Teures Equipment bei den Youngsters

Be.eM":2hur7ivs schrieb:
....
Tja, doch. Die vielgescholtenen Eltern mit Kohle. Ich bin "Eltern". Ich habe talentierte Kinder. Ich habe meinem Sohn zum bestandenen Schulabschluss *mit großer persönlicher Freude daran* eine 88er Gibson U2 geschenkt, frisch getunt und hergerichtet. Und ich habe ihm vor ein paar Jahren ein Schlagzeug gekauft. Spielt er hervorragend. Und einen Bass. Spielt er jeden Freitag mit mir zusammen in einer Band. Und meine Tochter hat ein Klavier gekriegt. Weil ich's gut finde.

Ist ja o.k., aber: was spielt er denn nun?
Bass, Drums, Gitarre?
Alles? Gut? Wie viel übt er, je Instrument?

Nicht falsch verstehen, ich will dir persönlich nicht reinreden, mir geht es rein ums Allgemeine, ich benutze dich und deinen Sohn nur als Beispiel fürs Allgemeine.
Wäre deinem Sohn das Drumkit nicht quasi zugeflogen, sondern hätte er dafür längere Zeit joben und sparen müssen, und hätte sich weder Bass noch Gitarre leisten können, wo wäre er heute als Schlagzeuger?
Oder hätte er dann vielleicht früher erkannt, dass Schlagzeug doch nicht sein Ding ist und er mehr Interesse an 4 oder 6 Saiten hat?

Klar ist es prima, seine Kids zu unterstützen und deren Begabung zu fördern. Nur: Begabung entfaltet sich zumeist nur, wenn genug Fleiß, Durchhaltewille und Ernsthaftigkeit dahinter ist.
Und "warten-und-sparen-undjobben-müssen" fördert Obiges eventuell mehr als allzugroßzügiges Sponsoring.

Ich habe bei Kindern, die von Eltern stärker gefördert (besser: gesponsort) werden und auf die auf nix lange warten, sparen und hinarbeiten müssen öfter festgestellt, dass sie leichtfertiger etwas beginnen und dann wieder aufgeben um etwas Neues zu beginnen, wenn das jeweils von den Eltern gesponsort wird.
Wohingegen Kids, die auf *eine* Sache länger hingearbeitet haben mit höherer Wahrscheinlichkeit dann auch dabeibleiben. Meiner Erfahrung nach.

Ich denke, Eltern sollten ihre Kinder unterstützen, die Unterstützung aber auch abhängig vom Fleiß und Durchhaltewillen des Kindes machen und ihnen frühzeitig beibringen, dass man für alles Arbeiten muss und dass von nix halt nix kommt.

Ach ja, auf meine erste richtige Gitarre ('74er Ibanez Artist) habe ich damals mit Zeitungsaustragen ca. zwei Jahre lang gespart. ...

Hat dir scheinbar nicht geschadet, denn {edit}30 Jahre später bist du offenbar immer noch "dabei".

tschö
Stef
 
nichtdiemama":2gm67hgw schrieb:
Ist ja o.k., aber: was spielt er denn nun?
Bass, Drums, Gitarre?
Alles? Gut? Wie viel übt er, je Instrument?

Schlagzeug: Gut, in seiner Band.
Bass: Gut, in meiner Band.
Gitarre: Noch nicht so gut, weil er mehr Schlagzeug und Bass übt.


nichtdiemama":2gm67hgw schrieb:
Wäre deinem Sohn das Drumkit nicht quasi zugeflogen, sondern hätte er dafür längere Zeit joben und sparen müssen, und hätte sich weder Bass noch Gitarre leisten können, wo wäre er heute als Schlagzeuger?

