Gary Moore am 14.05.2008 in der Stadthalle Datteln

JerryCan

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Hallo Allerseits,

wie der Titel schon sagt, kommt Gary Moore am 14.05.2008 nach Datteln - und ich geh hin.

Nähere Auskünfte - also über Gary Moore - bekommt man beim Kulturbüro Datteln.

MfG

JerryCan
 
Ich hab ihn letzte Woche in Hannover gesehen - geiles Konzert, aber schweinelaut. Mir "klingelten" noch am nächsten Morgen die Ohren. Oropax nicht vergessen!

Hier die Konzertkritik aus der hiesigen Zeitung:

"Bluestransfusionen

Unser Mann fürs Solo: Der Gitarrist Gary Moore im Capitol Hannover

Er hat ihn noch: den Blues. 17 Jahre nachdem er ihn für sich entdeckt hatte: „I Still Got The Blues“ von 1990 war Gary Moores erste Probefahrt mit dem 12-Takter. Ein erfolgreicher Hardrock-Gitarrist sattelt auf Blues um: ein gewagter Schritt, aber ein erfolgreicher.
Wer 2008 ein Gary-Moore-Konzert besucht, weiß, dass dies ein Blues-Konzert wird. Oder besser: ein Bluesrock-Konzert. Das Capitol Hannover ist bis unters Dach gefüllt mit Menschen spätmittleren Alters, die in der Mehrzahl nicht das erste Mal ein Konzert des mittlerweile 55-jährigen Nordiren besuchen. Und die natürlich klare Vorstellungen von der Show haben. Sie wollen Hits wie „Walking By Myself“ oder eben „I Still Got The Blues“ hören – erdigen, kraftvollen Blues. Vor allem aber wollen sie Moore Gitarre spielen hören und sehen. Weil er das so gut kann. Und mit seinem Können nicht hinterm Berg hält.
Moore tut ihnen den Gefallen. Der Mann an der Gitarre singt zwar auch passabel, aber die Refrains der einfach gehaltenen Songs sind quasi nur Überleitungen zu den nächsten Gitarrensoli. Gitarrensoli, die auch mal die Zehn-Minuten-Marke überschreiten. Aber bei denen der Ex-Thin-Lizzy-Gitarrist locker die Spannung hält. Denn Moore ist kein Gitarrist, der Gitarrensoli nach laufenden Metern abrechnet. Er kann schnell spielen, wenn er will. Aber er macht es selten. Er nimmt sich vielmehr zurück, lässt Räume offen zwischen den einzelnen Phrasen seiner Soli und moduliert diese mit Fingerspitzengefühl für Sound und Dynamik.
Seine Fans hören einen einzigen, gefühlten, fast zweistündigen Gitarrenalleingang mit kurzen Pausen. Den Begleitmusikern bleibt dabei nur die Statistenrolle: Schlagzeuger Brian Downey und Bassist Pete Rees legen das Fundament, Hammond-Organist Vic Martin darf die Bassläufe doppeln, damit es noch „fetter“ klingt. Ansonsten hört man ihn nur bei ruhigen Passagen. Viel wichtiger wohl noch als die drei musikalischen Begleiter ist der junge Mann, der Master Moore zu jedem Song eine frisch getunte Gitarre überreicht. Sechs Gitarren, vornehmlich der Marke Gibson, stehen aufgereiht hinter der Bühne; zwei Marshall-Verstärker-Türme in Moores Rücken – einer für den Solosound, einer für die Begleitpassagen. Der Aufwand lohnt sich: Die Moore-Fans feiern ihren Helden, als wäre es das erste Mal.
Ein Kontrastprogramm hat den Abend eröffnet: die One-Man-Show des grandiosen Sängers und Gitarristen Otis Taylor (der zur Zugabe bei Moore einsteigt). Taylor spielt quasi gar keine Soli, sondern hypnotischen Folk-Blues, der so modern wie archaisch klingt. Eine Entdeckung.
Diese Zeiten hat Gary Moore längst hinter sich. 40 Jahre ist es her, dass man ihn entdeckte. Und vor 17 Jahren machte er dann selbst eine Entdeckung."

Viel Spaß bei Gary Moore in Datteln!!
 
