[Review] Hotone Britwind Mini-Pedalboard-Amp

gitarrenruebe

Power-User
20 Okt 2005
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Der chinesische Hersteller „Hotone“ (Wie spricht man das, Hot One?!) hatte schon vorher kleine Minituramps (Nano Legacy Serie) im Angebot, die jeweils EINEN „Trademark“-Sound (AC30, Plexi, Mesa) bedienen sollten. Diese Amps waren puristisch einkanalig und hatten 5w Leistung, die allerdings auch schon ziemlich Krach machen konnten (den kleinen Plexi hatte ich mal bei einer Session erlebt, da hat er sich an einer geschlossenen 1x12“ mit leistungsstarkem Eminence Wizard ganz ordentlich geschlagen).
Der Hotone BritWind ist ein vollwertiger zweikanaliger Verstärker mit einer 75 Watt Class D Endstufe. Die Endstufe benötigt nicht zwingend Last am Ausgang, so dass der Amp auch als DI-Lösung via XLR-Out genutzt werden kann. Der Amp kommt in einem SEHR kleinen Pedalgehäuse aus Metall, dass mit seinen Miniaturmaßen B190 x T118 x H54 mm und knapp 800 gr einen wertigen, robusten Eindruck macht. Zum Vergleich: Der BluGuitar Amp1 wiegt ca. 1200 gr bei B245 x T192 x H68 mm, hat aber auch etwas mehr Features. Trotzdem, der Hotone braucht deutlich weniger Platz auf dem Board und sammelt damit als vollwertiger Reise- bzw. Backup-Amp einen echten Pluspunkt.

Jeder Kanal (analoge Solid-State Vorstufe) hat folgende separaten Regler:
Gain, Treble, Middle, Bass, Volume. Die weiteren beiden Regler Reverb (Hall) und Boost (+12 db) gelten für beide Kanäle.
Minuspunkt hier aus meiner Sicht – kein Gesamtmastervolume, Anpassungen im Bandgefüge müssen immer an zwei Potis vorgenommen werden. Schade.

Kanal „British Invasion“ soll in Richtung AC30 gehen, der andere Kanal „Purple Wind“ soll die Plexi-Freunde bedienen. Auf der Oberseite befinden sich noch Lüftungsschlitze, der Amp wird von innen leicht rot beleuchtet: So soll sicher eine glühende Röhre imitiert werden, was natürlich nur ein optischer Gimmick ist. Wer´s braucht …

Auf der Oberseite finden sich dann folgende Fußschalter vlnr:
Reverb On/Off, Kanalwechsel, Boost On/Off.
Damit hat man vier Grundsounds plus den Reverb fußschaltbar parat, das ist für einen so kleinen Amp dann auch wieder ein Pluspunkt.

Die Rückseite des Amps gestaltet sich wie folgt: Input, Fx-Loop mit Send und Return, Stromversorgung (Netzteil mit 4,5 A bei 18-20 V), On/Off Schalter, Speaker Out (4-16 Ohm), Cab-Sim On/Off, Line-Out Klinke 6,3 mm, Ground Lift On/Off, XLR Balanced Out. Da geht es schon recht eng zu, schmale gerade Stecker sind hilfreich!

Wie klingt das Ding?
Kanal 1 soll in Richtung AC30 gehen. Ja, man kann gewisse Ähnlichkeiten erkennen, wobei ich das anders beschreiben möchte: Dieser Kanal ist für cleane bis crunchige Sounds zuständig, die offen und luftig klingen und immer aber ein gewisses (angenehmes) „Kitzeln“ mit dabei haben. Der Kanal lässt sich wie ein Einkanaler am Sweetspot spielen: Gain auf ca. 3 Uhr, dann hat man Sounds, die man sowohl für Stones oder für die etwas knackigeren Tom Petty Songs hernehmen könnte. Gitarrenvolume etwas zurück, und ZACK: Clean. Nicht 80er Kool & the Gang oder H&K-Clean, sondern eher wie man das eben von einem klassichen Einkanaler kennt. Mit dem Kanal und einem Tubescreamer davor kommt man im normalen Rock/Pop/Blues/Soul-Feld schon sehr weit, und das gut klingend.