Es ist ihm nicht "zugeflogen". Er hat mit acht oder neun Jahren angefangen, mich um ein Schlagzeug anzubetteln. Ich habe ihm gesagt, das gibt's erst, wenn er besser trommelt als ich (ich habe mit den Kindern fast vom Windelalter an auf Bongos, Djembes usw. getrommelt). Und da war er eine Zeitlang beschäftigt. Und immer wieder hat er den Wunsch geäußert. Was ich damit erreichen wollte: Talent, Groove und Feuer erkennen. Und das habe ich, und dann sprach vor zwei Jahren nichts mehr gegen das Schlagzeug.


nichtdiemama":2gm67hgw schrieb:
Oder hätte er dann vielleicht früher erkannt, dass Schlagzeug doch nicht sein Ding ist und er mehr Interesse an 4 oder 6 Saiten hat?

Das hatten wir mit dem 80-Mark-Keyboard am Anfang. Der Keyboard-Unterricht war's bei ihm nicht. Verschmerzbar.


nichtdiemama":2gm67hgw schrieb:
Klar ist es prima, seine Kids zu unterstützen und deren Begabung zu fördern. Nur: Begabung entfaltet sich zumeist nur, wenn genug Fleiß, Durchhaltewille und Ernsthaftigkeit dahinter ist.

Ja, dafür hatte ich ja die "Prüfung" vornedran gesetzt. Jetzt weiß ich: Er ist Musiker, von ganz innen. Und da ist es kein Hindernis, neben Schlagzeug auch noch Bass zu spielen. Oder Gitarre, selbst wenn's noch nicht den gleichen Grad der Virtuosität hat. Er ist 16...

nichtdiemama":2gm67hgw schrieb:
Und "warten-und-sparen-undjobben-müssen" fördert Obiges eventuell mehr als allzugroßzügiges Sponsoring.

Glaub mir, im Leben der heute 16-jährigen gibt es genug Wünsche, um trotzdem auf viele Dinge warten und sparen zu müssen. Und wie gesagt, ich sponsore nicht mit der Gießkanne, sondern gezielt.

nichtdiemama":2gm67hgw schrieb:
Ich habe bei Kindern, die von Eltern stärker gefördert (besser: gesponsort) werden und auf die auf nix lange warten, sparen und hinarbeiten müssen öfter festgestellt, dass sie leichtfertiger etwas beginnen und dann wieder aufgeben um etwas Neues zu beginnen, wenn das jeweils von den Eltern gesponsort wird.
Wohingegen Kids, die auf *eine* Sache länger hingearbeitet haben mit höherer Wahrscheinlichkeit dann auch dabeibleiben. Meiner Erfahrung nach.

Ja, keine Frage, gibt's. Oft genug, und das weiß ich auch. Nun bin ich aber jemand, der sich definitiv leichter tut, musikalisches Talent zu erkennen. Es geht also nicht um Flausen, die kommen und gehen, und ich stehe nicht (wie vermutlich viele Eltern) nichtsahnend davor und kaufe Dinge, die ich selbst nicht verstehe.

nichtdiemama":2gm67hgw schrieb:
Ich denke, Eltern sollten ihre Kinder unterstützen, die Unterstützung aber auch abhängig vom Fleiß und Durchhaltewillen des Kindes machen und ihnen frühzeitig beibringen, dass man für alles Arbeiten muss und dass von nix halt nix kommt.

Tue ich. Ich bin seit 16 Jahren selbständig, davon die ersten 12 im Existenzkampf. Ich weiß, woher was kommt. Ich fördere lediglich erkennbares Talent. Auch eigennützig, denn jetzt kann ich mit meinen Kindern Musik machen :-D

nichtdiemama":2gm67hgw schrieb:
Hat dir scheinbar nicht geschadet, denn 35 Jahre später bist du offenbar immer noch "dabei".

