe und Gerausche eines Electro Harmonix "Big Muff" antun wenn´s sich vermeiden lässt, zum Beispiel.

Ein derzeit bekennender "BigMuff"-User - > Warren Haynes (Gov't Mule)
 

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