gitarrenruebe
Power-User
- 20 Okt 2005
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- 5.590
- 1
- 48
iGUde,
ich habe o.g. Amp gerade hier zum ausführlichen Test, und möchte Euch diesen mal näher vorstellen, und Euch meine Eindrücke schildern:
Der Amp ist im 19" Format, Rackmontagewinkel liegen als Zubehör bei. Weiter sind eine gepolsterte Transporttasche und ein Fußschalter dabei.
Die Verarbeitung macht (wie meistens bei Laney) einen wertigen Eindruck. Erstaunt mich hier trotzdem, da der Amp nicht sehr schwer ist.
Per Fußschalter sind folgende Optionen schaltbar: Zugriff auf alle 3 Kanäle, Reverb, Pre-Boost
Die Frontseite: Der Amp ist dreikanalig aufgebaut:
Clean und Rhythm teilen sich eine Klangregelung, der Cleankanal hat "nur" ein Volume-Poti, während der Rhythmkanal über je einen Gain- und Volumeregler verfügt. Die EQ-Potis Treble, Middle und Bass sind jeweils als Push-Potis ausgeführt, so dass man zwei verschiedenen Ansatzfrequenzen auswählen kann.
Der Leadkanal ist genauso aufgebaut wie der Rhythmkanal, also sind Gain, Trubel, Middle, Bass und Volume separat zu regeln.
Vor allen Kanälen sitzt ein (weil ja davor) Pre-Boost, der bei Bedarf nochmal den Input regelbar anfeuert.
In der Mastersektion gibt es noch Dynamics (regelt im weitesten Sinne die Ansprache im Bassbereich), Tone (klassische Höhenblende) und Reverb. Mit Dynamics und Tone kann man Anpassungen an verschiedene Räume oder auch global an Instrumente (SC oder HB) vornehmen. Der Hall ist ok, aber keine Referenz.
Die Rückseite: Speaker Out für 8 und 16 Ohm, Footswitch out, FX loop, USB, Kopfhörer und DI-Out als XLR. Bis auf den Speaker Out und den angeschlossenen Fußschalter habe ich davon noch nix getestet. Weder DI Out, noch Headphone-Qualität oder USB (Recording/Re-Amping). Kommt (evtl.) noch.
Wie klingt das Ding? Gut, teilweise sehr gut!
Zunächst: Der Amp hat ZWEI Inputs: 1w und 15w.
Beide klingen gut, der 1w Input ist deutlich leiser und etwas (sicher auch der Lautstärke geschuldet) weniger fett - er wird aber, wenn man die Lautstärke anhebt, fetter und damit ist das für viele Situationen sehr cool. Aber: Gehobene Lautstärke bei 1w ist NICHT Bedroomlevel.
So, nun ab zu den Kanälen:
Clean: Da geht in geringen Volumesettings viel, es dauert auch bis es hier komprimiert und die Endstufe mit ins Spiel kommt. Hier geht von funky Geklingel bis zu "Decke ĂĽberm Speaker Jazz Sound" alles. Das kann man mit dem EQ auch noch ziemlich verbiegen. Wenn Volume Richtung 12 Uhr geht, verdichtet sich der Sound etwas. Dann - und das ist echt klasse - geht bei nahezu linearem EQ der Sound deutlich in Richtung JTM45! Also mit etwas Endstufenkompression, leichtem Goldkantenknuspern, aber noch dynamisch spielbar und vom Grund her noch clean. Das funzt auch mit Pedalen super. Kurz: Der Kanal muss etwas mit dem Volume gekitzelt werden, bevor da Leben in die Bude kommt. Dann geht der Amp dort aber eigentlich schon cool als Stand-Alone-Einkanaler ohne Master Volume durch.
Rhythm: Ich sag gleich, was der Laney nicht so gut kann: Ganz leichtes Knuspern. Ă„hnlich wie beim Clean Kanal der Volume Regler, braucht der Rhythm Kanal mindestens 9-10 Uhr Einstellung des Gain, um "Leben" in sich zu haben. Vorher klingt es flach. Bei Gain zwischen 9 und 10 Uhr sind wir im Bereich JCM800-Rhythmus-Sound. Je mehr Gain, desto mehr geht es in Richtung heisser Marshall, das hat auch ein bisschen was vom Silver Jubilee. Auch hier lassen sich weitreichende Ă„nderungen mit dem EQ vornehmen, da gehen auch Metal-taugliche Scor Sounds und sehr tragende mittige Leads.
