Kabel und Stressbretter - bis hierhin und nicht weiter?

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erniecaster

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Hallo,

nun ist mir doch nach Ewigkeiten tatsächlich das erste Patchkabel auf dem Effektbrett ausgefallen. Es war ein teures Patchkabel, der Fehler war reparabel - eine Lötstelle ist gebrochen. Dennoch war erstmal eine blöde Fehlersuche angesagt. Grund für den Bruch der Löststelle war ein Umpositionieren der Bodentreter, weil mir da so eine blöde fixe Idee durch den Kopf geistert.

Mir fällt bei Stressbrettern häufig auf, dass die Geräte aus Platzgründen sehr nahe an den Rändern der Bretter angebracht sind. Häufig steht dabei das Gitarrenkabel deutlich über den Rand des Bretts über. Genauso sieht es am Ausgang aus - das letzte Pedal schön an die Seite geschraubt oder geklettet und auch hier steht der Stecker über.

In meiner Welt teilt man sich schonmal mit anderen Musikern eine Bühne. Oder die "Bühne" ist nur ein abgeteilter Bereich des Fußbodens einer Kneipe oder eines Bierzelts. Mit anderen Worten ist man da nicht alleine unterwegs sondern auch andere Menschen, die durchaus auch mal Alkohol konsumiert haben. Hier im Dreiländereck riechen die Klamotten nach der Heimfahrt auch manchmal nach sonderbarem Rauch. Bei einer Hochzeit in einem Festzelt musste ich auch schon erleben, dass ein Kind die Bühnenecke als perfekte Fläche dafür ansah, sein Bobbycar maximal zu beschleunigen. Die erreichte Geschwindigkeit ermöglichte dem Gespann, die Fahrt über mein Effektbrett fortzusetzen, was ich sehr beeindrucken fand und sehr lustig gefunden hätte, wenn es eben nicht mein Effektbrett gewesen wäre.

Kurz: Wenn ich mir die überstehenden Klinkenstecker so ansehe, stelle ich mir vor, dass da mal jemand mit vollem Körpergewicht drauftritt und schlimmstenfalls auch noch ich selber. Bin ich der einzige mit dieser Sorge? Brauche ich ein größeres Brett, damit ich die äußeren Geräte fünf Zentimeter ins Innere verlagern kann? Sehe ich mal wieder Gespenster?

Gruß

erniecaster
 
Doc Line6forum schrieb:
Hm. Über die Stecker kann man auch drüberfahren, drauftreten oder was auch immer, wenn sie nicht überstehen.

Hallo,

guter Einwand. Dann ist die mögliche "Bruchweite" aber erstens niedriger und zweitens ist das Brett selbst ja irgendwie eine optische Grenze. Man könnte übrigens auch den Stecker mit irgendwas abstützen - warum fällt mir gerade nur ein Radiergummi ein? Aktuell denke ich schon wieder an Klinkenkabel...

Willst du sagen, dass du das nicht als Problem siehst?

Gruß

erniecaster
 
Vielleicht ein Kabel mit ner Winkelklinke? Das steht dann vllt nicht so weit über, vllt kann man das Kabel dann zur Stirnseite hinlegen und auch noch mit etwas Klebeband am Board sichern, so als Zugentlastung? Zumindest wenn es bei Locations etwas wilder zugeht und kiffende Bobbycar-Akrobaten unterwegs sind...
 
Das passiert alles...es gibt auch Leute, die treten im Gefech aufs Brett und zerdeppern dabei den Effektschalter. So what. Scheisse passiert, das kannste einfach nicht ändern.

Man kann eine gewisse Sorgfalt walten lassen und bestimmten Problemen vorbeugen. Die Grenze zur Hypochondrie ist dabei fließend. ;)
 
Hallo,

der Mensch ist ja lernfähig.

Ich hab an meinem Basstopteil einen geraden Klinkenstecker vom Bass her drin, Topteil ungefähr in meiner Schulterhöhe.

Beim Gig in Ekstase (für meine Verhältnisse...) nach hinten gehend auf das Kabel getreten, Spannung nach oben zum Stecker...gebrochen.
Lerneffekt: Ich ziehe jetzt das Kabel vor dem Einstecken einmal an der Seite durch die Klappgriffe (die haben ordentlich Federspannung, also klemmen das Kabel schön fest) und hab damit eine Zugentlastung.
Problem gelöst.

Hätte ich jetzt so ein Stressbrett wo Kabel drüberstehen und es ist eine potentielle und als solche erkannte Fehlerquelle würde ich das auf jeden Fall zu lösen versuchen. Hat nix mit Hyperchondrie zu tun, eher mit Faulheit (wer sucht schon gerne beim Gig unter Stress Fehler bzw will dauernd neu löten...).

