Als Gitarrist Energie sparen!

Und wieder wird mit Arbeitsplätzen gedroht! Kenn ich alles!

Wenn man es entsprechend lesen will, steht da:

Selbst beim sparsamsten Auto konnte der Wert noch nicht auf die selbst auferlegten 140 g/km gesenkt werden!

"Wird" kommt relativ häufig vor. Sie haben noch ein Jahr Zeit (und hatten 10 Jahre!!!) um den durchschnittlichen Ausstoß auf 140 g zu senken. Ich habe auch noch keinen Auomobilbauer gesehen, der mit dem niedrigen Verbrauch wirbt. Es ist immer höher, schneller, weiter! Dabei kannste hier auf der Autobahn kaum mehr als 160 fahren. Alles verstopft. Über Innenstädte brauch man nicht reden. Das Auto ist und bleibt ein Prestigeobjekt und daran wird einfach nicht gedreht! Die Margen bei großen Autos sind ja auch viel höher!

Ich fände diese Diskussion generell witzlos. Aber mich stört an der Sache, dass die Hersteller sich im Prinzip aussuchen können was und wie sie es machen und verfehlen es trotzdem noch. Wenn dann jemand sagt, dass andere Seiten aufgezogen werden müssen, dann wird erstmal die Arbeitsplatzkelle ausgepackt. Ich wette, dass funktioniert auch! Die Sache wird durch die Drohung platt gemacht!
 
Ich sehe die Sache ja so, seit sehr vielen Jahren schon wird vor den Folgen der "Treibhausgase" gewarnt. Und plötzlich, wo auch der letzte Skeptiker davon überzeugt ist, dass mit unserer Umwelt etwas nicht stimmt, fangen Politik und Wirtschaft an, auf populistische Art und Weise sich gegenseitig den schwarzen Peter zuzuschieben. Systembedingter Wachstumsdruck und Korruption verkomplizieren die Sache dann noch.

Von Seiten der Politik wird jetzt aber erstmal wieder wie üblich und der auf breiter Front etablierte sowie unter "Fachleuten" als Usus geltende "good'ol" Aktionismus betrieben. Was soll unter solchen Bedingungen dabei herauskommen? Ein fauler Kompromiss. Siehe "Ökosteuer", "Citymaud", "Tempolimit", usw...

Dabei muß man weder Öko noch Umweltexperte sein um zu erkennen, dass unsere Umweltprobleme viel Tiefgreifender sind, und als Folge der Verschwendung von Ressourcen und der damit einhergehenden Ausbeutung unseres Planeten anzuerkennen sind. Das weiss eigentlich fast jeder, aber wie (ich glaube Banger war's) bereits festgestellt, will keiner den Anfang machen. Tja aber ich bin ja auch nicht besser, ich tue nämlich auch nichts außergewöhnliches für den Umweltschutz. Ganz im Gegenteil :cool: Ich hab nichtmal einen praktizierbaren Vorschlag, wie man es besser machen könnte.

Aber gerade deswegen werte ich die öffentliche Diskussion zu diesem Thema als sehr gut und hoffe, dass dadurch viele neue Ideen und Ansätze zu Tage kommen. Immerhin ist es doch schonmal so etwas wie ein Anfang :-D

Pat
 
Nachhaltiges Konsumverhalten und selbstloser Verzicht wäre angesagt, aber es werden niemals alle mitmachen. Letztentlich werden wir so lange unnützes Zeug produzieren und kaufen, bis wir die Vergiftungen am eigenen Leib spüren. Ein ganz normales Suchtverhalten mit dem daraus resultierenden Sinndefizit.
 
RockMe":28ubvlqi schrieb:
W.K. sollte nur über Zupfgitarren schreiben und seine restlichen geistigen Ergüße für sich behalten - Energiesparen (global) ist ein sehr heikles Thema. :stfu:

lg,RockMe


genau, einem tumben Handwerker steht ja keine Meinung zu
und sie dann noch äußern wollen, wo soll das nur hinführen


blume_1.gif
 
W°°":n778p3am schrieb:
Die Katalysatoren haben Autos nicht sauberer gemacht und die LED-Lampe spart keinen Strom.... Bzw. der Motor vor dem Kat braucht 13 Liter und der Rechner unter der LED braucht 300W!