Wie kommen Clean und Rhythm mit einer gemeinsamen Klangregelung aus: Man bekommt das hin, dass beide Kanäle gut klingen. Optimal wäre aber getrennt.
Lead: Siehe Rhythm Kanal, kann man alles so übernehmen. Der Grundsound ist in den Mitten etwas fetter, aber sonst sind die ähnlich.
Pre-Boost: Je weniger Zerre im Spiel ist, desto lauter schlägt der Boot durch. Wenn ich den auf 12 Uhr stelle, dann entsteht im Clean ein deutlicher Lautstärkesprung mit etwas mehr Zerre, während im Leadkanal kaum noch Lautstärke entsteht, aber mehr Zerre und Kompression entsteht. Man muss wissen, wofür man den Boost nutzen will, dann ist damit gut zu arbeiten.
Der Amp hat - wenn man mit spitzen Ohren hinhört - in den oberen Mitten eine gewisse Härte. Das mag, wenn man alleine spielt, evtl. nicht ganz so geschmeidig daherkommen, wird aber (wahrscheinlich, Test steht noch aus) im Bandkontext dafür sorgen, dass man sich gut orten und hören kann.
Was doof ist: Wenn ich schnell auf der Bühne meine Lautstärke anpassen will, muss ich DREI Potis anpacken: Das ist für ein schnelles Nachregeln nicht das Gelbe vom Ei!
Mein (vorläufiges) Fazit:
Pro:
- Grundsounds aller Kanäle
- Clean Kanal mit höherem Volume als Einkanaler nutzbar
- Ausstattung
- Preis/Leistung
Contra:
- (mit Einschränkung) gemeinsame Klangregelung Clean/Rhytm
- Kein globales Mastervolume
In KĂĽrze mehr zum IRT Studio ...
ich habe o.g. Amp gerade hier zum ausführlichen Test, und möchte Euch diesen mal näher vorstellen, und Euch meine Eindrücke schildern:
Der Amp ist im 19" Format, Rackmontagewinkel liegen als Zubehör bei. Weiter sind eine gepolsterte Transporttasche und ein Fußschalter dabei.
Die Verarbeitung macht (wie meistens bei Laney) einen wertigen Eindruck. Erstaunt mich hier trotzdem, da der Amp nicht sehr schwer ist.
Per Fußschalter sind folgende Optionen schaltbar: Zugriff auf alle 3 Kanäle, Reverb, Pre-Boost
Die Frontseite: Der Amp ist dreikanalig aufgebaut:
Clean und Rhythm teilen sich eine Klangregelung, der Cleankanal hat "nur" ein Volume-Poti, während der Rhythmkanal über je einen Gain- und Volumeregler verfügt. Die EQ-Potis Treble, Middle und Bass sind jeweils als Push-Potis ausgeführt, so dass man zwei verschiedenen Ansatzfrequenzen auswählen kann.
Der Leadkanal ist genauso aufgebaut wie der Rhythmkanal, also sind Gain, Trubel, Middle, Bass und Volume separat zu regeln.
Vor allen Kanälen sitzt ein (weil ja davor) Pre-Boost, der bei Bedarf nochmal den Input regelbar anfeuert.
In der Mastersektion gibt es noch Dynamics (regelt im weitesten Sinne die Ansprache im Bassbereich), Tone (klassische Höhenblende) und Reverb. Mit Dynamics und Tone kann man Anpassungen an verschiedene Räume oder auch global an Instrumente (SC oder HB) vornehmen. Der Hall ist ok, aber keine Referenz.
Die Rückseite: Speaker Out für 8 und 16 Ohm, Footswitch out, FX loop, USB, Kopfhörer und DI-Out als XLR. Bis auf den Speaker Out und den angeschlossenen Fußschalter habe ich davon noch nix getestet. Weder DI Out, noch Headphone-Qualität oder USB (Recording/Re-Amping). Kommt (evtl.) noch.
