GEMA die nächste Runde der Selbstbedienung von Bohlen & Co.

Ich denke wie die Abgabenkritiker:
Nur weil die Möglichkeit besteht, Musik illegal zu laden oder auch nur zu transportieren, darf nicht jeder Bürger Deutschlands dazu verurteilt werden, eine pauschale Abgabe - die dann auch noch nach dem Preis des Gerätes unterschiedlich gestaffelt ist - zu bezahlen.

Das hat schon einen deutlichen Charakter von Selbstbedienungsmentalität. Das schlimme ist, keiner merkt es, weil es im Hintergrund läuft.

Oder man macht es anders herum:
Wer für die bloße Möglichkeit des ... schon eine Gebühr erhebt, verfolgt nicht mehr den, der von ihr Gebrauch macht. Sprich: Illegale Musik o.ä. zu laden, ist nicht mehr illegal.

Nein, die Rechte von Gema & Co. gehören deutlich renoviert.
 
Piero the Guitarero schrieb:
Max schrieb:
Willst Du dem Kneipier jetzt übel nehmen, dass er Geld verdienen will?

Nein, ich versteh den Satz so das der Wirt GEMA bezahlt, so oder so.
Die Musik kommt Live von der Bühne oder vom CD Player, in beiden Fällen wird GEMA bezahlt.

Der Wirt zahlt mehr GEMA wenn er auch Livemusik anbietet.
 
frank schrieb:
Ich denke wie die Abgabenkritiker:
Nur weil die Möglichkeit besteht, Musik illegal zu laden oder auch nur zu transportieren, darf nicht jeder Bürger Deutschlands dazu verurteilt werden, eine pauschale Abgabe - die dann auch noch nach dem Preis des Gerätes unterschiedlich gestaffelt ist - zu bezahlen.

Ich sehe in solcherart Argumenten einen Verlust von Gesellschaftskultur und Solidarität.
Nach dem gleichen Argument könnte man die allgemeine Krankenversicherungspflicht anfechten.
Ich bin jung.
Ich bin reich.
Ich brauch den Scheiß nicht.
Warum soll ich für andere Leute bezahlen?

Und das ist für mich der eigentliche Kern der Debatte.
Es geht nicht um ein paar cent GEMA.
Es geht nicht darum, Terabytes an mp3 zu saugen und hören (sic!) zu können.
Das ist eine reine Neid und Mißgunst-Debatte.


Viele Grüße,
woody
 
Woody schrieb:
Max schrieb:
Willst Du dem Kneipier jetzt übel nehmen, dass er Geld verdienen will?

Aber der Musikindustrie und/oder Contenterstellern übelnehmen, daß sie Geld verdienen will/wollen?

Formulieren wir das doch mal so:
"Die Kneipenwirte unterstützen doch seit Ewigkeiten keine lokalen Bands mehr.
Statdessen lanweilige Mainstream-Kacke aus der Konserve, weil sich da besser zu saufen läßt, also mehr Gewinn.
Und jetzt dudelt aus allen Kneipen die gleiche Casting-Soße..."

Flaming gegen Kneipiers irgendwer?
Funktioniert genauso gut.
Oder genauso schlecht.
:roll:

Viele Grüße,
woody

Also, als Hard Rock und Heavy Metal Fan dudelt in den Kneipen die ich frequentiere sicher keine Casting-Scheisse.

Zum Rest Deines Beitrags, s.o..
 
Ach Jörg,
ich frage mich ja schon, aus welchem Anlass Du als Reaktion auf die Kritik an dieser erneuten Erhöhung Dein umfangreiches Hohelied auf die GEMA singst – doch jedem nach seinem Gusto. Doch das hier:
Pfaelzer schrieb:
Doch, ich halte die Erhöhung der Abgaben auf Datenträger für eine Reaktion auf die von den Piraten losgestoßene Diskussion…
…ist wirklich durchgetretener Quark.
Zum einen hatten wir bereits die erwähnte Abgabe auf Smartphones, die im Januar 2011 eingeführt und schon lange davor beschlossen wurde, also zu Zeiten, als die Piraten politisch maximal mit einem süffisanten Lächeln wahrgenommen wurden.

Es ist seit jahrzehnten für den Normalkonsumenten unverständlicher Usus, mit Verweis auf das Urheberrecht auf alle möglichen Gerätschaften Gebühren zu erheben und ggf. zu erhöhen. (Ob diese nun in die Kassen der GEMA, der GVL oder sonst wo hin fließen, ist hier eigentlich egal.)
So gibt es Abgaben für Rohlinge, CD/DVD-Brenner, Scanner, Drucker, Festplatten, USB-Sticks und und und - alle unter dem Generalverdacht, diese zum Zwecke der Kopie urheberrechtlich geschützter Werke zu gebrauchen - einfach nur, weil es theoretisch geht und zum Teil auch getan wird. Dasselbe Schicksal, wie es Filesharing-Programmen zuteil wird.