Kanal 2 soll die Marshall/Plexi-Freunde bedienen. Die gewollte Verwandtschaft ist erkennbar, wobei ich das auch hier mit meinen Worten wie folgt beschreibe: Die Soundrange geht von leicht crunchig bis hin zum Rockbrett, dass ich eher zwischen Plexi und JCM800 beschreiben würde. Insgesamt ein wenig glatter, als ein echter Marshall, insbesondere als ein Plexi. Es lassen sich mit wenigen Drehs an den Potis schnell Sounds finden, die man mit den Amps von Big Jim assoziiert. Auch Kanal 2 reagiert prima auf das Gitarrenvolume.

Die beiden Kanäle lassen sich sehr gut aufeinander abstimmen, so dass der Amp ein stimmiges Gesamtpaket bietet.

Der Hall … ist vorhanden, klingt in gemäßigten Einstellungen wirklich brauchbar. Surf-Sound-Fans werden das nicht akzeptabel finden, er bietet keinen Ersatz für ein Fender Tube Unit oder ein großes Accutronics-System. Egal, schöne Beigabe.

Die Fx-Loop … funktioniert und tut was sie soll. Ich habe ein Zoom MS50G und ein G3 ausprobiert, funktioniert alles klaglos und gut klingend. Pluspunkt.
Durch die Fx-Loop kann man den Amp auch als kleine Endstufe für andere Preamps nutzen. Pluspunkt.
Line-Out und XLR-Out habe ich noch nicht probiert, kann also auch zu Cab-Sim noch nix sagen. Infos hierzu werden aber ggf. noch ergänzt.

Wieso – weshalb – warum?
Mein digital/analog gemischtes Std.-Rig (Line6 POD HD500 + DT25) ist seit 2012 unverändert, das bleibt auch erstmal so. Nebenbei ist bei mir aber immer der Spieltrieb da, ein kleines leichtes Zweitsetup auf nicht-digitaler Amp-Ebene alternativ am Start zu haben. Ich hatte dafür in den letzten Jahren diverse Amps gecheckt, der letzte Kandidat war der Peavey Classic 20 MH. Im Vergleich zum Hotone klingt der in allen Belangen etwas besser, hochwertiger, mit mehr Tiefe und Charakter. Das sind aber Nuancen in der Qualität, und keine Welten. Der Peavey ist auch klein und kompakt, aber trotzdem deutlich größer und schwerer. Ich habe den Hotone (der mir übrigens klanglich deutlich besser gefällt wie der Amp1, dem ich zwei Chancen gegeben habe, und der MICH zweimal nicht wirklich überzeugen konnte) nun folgendes kleine Board gebaut: Ibanez Mini TS, Hotone, Zoom MS50G (für Delay) und ein Sanyo Pedaljuice Akku (für Zoom und TS). Das alles ist auf einem Stück Siebdruckplatte (welches ich mal als Erhöhung der zweiten Reihe auf einem anderen Pedalboard hatte) mit den Maßen von ca. B350 x T120 mm mit Klett befestigt, wiegt insgesamt ca. 2 kg und ist zusammen mit meiner superleichten DV Mark 1x12“ Box (ca. 8,5 kg) wirklich eine leichtes, aber trotzdem erwachsen klingendes Rig, das mit einer kleinen Sackkarre auch ÖPNV-kompatibel ist.

Fazit: Für MICH ist der Hotone Britwind von den Mini-Amps, die ich bislang getestet habe* der Passendste, und bietet mit Abstand für das Gebotene das beste PLV.

*bereits getestet wurden BluGuitar Amp1 (teurer, flexibler, Grundsound ist aber nicht meins) , Crate Powerblock (Leistungsstärker, aber weniger flexibel, daher eingeschränkter nutzbar), DV Mark Micro 50 (weniger flexibel, Grundsound des Hotone passt MIR besser), EHX Magnum 44 und Caliber 22 (beide deutlich weniger flexibel).

Es gibt übrigens einen zweiten Amp aus dieser Serie, den Hotone Mojo Attack: Dieser hat als Vorstufe einen Tweed und einen Mesa Rectifier Kanal, das könnte für den ein oder anderen auch interessant sein. Evtl. gibt es zu diesem Amp ja schon Erfahrungen … Ich kenne den Mojo Attack nicht, der Britwind passt aber für mich gut.

Der Ladenpreis beträgt 229 €, ab und an auch günstiger ... Dafür, und für das, was geboten wird, sensationelles PLV.
 
Schönes Review!
Da bekomme ich Lust, das Ding mal auszuprobieren...
Zumal mein Amp1- Board jetzt irgendwie redundant geworden ist, weil klein kann auch der Kemper Stage...
 
