Der High-Gain Trend?

A

Anonymous

Guest
Hallo zusammen,

Ich bin in letzter Zeit mal wieder mehr in MusikgeschÀften zugegen und probiere Amps aus.
Leider bin ich etwas schlecht bedient, da bei mir in der Region nur "lÀdchen" sind und keine FachgeschÀft (!).
Jetzt nachdem ich alle Topteile der Stadt Aschaffenburg ausprobiert habe, viel mir folgendes auf:
HILFE !!!!!
Es gibt nur ULTRAZERREN !!!!

Folgende Teile Probierte ich aus:

Marshall: TSL 100
DSL 100/50

Warp (so ein schwarzes [7?] )

Mesa Boogie: Dual Rectifier, noch so nen neuen ( sah sehr nach Metallamp aus)

Peavey: Triple X
Van Halen Signature ( war das glaub ich, auf jeden fall signature)

Hughes&Kettner: Auch irgendwas neues



Bei allen viel mir auf:
- Crunch is schon viel zu heavy
- 3. Kanal ĂŒberflĂŒssig, da Crunch = Lead
- vgl. mit meinem Valvestate Top: wo is das Preis Leistungs verhÀltnis.
- Clean unbrauchbar


WO SIND DIE BLUESer UNTER EUCH ???
Wird heute nur noch HI-Gain gebaut?

Der VerkĂ€ufer riet mir außerdem, dass ich mit einem Topteil nicht GlĂŒcklich werde bei meiner Musik.

Außerdem fragte ich nach dem Marshal 6100 30th Aniversarry, das mich auf Grund des anderen Threads sehr reizte und bekam vom VerkĂ€ufer entgegnet, dass der 3. Kanal des 6100 ein Transistor-Lead-Sound is, bei dem alle Röhren umgangen werden.
Außerdem sagte er deutlich, dass der Amp eigentlich mist ist, weil des nur so ne Spielerei von Marshall war um den ersten Midi-Steuerbaren Amp auf den Markt zu bringen.

Jetzt habt ihr alles gelesen oder habt bei der HĂ€lfte abgebrochen.........

Bitte antwortet mir und sagt was ihr dazu meint.

Gruss
Max
 
Hi!

Ich muss dir auf jeden Fall Recht geben, dass Heavy Amps momentan ziemlich in Mode sind und das Feld dominieren, was aber nicht heißt, dass es alles andere nicht mehr gibt.

Ich hab mir beispielsweise das neue Vox AC30 CC Topteil gekauft. Dank Master Regler kann man das auch aufreißen und hat nen richtig schönen Crunchsound. FĂŒr Leadsachen brauchste da nen extra Pedal, was mich aber nicht weiter stört.
Ansonsten ist da noch die gesamte Orange Abteilung. Die AD30 Reihe beispielsweise bieten super Crunchsounds.
Fender baut auch immer noch ihre Amps nach klassischem Stil, hat aber anders herum auch mitlerweile nen Metallamp im Programm...
Peavy hat ihre Classic und Delta Blues Serie (btw. die Delta Blues sind ja echt mal lecker Teile...) aber andersrum mit dem Triple X und dem Satriani Signature (ich glaube das meintest du oben mit dem Van Halen) Sachen mit mehr Gainreserven...

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Metallamps momentan eine Modeerscheinung sind wie Racksysteme, DigitalverstÀrkung und anderes Gedöns. Aber nach wie vor haben eigentlich alle Hersteller weiterhin eher "zahmer" ausgelegte Amps im Angebot. Nur werden diese momentan nicht so von den WerbeklatschblÀttern und den LÀden selber in den Vordergrund gestellt.

Gruß
Simon
 
Ja, die Delta-Blues-Serie finde ich auch sehr interessant. Trotzdem wird in diesem Bereich viel weniger entwickelt als im Hard-Rock-Bereich.

Vielleicht gibt's auch nix mehr zu entwickeln, weil sich bei den ganzen Bluesfreaks eh nur Amps mit einem Mindestalter von 37 Jahren etablieren können ;)

edit: Zu dem Marshall: Alles Geschmackssache! Wenn er Oberjens so gefÀllt, wie er ihn jetzt hat, spricht ja nix gegen einen Transistor-Kanal.
 
Hi Dr. Schnarke!