Na, die Gitarre habe ich vor ziemlich genau 30 Jahren gebraucht gekauft. Ich bin also 5 Jahre jünger, als es den Anschein hat :)

Bernd
 
UncleReaper":3aiah35a schrieb:
Das kann sich doch auch zu einer musikalischen Ausdrucksform entwickeln. Turntables, Keyboard etc. ;-)

Jepp. Wir brauchen aber - musikalisch gesehen - noch ein wenig Rest-Reibungsfläche zur erfolgreichen Abnabelung (OK, außerhalb der Musik gibt's da genug davon…). Und bei DJ-Kram kann ich guten Gewissens sagen "nicht meine Welt, mach selber" ;-)

Bernd
 
4 Jahre jeden Tag abwaschen für ne Fender Richie Sambora (erstes Modell mit Floyd Rose und Humbucker) in cherry sunburst. ... Danach hatten meine Eltern aus Kostengründen nen Geschirrspüler gekauft. :D
 
Ich habe bis jetzt auch immer für alles gearbeitet und das oft und hart

Man hat mir mal nen kleinen zuschuss von 10-20€ gegeben aber das war alles.
Ich find das Gefühl sich etwas erarbeitet zu haben einfach großartig!

Sogar als ich morgen um 2 uhr aufm Flohmarkt gestanden habe,
um meinen C30 zusammen zusparen.
 
Be.eM":3s1u9q8l schrieb:
....

Es ist ihm nicht "zugeflogen". Er hat mit acht oder neun Jahren angefangen, mich um ein Schlagzeug anzubetteln. Ich habe ihm gesagt, das gibt's erst, wenn er besser trommelt als ich (ich habe mit den Kindern fast vom Windelalter an auf Bongos, Djembes usw. getrommelt). Und da war er eine Zeitlang beschäftigt. Und immer wieder hat er den Wunsch geäußert. Was ich damit erreichen wollte: Talent, Groove und Feuer erkennen. Und das habe ich, und dann sprach vor zwei Jahren nichts mehr gegen das Schlagzeug.

Gut gemacht.
Uns selbst wenn nicht, bräuchtest du dich mir gegenüber nicht rechtfertigen.
Und ich schrieb ja ganz bewusst:
ich benutze dich und deinen Sohn nur als Beispiel für das Allgemeine.

Tschö
Stef
 
Moin,
ich hätte mich damals nicht schlecht gefühlt, wenn mir irgendjemand ohne wirkliche Gegenleistung halb anständiges Equipment gegeben hätte. Obwohl ich habe den Kram mit meinem Bruder geteilt, und er hat gezahlt... :roll: Zumindest die ersten Jahre...

Ciao
Monkey
 
Sonny":1z409umu schrieb:
Ich habe bis jetzt auch immer für alles gearbeitet und das oft und hart

Man hat mir mal nen kleinen zuschuss von 10-20€ gegeben aber das war alles.
Ich find das Gefühl sich etwas erarbeitet zu haben einfach großartig!

Sogar als ich morgen um 2 uhr aufm Flohmarkt gestanden habe,
um meinen C30 zusammen zusparen.


Häääääääää ??????????

Sonny":1z409umu schrieb:
Hallo Leute,


Ich habe nie gejobbt da ich mir dafür zu gemütlich bin.
So kommt man unter Umständen nicht an den Reichtum den
man für teueres Equipment braucht!

Also was bleibt?
Nur das was man mal in die Hand gedrückt bekommt
So konnte ich mir ein halbwegs vernünftiges Equipment aufbauen
mit dem ich soweit erstmal zufrieden bin.



Gruß
Joscha
 
physioblues":30rfa3pe schrieb:
Sonny":30rfa3pe schrieb:
Ich habe bis jetzt auch immer für alles gearbeitet und das oft und hart

Man hat mir mal nen kleinen zuschuss von 10-20€ gegeben aber das war alles.
Ich find das Gefühl sich etwas erarbeitet zu haben einfach großartig!

Sogar als ich morgen um 2 uhr aufm Flohmarkt gestanden habe,
um meinen C30 zusammen zusparen.


Häääääääää ??????????

Sonny":30rfa3pe schrieb:
Hallo Leute,


Ich habe nie gejobbt da ich mir dafür zu gemütlich bin.
So kommt man unter Umständen nicht an den Reichtum den
man für teueres Equipment braucht!

Also was bleibt?
Nur das was man mal in die Hand gedrückt bekommt
So konnte ich mir ein halbwegs vernünftiges Equipment aufbauen
mit dem ich soweit erstmal zufrieden bin.



Gruß
Joscha

Das dachte ich mir auch.
 