Dass es mit den Piraten mittlerweile eine politische Bewegung gibt, die sich zu einem großen Anteil diesen Themen verschrieben hat, ist eine Reaktion auf diese Umstände, nicht umgekehrt.

Wenn Musikern und Plattenlabels wegen zu freizügiger Kopiererei und Verteilerei existenzsichernde Einnahmen wegbrechen, dann ist das ohne Frage tragisch und sollte unterbunden werden. Aber nicht, indem man allen Nutzern bestimmter Medien / Programme etc. einfach pauschal unterstellt bzw. dafür zur Kasse bittet, dass prinzipiell die Möglichkeit bestünde, damit urheberrechtlich geschützte Werke zu vervielfältigen – und wenn schon, dann möchte ich es bitteschön auch dürfen, aber das ist ja wieder ein ganz anderes Thema.

Fakt ist: Mit jeder solcher dämlicher Aktionen schmälern GEMA und ihresgleichen ihr Ansehen und ihre Akzeptanz. Da kannste noch so schöne Lieder singen, wie sinnvoll und benötigt der Laden für Musiker ist, er repräsentiert sich für die zahlende Seite einfach grandios scheiße. Da braucht man sich nicht darüber zu beklagen, wenn man Ziel für Bashings wird.

Und was die Piraten angeht: Du schriebst es selbst: Das derzeitige System ist suboptimal, es mangelt aber noch an Verbesserungsideen. Die Piraten haben sich dieses Themas angenommen. Aber: Solange ein unangenehm hoher Anteil der Leute (auch hier) bei der bloßen Erwähnung der Worte "Piraten" und "Urheberrecht" reflexartig und offensichtlich uninformiert losblöken, die Piraten wollten das Urheberrecht abschaffen und allein auf dieser Meinungsbasis argumentieren und reagieren, wird da nichts draus.
 
Woody schrieb:
Das ist eine reine Neid und Mißgunst-Debatte.

"Neid und Missgunst" der einen ist nichts weiter als eine nötiges Korrektiv zur Gier und Selbstbedienung der anderen. Wo immer irgendwer anderen übermässig/unberechtigt in die Tasche fasst, sondert er als nächstes den Neid-Quatsch ab.
 
An die Herren Jörg und Woody:

Auch wenn ich euch sonst schätze, was ihr hier an wirklichen Argumenten einbringt, finde ich sehr mager. Das ganze jetzt noch auf so eine Meta-Ebene führen zu wollen finde ich bedenklich. Nur weil ich überspitzt nicht 5€ Gema-Pauschale auf jedem USB-Stick zahlen möchte, bin ich jetzt ein Neider? Ich verstehe es einfach nicht, erkläre es mir - statt mich zu diffamieren.
 
Woody schrieb:
Das ist eine reine Neid und Mißgunst-Debatte.
Nö, Woody,
von so einem platten Argument lasse ich mich nun gar nicht überzeugen.

Der GEMA ist Tür und Tor geöffnet, Kohle einzutreiben. Demnächst werden auf Instrumente aller Art, GEMA-Gebühren erhoben; denn man könnte darauf ja Musik kupfern.

Ich stelle mir gerade vor:
Deutschland ist eine Fußballnation, Fußball ist Nationalsport und auch Teil unserer nationalen Kulturlandschaft.
Ergo: Jeder Bürger ist potenzieller Fußballfan. Darum wird jedermann mit einer Fußballabgabe belegt, die über die Eintrittskarten und TV-Übertragungsrechte erhoben wird.

Ein Stückweit kommt's mir vor, als habe man mit dieser Form der Pauschalabgaben eine neue dauerhaft wirkende Einnahmequelle entdeckt.
Beispiel: Rundfunkgebühren; in jedem Haushalt kann ein Fernseher, ein Radio pp. betrieben werden. Bloß wegen dieser Möglichkeit muss man dafür bezahlen, völlig unabhängig, ob man diese Möglichkeit nutzt oder auch nicht.

Wo bleibt das freie Entscheidungsrecht, dass jedem Bürger zusichert, ein freies und vor allem selbstbestimmtes Leben zu führen?
 
Die einzigen Themen, was ich den Piraten zugute halte, ist, dass sie
-das Thema Urheberrecht auf die politische Bühne gehievt haben,
-sowie die infrastrukturellen Möglichkeiten der modernen Informationstechnologie für politische Prozesse ausloten, testen und hoffentlich irgendwann einmal zur Serienreife bringen werden.

