An die Bigsby-User - Saiten aufziehen

A

Anonymous

Guest
Leute! Ich hätte da gerne mal ein Problem ...

Ich hab gerade eben auf meine alte Epi-SG einen Bigsby B5-Clone gebaut,
diesen hier:

http://www.gitarre-bestellen.de/pro...k/Tremolos/Bibsby-B5-Style-Tremolo-chrom.html

Das Ding macht einen soliden Eindruck fĂĽr das Geld, ich war erstaunt.
Die Montage stellte auch kein groĂźes Problem dar. Die GewindehĂĽlsen
von Stop-Tailpiece waren unten offen und ließen sich mit einer längeren
Schraube sehr einfach raus drĂĽcken, kein Problem. Auch die Wilkinson
Rollen-Bridge, die ich noch rumliegen hatte, hat sofort gepasst.
Schnell das Bigsby ausgerichtet, Löcher angezeichnet, Löcher gebohrt
und das Bigsby drauf geschraubt. Alles soweit kein Problem und boah,
sieht das geil aus !!!

Aber dann fing das Drama an! Ich dachte mir, schnell ein paar Saiten drauf,
mal so grob eingestellt und dann erstmal testen, fein justieren kann man
dann ja immer noch. Aber denkste! Ich habe fast einen Herzriss beim
Saiten aufziehen bekommen. Andauernd rutschen die Ballends von diesen
blöden Pinnen runter!

Ich hatte allerdings auch erhöten Schwierigkeitsgrad. Mein 3 Monate alter
Kampf-Kater "Findus" wollte die ganze Zeit mit spielen und hat ständig
dazwischen gefunkt und rumgenervt.

Aber jetzt mal ehrlich: Gibt es Tips und Tricks, wie man an stressfreiesten
Saiten bei eine Bigsby aufzieht? Erst alle Saiten einhängen, Bigsby fixieren
und dann auf die Tuner aufwickeln? Oder braucht man da 7 Leute fĂĽr?
6 halten die Saiten unten fest und der 7te wickelt sie auf die Tuner?

Ich stell mich normalerweise nicht blöd an, aber das System ist echt was
fĂĽr den knallroten Sack! Voll die Zumutung!

Also schrei ich mal ganz laut : Hilfääää !!!!!
 
Moin,

ich lese zwar schon seit Jahren mit, habe mich aber eben erst registriert. Das mag am Thema liegen, das mich vor ein paar Jahren bei den ersten Versuchen auch schon zur Verzweiflung getrieben hat. Morgen werde ich dann nochmal was ins Vorstellungforum schreiben.

Hier ist es schön anschaulich gemacht:

http://www.youtube.com/watch?v=oRxqGZrnyYA

Bei Gretsch gibt es dann noch die freihändige Variante ohne Kapo zu bestaunen, die empfiehlt sich aus meiner Erfahrung aber eher, wenn man noch Locking Mechaniken auf der Kopfplatte sitzen hat:

http://www.gretschguitars.com/resources/techtips.html

Wobei ich mir dann mal in Ruhe anschauen werde, wie ich die YT Einbettungen auch anschaulich in Posts setze.

Dann werde ich mich nach meinen ersten Post mal zur Ruhe betten.

Tante Edit stellt fest: Da bettet sich das YT Video ja frech selbst ein, wie praktisch :-D
 
Danke fĂĽr den Video-Link und herzlich willkommen!

Leider habe ich kein Capo zu Hand und weiss auch nicht, wie der Typ
im Video die Saiten so locker auf die Pinne bekommt. Das ist doch voll
das Gefriemel! Ich werd da Wahnsinnig bei!
 
