GEMA die nächste Runde der Selbstbedienung von Bohlen & Co.

Ob ich mal mit meiner GEMA-Triumph eine unumgängliche Probefahrt ins Pfälzische mache und nach Genuss des von seiner Pfälzigkeit geschmähten Tresterbrandes mir diese in der Welt hochgelobte Ausstellung anzusehen. Aber nein, dann will der Tankwart ja Mineralölsteuer von mir welche die Merkel nur wieder der Atommafia gibt.

r
 
Burning Bastard schrieb:
Jau, woody, dann lass mal raus...

Ich bezieh mich mit unwissend und spät auf eine gewisse Nachsicht der geneigten Leser, dass ich vielleicht im Detail Quark erzähle, weil ich nicht richtig informiert bin oder dass ich etwas nachlässig formuliert habe und den Nagel nicht auf den Kopf treffe.

Nach wie vor bin ich aber von der tendenziellen Richtigkeit meines Ergusses an spontaner Empörung überzeugt. Solange bis mich jemand eines besseren belehrt.

Tut mir leid, mein Posting war sicher vom Ton her nicht angemessen.
Ich bin es aber auch einigermaßen müde, dass sich in diesem Forum lang und breit über die GEMA und Urheberrecht ereifert wird, und dabei empört Fragen aufgeworfen werden "die man ja wohl noch stellen darf", die aber nach einer kurzen Internetrecherche eigenständig und völlig unaufgeregt zu klären wären.

Man kann der GEMA manches vorwerfen,
aber Intransparenz, mangelnde Nachvollziehbarkeit oder Gier gerade nicht.
Die GEMA ist ein reines Verwaltungskonstrukt, und darf keinen Gewinn machen.
Gesetze übrigens auch nicht.
Dafür gibt es unter gema.de (sic!) umfangreiche Informationen...


Viele Grüße,
woody
 
Pfaelzer schrieb:
PS: [Brandsatzmodus]Die GEZ funktioniert übrigens sehr ähnlich....hat jemand ein Streichholz?[/bsm]

Im GEZ Thread wurde ja auch ein Haufen hanebüchener Uninn erzählt, was den Unsinn aber
nicht sinnvoller machte, z.B. Sprüche wie "Ich habe kein Auto, muss aber trotzdem mit meinen Steuern
Straßen finanzieren die ich gar nicht benutze"
.

Erstens werden die Straßen hauptsächlich von der Melkkuh der Nation bezahlt (dem Autofahrer)
durch Kfz-Steuer/Mineralölsteuer/Mehrwertsteuer auf Kraftstoffe und LKW-Maut. Zweitens nutzt auch ein
Mensch ohne Führerschein und Auto die Infrastruktur der Straßen - keine Straßen = keine LKW die Nahrungsmittel
zum Supermarkt bringen = nix zu Essen auf den Tisch.


All jenen die hier verzweifelt mit den armen wedeln :panik: um die Gema schönzureden sei als
Lektüre empfohlen -> GEMA - Improvisation ist ein Werk

Wer danach noch der Meinung ist das die Gema zum Wohle aller ist gehört wirklich in die Klappse....


Woody schrieb:
Man kann der GEMA manches vorwerfen,
aber Intransparenz, mangelnde Nachvollziehbarkeit oder Gier gerade nicht.

...nein, natürlich nicht :facepalm:

W°° schrieb:
Wir feierten am 3.+4. 12. 2010 unser 21-jähriges Firmenjubiläum. Zu diesem Anlass bat ich meine Kunden, das Programm selbst zu machen. Es gab keinen CD Player und keinen DJ. (Ich hatte mir so etwas schon gedacht!)
Wir haben gejammt.
Jetzt will die GEMA Geld.
 
Pfaelzer schrieb:
Das Interessante an diesem Thread ist definitv, dass er einen ziemlich tiefen Graben offenlegt, der sich zwischen Amateur und Berufsmusiker zieht...ob aus Neid des Amateurs oder aus Unkenntnis, mag dahingestellt sein. Ohne die Gema müsste der Berufsstand des Musikers zu großen Teilen mit staatlichen Subventionen (aus Steuern) finanziert werden, und da wäre dann vielleicht eine nicht so genaue Abrechnung möglich. Wie wäre das, Leute? Eine Art Musiker-Solidaritätszuschlagnimbus, sozusagen Musolini?

Erst einmal stimme ich Dir zu, ein pauschales Abgabensystem mit einer Verwertungsgesellschaft, die sowohl die Ansprüche der Urheber wirkungsvoll vertreten (nicht im Sinne von "versuch doch mich zu verklagen, Du kleiner Komponist" ) und andererseits die unkomplizierte Nutzung ermöglicht (der Wirt muss nicht für jeden Song der Coverband eine Lizenz erwerben..), ist eine praktische Sache.