Wie klingt das Ding? Gut, teilweise sehr gut!
Zunächst: Der Amp hat ZWEI Inputs: 1w und 15w.
Beide klingen gut, der 1w Input ist deutlich leiser und etwas (sicher auch der Lautstärke geschuldet) weniger fett - er wird aber, wenn man die Lautstärke anhebt, fetter und damit ist das für viele Situationen sehr cool. Aber: Gehobene Lautstärke bei 1w ist NICHT Bedroomlevel.
So, nun ab zu den Kanälen:
Clean: Da geht in geringen Volumesettings viel, es dauert auch bis es hier komprimiert und die Endstufe mit ins Spiel kommt. Hier geht von funky Geklingel bis zu "Decke ĂĽberm Speaker Jazz Sound" alles. Das kann man mit dem EQ auch noch ziemlich verbiegen. Wenn Volume Richtung 12 Uhr geht, verdichtet sich der Sound etwas. Dann - und das ist echt klasse - geht bei nahezu linearem EQ der Sound deutlich in Richtung JTM45! Also mit etwas Endstufenkompression, leichtem Goldkantenknuspern, aber noch dynamisch spielbar und vom Grund her noch clean. Das funzt auch mit Pedalen super. Kurz: Der Kanal muss etwas mit dem Volume gekitzelt werden, bevor da Leben in die Bude kommt. Dann geht der Amp dort aber eigentlich schon cool als Stand-Alone-Einkanaler ohne Master Volume durch.
Rhythm: Ich sag gleich, was der Laney nicht so gut kann: Ganz leichtes Knuspern. Ă„hnlich wie beim Clean Kanal der Volume Regler, braucht der Rhythm Kanal mindestens 9-10 Uhr Einstellung des Gain, um "Leben" in sich zu haben. Vorher klingt es flach. Bei Gain zwischen 9 und 10 Uhr sind wir im Bereich JCM800-Rhythmus-Sound. Je mehr Gain, desto mehr geht es in Richtung heisser Marshall, das hat auch ein bisschen was vom Silver Jubilee. Auch hier lassen sich weitreichende Ă„nderungen mit dem EQ vornehmen, da gehen auch Metal-taugliche Scor Sounds und sehr tragende mittige Leads.
Wie kommen Clean und Rhythm mit einer gemeinsamen Klangregelung aus: Man bekommt das hin, dass beide Kanäle gut klingen. Optimal wäre aber getrennt.
Lead: Siehe Rhythm Kanal, kann man alles so übernehmen. Der Grundsound ist in den Mitten etwas fetter, aber sonst sind die ähnlich.
Pre-Boost: Je weniger Zerre im Spiel ist, desto lauter schlägt der Boot durch. Wenn ich den auf 12 Uhr stelle, dann entsteht im Clean ein deutlicher Lautstärkesprung mit etwas mehr Zerre, während im Leadkanal kaum noch Lautstärke entsteht, aber mehr Zerre und Kompression entsteht. Man muss wissen, wofür man den Boost nutzen will, dann ist damit gut zu arbeiten.
Der Amp hat - wenn man mit spitzen Ohren hinhört - in den oberen Mitten eine gewisse Härte. Das mag, wenn man alleine spielt, evtl. nicht ganz so geschmeidig daherkommen, wird aber (wahrscheinlich, Test steht noch aus) im Bandkontext dafür sorgen, dass man sich gut orten und hören kann.
Was doof ist: Wenn ich schnell auf der Bühne meine Lautstärke anpassen will, muss ich DREI Potis anpacken: Das ist für ein schnelles Nachregeln nicht das Gelbe vom Ei!
Mein (vorläufiges) Fazit:
Pro:
- Grundsounds aller Kanäle
- Clean Kanal mit höherem Volume als Einkanaler nutzbar
- Ausstattung
- Preis/Leistung
Contra:
- (mit Einschränkung) gemeinsame Klangregelung Clean/Rhytm
- Kein globales Mastervolume
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