Hi Manuel,

das YT Video zeigt das eigentlich ganz gut und genau so sollte man das machen. Ich hatte auf meinen beiden ES135 auch Bigsby und hab somit auch etwas Erfahrung damit. Unbedingt die Saite direkt am Ballend leicht abknicken - so um 45° sollten ausreichen. Bei einer Gitarre mit Vintage Mechaniken, so wie im Video ist ein Kapo fast Pflicht wenn man nicht verzweifeln möchte. Saite für Saite vorangehen und nicht alle auf einmal, das kannst du haken. Bei meinen Gibsons war das doch um einiges einfacher und ging mit etwas Übung nicht langsamer, als wie ohne Bigsby.
Ich denke mal, es ist etwas Eingewöhnung erforderlich - lass dir Zeit und bleib zumindest beim Saiten Aufspannen katzenfrei :lol:

Hier ist auch eine Skizze, mit etwas Beschreibung: www.bigsbyguitars.com/vibe/?page_id=895

Göldo hat aus diesem nervigen Grunde das Duesenberg Tremola entwickelt - tolles Teil und dem orig. Bigsby in technischer Sicht haushoch überlegen!

Ach ja: Willkommen Pick Mac - viel SpaĂź hier bei uns im Forum :cool:
 
Ich habe auch schon Bigsbys mit längeren Stiften gesehen, als damals bei meiner SG Deluxe. Das macht es sehr viel einfacher, vielleicht ist das eine solche Version.


Verflucht habe ich das System damals auch...
 
Lieber Manuel,

ich befĂĽrchte, Deine knallharte Art und Weise Gitarre zu spielen, hat dich leider zu einem Grobmotoriker werden lassen!

Meine tiefste Anteilnahme!

:lol: ;-)
 
Hi Manuel,

wie der Mäggi schon schrob, das Ballend etwas um den Daumen biegen, auf den Stift hängen und DANN schiebst du ein dickes Stück Schaumstoff unter die Stifte, dann fluppt das Ballend nicht mehr weg. Ein Kapo brauchst du dann nicht mehr.

So stehts ja auch in dem Link von Mäggi:

faq_stringing-140.gif
 
Alternativ tut es eine Wäscheklammer - stand irgendwann mal als Tip in der G&B.

GruĂź Jergn
 
Jergn":104q01wr schrieb:
Alternativ tut es eine Wäscheklammer - stand irgendwann mal als Tip in der G&B.

GruĂź Jergn

Aber nur eine originale Vollholzwäscheklammer von 1959 aus Vogelaugenahorn mit Nitrolackierung? :banana:
 
Ja, ich spiel meine Saiten nun auch deutlich länger, seit ich ein Bigsby drauf habe... ;-)
Aber im Ernst, wenn man die Ballends mit einer kleinen Flachzange gut anwinkelt und nach dem einfädeln irgendwo bei 5. Bund mit einem Kapodaster festsetzt, gehts eigentlich recht geschmeidig. Ausnahme die dicke E-Saite, weil dick und ganz außen. Aber auch die verliert spätestens beim 3. Anlauf.
Alternativ hast vielleicht eine Holzzwinge rumliegen, wenn Du kein Kapo hast, oder die 3,50 dafĂĽr investieren willst. Die untere Backe (die auf die Unterseite des Halses drĂĽckt) dann halt abpolstern.
 
Der Tech im Gretsch Video nimmt auch die Flachzange zum Umbiegen des Ballends. Und macht den Wechsel mit einer Selbstverständlichkeit und Souveränität, ohne Kapo oder Wäscheklammer, die mich immer noch in Ehrfurcht verharren läßt....

Leichter Anstieg der Körpertemparatur, die Halsdicke nimmt zu, die Hände werden flutschiger und ein ganz allgemeines Kribbeligkeitsgefühl. Alles Symptome, die ich noch gut von meinem ersten Saitenwechsel mit Bigsby kenne. Irgendwann ist man dann so eine Art Bigsby Zen Meister, den das nicht mehr erschüttern kann :-D
 
Sascha´s Strat":2y5euh0r schrieb:
Jergn":2y5euh0r schrieb:
Alternativ tut es eine Wäscheklammer - stand irgendwann mal als Tip in der G&B.

GruĂź Jergn

Aber nur eine originale Vollholzwäscheklammer von 1959 aus Vogelaugenahorn mit Nitrolackierung? :banana:

...oh nein Sascha, nicht Du jetzt auch noch! Ich habe Dich bislang für einen bodenständigen Realisten gehalten! Und jetzt dieser Voodoosch...!