Darüberhinaus wird mir bei kompromissloser Basisdemokratie höchstens Angst und Bange. Und ich frage mich, was meine Generation bei der Heranzucht dieser von Anspruchsdenken durchseuchten Bälgern falsch gemacht hat (und jetzt bloß keinen Hinweis darauf, dass es auch Piraten jenseits bzw. aus meiner Sicht diesseits der 25-Jahre-Schallmauer gibt).

Das Gema-Thema hatte ich gerade letzte Woche, da wir mit meiner Coverband gerade einen Gig unterzeichnet haben, bei dem wir und nicht der Veranstalter die Gema-Gebühren zahlen. Schlechter Stil des Veranstalters, aber immerhin findet damit überhaupt noch eine Veranstaltung statt.

Bin ich deshalb neidisch oder irgendwie angepisst?

Ganz klar: Nein!!!

Ich betrachte es, wie Pfälzer und Woody es auch ausführen, als logische Konsequenz des Dilemmas, dass es keine Lösung dafür gibt, dass Musik nun einmal kopiert und damit dem Verfasser damit potentiell sein rechtmäßiger Obolus vorenthalten werden kann.

Als Covermusiker erspare ich (dem Publikum meine Ergüsse :) ) mir eine Riesenhaufen Arbeit, indem ich fremde Kompositionen zu Gehör bringe und einen irgendwie gearteten Gewinn einstreiche (in meinem Fall ist es eher der Bühnenspaß, dann leben kann und will ich davon ausdrücklich nicht)

Dass die Gema dringend reformbedürftig ist, das steht auf einem anderen Blatt. Es hat aber mit dem Urheberrecht an sich rein gar nichts zu tun. Das sind getrennte Socken.

Im Augenblick kann man nur geistiges Gut verlustfrei kopieren. Das ist aber erst der Anfang, die technologische Entwicklung geht weiter. Was ist, wenn man Geräte zur Replikation von stofflichen Gütern zur Serienreife bringt, bzw. gebracht hat? Auf der letzten Modellbaumesse in Dortmund wurden solche Geräte gezeigt, die fertige Werkstücke ausspuckten. Die Werkstoff- und Nanotechnologie geht weiter. Dass es damit denkbar wird, dass im großen Stil das Patentrecht der Industrie betroffen sein könnte, die damit in die gleiche Breduille wie die immanent individualistischen und somit relativ wehrarmen Künstler hineinrutschen, das zu beobachten wird bestimmt noch interessant.

Grüße Thomas
 
ibanizer schrieb:
Was ist, wenn man Geräte zur Replikation von stofflichen Gütern zur Serienreife bringt, bzw. gebracht hat? Auf der letzten Modellbaumesse in Dortmund wurden solche Geräte gezeigt, die fertige Werkstücke ausspuckten. Die Werkstoff- und Nanotechnologie geht weiter. Dass es damit denkbar wird, dass im großen Stil das Patentrecht der Industrie betroffen sein könnte, die damit in die gleiche Breduille wie die immanent individualistischen und somit relativ wehrarmen Künstler hineinrutschen, das zu beobachten wird bestimmt noch interessant.

Grüße Thomas

Upps? Die Gema und Du, nur noch kurz die Welt retten?

Wovor genau? Vor der Verzehnfachung der S-Klasse mittels Replikationsmaschinen?
 
Schnabelrock schrieb:
Upps? Die Gema und Du, nur noch kurz die Welt retten?

Ironie mal beiseite.
3D-Drucker werden langsam erschwinglich.
Wir werden bald eine interessante Veränderung der Kräfte- und Lobby-Verhältnisse in dieser Debatte erleben.



Viele Grüße,
woody


PS ich verdiene bislang nichts mit eigenem Content.
Ich habe also in keinser Weise "die Hand in andererleuts Tasche".
 
Woody schrieb:
Ironie mal beiseite.
3D-Drucker werden langsam erschwinglich.
Wir werden bald eine interessante Veränderung der Kräfte- und Lobby-Verhältnisse in dieser Debatte erleben.

Meinerseits nicht. Ich bin gegen Rechtsverletzungen. Urheberrechte, Lizenzen, Marken, Patente, egal - wer etwas geschaffen hat, muss sich nicht enteignen oder bestehlen lassen.

Ich bin aber genauso gegen Verdachtsbesteuerung und gegen Rezepte aus der Steinzeit für Probleme von übermorgen.

Um es mal ganz pauschal zu sagen.
 
Schnabelrock schrieb:
ibanizer schrieb:
Was ist, wenn man Geräte zur Replikation von stofflichen Gütern zur Serienreife bringt, bzw. gebracht hat? Auf der letzten Modellbaumesse in Dortmund wurden solche Geräte gezeigt, die fertige Werkstücke ausspuckten. Die Werkstoff- und Nanotechnologie geht weiter. Dass es damit denkbar wird, dass im großen Stil das Patentrecht der Industrie betroffen sein könnte, die damit in die gleiche Breduille wie die immanent individualistischen und somit relativ wehrarmen Künstler hineinrutschen, das zu beobachten wird bestimmt noch interessant.