Mir war irgendwie schon klar dass das Verständnis Probleme gibt!

Ich habe zwar nie gejobbt aber habe dafür viele nicht berufliche Tätigkeiten
dafür erfüllt sprich der Mutter mal beim Blumen pflanzen geholfen,Rasen gemäht.
War mir bis jetzt immer zu faul für einen langzeit Ferienjob.

Und da diese große Einnahmequelle weg fiel habe ich oft nur von
Geldgeschenken alles zusammen gespart.
Es war halt nicht immer was zu tun im Haushalt oder bei Verwandten und Nachbarn ;-)
 
Ich muss hier mal anbringen, daß ich ohne die Unterstützung meiner Eltern musikalisch nicht soviel erreicht hätte. Das bezieht sich nicht auf meine Gitarren oder Amps.

Aber als wir vor ca. 17 Jahren anfingen, eine "echte" Band zu sein wurden wir kräftig unterstützt in dem uns ein Proberaum zur Verfügung gestellt und ausgebaut wurde.
In diesem Raum haben wir 17 Jahre lang geprobt, aufgenommen, gefeiert, verdientes Geld investiert.
Wenn man mal zusammenrechnet, was in 17 Jahren an Stromkosten, Weinkonsum und Abendessen für eine 5-köpfige Band zusammenkommt, hätten mir meine Eltern auch eine schnieke Paula schenken können - und wären wahrscheinlich billiger und ruhiger davongekommen - so hat's uns auf jeden Fall mehr Spaß gemacht. Uns und meinen Eltern. Was das betrifft, kann mich meinen Eltern mehr als nur dankbar sein. Und ich hoffe inständig daß ich meinen Nachwuchs eines Tages ebenso unterstützen kann!

Ob mich die harte Schule der Straße zu einem besseren Gitarristen gemacht hätte möchte ich bezweifeln..
 
Sonny":3t91s2ca schrieb:
der Mutter mal beim Blumen pflanzen geholfen,Rasen gemäht.

Es war halt nicht immer was zu tun im Haushalt......

Und dafür gibt´s bei euch Geld?? :shock: :shock:

Hätte ich mir die Eier geschaukelt, während meine Mutter Rasen mähte, oder erwartet, auch nur einen Pfennig zu bekommen für selbstverständliches mit Anpacken im Hause - ich glaube mein alter Herr hätte mich aus der Hose getreten.

Ich wäre so gerne nochmal ganz jung....HEUTE ;-)

Tom
 
little-feat":2ufi59lf schrieb:
Sonny":2ufi59lf schrieb:
der Mutter mal beim Blumen pflanzen geholfen,Rasen gemäht.

Es war halt nicht immer was zu tun im Haushalt......

Und dafür gibt´s bei euch Geld?? :shock: :shock:

Hätte ich mir die Eier geschaukelt, während meine Mutter Rasen mähte, oder erwartet, auch nur einen Pfennig zu bekommen für selbstverständliches mit Anpacken im Hause - ich glaube mein alter Herr hätte mich aus der Hose getreten.

Ich wäre so gerne nochmal ganz jung....HEUTE ;-)

Tom

Mein Opa tat es, mein Vater tat es und ich würde es genau so machen.
 
Hallo,

weil ich mich, als junger Gitarrist, angesprochen fühle.

Ich hatte mit 16 Jahren ein Diezel Halfstack, ne ESP Custom Gitarre und anderes "Kleinzeug". Dafür habe ich hart neben der Schule gearbeitet und dementsprechend stolz war und bin ich darauf mir die Sachen erarbeitet zu haben, auch wenn die spielerischen Fähigkeiten lange nicht dem Equipment entsprechen.

Egal, mir macht es Spass und den Luxus gönne ich mir!

Im Übrigen lebe ich jetzt als Student noch von den Rücklagen aus Schülerzeiten.

