Hallo,
ich habe den Screamer und zwar das neuere Modell.
Der Amp hat 4 abrufbare Sounds. Pro Kanal (Clean/Lead) lässt sich eine weitere Gainstufe dazuschalten. Aus Clean wird dann Crunch und aus Lead wird Heavy Lead.
Das ganze funktioniert mit der einen Klangregelung erstaunlich gut. Die Sounds sind intern sehr gut und praxistauglich aufeinander abgestimmt. Die Klangregelung arbeitet sehr effizient. Zur Abstimmung des Höhengehalts zwischen Clean/Crunch und den Lead-Sounds ist ein Lead-Presence-Poti vorhanden.
So lassen sich sehr brilliante bissige Leadsounds oder eben eher weichere Leadsounds erzeugen. Boogie-mäßige Geschichten ala Santana sollte man jedoch nicht erwarten. Der Amp geht also zerrmäßig eher in die Marshall-Ecke.
trotzdem ist es natürlich nicht Möglich mit dem Amp mehrere extreme unterschiedliche Sounds abrufbereit zu haben (z.B. warmer Clean-Sound + NuMetal Badenwannen-Sound), obwohl sie einzelnd schon möglich wären.
So, dann will ich mal die Sounds versuchen zu beschreiben:
Clean:
Geht schon sehr in die Fender-Ecke. Mit einer Fender-artigen Gitarre klingt das schon sehr fendrig. Hatte den Combo mal spaßeshalber an meiner H&K 4x12er mit Grennback-Bestückung aus der custom-Serie. Das klang schon fast 100 Prozent nach Fender.
Crunch:
Würde ich soundmäßig so bei Bryan Adams oder AC//DC ansiedeln. Zerrt nicht übermäßog viel. Damit es dynamisch gut klingt, sollte man schon noch die Endstufe etwas kitzeln.
Lead (Soft Lead):
Geht von einem schönen Crunch bis einem guten, satten Rock Rhythmus-Brett. Hier sind meiner Meinung die besseren Crunch-Sounds zu erzielen, da der Amp bei diesem Sound viel dynamischer reagiert (auch bei wenig Endstufenbeteiligung) und das ganze durchsetzungsfähiger ist.
Lead (Heavy Lead):
Die Verzerrung bekommt gegenüber dem 1. Leadsound ein gutes Pfund mehr mit gleichzeitig mehr Kompression. Der Sound ist dadurch nicht mehr ganz so knackig wie bei Lead 1 aber dafür dichter. Verzerrungsmäßig gehts hier bis in die Metal-Gefilde, wenn man möchte – also vollgas!
Zur Abstimmung der beiden Leadsounds ist auch etwas Fingerspitzengefühl gefragt, da diese sich ja ein Lead-Poti teilen müssen.
Auch das geht aber recht gut.
Der Amp bietet außerdem auf der Rückseite noch ein nettes VLS-Poti, welches nichts anderes ist als ein 2. Mastervolumen. Da das ganze schaltbar über Klinke oder dem ENGL Z-5 Fußschalter ist, hat man alle 4 Sounds in Rhythmus- und Solo-Lautstärke zur Verfügung.
Meiner Meinung ist der Screamer bei seinen Möglichkeiten irre vielseitig und preislich konkurenzlos. Dabei klingt er sogar noch sehr gut. Der Screamer hat nämlich im Vergleich zu den größeren ENGL-Amps einen wärmeren Grundsound, der etwas mehr Chrakter ins Spiel bringt (ENGL Amps wird oft ein HIFI-mäßiger Charaker nachgesagt). Der Amp klingt außerdem sogar leise immer noch sehr gut, was ihn sogar zu einem idealen Partner für's stille Kämmerlein macht.
Man sollte auch ruhig noch etwas Geld in den ENGL Z-5 Fußschalter investieren, da man hiermit wirklich die volle Kontrolle über alle Möglichkeiten des Amps in einem Fußschalter hat.
Wenn Du noch etwas spezielles Wissen willst, dann schieß los!
Grüße
Micha
PS: Ach ja, Hall hat der Amp natürlich auch. Klingt auch sehr ordentlich und ohne Scheppern.