Hi folx,

Ich hatte im Jahr 2001 das Vergnügen, Mr. Moore in Bonn live zu erleben und muss sagen, dass ich das eigentlich nicht nochmal brauche.
Nachdem ich mir den oben zitierten Zeitungasrtikel durchgelesen habe, fiel mir ein, dass ich bei den Aussensaitern damals ein paar Worte dazu geschrieben hatte, diese erlaube ich mir, hier zu zitieren:

HanZZ in 2001 bei den Aussensaitern":34ia67zu schrieb:
nachdem CBux ja gestern schon die essentials der laufenden GM-Tour gepostet hat, heute von mir ein paar kleine Anmerkungen zum Konzert von gestern abend (Bonn, zwischen den Museen, open air):

0. Keine Vorgruppe für mich, bitte.
Statt uns die bereits erwähnte Vorgruppe "PUMP" anzutun, waren wir vorher beim Italiener und haben uns mit Pizza, Pasta und italienischem Rotwein auf einen schön lauten Blues-Abend eingestimmt, um dann pünktlich zu Pumps letzter Nummer vor der Bühne aufzutauchen. Dann 15 Minuten Umbaupause und los gings um ca 20:05.

1. Der Sound war schlecht,
ich meine richtig schlecht. Garys Strat war bis zur Hälfte des Gigs mehr aus den Fender-(!)Boxen unter seinen 4 JCM800-Tops auf der Bühne zu hören als aus der PA. Dafür waren Orgel und Drums der -wie CBux richtig geschrieben hat- unauffälligen Band viel zu laut.
Nachdem sich Gary für "Still got the Blues" die Paula bzw. eine von mehreren Paulas, die am linken Bühnenrand im Ständer aufgereiht waren, hat reichen lassen, dachte ich dann zeitweilig er käme einfach mit dem niedrigeren Output der Strat-Pickups nicht so richtig klar, denn bei der Nummer war die Gitarre dann auf einmal richtig zu hören.

Den armen Amp-Roadie hat er danach mehrfach mit ziemlich ungnädigen Gesten zum Lauterstellen der Marshalls geschickt, offenbar war der Bühnensound also genauso dürftig wie das, was nach vorne 'rauskam. Mein Fazit zum Sound: Die haben keinen ordentlichen Soundcheck gemacht, sondern die vom Vorabend als OK empfundene Einstellung erstmal so gelassen, wie sie war und anschließend nachgeregelt.

2. Zeitschinden at its best.
Die Enden aller(!) Nummern, die Gary gespielt hat, waren in die Länge gezogen bis zum geht-nicht-mehr. Bei etwas gemäßigterern "Song-Schluß-Orgien" hätten sicher 2-3 Nummern mehr ins sehr kurz gehaltene Programm gepasst. Nach gut 70 Minuten hat sich der Herr nämlich dann verabschiedet. "Klar", dachte ich, "jetzt Zugabe-Rufe und dann nochmal 4-5 Nummern als Zugabe". Von wegen.

3. Zugaben
Nach einer(!) Zugabe hat sich Mr. Moore wieder von der Bühne verabschiedet um sich dann erneut 5 Minuten lang vom Publikum bitten zu lassen. Ach ja, bei der Hammond des Organisten, der für meinen Geschmack auch mal ein schönes Solo hätte spielen können, war nach der ersten Zugabe offenbar erstmal eine große Inspektion fällig. Das Ganze hat Moore drei mal durchgezogen um dann nach knapp 1:40 endgültig von der Bühne zu verschwinden. Mir war's dann auch recht, denn mir taten bereits die Hände weh.

4. Mein Fazit:
Obwohl Moore musikalisch genau das abgeliefert hat, was das Volk von ihm erwartet hat, war ich unzufrieden. Die Band wurde zu Recht als "unauffällig" bezeichnet, was ich schade fand, weil sie in ihrer Statistenrolle auch nicht unbedingt besondere Spielfreude 'rüberbrachten. Schlechter Sound und praktisch fehlende Kommunikation mit dem Publikum (mal abgesehen von "come on" bei "The Blues is allright")haben bei mir keine rechte Begeisterung auslösen können.

Und: Ich habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt wegen Garys Gitarrenspiel staunend mit offenem Mund zu denken: "Das bekommst du nie hin!" - Ganz im gegensatz zum SRV-Video vom Samstag.

Für immerhin 62,50DM war mir der "Spaß" dafür etwas teuer.

Just my .02€
regards

HanZZ
 
Dann will ich auch noch meinen Senf dazu geben: Vor vielen, vielen Jahren (noch zu Zeiten von "Over the Hills and far away", also noch Garys Blues-Ausflug) gab Mr. Moore sich die Ehre in der Offenbacher Stadthalle. Ein todgeiles Konzert mit cooler Begleitband und sehr ordentlichem Sound!

Schade, dass die Zeiten der Alben "Run for Cover" bis "After the War" vorbei sind - für mich waren das Garys drei beste Alben, supercooler Hardrock mit einem bluesigen Einschlag im Gitarrenspiel und irisch angehauchten Melodien. Damit stand er damals recht alleine auf weiter Flur, was ich umso respektabler finde. Heute dagegen spielt er Blues mit einem hardrockigen Einschlag, und das gefällt mir nicht mehr so, das ist mir alles zu eintönig und zu sehr aufs Bankkonto geschielt.