Grüße,
Swen
 
Pfaelzer":9cw200vr schrieb:
Und wie blöde eigentlich, dass ich jetzt die Kohle habe und 10 Gitarren, von denen ich keine so gut kenne wie besagte Strat

Tja, geht mir auch so. Die Gitarre, für ich als Schüler mein gesamtes Sparkonto geopftert habe (was sämtliche Gelder von der Taufe an enthielt), ist heute noch in meinem Besitz. Das waren damals sagenhafte und unglaublich viele 600 DM für eine gebrauchte Stratocaster. Weil eine neue damals 1700 DM kostete, die bei einem Schülerferienjoblohn von 3 DM/Std. nur nach 3 Jahren mit fulltime durchgearbeiteten Sommerferien bezahlbar gewesen wäre.

Kurzum muss ich sagen, dass diese Gitarre nach wie vor bei mir ist und Dutzende anderer Instrumente überstanden hat. Somit also die "Pfaelzer"-Erfahrung von mir im Groben bestätigt.

Wenngleich ich anmerke, dass es sich um eine 64er Strat handelt, deren Marktwert (>5000?) in einem mittlerweile abartig irrationalem Verhältnis zum Nutzwert steht. Und ich denn doch eher einige Instrumente spiele, die diesem Oldie das Wasser mehrfach reichen.
 
Mir missfällt dieses besagte Zahnwaltanarzt-Sohn-Beispiel.

So einer ist mir bisher nicht untergekommen. Ich besitze auch eine PRS. Ja
und? Mein Vater war Offizier und ist jetzt technischer Berater. Ich musste
mir meinen ganzen Kram selber erarbeiten mit Post-, Chemiefabrik- und
Sixt-jobs. Und dann finde ich es auch legitim, wenn ich mir das dicke Zeug
kaufe. Ist ja auch meine Kohle.
Ich denke, dass wir uns da auch einig sind. Aber dieses Beispiel verursacht
bei mir saures Aufstoßen. In den nächsten Monaten kommt endlich ein neuer
Amp, der genau wie die PRS teuer war und von den technischen
Möglichkeiten mein Können und meinen Anwendungsfeld in allen Belangen
mehr als abdeckt.
Ich hoffe mal, dass ich dann nicht gefragt werde, ob mein Dad Zahnwalt sei.

GERRIT

P.S.: Hat schonmal jmd. so ein Kid getroffen, was waren die Eindrücke
und Erfahrungen? Da bin ich echt neugierig.

@LittleFeat: Ich muss nächsten Monat meinem Dad beim Renovieren von
unserem Bad helfen. Ohne Geld dafür zu bekommen. Schön mit dem
Boschhammer die Fliesen runterzwiebeln. Richtig anstrengend.
Sowas ist noch bekannt bei der Jugend ...
 
Pfaelzer":2mpokwnl schrieb:
Möchte noch einen kleinen Aspekt hineinwerfen:

Der geneigte Anfänger hat in den seltensten Fällen auch nur den Hauch einer Vorstellung von Sound. ...

Ja und nein. auf mich bezogen.
Ich war mi 13 AC/DC-Fan und wollte deshalb Gitarre lernen und einen Sound wie Angus, und fast 30 Jahre später finde ich Angus SG/Plexi-Sound nach wie vor sehr geil.
Da ich als 13-Jähriger aber null Peilung hatte (in allem, und natürlich auch in Gitarrensound-Fragen) waren meine ersten Gitarren Strat-Kopien.
Bei meiner allersten Billigstrat habe ich im Musikladen gesagt "ich will eine Gitarre mit 3 Tonabnehmern", weil ich der irrigen meinung war, je mehr Tonabnehmer, desto besser.
Hätte mir der freundliche Musikalienverkäufer gesagt, dass für Anfänger eine Gitarre ohne Vibrato besser sei, hätte ich vermutlich nicht auf ihn gehört (so sind halt 13-Jährige zuweilen).
Der Billigstrat der Marke "Clear Sound" (Klirrsound hätte besser gepasst) folge eine Ibanez Roadstar, ebenfalls quasi eine Stratkopie, aber mit fester Brücke. Dann kam auch irgendwann eine Fenderstrat, die aber relativ schnell wieder gehen musste. Erst Jahre später kam ich auf den Trichter, dass doch eine Humbucker-Gitarre viel besser für mich wäre.