Also, Deine Beobachtungen kann ich so nicht ganz teilen.
Sicher gibt es jede Menge moderne High Gain Aggregate.
Kleinere LĂ€den haben die teilweise eher im Sortiment, als traditionellere Amps, da sie sich wohl besser verkaufen.

Gerade aber in den letzten Jahren wurden doch ne Menge klassischere Amps auf den Markt gebracht. Marshall hat kĂŒrzlich die Hand-Wired-Serie auf den Markt gebracht, wo die ganz alten Klassiker in Point-To-Point-Verdrahung (also so wie damals) wiederaufgelegt wurden. Vox bringt mit den AC30 CC eine bezahlbahre und gutklingende Neuauflage des guten alten AC30. Orange war lange nicht mehr so weit verbreitet wie jetzt (die haben ne Menge gute Crunch-Amps im Angebot). Peavey, Fender, Hughes & Kettner,
 eigentlich hat jede Marke gut klingende klassische Amps im Sortiment.
Ganz zu schweigen von den vielen kleineren Boutique-Herstellern, die meisten auf klassische Konzepte setzen.

Also im Gegensatz zu den 80ern und 90ern hat man heute ein um vielfaches grĂ¶ĂŸeres Angebot an klassischen Amps zur VerfĂŒgung.

Die kleineren LĂ€den können sich natĂŒrlich nicht alles ins Sortiment stellen. Die setzen eher auf das, was sich am ehesten verkauft und das ist nunmal Marshall DSL/TSL und Mesa Recifier. Scheint wohl tatsĂ€chlich der Fall zu sein, dass der Laden in dem Du getestet hast sehr auf moderne High-Gain Amps setzt. Das ist aber nicht ĂŒberall der Fall. Genau so gibt es ja LĂ€den, die eher auf traditionellere Amps setzten (z.B. Real Guitars in Leverkusen www.realguitars.de). Da findeste dann keine High-Gain-Topteile.

Ganz nebenbei: Was Dir der VerkĂ€ufer da in Bezug zum Marshall 6100 erzĂ€hlt hat ist ganz großer Quatsch! Sicher, jeder hat einen anderen Geschmack, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass der sicher kein Mist ist (habe den Amp fast 4 Jahre gespielt und höre immer noch bei meinem Bandkollegen). Entweder hat der noch nie einen guten und richtig funktionierenden 6100 gehört, oder er hat schlicht weg nicht besonders viel Ahnung.
Auch wenn der Leadsound des 6100 im 3. Kanal nicht jeden Geschmack trifft, so ist er doch von einem Transistor-Sound meilenweit entfernt (OK, ich kenne nur den normalen 6100 / den 6100 LM habe ich noch nicht gehört).
Ich könnte mir vorstellen, dass im 2. Kanal, wo mehrere Zerrmodi schaltbar sind beim High-Gain-Mode der ein oder andere IC hinzugeschaltet wird. Das klingt aber (wenn es denn so ist) astrein.
Also BeratungsmĂ€ĂŸig scheint der Kerl wohl nicht so viel auf dem Kasten zu haben. AustattungsmĂ€ĂŸig und vom Sound her halte ich den 6100 immer noch fĂŒr besser als den TSL (jetiges Top of the Line Modell von Marshall).

GrĂŒĂŸe
Micha
 
Der Herr Dr. Schnarke hat Recht,

wenn man heute CDs hört, merkt man sehr schnell, dass Sounds, die vor 10 Jahren noch als Monster-Highest-Gain liefen, inzwischen eher gemĂ€ĂŸigt wirken.

Der gemeine Gitarrist paßt sich halt an. Und seitdem Gary Moore den Blues ĂŒber Soldano abfeuert, sind auch in dieser Ecke singende high-gain-KlĂ€nge sehr verbreitet.

Aber es gibt ja noch ein kleines, gallisches Dorf, indem Gitarrix und Klampfix ĂŒber ihre bescheidenen Tischhupen klare bis angezerrte KlĂ€nge zelebrieren ... :-D
 
Dr.Schnarke":2mvpoip5 schrieb:
Der VerkĂ€ufer riet mir außerdem, dass ich mit einem Topteil nicht GlĂŒcklich werde bei meiner Musik.