Ich würde 1 cm Platz an jeder Seite überstehen lassen und mit Winelstecker arbeiten.
Damit dürfte nix überstehen und sollte jemand doch drauflatschen ist die Hebelwirkung beim Winkelstecker deutlich geringer. Womit die Chance steigt dass nix passiert.

Just my 2 cents...

Viele Grüsse

Michael
 
juergen2 schrieb:
1 cm Platz an jeder Seite überstehen lassen und mit Winelstecker arbeiten.
Damit dürfte nix überstehen und sollte jemand doch drauflatschen ist die Hebelwirkung beim Winkelstecker deutlich geringer. Womit die Chance steigt dass nix passiert.

Hallo,

das war auch meine Lösung. Allerdings kam ich mir dabei vor wie ein Hypochonder, wie hier so schön formuliert...

Gruß

erniecaster
 
Hi,
also ich finde da überhaupt nix Hypochondrisches dran und mach mir da durchaus auch Gedanken drüber.

Bin auch dazu übergegangen nach Mögllichkeit Winkelstecker zu verwenden.
Aber man darf sich da nichts vormachen, man kann sich nicht gegen alles absichern. Wenn jemand auf die Stecker der Spannungsversorgund tritt kann es auch sehr unschön enden.
Bei kleinen (ebenerdigen) Bühnen baue ich zuweilen auch das Brett hinter mir auf, dass niemand drüberlatscht. Dabei muss ich natürlich aufpassen, dass es nicht ich selber bin :lol:
 
Ich habe eine Patchbox am Effektbrett. Da gehen dann zwar immer noch die Stecker kaputt, wenn jemand drauftritt. Dafür ist aber auch nur der Stecker (oder die Patchbox) kaputt, und nicht die Buchse irgendeines teuren Effektgeräts.
 
Moin,

zum Thema hier mal ein Beispiel was alles geht:
Patchboxes, 5cm nach hinten versetzt, Powercon + XLR mit Verriegelung, Bügelgriff als Trittschutz und Karabiner an der Kabelpeitsche als Zugentlastung:

http://youtu.be/EiZqZfwZ074?t=1497 (Der Link springt auf 24:57)

Gruß,
 
erniecaster schrieb:
juergen2 schrieb:
1 cm Platz an jeder Seite überstehen lassen und mit Winelstecker arbeiten.
Damit dürfte nix überstehen und sollte jemand doch drauflatschen ist die Hebelwirkung beim Winkelstecker deutlich geringer. Womit die Chance steigt dass nix passiert.

Hallo,

das war auch meine Lösung. Allerdings kam ich mir dabei vor wie ein Hypochonder, wie hier so schön formuliert...

Gruß

erniecaster

Das ist beim Kommerzspielen in kleiner Besetzung leider so, dass man keine Bühne und keine Absperrgitter hat. Daher sind die Gedanken darüber notwendig und sinnvoll.
Genauso über Mikrophone und die eigenen Zähne usw.
Ich denke wenn nix übersteht, wenn Klinkenstecker da sind kann man sich schon wieder ein bissl Sicherheit erkaufen.
Monitorbox entsprechend hinstellen hilft auch...

LG
Auge
 
Moin.
Meine Lösung für das Stressbrett: https://www.thomann.de/de/hicon_flunderklinkenstecker_winkel.htm

Die Dinger gab es lange nur in billig und shice. Diese hier funktionieren schon auf 3 verschiedenen Brettern.

Was ich bei einem Kollegen vor Kurzem gesehen habe: http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/30202092/#/00213539 als Griff und Kabeldurchführung an der Stirnseite eines Brettes. Gibt es auch in jedem Baumarkt in verschiedenen Größen. Dort wurden alle Kabel nach Vorne verlegt.

Mir ist übrigens noch nie ein Stecker kaputt gegangen. Wenn schon jemand doof über die Bühne latscht und was abbricht(idR ich selbst) - dann sind es die Buchsen der Effektgeräte, die aufgeben.

Was auch noch helfen könnte: 25cm hohen Jägerzaun
um das Effektbrett ziehen.
Gruß
Ugorr
 
Meine Stressbretter haben alle einen Rand von ca 1,5cm. Theoretisch k ö n n t e ein Kabel überstehen, aber ich bin ja nicht bescheuert und lasse eins überstehen.

Gegen Drauftrampler während der Pausen in dunklen Kneipnenbühnen habe ich ein LED-Band an genanntem Rand verlegt, das leuchtet schön blau (oder in jeder anderen Farbe) und sorgt dafür, dass das Stressbrett garantiert nicht übersehen wird.
 
ferdi schrieb:
Gegen Drauftrampler während der Pausen in dunklen Kneipnenbühnen habe ich ein LED-Band an genanntem Rand verlegt, das leuchtet schön blau (oder in jeder anderen Farbe) und sorgt dafür, dass das Stressbrett garantiert nicht übersehen wird.