Man empfiehlt Anfängern heute oft eine HSS-Pacifica nebst Micocube oder Cube oder Vox VT, und rückblickend auf meine Historie wären das auch gute Tipps gewesen (wenn es das damals schon gegeben hätte).
Sowohl der (Micro)Cube/VT als auch eine HSS-Gitarre bieten dem Anfänger viele Möglichkeiten, sich näher an das heranzutasten, was "ihr ganz persönlicher" Sound erfordert.

PS: abgesehen vom Preis halte ich Boogies (wegen der erforderlichen Feinfühligkeit beim Einstellen) für nicht wirklich anfängergeeignet.

Tschö
Stef
 
Hi,
ich bin 23 und habe mir mein Equipment teils selbstfinanziert.
Meine Eltern haben mich aber bei den Amps etwas unterstützt und meine erste Fender gabs vom Konfigeld, hehe...
Den Rest konnte ich mir durch etliche Gigs in einer recht gut gebuchten Coverband undd durch Nebenjobs finanzieren....

Grüße
Fabi
 
Sonny":1f6th66o schrieb:
Mir war irgendwie schon klar dass das Verständnis Probleme gibt!

Ich habe zwar nie gejobbt aber habe dafür viele nicht berufliche Tätigkeiten
dafür erfüllt sprich der Mutter mal beim Blumen pflanzen geholfen,Rasen gemäht.
War mir bis jetzt immer zu faul für einen langzeit Ferienjob.

Und da diese große Einnahmequelle weg fiel habe ich oft nur von
Geldgeschenken alles zusammen gespart.
Es war halt nicht immer was zu tun im Haushalt oder bei Verwandten und Nachbarn ;-)

Doch!
Dafür muss man dann doch Verständnis haben.
Da hast du wirklich schwer, oft und hart geschuftet !!!
Und ganz hart die Geldgeschenke zusammengespart.
Ich ziehe alle Hüte, ähhh Mützen, äähh Kasperlmützen ...........
 
nichtdiemama":2eikd08p schrieb:
Gut gemacht.
Uns selbst wenn nicht, bräuchtest du dich mir gegenüber nicht rechtfertigen.


Tja, und selbst wenn ich jetzt schreibe "das war keine Rechtfertigung (ich hätte in den Thread ja gar nicht einsteigen müssen), sondern einfach nur Licht auf die Situation aus einer anderen Ecke", dann klingt das wie eine Rechtfertigung der Rechtfertigung. Blöde Situation, das… ;-)

nichtdiemama":2eikd08p schrieb:
Und ich schrieb ja ganz bewusst:
ich benutze dich und deinen Sohn nur als Beispiel für das Allgemeine.

Benutz mich nur, keine Hemmungen… :droh:

Bernd
 
Also ich finde schon, dass bei einigen Argumenten ein wenig der Neid durchscheint. Ist nicht böse gemeint. Mir geht es ja auch so.

Als in ein Teenie war, wollte ich auch ein Instrument (Gitarre bzw. Sax) lernen.
Meine Eltern konnten sich weder das Instrument gescheige den Unterricht leisten. Also wurde da nicht draus. Damals waren die Möglichkeiten nicht so wie heute (günstige Instrumente Lehr-DVD etc.).
Jobs hatte ich auch, das Geld ging dann aber für andere Dinge drauf.

Dann kommen Lehre/Job/Weiterbildungen etc. Da fehlt auch die Zeit und der Wille sich mit dem lernen eines Instruments zu beschäfftigen.

25 Jahre später habe ich mir dann den Traum erfüllt und mit der Gitarre angefangen. Für mich allein zuhause da es mit festen Terminen immer etwas schlecht war. Ich konnte durch den Job nie sagen wann und wo ich Zeit habe.
Vor meiner ersten Gitarre mit Verstärker (ca. 250€ zusammen) habe ich auch erst mal gessenen und mich wie ein kleines Kind gefreut.
Der Preis spielte dabei keine Rolle.