Nein, man sucht ein gutes Wäscheklammerfachgeschäft auf und probiert mehrere Wäscheklammern selbst aus! Unabhängig von Preis und Herkunft. Nur der persönliche Geschmack entscheidet. Jeder klammert anders! Die ideale Klammer gibt es einfach nicht!!!

Selbst Klammern eines gleichen Typs und Herstellers unterliegen einer häufig anzutreffenden Serienstreuung, unabhängig vom Preis.

Der Profiklammerer wird sich vermutlich einer Customshopvariante eines namhaften Herstellers bedienen oder sucht gleich einen Klammerbauer
seines Vertrauens auf und lässt sich die Klammer auf den Leib schneidern!

Walter, wär' das nichts für Dich?

:lol:
 
Tommy, das muss sein. Nur die originalen, authentischen Wäscheklammern aus den 50ern darfst du benutzen.

12162406.JPG


Die modernen Plastikklammern mit Feder ruinieren nur den Ton. Selbst gefederte Holzklammern sind sehr grenzwertig!!!

Das weiĂź doch jeder Gitarrist!
 
Sascha´s Strat":1f2hxagb schrieb:
Pick Mac":1f2hxagb schrieb:
Irgendwann ist man dann so eine Art Bigsby Zen Meister, den das nicht mehr erschĂĽttern kann :-D


Ahhh, ein Bruder im Geiste! ;-)
Wie lange brauchst du fĂĽr einen Komplettwechsel?

Da werde ich mal ganz vorsichtig mit der Stoppuhr ran mĂĽssen, um die Frage zu beantworten.

Ich bin dem Problem selbst längere Zeit über über eine Duesenberg aus dem Weg gegangen, nachdem mich meine mit einem Bigsby bestückte Gitarre mal irgendwann verlassen musste. Das simple Durchfädeln mit der Duese ist vermutlich extrem verweichlichend und schwächt den Charakter ungemein. Befürchte ich zumindest....

Da ich aber seit September stolzer Besitzer einer gebraucht erstandenen 6120 bin, werde ich mir die alte Leistungsreife recht flott wieder aneignen.

Ich werde berichten!
 
tommy":1lyz985p schrieb:
Sascha´s Strat":1lyz985p schrieb:
Jergn":1lyz985p schrieb:
Alternativ tut es eine Wäscheklammer - stand irgendwann mal als Tip in der G&B.
GruĂź Jergn
Aber nur eine originale Vollholzwäscheklammer von 1959 aus Vogelaugenahorn mit Nitrolackierung? :banana:
...oh nein Sascha, nicht Du jetzt auch noch! Ich habe Dich bislang für einen bodenständigen Realisten gehalten! Und jetzt dieser Voodoosch...!
Nein, man sucht ein gutes Wäscheklammerfachgeschäft auf und probiert mehrere Wäscheklammern selbst aus! Unabhängig von Preis und Herkunft. Nur der persönliche Geschmack entscheidet. Jeder klammert anders! Die ideale Klammer gibt es einfach nicht!!!
Selbst Klammern eines gleichen Typs und Herstellers unterliegen einer häufig anzutreffenden Serienstreuung, unabhängig vom Preis.
Der Profiklammerer wird sich vermutlich einer Customshopvariante eines namhaften Herstellers bedienen oder sucht gleich einen Klammerbauer
seines Vertrauens auf und lässt sich die Klammer auf den Leib schneidern!

Walter, wär' das nichts für Dich?

:lol:
Also die Klammern aus chinesischer Produktion sollen ja inzwischen auch schon eine ganz ordentliche Qualität haben ... :roll: Und der Einfluss auf den Sound wird IMHO arg überschätzt. :roll:
 
Ihr kapiert es nicht, oder? Die originalen Klammern werden nicht mehr hergestellt, das Wissen ging verloren!!!!
Der ganze Chinamüll taugt einfach nicht, die werden nie an Klang und Qualität der originalen rankommen.