My 2 (EUR)Cents

Viele Grüße
Jo
 
Kleines Update noch!
Das Konzert wurde wegen üppiger Nachfrage von der Stadthalle in das Sportzentrum Datteln verlegt.

MfG

JerryCan
 
Es ist vollbracht!

Gestern stieg im ancheinend ausverkauften Sportzentrum das Konzert. Ein gut gelaunter Herr Moore ließ uns erst etwas warten, um dann aber richtig Gas zu geben. Und auch GAS - schließlich wechselte er vor gast jedem Song die Klampfe. Am Ende legte er noch zwei Zugaben drauf und witzelte mit dem Publikum herum.
Ein fast perfekter Abend! "Fast" deshalb, weil es die T-Shirts am Merchandising-Stand nur in XL gab. Ich habe trotzdem eines gekauft und zuhause festgestellt, dass da meine Plautze nicht hineinpasst. Also habe ich es schweren Herzens schon einmal an meinen gleichfalls begeisterten Sohn vererbt.

MfG

JerryCan
 
Ich war übrigens auch da.

Als Gary Moore Verehrer bin ich leicht subjektiv, was den Mann angeht, aber nach diesem Auftritt, so denke ich, hat er den Respekt aller Gitarristen verdient.

Jedenfalls war er bestens aufgelegt. Er ließ zwar auf sich warten , was ich als Grenzwertig empfand und kippte kurzerhand die geplante Setpause, aber so sind sie nunmal, die alten Meister. Obwohl sau routiniert, sind die Typen halt immer noch flexibel. ;-)

Line-up war Gary , Drums , Bass , Keys. Ich weiß leider nicht die Namen der Kollegen, die hervorragend eingespielt waren, sehr routiniert wirkten und Gary zu jederzeit voll "gefeatured" haben.

Gary war klar der Bandleader und Frontman. Es hätte mir persönlich wesentlich besser gefallen, wenn er zumindest kurze Spots für seine Kollegen eingeräumt hätte.

So kam es halt, das mehr oder weniger die Studioversionen seiner Hits gespielt wurden. Klar, das wollen die meisten so hören und auch da beweist er eigentlich wieder seine Professionalität. Die Leute sollen/wollten und sangen mit.
Das meiste war also Material seiner erfolgreichen Bluesalben in sehr "rockigem" Kontext, mit gelegentlich eingestreuten unbekannteren Songs. Fand ich persönlich gut so, den ich bin generell nicht unbedingt ein Freund seiner 80er Hardrock Eskapaden. Ich fand das Konzert von A-Z sehr stimmig. Beeindruckt hat er mich zwischenzeitlich auch mit einer Up-Tempo Country-Rock Nummer. Auch das kann er und klingt dabei nach Gary Moore!

Beeindruckend vom ersten Ton an!!! Das ist selten hammerhart und wirft Fragen auf. Wieviel spielen die im Studio Live ein? Nach dem Abend, würde ich sagen, bis auf Git-Overdubbs, alles. Nicht unwesentlich scheint zu sein, dass er sich mit seinen erfahrenen Begleitmusikern scheinbar blind versteht. Jedenfalls war es ein Gig für diejenigen, die die Ausgereiftheit einer CD-Produktion auch mal live erleben wollen. Der Mann ist Bandleader, Sänger, Gitarrist und ein authentischer und unterhaltsmer Typ auf der Bühne. Als wenn das nicht genug wäre, jagte er mit des öfteren mit seiner Art zu Spielen, den einen oder anderen Schauer über den Rücken.

Den Sound fand ich übrigens für so´ne Turnhallenveranstaltung ziemlich gut. Gitarre war natürlich sehr "prominent" gemischt, aber klar! Der Typ bläst übrigens mit drei "1959 SLP" (glaube ich) + jeweils 4x12 von der Bühne. Trotzdem scheinen die Techniker keine Probleme zu haben, den Gitarrensound gut in den Raum zu bringen. Es klang unglaublich gut!

Alles in allem ziehe ich nach diesem Gig den Hut vor dem Mann!
 
Marcello":1ui2zno5 schrieb:
Ich war übrigens auch da.

Ich glaube, ich habe Dich gesehen - oder zumindest einen jungen Mann im blauen Hemd, der Deinem Photo hier recht ähnlich sah. Ich war mir aber nicht ganz sicher.

Marcello":1ui2zno5 schrieb:
Als Gary Moore Verehrer bin ich leicht subjektiv, was den Mann angeht, aber nach diesem Auftritt, so denke ich, hat er den Respekt aller Gitarristen verdient.
Das war auch mein Gefühl. Soviel er auch spielte, irgendwie hatte jeder Ton eine Bedeutung. Nichts wirkte wie "Gedudel" oder Gitarristenegoselbstzweck. Das muss man erst einmal hinbekommen.