Ich dudel so vor mich hin und bin happy damit. Werde mir demnächst mal einen Lehrer suchen, da es inszwischen mit der Freizeitgestalltung besser klappt.Natürlich will man ja auch besser werden.

Lange Rede kurzer Sinn. Warum sollten Eltern die es sich leisten können, nicht Ihre Kinder mit dem Kauf von ordentlichen Equipment unterstützen? Es kommt wohl mehr darauf an, den Kinden die Achtung vor dem Geld und den Gegenständen zu vermitteln. Es gibt auch Kinder die mit dem goldenen Löffel geboren sind die durchaus Werte zu schätzen wissen. Andere gibt es natürlich auch. Die fallen nur eher auf.

Wenn ein Vater/Mutter die Begabung der Kindern fördern kann und will. Kann man den Kindern nur gratulieren.
Denn vielen tun nichts für Ihre Kinder in der Richtung. Die kriegen dann halt nur Auto/Telefone etc..

Es ist nur Schade das unsere Gesellschft nichts für die Musikalische Erziehung Ihrer Kinder tut. Damit haben leider die Kinder aus Familien die es eben nicht selber tun können keine Chance. Wobei es auch in vielen Städten Musikzüge etc. gibt. Dort wird schon etwas getan. Nur ist die Tuba und die Trompete eben nicht so cool wie die Gitarre.

Ich hoffe ich bin niemand auf den Schlips getretten. War nicht meine Absicht.

Nix für ungut

rambatz
 
Sorry noch ein Nachtrag.

Jedes Kind oder Jungendlicher der sich für Musik interessiert und ein Instrument lernt, bekommt etwas für sein Leben mit.
Es ist ein langer Weg ein Instrument zu erlernen, es ist sehr Mühsam und setzt Ausdauer vorraus.

Aber sie sind auch weg von der Straße und beschäftigen sich Sinnvoll.
Damit bleibt weniger Zeit auf dumme Gedanken zu kommen.
Nebeneffekt ist noch (wenn Sie dann in einer Band spielen) der Umgang mit anderen Mitmenschen. Denn das scheinen einige Eltern heute auch nicht mehr vermitteln zu können. Meisten weil Sie es selbst nicht besser können.

Nix für ungut

rambatz
 
rambatz":3s7v6xf1 schrieb:
Es ist nur Schade das unsere Gesellschft nichts für die Musikalische Erziehung Ihrer Kinder tut. Damit haben leider die Kinder aus Familien die es eben nicht selber tun können keine Chance.

Das stimmt nicht ganz. Meine Tochter ist 7 Jahre alt und gerade in die
2te Klasse gekommen. An der Schule gibt es ein Projekt namens JeKi
(= Jedem Kind sein Instrumen). Die Kinder bekommen 1 mal in der Woche
Musikunterricht von einem Lehrer der städtischen Musikschule und ein
Leihinstrument gestellt. Kosten tut das die Eltern 20 Euro im Monat.
Also wesentlich günstiger als der normale Unterricht an der Musikschule.
Soweit mir bekannt, können sozial schwächere Familien auch einen Zuschuss
beantragen. Ein sehr lobenswertes Projekt, wie ich finde.

http://www.jedemkind.de/

Meine Tochter hat sich Geige ausgesucht. Toll, wenn man hier zig Gitarren
rumstehen hat ... :roll:
 
Vielleicht sollte man wirklich froh sein, wenn Kinder und Jugendliche heutzutage mit Instrumenten gesponsered werden - statt mit Konsolen und Handys. Ich seh das nicht problematisch und blicke auch nicht mit Neid auf meine 15 Jahre jüngeren Nachfolger in der heimischen Szene, die gutes Equipment besitzen.

Eventuell war eine elektrische Gitarre so etwas, mit dem sich die bürgeliche deutsche Elternschaft 1970 einfach überhaupt nicht anfreunden konnte - was darin resultierte, daß es weder gebilligt und noch finanziert wurde. Schließlich war der gängige Gitarristentod in dieser Zeit doch sehr mit Eigenerbrochenem und Drogenkonsum assoziiert.

Die Zeiten ändern sich.
 

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