Aber bitte: mĂĽsst ihr ja wissen. :facepalm:
 
Sascha´s Strat":2rx5qw9p schrieb:
Tommy, das muss sein. Nur die originalen, authentischen Wäscheklammern aus den 50ern darfst du benutzen.

12162406.JPG


Die modernen Plastikklammern mit Feder ruinieren nur den Ton. Selbst gefederte Holzklammern sind sehr grenzwertig!!!

Das weiĂź doch jeder Gitarrist!

...ok, da Du es ja anscheinend nicht begreifen willst:

50er Jahre Klammern unterlagen permanent einer grossen Bruchgefahr (ähnlich der Les Paul Kopfplatten).
Ein Bruch der Klammerzunge zog meistens eine nur unzulängliche Reparatur nach sich. Das in den 50ern verwendete Vogeltrittholz ließ sich extrem schwer leimen.
Der nächste Defekt war vorprogrammiert, gerade auch beim "Festsetzen" von Saitenballends an Bigsby Vibratos.

Diese Umstände führten unter anderem dazu, dass ein gewisser Robert Klammerfeder dieselbige am 01.04.1962 erfand und zum Patent anmeldete.

Sorry Sascha, jeder guten Hausfrau sind diese Umstände bekannt! Hättest Du dich nur vorher mal ein bisschen schlau gemacht.

Versuch mal ein bisschen mehr ĂĽber den Tellerrand zu blicken!
 
Also, Jungs, euch kann geholfen werden:

gerade vom Urlaub in Südfrankreich zurückgekehrt, brachte ich einen kleinen Wäschekorb voll der so extrem raren und dringend benötigten Klammern mit (vor Ort hatte ich ja nur eine etwas stabilere Transportkiste gesucht für die drei Jeroboams von 1903, die nicht weit davon lagen).

Gefunden in einem sehr, sehr alten, lange vergessenen Weinkeller bei Avignon, hinten in der letzten Ecke, total zugestaubt und mit Spinnweben versiegelt - Mann war das ein Akt, alles wieder sauber zu bekommen (was sich natürlich auch im Preis niederschlägt...)!

Zum Vorschein kamen dann wundervoll stimmig geformte Klammern, nach Begutachtung durch einen ortsansässigen Küfermeister handgearbeitet aus steinalter Limousin-Eiche. Einige zeigen sogar noch den Nummerncode des Herstellers und ein etwas schlecht gepunztes Datum: 1893. Soll ein sehr gutes Jahr gewesen sein (leider ist derzeit kein Zugriff auf die alten Regierungslisten der franz. Steuerbehörde zum Klären der Herstellerfrage).

Bei den wirklich stabilen und schönen Klammern handelt es sich um eine der gesuchten unlackierten Ausführungen, der seidigen Oberflächenstruktur nach aber wohl mit ligurischem Olivenöl einer ersten Pressung 'extra,extra vergine' versiegelt.

So, das sind bis jetzt alle Daten, die verifiziert werden konnten.

Ich kann versichern, dass die klanglichen Vorteile beim Einsatz dieser Vintage-Preziosen ganz ausgezeichnet - ach was - einfach umwerfend sind!!!

Getestet mit mehreren Bigsby-Instrumenten, u.a. diesem hier*:





*Anmerkung: eine vollmassive, handgefertigte Unikat-Gitarre.

Da ich ja lediglich 30 Stück selbst benötige, habe ich auf Anraten der allerbesten aller Ehefrauen mich dazu entschlossen, die restlichen 271 im Markt anzubieten. Allerdings musste ich den Herren Pipper und Jäger ein Vorkaufsrecht einräumen. Deren Angebote stehen derzeit noch ungefestigt im Raum bzw. Mail-Posteingangsordner. Man verhandelt noch. Deshalb bitte ich, von Bildanfragen derzeit noch abzusehen.

Dennoch bin ich fĂĽr weitere Angebote offen.
 

Beliebte Themen

ZurĂĽck
Oben Unten