Hey Carl,
mit verdoppelten Konsonanten nach kurzen Vokalen hast Du's nicht so, was? ;-)
Nebenbei erwähnt, hat Baarsinger nur Beispiele erwähnt und nicht das behauptet, was Du ihm unterstellst. Bitte erst lesen und verstehen, dann antworten.
Und um was zum Thema beizutragen:
Ich stehe auf dem Standpunkt, dass eine Grundausbildung auf der klassischen Gitarre nicht schadet, sofern man das Thema Gitarre "richtig" angehen will. Das verlangt natürlich einiges an Lernwillen und Geduld ab - je nach Charakter des Pennälers kann es sinnvoller sein, ihn durch schnelle Lernerfolge und ein höheres Mass an "Feedback" (also Umsetzung der Theorie in praktische, den Vorzügen des Schülers entsprechende Erfahrungen, nicht das akkustische* Phänomen "Feedback" ;-)) zu motivieren.
Die klassische Gitarre bietet in meinen Augen drei grosse Vorteile:
- Die Einfachheit:
Für unter 100 Euro bekommt man bereits Gitarren, deren Klang und Bespielbarkeit meiner Meinung nach weit über den Gitarren-Amp-Kombinationen der unteren Preisklasse liegen. Der finanzielle Verlust beim Misserfolg hält sich somit in Grenzen
- Die Saiten:
Für jungfräuliche Fingerkuppen sind Nylonsaiten die schonendere Art und Weise, zu einer Hornhaut zu gelangen.
- Die Schwierigkeit:
Hört sich zwar widersprüchlich an, aber dadurch, dass eine akkustische* Gitarre IMHO höhere Spielpräzision fordert bzw. Unsauberkeiten nicht so leicht kompensiert wie eine E-Gitarre (je Gain desto unsauberer ist erlaubt
), lernt man von Grund auf, ordentlich zu greifen, anzuschlagen usw.
Kleine Geschichte nebenbei: die Akzeptanz klassischer Gitarren unter dem Jungvolk ist manchmal höher als man denkt. Ich habe im August letzten Jahres eine Jugendfreizeit (12-16 Jahre) in Schweden begleitet. Wie es das Schicksal eines Gitarristen ist, wurde ich vorher von den anderen Begleitern natürlich bekniet, meine Schrammelklampfe mitzunehmen. In Anbetracht der Zielgruppe und der Unlust, als Oberspiesser dazustehen, habe ich abgelehnt.
Um so erstaunter war ich als ich bei der Ankunft feststellte, dass ausgerechnet einer der ausgeflipptesten seine Klampfe dabei hatte und mutierte innerhalb kurzer Zeit zum "Lagerhelden", indem ich selbiges Instrument am Strand / Lagerfeuer / wo auch immer in die Hand gedrückt bekam mit dem Wunsch nach musikalischer Unterhaltung. Die Kinners wollten doch tatsächlich auch "Country Roads" hören und manche erkannten auf Anhieb "Layla" - I was pretty surprised

Das Intro von "Thunderstruck" war übrigens eine besondere Herausforderung - aber ging genau so wie Powerchordgeschrammel ;-)
*) Hm... "akustisch" oder "akkustisch"? Tut sich bei mir grad eine Rechtschreibschwäche auf oder spielt mir nur die Rechtschreibreform einen bösen Streich?