bummi":3joiudua schrieb:
Hi Leutchens,
ob interessiert, oder nicht an diesem Thema - es berührt uns letztendlich alle, denn wer weiß denn schon, ob er nicht morgen, samt seines Arbeitgebers an irgendeinen Dschungelbewohner verkauft wird, der dann den Extrakt aus der Firme zieht und die Leute ersaufen läßt.
Das Problem ist doch, dass diese Berichte vom Börsenparkett mit echter Information über Funktion und Zustand der Weltwirtschaft etwa so viel zu tun haben, wie der Wetterbericht mit Klimaentwicklungen ...
... erst jetzt bekommt man doch erklärt, dass dieser ganze Zertifikatszauberlehrlingsquatsch gewissermaßen an einem rostigem Nagel an einer überteuerten Bretterbude im mittleren Westen der USA befestigt war ... erst jetzt wird es doch für notwendig erachtet mal drüber nachzudenken, ob es irgendwie vernünftig ist, wenn 60% des Bruttoinlandsproduktes in der Finanzbranche 'erwirtschaftet' werden.
... und jetzt rufen eben diese Leute, die jahrelang viel Geld damit verdienten, dass sie sich gegenseitig Geld liehen, das sie gar nicht hatten, nach dem Staat. Da wurde jahrelang virtuelles Geld erzeugt und real dran verdient und jetzt wo das Schneeballsystem zusammenkracht, soll der Staat es mit realem Kapital richten ...
... zu Zeiten des Immobilienbooms in Japan, hätte man für den Verkehrswert der Grundstücke des Kaiserpalastes in Tokio ganz Kalifornien kaufen können. Die gesamte Börsenberichterstattung hatte doch im Wesentlichen die Aufgabe, so zu tun als sei das irgendwie rational und super und 25% Rendite seien mit normalen Mitteln machbar ... dass das z.B. auf Vermietung übertragen bedeutet, dass der jährliche Mietpreis 25% des Wertes der vermieteten Sache plus Abnutzungsausgleich bedeutet, wollte niemand wissen ... das 25% Rendite in einem Immobilienfonds bedeuten, dass irgendwo jährlich die Grundstücke um 25% teurer werden, war auch irgendwie egal ...
... und Börsenberichte versuchten uns doch weißzumachen, wir seien bekloppt, wenn wir nicht einsteigen in dieses Kettenbriefspiel und selber schuld und so ...
... das ist so ein bißchen wie die Frontbericht aus dem I. Weltkrieg in den Zeitungen " ... im Westen nicht Neues" ... man kann das ganze auf Fußballniveau in der Kneipe diskutieren und ist irgendwie beteiligt und fühlt sich sicherer und stellt auf jeden Fall nicht die ganze Unternehmung in Frage ...