Hallo Rolf, ich habe mir das Ding jetzt auch kommen lassen und bin sehr beeindruckt.
DANKE!


An einer Greenback 1x12" kommt mit der eingebauten Endstufe des Britwind genügend Dampf, um mit einem Drummer mithalten zu können.
Der Britwind kann nicht ganz so brachial laut wie der Amp1, aber das sind dann auch schon gesundheitsgefährdende Lautstärken.

Was der Amp1 nicht kann, der Britwind aber sehr wohl, ist VOX. (Und ich brauche eigentlich immer Vox).

Hier wird Vox- typisch dieses süßliche Höhenbild und der im Vergleich zu Marshall weniger knochige Mittenbereich (ich nenne die Vox-Mitten immer 'kehlig') sehr gut getroffen.
Und auf Marshall umgeschaltet hat man dann so ziemlich genau das, was der Amp 1 auch gut kann: Marshall zwischen Plexi und JCM 800 (beim Amp 1 die Kanäle Vintage und Classic).
Als großen Vorteil empfinde ich, dass der Britwind zwei unabhängige (und sehr effektive) Klangregelungen hat, da muss ich beim Amp1 immer Kompromisse eingehen, da mir der Vintage Channel dort viel zu höhenlastig abgestimmt ist.
Keine Ahnung, ob hier Modeling oder eine analoge Schaltung am Start ist: Latenz vernehme ich keine, und mit dem Volumpoti lässt es sich exzellent arbeiten.
Der Hall ist ok, wenn man ihn sparsam einsetzt.
Und der Boost ist ein echter Knaller, finde ich, ein sehr guter Kompromiss zwischen Preamp- und Postamp- Boosting. Hat man vorne wenig Gain, macht Boost hauptsächlich lauter, hat man mehr Gain, bringt Boost mehr Sättigung, aber immer noch eine Schippe mehr Volumen.

Fazit Das ist ein für mich ein tolles Sekundär- Rig und wird bleiben.
Der Amp1 wird wohl gehen.
 
Wenn so kleine Kisten, dann nur welche, die auch verstärken.
Also wie dieser.

Andere Pedale wie FlyRig oder der neue Strymon Iridium, damit sagt man doch nur anderen Leute "Trag meinen Krempel und bau ihn auf" (Endstufe und Speaker). Oder man macht auch das selbst, dann hat man aber ggü. dem konventionellem Amp in Wahrheit nix geändert. Es sieht bloß kurz so aus.

Recht cool, aber in einer anderen Preisklasse ist das Milkman The Amp.
Bluguitar geht ja auch in diese Richtung, habe ich aber nie selbst gesehen/gehört.
 
Schnabelrock schrieb:
Recht cool, aber in einer anderen Preisklasse ist das Milkman The Amp.
Bluguitar geht ja auch in diese Richtung, habe ich aber nie selbst gesehen/gehört.

Moin,

der Milkman ist ja eher der "fenderartige Einkanaler" mit intergriertem Hall und Tremolo für eine solidge cleane Ampbasis, damit man seinen Lieblingszerrer noch davor packt. Mir ging es um einen kleinen Kumpan, der mir von Clean bis Brett zwei Grundsounds anbietet.
Den Vox-Kanal fahre ich mit deutlichem Knusperanteil, richtig clean dann mit Volume Poti. Die Marshall-Seite als fettes Rockbrett, für den jeweiligen Leadsound kommt dann der interne (gute) Booster und ein Ibanez TS Mini ins Spiel.

Der Britwind ist mMnn eher mit dem Amp1 als mit dem Milkman verwandt, funktioniert aber für MICH besser als der Amp1. Die Vorlieben von Thomas Blug (der wirklich gut Gitarre spielt) hört man aber mMn deutlich raus, da gibt es durchaus Parallelen im Höhenbereich der Zerrsounds zu den H&K Amps. Ich hatte es zweimal mit dem Amp1 (der ersten Version) versucht, war vom Prinzip gut gedacht, hat mir aber vom Sound nie 100% gefallen. Mit dem Britwind gibt es zwei Trademarksounds, die für mich passen UND die komplett separat eingestellt werden können.
 
Hallo,

man braucht dann ein ziemlich langes Speakerkabel vom Amp auf dem Board zur Box, ist das richtig?

Gruß

erniecaster
 
erniecaster schrieb:
man braucht dann ein ziemlich langes Speakerkabel vom Amp auf dem Board zur Box, ist das richtig?