Marcello":1ui2zno5 schrieb:
Beeindruckend vom ersten Ton an!!! Das ist selten hammerhart und wirft Fragen auf. Wieviel spielen die im Studio Live ein? Nach dem Abend, würde ich sagen, bis auf Git-Overdubbs, alles. Nicht unwesentlich scheint zu sein, dass er sich mit seinen erfahrenen Begleitmusikern scheinbar blind versteht.
Profis halt! Aber ich habe sowieso den Eindruck, dass in gewissen Kreisen nach einem gewissen Dienstalter jeder jeden kennt und schon einmal mit ihm gespielt hat. Dies gilt dann eben nicht nur für die berühmteren Sidekicks á la Don Airey sondern eben auch für solche, die man weniger kennt.

Marcello":1ui2zno5 schrieb:
Alles in allem ziehe ich nach diesem Gig den Hut vor dem Mann!
Tja, mein Sohn hat zwar ordentlich mitgerockt, seine Kappe aber auf behalten. Ist wohl mittlerweile festgewachsen.

Ich hatte im Vorfeld die Befürchtung - da es ja eine Veranstaltung vom Kulturbüro war, dass Gary Moore nur so eine lustlose Pflichtstunde herunter reißen würde. Gottseidank hat er diese Befürchtung schon mit dem ersten Ton zerstreut.

Laut Zeitungsbericht heute morgen waren übrigens 1300 Leute da.

MfG

Ray
 
Hallo Kollegen,

hatte jetzt also auch mal das Glück (?), mal nach Datteln zu kommen.
Eins voweg: Prima Konzert! Da ich in der ersten Reihe stand, war mir die Gitarre aus der Backline ein bißchen zu prominent, der Gesang kam dann quasi von hinten aus dem Saal. Und stimmlich war der Herr wirklich gut drauf, hab ihn selten so erlebt. Da ich ihn schon öfter erlebt habe, fand ich schon die eine oder andere Stelle "gedudelt", aber eben ziemlich professionell gedudelt. Dafür gab's auch viele trickreiche und ansprechende Varianten abweichend von den Studioversionen. Der Mann hat die Gitarre im Griff, keine Frage. Den Fingersatz kann ich allerdings oft nicht nachvollziehen, sieht für mich irgendwie unsystematisch aus - aber es funktioniert.
Schade, daß die braven Mitmusiker nur durch perfektes Beiwerk glänzen durften. Die waren übrigens: Brian Downey - Drums, Vic Martin - Keyboards und Pete Rees - Bass.
Gitarrenmäßig vermute ich mal, handelte es sich zumindest bei den vielen Gibsons (halbes Dutzend Les Pauls incl. Gold Tops, einer BFG und einer ES335) um geliehen Stangenware vom Hersteller, der war jedenfalls auf der Eintrittskarte als Sponsor aufgeführt. Die gute Peter Green Klampfe war leider nicht zu sehen oder hören, die andere "alte" hat Gary ja nach eigenen Aussagen eh vertickt. Naja, immerhin waren zwei für meine Ohren recht gut klingende Paulas dabei, der Rest, hmm... Die ES war o.k., dann gab's zwei verschieden Telecaster, die über die Marshalls einen von mir gar nicht geschätzten Eierschneidersound produzierten, der zu den bereits erwähnten Country-Rock-Nummern passte, keine Frage, aber meine Öhrchen sind im Fender-Resonanzbereich wohl etwas höhenempfindlich. Bei der BFG-Paula hat der Meister dann am Schluss des Songs auch mal den Killswitch betätigt, da schlich sich doch der Verdacht auf Produktwerbung ein, aber egal.
Beim Bierholen fiel mir dan am Merchandising-Stand ein T-Shirt mit einem sehr schön stilisierten Les Paul-Motiv auf, nach dem Konzert musste ich dann allerdings feststellen, daß das die Rückseite war und auf der Vorderseite - na Ihr wisst schon...
Aber alles in allem ein wirklich angenehmes Konzert ohne Zuschauergedrängel, klar, der Altersdurchschnite lag zwar unter dem der Musiker, aber bei Tokio Hotel geht's da sicher anders zu. Und Rauchverbot in der Halle ist ein echter Segen (jetzt fängt der schon wieder damit an!). Fazit: ich geh' wieder hin!
Geht mir bei Gary übrigens ähnlich wie bei AC/DC, ich mag beide Aeras.
Hat vielleicht einer von Euch Fotos gemacht? Bitte melden!

Gruß,
ein zufriedener tomcatbe
 
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