Ugorr's Jägerzaunidee finde ich aber besser ...
 
Auch aus diesem Grund habe ich die Stressbretter eingemottet und spiele seit Jahren live und im Proberaum nur noch mit analogen Multieffekten (T-Rex Magnus bzw. Soulmate).
 
uwich schrieb:
Auch aus diesem Grund habe ich die Stressbretter eingemottet und spiele seit Jahren live und im Proberaum nur noch mit analogen Multieffekten (T-Rex Magnus bzw. Soulmate).

Da stehen die Klinkenstecker nach vorne ab und wenn da einer drauftritt, ist der gesamte Multi kaputt. Das ist ja das schöne an kompakten Geräten - man kann sie kompakt entsorgen.

Gruß

erniecaster
 
Also so einen bobbycarfahrenden Berserker habe ich zuhause (und vorzugsweise in meiner Gitarrenecke) auch. Dem sind die überstehenden Stecker schon das ein oder andere Mal zum Opfer gefallen. Dank Befestigung der Pedale mit Klett ist das nicht so dramatisch weil vor der Buchse idR das Klett nachgibt.

Für ein Board welches tagtäglich im Bühnenalltag bestehen soll würde ich mir aber definitiv eine Lösung mit Zugentlastung und "Schutzbügel" basteln.
 
sunburst schrieb:
Moin,

zum Thema hier mal ein Beispiel was alles geht:
Patchboxes, 5cm nach hinten versetzt, Powercon + XLR mit Verriegelung, Bügelgriff als Trittschutz und Karabiner an der Kabelpeitsche als Zugentlastung:

http://youtu.be/EiZqZfwZ074?t=1497 (Der Link springt auf 24:57)

Gruß,

Alter... :shock: :lol:

Aber wer ist dieser Barry von dem ständig gesprochen wird??? :roll:
 
Moin,

die Problematik der seitlich herausstehenden Stecker mit Bruchpotential gibt es bei mir auch. Das Risiko versuche ich zu mindern, indem ich das Pedalboard -wenn möglich- geschützt durch eine Monitorbox oder mein Mikrostativ aufbaue.

Zum Thema "Wie schaffe ich eine elegante Verbindung zwischen Pedalboard und Amp" habe ich gerade das hier zufällig gesehen:



Gibt es auch für "normale" Pedalboards:
http://www.maytechmusic.com/GP521-Pedalboard-Snake-Cable

Ich gebe zu, dass ich sowas sehr schick finde, wenn auch ziemlich kostenintensiv.

Grüße
Andreas
 
Vielleicht ist ja das eine Option!!


XD XD XD XD XD
 
erniecaster schrieb:
uwich schrieb:
Auch aus diesem Grund habe ich die Stressbretter eingemottet und spiele seit Jahren live und im Proberaum nur noch mit analogen Multieffekten (T-Rex Magnus bzw. Soulmate).

Da stehen die Klinkenstecker nach vorne ab und wenn da einer drauftritt, ist der gesamte Multi kaputt. Das ist ja das schöne an kompakten Geräten - man kann sie kompakt entsorgen.

Gruß

erniecaster

OK, habe die Fragestellung jetzt erst verstanden. :idea:

Hatte aber bei vielleicht 150-200 Gigs noch nie jemanden aus dem Publikum, der auf mein Geraffel trat. Dafür gibt es doch Bühnen oder sonstige Begrenzungen wie Monitorboxen o.ä., um die Grenze zwischen Bühne und Publikumsraum zu zeigen. Und wenn es zu eng ist, spiele(n) ich/wir einfach nicht. Das wird jeweils vorher geklärt.

Und wenn jemand mein Zeugs kaputt macht, wird er (oder seine Haftpflichtversicherung) es hinterher bezahlen. Dafür wird (notfalls kollektiv) gesorgt. Aber das sind ja Selbstverständlichkeiten.
Und für ein kaputtes Kabel habe ich immer Ersatz dabei.
 
uwich schrieb:
Und wenn es zu eng ist, spiele(n) ich/wir einfach nicht.

Viele von uns hier - unterstelle ich mal - spielen mangels Massenkompatibilität jeden noch so kleinen Gig, auch in engen Eckkneipen (wo vielleicht nur eine Monitorbox auf dem ebenerdigen Bühnenbereich steht), und sorgen sich deshalb zurecht um ihre Stressbretter. "Roadtauglichkeit" gewinnt hier eine besondere Bedeutung.

Die Verlegung des LED-Bandes entlang des Randes meines großen Band-Boards entsprang der Erfahrung, dass in Kneipen mit ebenerdigem Bühnenbereich nach 1 Uhr und oberhalb 1 Promille die Wahrscheinlichkeit, dass jemand es übersehen könnte, logarhythmisch ansteigt.
 

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