Außerdem fragte ich nach dem Marshal 6100 30th Aniversarry, das mich auf Grund des anderen Threads sehr reizte und bekam vom VerkĂ€ufer entgegnet, dass der 3. Kanal des 6100 ein Transistor-Lead-Sound is, bei dem alle Röhren umgangen werden.
Außerdem sagte er deutlich, dass der Amp eigentlich mist ist, weil des nur so ne Spielerei von Marshall war um den ersten Midi-Steuerbaren Amp auf den Markt zu bringen.

Jetzt habt ihr alles gelesen oder habt bei der HĂ€lfte abgebrochen.........

Bitte antwortet mir und sagt was ihr dazu meint.

Gruss
Max

Hi Max,

leider hat der VerkÀufer in dieser Hinsicht eines nicht gemacht: sich als
kompetent erwiesen ...

Der Marshall ist Vollröhre, klingt nach Vollröhre und neben der
funktionierenden Midischaltbarkeit kann er sehr gut den Blues ...
nur wird er auch schon seit ĂŒber einem Jahrzehnt nicht mehr hergestellt.
Ich habe das Modell selber auch lange gespielt, werde auch
wieder einen kaufen, wenn ich einen gĂŒnstig sichte. Meiner Meinung
nach (und der Meinung vieler anderer, die den Amp kennen) ist das
Modell 6100/6101 der vielseitigste und dabei bestklingendste Marshall,
den JimÂŽs Leute je rausgebracht haben.

Vermutlich fĂŒhrt der Laden nur High-Gain-Amps, weil der VerkĂ€ufer
drauf steht und auch in etwa da seine zeitlichen BezĂŒge hat. Traurig
aber wohl wahr!

Liebe GrĂŒĂŸe aus einem Hotelfoyer in Halle/Wstf. , noch einen Tag
bis Heimreise :)
 
Hi,

wenn man heute CDs hört, merkt man sehr schnell, dass Sounds, die vor 10 Jahren noch als Monster-Highest-Gain liefen, inzwischen eher gemĂ€ĂŸigt wirken.

Also ich weiß nicht, gerade vor 10 bis 20 Jahren wurde v.a. im Metalbereich mit viel mehr Gain gefeuert. Man höre die alten Kracher von Slayer, Pantera, Napalm Death, was weiß ich. Selbst die 80er-Jahre-Nylonneonfrisurblondinen haben aus ihren Chip-bestĂŒckten JCM900s und RackkĂŒhlschrĂ€nken mehr Verzerrung im technischen Sinne rausgedrĂŒckt, als die meisten gĂ€ngigen "NuMetal"-Bands dieser Tage.

Ich glaub nicht, daß man mit der Kelle "Zeitgeist" zu verallgemeinernden Aussagen gelangen kann. Und gerade die Retro- / Low-Gain-Schiene von Stoner ĂŒber Alternative bis Alternative ist heute eigentlich wieder so "in" wie noch nie...

Meine Meinung: ein Frage der (gelenkten) Wahrnehmung.

Gruß
burke
 
michabekman":3uq7uelg schrieb:
Kleinere LĂ€den haben die teilweise eher im Sortiment, als traditionellere Amps, da sie sich wohl besser verkaufen.

Die LĂ€den in denen ich wahr sind keines Wegs klein.
DĂŒrfte sogar der eine oder andere von euch kennen.

www.musik-service.de
und
www.guitarplace.de

die kleinen LÀdchen von denen du sprichst besitzen noch nicht mal RöhrenverstÀrker. Traurig aber wahr!
 
Hallo Dr. Schnarke,

traurig aber wahr, in anderen StÀdten bieten auch die kleinen LÀden feine Röhrenamps an. Ja, ich wohne in Deutschland ;-).

Gruß
burke
P.S.: In Deiner Stadt ist es wohl leider so, woanders nicht...
 
Hi,

also, mich wundert, dass Du in den von Dir genannten LÀden keinen "Low-Gain-Amp" gefunden hast. Haben die tatsÀchlich keinen AC30, keinen Lonestar auf Lager gehabt?
Oder hast Du schlicht zu wenige Amps getestet?
 
Dr.Schnarke":2v9pgaay schrieb:
Hallo zusammen,

Ich bin in letzter Zeit mal wieder mehr in MusikgeschÀften zugegen und probiere Amps aus.
Leider bin ich etwas schlecht bedient, da bei mir in der Region nur "lÀdchen" sind und keine FachgeschÀft (!).
Jetzt nachdem ich alle Topteile der Stadt Aschaffenburg ausprobiert habe, viel mir folgendes auf:
HILFE !!!!!
Es gibt nur ULTRAZERREN !!!!