Nur: Die GEMA hat eine Tarifstruktur, die z.B. höhere Verwertungssätze für E-Musik als U-Musik (sowieso bescheuerte Unterscheidung) enthält. Du schreibst in einem anderen Beitrag, die meisten klassischen Musiker würden hauptsächlich von der GEMA-Ausschüttung leben. Das ist ein Punkt, den ich nicht verstehe. Der Anteil klassischer Musiker, der komponiert, dürfte geringer sein als bei Pop/Rock/Jazzmusikern (der Anspruch halt auch höher). Reine Interpreten bekommen nichts von der GEMA, wer nur live spielt, ohne Aufnahme/Übertragung, auch nichts von der GVL.

Ausserdem: wer sich mal die E-Musik Top Ten der GEMA für 2010[1],also die meistgespielten Werke, anschaut, findet dort ausschließlich Komponisten, die schon seit Jahrzehnten tot sind - es profitieren hier also vor allem die Erben und Verlage. Musik von Bach, Mozart etc. ist dort übrigens nicht zu finden, da sie bereits gemeinfrei sind (Schöpfer seit mehr als 70 Jahren tot).

Ist es wirklich die Aufgabe einer Verwertungsgesellschaft, durch Abgaben auf Datenträger diese (kulturpolitische) Präferenz zu fördern? Welcher Anteil der Daten auf USB-Sticks sind denn klassische/"ernste" Werke, bei denen der Urheber weniger als 70 Jahre tot ist? Ich glaube, da kommen sehr viele Nullen hinter dem Komma. Könnte man das nicht wirklich besser über eine Steuer erledigen? Das ist m.E. eine gesellschaftliche Aufgabe, die mussnicht unbedingt von den Speicherkartenkäufern erledigt werden.

Pfaelzer schrieb:
Über Höhe der aktuellen Gebühr habe ich mich ausgelassen, ob die angemessen erscheint, kann jeder selbst für sich entscheiden. Über die zukünftige Gebühr werde ich mich auslassen, wenn diese offziell beschlossen ist (die Gema mag ein Verein von bürokratischen, sexuell frustrierten und damit aggressiv-verwirrten Pseudobeamten sein, aber so blöde sind die auch nicht, dass sie die Gebühren so stark erhöhen, dass Veranstaltungen keinen wirtschaftlichen Sinn machen...niemand schlachtet die Kuh, die Milch gibt).

"The road to hell is paved with good intentions" - eine prinzipiell gute Idee kann durch schlechte Ausführung halt auch in ihr Gegenteil verkehrt werden, und das System ist nicht unbedingt deshalb gerechtfertigt, weil es auch Musikern, die darauf angewiesen sind für ihren Lebensunterhalt, ein Auskommen ermöglicht - das könnte man nämlich unter Umständen auch anders hinkriegen. So wie es im Moment angelegt ist, ist nämlich der Profit sehr ungleich verteilt. Ich muss nicht Dieter Bohlen und die Erben von Benjamin Britten (bitte nicht als Gleichsetzung verstehen!) zwangsfinanzieren, damit 10% davon bei kleinen Musikern ankommen.

[1] https://www.gema.de/nl/122011/charts/e-musik.html
 
Pfaelzer schrieb:
Draußen ist leider kein schönes Wetter mehr und der Töttah des Ridmusses hat mir keinen Cocktail gebracht...

2 Szenarien:

Der dicke p geht zu seinem Winzer. Da steht eine äußerst hübsch geformte und ausgestaltete Magnumflasche Trester-Branntwein; ich mag keinen Tresterbranntwein, aber die Flasche ist wirklich hübsch.
Also gehe ich hin und sage: Winzaa, verkauf mir die Flasche, aber ohne Banntweinsteuer, denn ich will den Trester nicht trinken, sondern ich kaufe hn nur, weil die Flasche so hübsch ist.
Wird das funktionieren? Sollte das funktionieren?

---

Der dicke p macht eine Fotaustellung über die Thematik "die verdiente Unterdrückung des Saarländers durch die Jahrhunderte" und nimmt 10 Euro Eintritt.
Allerdings stammen die Fotos von Hr. Magman und sind nur geringfügig von mir mit Photoshop nachbearbeitet.
Ist das fair, dass Hr. Magman kein Geld bekommt? Und muss er das einklagen oder sollte das nicht geschützt sein und es eine Art Abgabe geben, um so etwas zu regeln?

---

Das Interessante an diesem Thread ist definitv, dass er einen ziemlich tiefen Graben offenlegt, der sich zwischen Amateur und Berufsmusiker zieht...ob aus Neid des Amateurs oder aus Unkenntnis, mag dahingestellt sein. Ohne die Gema müsste der Berufsstand des Musikers zu großen Teilen mit staatlichen Subventionen (aus Steuern) finanziert werden, und da wäre dann vielleicht eine nicht so genaue Abrechnung möglich. Wie wäre das, Leute? Eine Art Musiker-Solidaritätszuschlagnimbus, sozusagen Musolini?