Grüße Thomas

Upps? Die Gema und Du, nur noch kurz die Welt retten?

Wovor genau? Vor der Verzehnfachung der S-Klasse mittels Replikationsmaschinen?

Nein, Du Rabulist.

Es wird wohl erstmal darum gehen, dass einfache Teile ohne besondere Anforderungen an die Werkstoffe kopiert werden. Das Korrosionsverhalten einer S-Klasse ist eindeutig zu komplex.

Grüße Thomas
 
ibanizer schrieb:
Schnabelrock schrieb:
ibanizer schrieb:
Was ist, wenn man Geräte zur Replikation von stofflichen Gütern zur Serienreife bringt, bzw. gebracht hat? Auf der letzten Modellbaumesse in Dortmund wurden solche Geräte gezeigt, die fertige Werkstücke ausspuckten. Die Werkstoff- und Nanotechnologie geht weiter. Dass es damit denkbar wird, dass im großen Stil das Patentrecht der Industrie betroffen sein könnte, die damit in die gleiche Breduille wie die immanent individualistischen und somit relativ wehrarmen Künstler hineinrutschen, das zu beobachten wird bestimmt noch interessant.

Grüße Thomas

Upps? Die Gema und Du, nur noch kurz die Welt retten?

Wovor genau? Vor der Verzehnfachung der S-Klasse mittels Replikationsmaschinen?

Nein, Du Rabulist.

Es wird wohl erstmal darum geht, dass einfache Teile ohne besondere Anforderungen an die Werkstoffe kopiert werden. Das Korrosionsverhalten einer S-Klasse ist eindeutig zu komplex.

Grüße Thomas

Ja, selbstverständlich sollen und dürfen die das! Ein einfaches Teil wie eine Currywurst darf auch jeder machen, die ist zum Glück ebensowenig geschützt wie die "Geschäftsidee Sonnenstudio". Papier DIN A4, 80g/qm darf auch jeder "kopieren" ...

Schon mal etwas von Wettbewerb gehört? Der ist erwünscht.

Anders eben, wenn man etwas "Höheres" geschaffen hat, dazu gibt es das PatentG, UrhG, GeschmacksmusterG usw. Da kann man sich das schützen lassen bzw. geniesst ipso jure Schutz. Dann muss man sich "nur" noch darum kümmern, dass andere diesen Schutz respektieren. Oder nach Pauschalabgaben rufen ;-)
 
Banger schrieb:
Ja, aber entweder sind das aushärtende Harze oder 3D-gefräste Kunststoffe. Da druckt man sich nicht mal eben 'nen Benz im Büro, also: Ruhe bewahren. :cool:

Den Satz mit dem Benz gab es in Schnabels Posting noch nicht, als ich ihn zitiert habe.
Ich kenne aber Menschen, die sich Ersatzteile für Playmobilspielzeug gedruckt haben, weil es billiger war, als ein Originalteil zu kaufen.

Wenn ich mir jetzt ein Playmobil-Müllauto drucken kann,
und das u.U. billiger ist, als kaufen,
dann stehle ich ja auch nichts?
Warum sollte ein patentgeschütztes Playmobilauto etwas "Höheres" sein als ein urheberrechtsgeschützter Song?

Außerdem ist es in meiner Einschätzung nur eine Frage von Jahrzenten, bis komplexere Strukturen wie Gitarreneffekte druckreif sind.
Wir sind, was 3D-Druck angeht an der Stelle, an der wir mit dem Internet und 14k-Modems waren.


Viele Grüße,
woody
 
Woody schrieb:
Wir sind, was 3D-Druck angeht an der Stelle, an der wir mit dem Internet und 14k-Modems waren.

Eigentlich ganz cool :-D

Notiz an mich selbst: A. D. 2039 mal Julia Roberts (20) ausdrucken!
 
Die Fantasie wurde ja schon 1985 filmisch umgesetzt:

http://de.wikipedia.org/wiki/L.I.S.A._%E2%80%93_Der_helle_Wahnsinn

mit dieser aparten jungen Dame:

[img:300x400]http://www.esquire.com/cm/esquire/images/ZW/1985-kelly-lebrock-lg.jpg[/img]
 
tommy schrieb:
...2039??? Wozu??? Als Türstopper? Wie alt bist Du dann? :shock: ;-)

Mein derzeitiges Model taugt noch ;-)

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/profilbew18i2y4mov.jpg

Bin dann 74.
 

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