Folgende Teile Probierte ich aus:

Marshall: TSL 100
DSL 100/50

Warp (so ein schwarzes [7?] )

Mesa Boogie: Dual Rectifier, noch so nen neuen ( sah sehr nach Metallamp aus)

Peavey: Triple X
Van Halen Signature ( war das glaub ich, auf jeden fall signature)

Hughes&Kettner: Auch irgendwas neues



Bei allen viel mir auf:
- Crunch is schon viel zu heavy
- 3. Kanal ĂŒberflĂŒssig, da Crunch = Lead
- vgl. mit meinem Valvestate Top: wo is das Preis Leistungs verhÀltnis.
- Clean unbrauchbar


WO SIND DIE BLUESer UNTER EUCH ???
Wird heute nur noch HI-Gain gebaut?

Der VerkĂ€ufer riet mir außerdem, dass ich mit einem Topteil nicht GlĂŒcklich werde bei meiner Musik.

Außerdem fragte ich nach dem Marshal 6100 30th Aniversarry, das mich auf Grund des anderen Threads sehr reizte und bekam vom VerkĂ€ufer entgegnet, dass der 3. Kanal des 6100 ein Transistor-Lead-Sound is, bei dem alle Röhren umgangen werden.
Außerdem sagte er deutlich, dass der Amp eigentlich mist ist, weil des nur so ne Spielerei von Marshall war um den ersten Midi-Steuerbaren Amp auf den Markt zu bringen.

Jetzt habt ihr alles gelesen oder habt bei der HĂ€lfte abgebrochen.........

Bitte antwortet mir und sagt was ihr dazu meint.

Gruss
Max

Ich versteh deine Bedenken nicht.
Wenn es dir zuviel Zerre ist, dann dreh doch einfach die Zerre zurĂŒck.
Mit dem TSL 100 kannst du wunderbar bluesig spielen. Auch fĂŒr Jazz geeignet (vor allem im cleanen Sound, jedoch auch der Lead Sound fĂŒr Fusion wunderbar einsetzbar).
Diese Amps sind einfach nur vielseitig. Da eben viele Gitarristen diesen Hi Gain Sound wollen und auch vieles nur mit diesem Sound klingt und spielbar ist, werden diese Produkte hergestellt. Nachfrage regelt auch das Angebot. Noch nie gab es eine solch exquisite Bandbreite an AMPS wie heute. Komsicherweise gibt es immer wieder genĂŒgend Puristen die auf die alten Kisten schwören - meinereiner ist froh wenn der den alten Zeugs nicht mehr zu Gesicht bekommt.... :p
Aber die Zerre beim TSL 100 kann man ohnehin im Lead Sound maximal auf 12.00 Uhr spielen, danach verschwimmt sie eh. Bis dahin klingt die Zerre jedoch sehr offen (völlig unkomprimiert) und deckt auch alles an Unsauberkeiten auf. Da ist es z.B mit einem warmen Fender Blues Ton wesentlich einfacher, schnelle Picking Phrasen zu spielen.
Marshall muss man sowieso immer im Bandkontext erproben, da sich dann die scharfen oberen Mitten mit dem Bandsound mischen und das Ă€ußerst aufdringliche im Ton verliert, dafĂŒr wird er ungeheuer durchsetzungsfĂ€hig.
Den Hype um den 6100 kann ich ehrlich auch nicht nachvollziehen, fĂŒr mich klingt der im Lead Sound (was fĂŒr mich das wichtigste am Amp ist) sehr fieselig.... kein Vergleich zum TSL 100, der fĂŒr mich der Beste aller Marshalls ist :lol: ...bei allen anderen Marshalls hatte ich permanent den Drang was davor, dazwischen zu schalten, bzw. den Sound zu modifizieren.... den TSL spiele ich ohne alles...kein Boost, kein Hall....

Was fĂŒr dich natĂŒrlich nichts ist sind die absoluten Monster HI Gain Teile, wie der Warp 7, Rectifier und der Marshall Mode 4, der ist halt wirklich fĂŒr eine andere Klientel geschaffen.....bei uns heißen die einfach "die Tiefergestimmten"...wo der Sound wichtiger ist als das Spiel :lol:
 

Beliebte Themen

ZurĂŒck
Oben Unten