Über Höhe der aktuellen Gebühr habe ich mich ausgelassen, ob die angemessen erscheint, kann jeder selbst für sich entscheiden. Über die zukünftige Gebühr werde ich mich auslassen, wenn diese offziell beschlossen ist (die Gema mag ein Verein von bürokratischen, sexuell frustrierten und damit aggressiv-verwirrten Pseudobeamten sein, aber so blöde sind die auch nicht, dass sie die Gebühren so stark erhöhen, dass Veranstaltungen keinen wirtschaftlichen Sinn machen...niemand schlachtet die Kuh, die Milch gibt).

p

PS: [Brandsatzmodus]Die GEZ funktioniert übrigens sehr ähnlich....hat jemand ein Streichholz?[/bsm]


Mein lieber Herr p. aus selbiger,
Deine Vergleiche sind sicherlich sehr einleuchtend und beleuchten das Thema aus lebensnäheren Situationen so daß ein jeder es verstehen mag.

Ich darf aber abermals auf den Anfang dieses Freds verweisen in dem es um die Zwangspauschalabgabe für jeden USB-Sticks ging und nicht um die Abgaben, die aus der KOMMERZIELLEN Nutzung GEMA-geschützter Werke resultieren, gegen die ja in irgendeiner sinnvoll geregelten und maßvollen Form nichts spricht!
 
Pfaelzer schrieb:
2 Szenarien:

Der dicke p geht zu seinem Winzer. Da steht eine äußerst hübsch geformte und ausgestaltete Magnumflasche Trester-Branntwein; ich mag keinen Tresterbranntwein, aber die Flasche ist wirklich hübsch.
Also gehe ich hin und sage: Winzaa, verkauf mir die Flasche, aber ohne Banntweinsteuer, denn ich will den Trester nicht trinken, sondern ich kaufe hn nur, weil die Flasche so hübsch ist.
Wird das funktionieren? Sollte das funktionieren?

Mit Verlaub... das hier diskutierte Szenario ist doch eher:

Nach dem Kauf der Trester-Branntweinflasche mit ordnungsgemäß gezahlter Brantweinsteuer will nun auch das holde Weib schöne Dinge erwerben. Sie entdeckt alsbald eine schöne Vase sowie mal wieder genau das eine Paar Pumps, welches sie schon immer haben wollte...

Über den Kaufpreis ist man sich schnell einig, und natürlich zahl man auch für Vase und Schuhe gerne die Brantweinsteuer, da man sich schließlich darüber bewusst ist, dass auch aus diesen Gefäßen der Brantwein konsumiert werden könnte. (Das selbe Paar Schuhe hätte übrigens eine Nummer kleiner nur halb so viel Brantweinsteuer gekostet)

Nun ist es vollkommen in Ordnung Brantwein aus Vasen und natürlich auch aus Damenschuhen zu trinken. Ich finde es aber nicht ganz abwegig, wenn dafür anfallende Steuern beim Kauf des Brantweins und nicht der Damenschuhe generiert werden.
 
wary schrieb:
Über den Kaufpreis ist man sich schnell einig, und natürlich zahl man auch für Vase und Schuhe gerne die Brantweinsteuer, da man sich schließlich darüber bewusst ist, dass auch aus diesen Gefäßen der Brantwein konsumiert werden könnte. (Das selbe Paar Schuhe hätte übrigens eine Nummer kleiner nur halb so viel Brantweinsteuer gekostet)

Nun ist es vollkommen in Ordnung Brantwein aus Vasen und natürlich auch aus Damenschuhen zu trinken. Ich finde es aber nicht ganz abwegig, wenn dafür anfallende Steuern beim Kauf des Brantweins und nicht der Damenschuhe generiert werden.

Danke, das trifft es leider gut :cry:

Ich habe auf meinen USB Sticks genausowenig Musik wie des Pfaelzers Frau Rießling aus
ihren Schuhen trinkt.... trotzdem sollen wir die Steuer der anderen bezahlen...
 
Piero the Guitarero schrieb:
All jenen die hier verzweifelt mit den armen wedeln :panik: um die Gema schönzureden sei als
Lektüre empfohlen -> GEMA - Improvisation ist ein Werk

Wer danach noch der Meinung ist das die Gema zum Wohle aller ist gehört wirklich in die Klappse....

Das Improvisation Werkscharakter hat ist eine gute Nachricht für alle Improvisierenden.
Das eine offene Werkstattfeier zu einer öffentlichen Veranstaltung deklariert wird, damit bin ich nach wie vor nicht einverstanden.
Das die GEMA zum Wohle aller sei hat hier auch nie jemand behauptet, sondern nur zum Wohle der Contentersteller, die sich für eine GEMA-Mitgliedschaft entscheiden.

Sei froh, dass es keine Vergnügungssteuer für Membranfläche im eigenen Wohnzimmer gibt...

:yippieh:

Viele Grüße,
woody
 
Seit der Nummer bei W°° bin ich aber dann natürlich auch so frei und schreibe auf meine Gemalisten für jedes langweilige Solo welches ich darbiete z.B.: "Potpourri Sunshine Day / Sunshine Day Jam" und hab natürlich auch "Sunshine Day Jam" als Werk angemeldet.



:unfunfunfunf:

r
 

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