Max
Power-User
- 25 Jan 2002
-
- 588
- 0
Heute hatte ich mich vor Gericht der GEMA zu stellen. Warum?
Natürlich darum, daß ich angeblich unerlaubterweise urheberrechtlich geschütztes Material öffentlich aufgeführt haben soll. Habe ich natürlich nicht, nur ist der komische GEMA Zettel wohl irgendwie verbummelt worden.
Nun zum Prozeß! Die GEMAanwältin hatte allein an diesem Tag ca. 10 Verhandlungen zu führen. So kann sie auch 30 Minuten zu spät zum Prozeß. Man stelle sich vor der arme Herr Hans Hobbymusiker wäre 30 Minuten zu spät erschienen.
Der ansonsten recht freundliche Richter erklärte mir dann folgendes. Es ist rechtlich einwandfrei (sogar mit Zustimmung des BGH) wenn die GEMA bei Musikveranstaltungen immer erst mal vermutet, daß Stücke aus ihrem Repertoire vorgetragen werden (so viel zum heiligen Grundsatz „im Zweifel für den Angeklagten“ der grade als Schutz gegen eine totalitäre (z.B. faschistische) Gerichtsbarkeit hoch gehalten wird). Der Musiker muß also belegen (was ich dank Zeugen glücklicherweise kann), daß er nur eigene Stücke vorgetragen hat.
Es stellt sich die Frage was die vielen Millionen Käufer von Gitarren, Bässen, Mikrophonen und Schlagzeugen eigentlich alle mit ihren Instrumenten vorhaben. Es müßte ja an jeder Ecke eine Coverband geben! Soll sich noch einmal ein GEMA Befürworter über den Siegeszug der MTV-Kultur beschweren.
Zufällig kam ich im Gerichtssaal mit einem Anwalt ins Gespräch der sein Geld wohl hauptsächlich damit verdient Menschen gegen die GEMA zu verteidigen (hab mir die Karte geben lassen, man weis ja nie was die Zukunft bringt). Diesen habe ich gefragt welche Gesetze denn dieser Rechtsauffassung zugrunde liegen. Er fragte mich nur ob ich Witze machen würde und sagte mir man kann lange suchen, finden tut man keine. Wie das denn sein könnte fragte ich, da sagte er nur das dient halt dazu die GEMA am Leben zu halten. Als ich die Meinung äußerte, ich hätte gedacht so was gibt’s seit 1945 nicht mehr in Deutschland erwiderte er nur, es ist immer noch das Gleiche, nur halt ein bißchen anders.
Eigentlich ist es mehr als beschämend, daß die vielen hunderttausend, wenn nicht gar millionen Hobbymusiker durch ihre Untätigkeit und Gleichgültigkeit dazu beitragen, daß das so weitergehen kann. So können die Dieter Bohlens und Ralf Siegels dieser Welt weiter Millionen an ihrem Einheitsbrei verdienen mittels denen sie dann 30 Jahre jüngere Mädels in Teppichlagern oder Hotelsuiten nachstellen.
Natürlich darum, daß ich angeblich unerlaubterweise urheberrechtlich geschütztes Material öffentlich aufgeführt haben soll. Habe ich natürlich nicht, nur ist der komische GEMA Zettel wohl irgendwie verbummelt worden.
Nun zum Prozeß! Die GEMAanwältin hatte allein an diesem Tag ca. 10 Verhandlungen zu führen. So kann sie auch 30 Minuten zu spät zum Prozeß. Man stelle sich vor der arme Herr Hans Hobbymusiker wäre 30 Minuten zu spät erschienen.
Der ansonsten recht freundliche Richter erklärte mir dann folgendes. Es ist rechtlich einwandfrei (sogar mit Zustimmung des BGH) wenn die GEMA bei Musikveranstaltungen immer erst mal vermutet, daß Stücke aus ihrem Repertoire vorgetragen werden (so viel zum heiligen Grundsatz „im Zweifel für den Angeklagten“ der grade als Schutz gegen eine totalitäre (z.B. faschistische) Gerichtsbarkeit hoch gehalten wird). Der Musiker muß also belegen (was ich dank Zeugen glücklicherweise kann), daß er nur eigene Stücke vorgetragen hat.
Es stellt sich die Frage was die vielen Millionen Käufer von Gitarren, Bässen, Mikrophonen und Schlagzeugen eigentlich alle mit ihren Instrumenten vorhaben. Es müßte ja an jeder Ecke eine Coverband geben! Soll sich noch einmal ein GEMA Befürworter über den Siegeszug der MTV-Kultur beschweren.
Zufällig kam ich im Gerichtssaal mit einem Anwalt ins Gespräch der sein Geld wohl hauptsächlich damit verdient Menschen gegen die GEMA zu verteidigen (hab mir die Karte geben lassen, man weis ja nie was die Zukunft bringt). Diesen habe ich gefragt welche Gesetze denn dieser Rechtsauffassung zugrunde liegen. Er fragte mich nur ob ich Witze machen würde und sagte mir man kann lange suchen, finden tut man keine. Wie das denn sein könnte fragte ich, da sagte er nur das dient halt dazu die GEMA am Leben zu halten. Als ich die Meinung äußerte, ich hätte gedacht so was gibt’s seit 1945 nicht mehr in Deutschland erwiderte er nur, es ist immer noch das Gleiche, nur halt ein bißchen anders.
Eigentlich ist es mehr als beschämend, daß die vielen hunderttausend, wenn nicht gar millionen Hobbymusiker durch ihre Untätigkeit und Gleichgültigkeit dazu beitragen, daß das so weitergehen kann. So können die Dieter Bohlens und Ralf Siegels dieser Welt weiter Millionen an ihrem Einheitsbrei verdienen mittels denen sie dann 30 Jahre jüngere Mädels in Teppichlagern oder Hotelsuiten nachstellen.