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Anonymous
Guest
Be.eM":2hur7ivs schrieb:....
Tja, doch. Die vielgescholtenen Eltern mit Kohle. Ich bin "Eltern". Ich habe talentierte Kinder. Ich habe meinem Sohn zum bestandenen Schulabschluss *mit großer persönlicher Freude daran* eine 88er Gibson U2 geschenkt, frisch getunt und hergerichtet. Und ich habe ihm vor ein paar Jahren ein Schlagzeug gekauft. Spielt er hervorragend. Und einen Bass. Spielt er jeden Freitag mit mir zusammen in einer Band. Und meine Tochter hat ein Klavier gekriegt. Weil ich's gut finde.
Ist ja o.k., aber: was spielt er denn nun?
Bass, Drums, Gitarre?
Alles? Gut? Wie viel übt er, je Instrument?
Nicht falsch verstehen, ich will dir persönlich nicht reinreden, mir geht es rein ums Allgemeine, ich benutze dich und deinen Sohn nur als Beispiel fürs Allgemeine.
Wäre deinem Sohn das Drumkit nicht quasi zugeflogen, sondern hätte er dafür längere Zeit joben und sparen müssen, und hätte sich weder Bass noch Gitarre leisten können, wo wäre er heute als Schlagzeuger?
Oder hätte er dann vielleicht früher erkannt, dass Schlagzeug doch nicht sein Ding ist und er mehr Interesse an 4 oder 6 Saiten hat?
Klar ist es prima, seine Kids zu unterstützen und deren Begabung zu fördern. Nur: Begabung entfaltet sich zumeist nur, wenn genug Fleiß, Durchhaltewille und Ernsthaftigkeit dahinter ist.
Und "warten-und-sparen-undjobben-müssen" fördert Obiges eventuell mehr als allzugroßzügiges Sponsoring.
Ich habe bei Kindern, die von Eltern stärker gefördert (besser: gesponsort) werden und auf die auf nix lange warten, sparen und hinarbeiten müssen öfter festgestellt, dass sie leichtfertiger etwas beginnen und dann wieder aufgeben um etwas Neues zu beginnen, wenn das jeweils von den Eltern gesponsort wird.
Wohingegen Kids, die auf *eine* Sache länger hingearbeitet haben mit höherer Wahrscheinlichkeit dann auch dabeibleiben. Meiner Erfahrung nach.
Ich denke, Eltern sollten ihre Kinder unterstützen, die Unterstützung aber auch abhängig vom Fleiß und Durchhaltewillen des Kindes machen und ihnen frühzeitig beibringen, dass man für alles Arbeiten muss und dass von nix halt nix kommt.
Ach ja, auf meine erste richtige Gitarre ('74er Ibanez Artist) habe ich damals mit Zeitungsaustragen ca. zwei Jahre lang gespart. ...
Hat dir scheinbar nicht geschadet, denn {edit}30 Jahre später bist du offenbar immer noch "dabei".
tschö
Stef