Hallo,

zuhause steht das Cab im Ikea-Regal, das Board davor, und 1,2m Speakerkabel.
In den Livesituationen, in denen ich dieses Rig wähle (kleine Bühne, wenig Platz, Session), reichen mir 3-5m.
 
Vielen Dank , Rolf, für den Tipp.

Nachdem ich meinen Gitarrenfuhrpark die letzten 2 Jahre ordentlich auf Vordermann gebracht habe, ist jetzt auch mal eine alternative Lösung für kleinere Gigs interessant. Momentan decke ich die noch mit Tubemeister und Fender Blues Junior ab, wobei letzter wirklich nur clean und leicht crunchig zu gebrauchen ist.....und das dann auch relativ laut.

Hotone wird ambivalent zu verstehen sein;-)
Hot one oder Hot tone.....;-)
 
Auch von mir nochmal ein kurzes Zwischenfazit.
Ich hatte gestern bei der Probe mit (und wie gesagt, mit der Band brauche ich Vox!)

1. Morgan Dual 40 an 1x12 Greenback Cab.
2. Kemper Stage an Headrush FRFR 108.
3. Hotone Britwind an der Box von 1.
4. BluGuitar Amp 1 Mercury an der Box von 1.

Für mich am meisten interessant war der Vergleich 3 gegen 1.
Der Morgan Dual 40 ist ja sozusagen ein handverdrahteter Edel- Vox.
Ich kenne selbst ja auch viele der Amp in a Box- Pedale, inkl. Tech21 Character Liverpool und British.
Um es kurz zu machen: der Britwind schlägt sie auf der Vox- Seite um Längen, und man schüttelt schon den Kopf, wenn man bedenkt, dass er weniger als ein Zehntel dessen kostet, was für den Morgan aufgerufen wird.
Auf der Marshall - Seite kann er, ich sagte es schon, genau das, was der Amp1 kann. Ist also eine Macht.

Unterm Strich ist das also auch außerhalb des Wohnzimmers mit echtem Drummer usw. ein unglaublich gut klingendes Pedal.
Das Leben kann (und wird in Zukunft) also ziemlich einfach sein.
Am meisten merke ich selbst meine Schere im Kopf: Kann das sein?
Es kann!
 
AlexK schrieb:
Geht das Hotone auch an einer FRFR Box? Headrush 108 oder dxr10.
Danke und Grüße.
Hallo,
das ist sicher nicht die Kernkompetenz vom Britwind.
Das könnte über den Line-Out/Di-Out gehen, aber das bevorzugte Einsatzgebiet ist sicher der Betrieb an einer klassischen Gitarrenbox.

Ich teste übrigens in Kürze mal ein BluGuitar Nanocab mit dem Britwind, bin gespannt.
Das ist zwar nicht leichter als mein (sehr gut klingendes) DV Mark Classic 1x12" Cab (8,5 kg), aber nur HALB so groß.
Ich bin gespannt ...
 
Dankeschön für die rasche Antwort. Ich hab noch eine 4/12 er Box, aber die ist leider kein Leichtgewicht im, Gegensatz zur FRFR 108.
Altersbedingt und wegen der Bandscheiben tendiere ich in die Richtung: Je leichter und kleiner, desto besser.
Grüße, alex
 
Sharry schrieb:
AlexK schrieb:
Geht das Hotone auch an einer FRFR Box? Headrush 108 oder dxr10.
Danke und Grüße.
Ja ich denke doch. Der HoTone Zwerg hat auch eine einschaltbare Boxensimulation.
Naja, aber es wäre doch unsinnig, ein TOPTEIL MIT ENDSTUFE für diesen Zweck zu kaufen.
Zumal es gerade EINE Speakersim gibt, die im Top als Ergänzung ja Sinn macht.

Aber ganz ehrlich, als kleine Lösung für DI/FRFR würde ich mich nach einem kleinen Modeller umschauen.
Z.B. Atomic Amplifire oder Helix Stomp, das wäre die zeitgemäße Alternative.
Oder als analoges Gerät, das Tech 21 Fly Rig II.

