Schmidt

Hersteller
Diezel
Baujahr
2009
So wenig wie möglich, so viel wie nötig...

30 Watt aus einer El34-ClassA Endstufe, 3 Kanäle, 2 EQ\'s, Hall und Einschleifweg, alles mittels Footswitch schaltbar. Alternativ gibt\'s kleine Minischalter zur Kanalwahl auf der Frontseite.

Der Sound ist zum niederknien. Der Cleankanal lässt mich nichts von dem vermissen, was mir meine Fenderamps bieten können.
Kanal 2 und 3 teilen sich die 2. EQ-Sektion, Kanal 3 besteht im Prinzip \"nur\" aus einer weiteren Gainstufe, getrennt regelbar in Lautstärke und Zerrgrad. Insgesamt ist der 3. Kanal gegenüber dem 2. etwas bissiger abgestimmt und hat ein Quentchen mehr Aggressivität um sich beim Solo etwas abzuheben.

Alle EQ\'s greifen weit mehr als subtil ein, wo Bass draufsteht ist mächtig Bass drin. Das Mittenspektrum ist sehr fett abgestimmt und bringt den richtigen \"Schmatz\" in den Ton was dem Amp einen sehr bluesigen Charakter bei niedrigeren Gaineinstellungen gibt. Gain über 10 Uhr ist so eine Art Sustain-Sweetspot, hier spielt sich ein sehr dynamisches Zerrverhalten ab. Bei 2 Uhr-Stellung des Gainreglers kommt eine etwas aggressivere Note mit mehr Kompression ins Spiel, den amtlichen Brownsound hat er da. Gaintechnisch liefert der Amp mehr als genug, ob als Highgain-Solosound oder deftiges Brett, mit wenigen EQ-Korrekturen lässt sich der Amp sehr flexibel anpassen.

Insgesamt ist der Amp extrem gut abgestimmt, einfach alles auf 12 Uhr bietet schon einen Grundsound, den ich bisher mühsam suchen musste - hier ist es der Wahnsinn wie perfekt das auf Anhieb tönt, völlig egal ob die ASAT, die ES335 oder die Strat anschließe. Und das Reaktionsvermögen auf Potiänderungen an der Gitarre ist eine Freude.
Der Hall klingt sehr dezent und ist sehr warm abgestimmt, man hat nicht das Problem, daß der Hall den Sound zuschmiert - Fender-Surf-Sounds sind dafür aber nicht möglich.
Der Loop ist Parallel und Seriell, steuerbar über ein Poti auf der Rückseite und funktioniert fantastisch und völlig ohne Soundverlust.
Wie erwähnt kann man die Kanäle, den Hall und den Loop mit dem mitgelieferten Footswitch schalten, die aktivierten Funktionen sind durch gleißend blaue LEDs angezeigt. Angeschlossen wird jener über ein simples Instrumentenkabel - also überhaupt kein Problem, wenn der Bassist beim Einladen des Gitarrenequipments das Kabel liegen lässt oder die Bühne wider erwarten riesig sein sollte...
Beim Umschalten schält der Amp ein Millisekunde stumm, eine Tatsache die mich erstmals blöd schauen ließ - ist aber absolut unauffällig und praxistauglich.

Der Amp lässt sich mit allen Typen von Endstufenröhren betreiben, 6550, KT88, EL34, 6L6 oder alternativ 15 Watt Class A mit 6V6 Röhren.

Zwischenzeitlich wurde das Design modifiziert, der Amp hat jetzt von Werk ab statt der lackierten Alufront eine gravierte schwarze Frontplatte - bei Meinem handelt es sich um den letzten Amp mit Silverface-Optik welche in dieser Form von mir gewünscht war. Allerdings wurde er auch schon ein etwas höheres Gehäuse gebaut wie es mittlerweile Standard ist. Geändert wurde mit der neuen Faceplate auch die Schrift um die Lesbarkeit auf dunklen Bühnen etwas einfacher zu gestalten - ein Bild dazu gibt\'s unter http://diezel.typo3.inpublica.de/schmidt.18.0.html

Kleines Update:

In der Zwischenzeit durfte ich den unbeschreiblich guten Service beider Peters kennenlernen.
Das Problem mit der Umschaltlatenz ist behoben, schuld war ein fehlerhaft programmierter Kontroller. Dabei hat Peter Diezel noch eine kleine Modifikation in der Vorstufe vorgenommen, etwas mehr Glitzersternchen im Cleankanal.
Der 2. Kontakt war mit Peter Stapfer in Lauingen. Termin ausgemacht zum Boxentesten. Dabei wurde eine etwas angeschlagene Endröhre bemerkt und getauscht. Und beim Verladen viel Peter auf, daß der Amp-Handgriff nicht ganz seinen Erwartungen entspricht und hat ihn auch noch schnell getauscht.

Beide Kontakte waren unglaublich nett und kundenorientiert mit sehr schönen Einblicken in die Firma Diezel, verbunden mit vielen Informationen und netten Geschichten.

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Ich hatte ja auch einen, den ich aber wieder verkauft habe. Mir war er zu \"neutral\" (besser kann ich es nicht beschreiben). Meine Mitmusiker allerdings waren schwerst begeistert und können bis heute nicht verstehen, warum ich ihn weggab. Viel Spass damit. Gruss
Jörg
 

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