Walterchen, feierlich teile ich Dir nun mit, dass diese Deine These wissenschaftlich gestützt wird:
Spiegel Online: Tanktouristen frisieren Deutschlands CO2-Bilanz
Sparleistung wieder verpulvert - vor allem mit Geländewagen
(...) Zwar "verbrauchen deutsche Neufahrzeuge heute durchschnittlich 25 Prozent weniger Kraftstoff als Anfang der neunziger Jahre", wie der mittlerweile geschasste, ehemalige Lobby-Sprecher Bernd Gottschalk kürzlich noch in einem "Politikbrief" des VDA betonte.

Doch das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie beklagt in seinem jüngsten Fachgutachten zu den Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs: Diese Effizienzsteigerung wurde "in der Vergangenheit zu großen Teilen durch ein erweitertes Leistungsspektrum, erhöhte Sicherheits- und Komfortstandards wieder kompensiert".

Was die Motoren eigentlich an Sprit einsparen könnten, geht durch mehr PS und Gewicht wieder flöten. (...)
 
Also bitte,

wo soll man denn noch sparen.
Ich fahre wie ein Scheintoter, um bei einem Verbrauch um die 5 ltr zu liegen. Ein kleineres Auto mit weniger Leistung gibt's wohl nur im Deutschen Museum. Wenn ich mal Freizeit habe bleibe ich im Bett um Heizung zu sparen. Ich mache jeden Weg, wenn möglich zu Fuß. Zeit spielt ja keine Rolle. Ich esse schon so wenig wie möglich. Und ab Morgen werde ich das atmen einstellen.
 
Sven":3wk7p8b7 schrieb:
W°°":3wk7p8b7 schrieb:
Ähnlich scheint es mir bei der Stromgewinnung. Unsere deutschen Kohlekraftwerke belegen global die ersten Plätze im CO² Ausstoß.
Ich bin nicht sicher, ob Deine Infos da noch auf der Höhe der Zeit sind. Deutsche Energieversorger (und die von ihnen finanzierte Wissenschaft) haben gerade an dieser Stelle in den letzten 10 Jahren enormes geleistet. Deutsche Firmen exportieren diese Filtertechnologien übrigens auch sehr erfolgreich in alle Welt. Also, bei allem, was ich im ersten Beitrag geschrieben hatte, gibt es schon auch sehr positive Tendenzen in diesem Zusammenhang. Weltweit. Interessant ist auch zu wissen, dass es auch in den USA in den letzten Monaten (den Anlass kennen wir alle) positive Entwicklungen in Richtung saubere Energien gibt.

Öhm, ich habe in der Rheinischen Post gerade einen Artikel gefunden, der meine obigen Aussagen doch als irgendwie an der Wirklichkeit vorbei erscheinen läßt, den wollte ich euch nicht vorenthalten:

Deutsche Kraftwerke sind Klima-Stinker

Hmm, weiß noch gar nicht, was ich davon halten soll. Ich war von meinen Aussagen oben eigentlich ehrlich überzeugt. Auch, weil ich in dieser Branche (und dem liberalisierten Strommarkt) beruflich schon ziemlich viel herum gekommen bin.

Gruß,
Sven
 
Servus Sven,
wir sind ja gerne dazu geneigt, die USA und Asien umwelttechnisch an den Pranger zu stellen. Die absoluten Zahlen scheinen das zu untermauern, aber relativ gesehen (also in Verschmutzung pro Einwohner) steht Deutschland mit ganz weit oben auf der Liste.
Kraftwerke stehen derzeit ob der aktuellen Energiekosten samt Öko-Steuer im Fokus des allgemeinen Interesses, zu berücksichtigen sind aber auch die Schwerindustrie und dergleichen.
Punktuell ist der Schadstoffausstoß zwar zurückgegangen, allerdings nicht nur wegen verbesserter Filterungsmaßnahmen, sondern wie z.B. im Ruhrgebiet aufgrund einer verschlechterten Wirtschaftslage - lapidar gesagt: wo keiner arbeitet, gibt's auch keinen Schadstoffausstoß.

Ergo: Argumentationen im Sinne von "Warum sollen wir blöden Deutschen immer den Vorreiter machen, USA und Asien machen viel mehr Dreck!" sind bei bereinigter Betrachtung obsolet.
 

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