ICH würde dafür einen 2nd Hd ZOOM G3 nehmen:
Hat für diesen Zweck deutlich mehr anzubieten, kostet wenig, und:
Klingt als DI-Lösung (meine Meinung) wirklich gut.
Ich habe mit dem Ding schon etliche Pub-Mini-Gigs (G3 > PCL Hans Dampf) im Folk-Rock-Umfeld gespielt, geht gut!
Ich habe dafür einfach eine Marshall leicht crunchig als Quasi-Einkanaler, der beim Runterregeln clean wird.
Davor einen TS, dahinter ein Delay (mit leichtem Volume-Boost), jeweils per Footswitch schaltbar.
Die Zoom Teile sind irgendwie unterschätzt, mir gefallen auch die Delays in den Dingern echt gut.
Zurück zum Britwind: Als DI Lösung würde ICH den nicht ins Auge fassen, da es sich halt um ein (Mini)-Topteil mit Poweramp handelt.
 
gitarrenruebe schrieb:
Ich teste übrigens in Kürze mal ein BluGuitar Nanocab mit dem Britwind, bin gespannt.
Das ist zwar nicht leichter als mein (sehr gut klingendes) DV Mark Classic 1x12" Cab (8,5 kg), aber nur HALB so groß.

So, das Nanocab ist da, und ein Vergleich der beiden Cabs mit dem Britwind stand an. Zuerst mal die beiden Cabs von den Specs her:

DV Mark C112 (die "alte" Version)
Speaker: 1x12” Neodymium DV Mark Custom
Leistungsangabe: 150 Watt
Impedanz: 8 ohm
Bauweise: open back
Maße: 63,5 x 43,2 x 30,9 cm
Gewicht: 8.8 kg
Anschlussfeld: 1 x Input

BluGuitar Nanocab
Speaker: 1 x 12“ Special BluGuitar ClassicType
Leistungsangabe: 60 Watt
Impedanz: 8 Ohm
Bauweise: Bassreflex, geschlossen
Maße: 37 x 36 x 28 cm
Gewicht: 10 kg
Anschlussfeld: 1 x Input, 1 x Parallel Out, 1x Serial Out
Besonderheiten: Open Back Cover - kleines Metallfeld demontierbar für Open Back

Vergleich:
Die Verarbeitung bei beiden Cabs ist wertig, einem Einsatz "on the road" steht da nichts im Wege.
Das Nanocab ist ziemlich genau halb so groß wie die C112. D.h. weniger Stauraum ist erforderlich. Pluspunkt BluGuitar 1:0
Die C112 ist trotz des Größenunterschieds 1,2 kg leichter. Das merkt man bei längeren Wegen. Pluspunkt DV Mark 1:1
Die C112 klingt im Raum offener, größer, fülliger im Bereich Clean bis (Marshall-)Crunch, egal ob die BluGuitar offen oder geschlossen genutzt wird. Pluspunkt DV Mark 1:2
Die C112 klingt geschlossen für Riff-Sounds mit sehr viel Gain - klassisches Heavy-Metier - direkter. Pluspunkt BluGuitar 2:2
Beide klingen leise -Bedroomlevel- und auf "normaler" Bandlautstärke gut. Ausgeglichen
Wenn es SEHR laut zugeht, kann die Nanocab mit bestimmten Sounds etwas "knödelig" im Mittenbereich klingen, die Bässe sind dann auch am Limit. Aber HEY, Physik ist nicht zu überlisten. Pluspunkt DV Mark 3:4
Das Nanocab hat das flexiblere Anschlussfeld, hier kann man noch eine weitere Box mit anschließen - gerade beim Britwind, der nur einen Speaker-Out hat, kann das ein Thema sein. Pluspunkt BluGuitar 4:4
Die C112 ist mit 150 Watt deutlich belastbarer, da kann man auch mal einen Recti oder einen Plexi dranhängen. Pluspunkt DV Mark 5:4
Das Nanocab kommt inkl. einer wirklich guten Schutzhülle. 5:5 Ausgleich

Fazit: Beide Cabs sind extrem gut transportabel und klingen beide in Kombi mit dem Britwind klasse. Es gibt kein besser oder schlechter, es gibt nur ein "anders". Die DV Mark ist mMn die Box für klassischere Sounds, insbesondere der Vox-Kanal des Britwind harmoniert sehr gut mit diesem Cab. Die BluGuitar ist auch ein guter Allrounder, die Möglichkeit die Box offen und geschlossen zu betreiben ist prima. Wenn es richtig eng zugeht, ist diese Box (fast) unschlagbar (einzig eine TubeTown Raptor könnte da nochmal eine ernste Konkurrentin sein, die läuft mir sicher irgendwann nochmal über den Weg).

Ausblick: Am Freitag Abend werde ich in einem winzigen Folkpub mit alten Kollegen das 40jährige Jubiläum einer nicht mehr bestehenden Folk(rock)Band feiern, bei denen ich von 1993-1995 gespielt habe und mit denen ich 1994 eine CD aufgenommen habe. Dort wird es SEHR eng, und damit kommt das Nanocab (offen) zum Einsatz. Ich berichte, wie es war ...
 
Angefixt von diesem Thread hab ich mir den Hotone auch mal gegönnt.
Kam heute an und nach fünf Minuten Rumschrauben hatte ich breitestes Grinsen im Gesicht.

An dem Teil hängt eine Laney 2x10 Box mit Jensen Speakern.

bisher erstmal mit ner Strat mit Kloppmann Marcus Deml Set gespielt.

Und was soll ich sagen: Vox und Plexi Sound jeweils mit Boost ergibt vier tolle Soundvarianten.

Und was mich am meisten begeistert /erstaunt, wie toll dieses kleine Teil auf die Anschlagsdynamik reagiert. Das ist sowas von klasse.

Danke, Rolf !
 
Moin Uli,

viel Spaß mit der Kiste.

Ich hab letzten Freitag mit dem Britwind einen kleinen Gig in einem Pub gespielt, die Leistung reichte locker aus, um überall gehört zu werden.
Fazit: Als Backup-Amp oder kleine Lösung bei wenig Platz bzw. problematischer Anreise ist der Amp wirklich eine tolle Lösung.
Kleine leichte Box, Gitarre und Mini-Pedalboard, fertig.
Ein 1x12“ Combo wiegt ja doch idR deutlich mehr als eine Box, und ist damit für ÖPNV nicht wirklich geeignet.
 
Moin,
Ich habe den auch ausprobiert, aber irgendwie war das nicht meins. Zumindest in der Kombination, die ich hatte. Deswegen habe ich es wieder zurückgeschickt.
Lessons learned:
- Ich suche gerade was anderes, aber keinen Miniamp in Bodentreterformat
- Immer den DI out testen, es gibt welche die hauen einen Pegel raus, der zu hoch ist!
- Meiner hat gerauscht, das finde ich nicht gut. Mein Kram sollte meinen Tinnitus nicht übertönen.
- Beim testen auch Möglichkeiten schaffen, mal mit Lautstärke zu testen, das konnte ich nicht vor dem Ende der 14 Tage...

Jetzt bin ich gespannt, wie die Rückabwicklung außerhalb von Thomann läuft. Das ist schon sehr bequem da...

Ciao
Monkey
 
Monkeyinme schrieb:
a) Immer den DI out testen, es gibt welche die hauen einen Pegel raus, der zu hoch ist!
B) Meiner hat gerauscht, das finde ich nicht gut. Mein Kram sollte meinen Tinnitus nicht übertönen.
Moin,
zu a): Hab ich bislang noch nicht getestet, ist auch bei mir nicht einsatzrelevant.
zu b) was hat gerauscht, der Amp an sich, oder der DI Out? Mein Amp ist beim Einsatz an der Box eher leise in Sachen Nebengeräusche.
 
gitarrenruebe schrieb:
Monkeyinme schrieb:
a) Immer den DI out testen, es gibt welche die hauen einen Pegel raus, der zu hoch ist!
B) Meiner hat gerauscht, das finde ich nicht gut. Mein Kram sollte meinen Tinnitus nicht übertönen.
Moin,
zu a): Hab ich bislang noch nicht getestet, ist auch bei mir nicht einsatzrelevant.
zu b) was hat gerauscht, der Amp an sich, oder der DI Out? Mein Amp ist beim Einsatz an der Box eher leise in Sachen Nebengeräusche.

Hmm, ich denke beides am DI Out. An der Box könnte ich nicht richtig testen.
Bei mir ist der DI wichtig wegen Monitor oder PA ohne Mikro.

Ciao
Monkey
 
Aber ich habe festgestellt, das ich gerade eine andere Lösung suche. Modeling Floorboard mit expression pedal, in kleinen Lautmacher. Würde mir sehr klar beim testen.
Und als Ersatz kann ich mein tonelab mitnehmen, hat die Woche bei der Kapelle erstaunlich gut funktioniert! Ich fahre nicht so oft mit Öffies zum Gig ;-)

Also alles gut, für mich war das eine Erfahrung!
Ciao
Monkey
 

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