Gibson versus PRS

A

Anonymous

Guest
Das habe ich gerade im grünen Forum gelesen und fand es recht interessant:

"Gibson hat den Markenrechtsstreit um das Single-Cut Modell
von PRS gewonnen.

Das Gericht von Tenessee hat rechtskräftig entschieden, dass
die PRS Single Cut Marken- und Kennzeichenrechte der Firma
Gibson verletzt.

Nach Expertenmeinung wird PRS dadurch gezwungen, alle
Single-Cut Modelle vom Markt zu nehmen und die Gewinne aus
den bisherigen Umsätzen an Gibson abfzuführen.

Nachdem Gibson und Fender seit den 70er Jahren langwierige
Rechtsstreite mit asiatischen Herstellern geführt haben,
scheinen sie sich inzwischen auch verstärkt der Konkurrenz im
eigenen Land erwehren zu wollen, deren Treiben man, wie ein
Sprecher von Gibson betonte, aus falscher Rücksichtnahme zu
lange tatenlos zugesehen hat:
So hat sich beispielsweise PRS die Ausfräsung am unteren
Cut-Away patentieren lassen, obwohl dies eine Erfindung von
Gibson ist (erstmalig bei der SG 1960 eingesetzt), die Kopfplatte
aller PRS Gitarren ist ebenfalls von Gibson übernommen
worden, und zwar von den Akusik-Gitarren der Mark Serie (MK-
99, MK-81, MK-72, MK-53, MK-35 and MK-35-12).
Pick-up Hersteller Larry DiMarzio ließ sich etwa den
cremefarbenen Humbucker patentieren, obwohl der Farbton
ebenfalls von Gibson stammt.

In den letzten Jahren haben sowohl Gibson als auch Fender
deshalb verstärkte Anstrengungen unternommen, ihre
ureigensten Erfindungen und Designentwürfe auch in den USA
durch den (Wieder-)Erwerb der entsprechenden Patente,
Kennzeichen- und Markenrechte zukünftig entschiedener gegen
Nachahmer zu schützen.

weitere Informatioenen: http://news.harmony-central.com/News/ 2004/Gibson-PRS-Case.html"
 
Ein Grund mehr für mich Fender und Gibson den Finger zu zeigen und dann den Rücken zuzudrehen...
Da sieht man dass die beiden nur noch zu Firmen verkommen sind die wohl keine ideellen Interessen am Gitarrenbauen haben. Traurig. :roll:
 
Skirmish":1ezmrhdl schrieb:
Ein Grund mehr für mich Fender und Gibson den Finger zu zeigen und dann den Rücken zuzudrehen...
Da sieht man dass die beiden nur noch zu Firmen verkommen sind die wohl keine ideellen Interessen am Gitarrenbauen haben. Traurig. :roll:

Welche Gitarrenfirma ist keine Firma?

PRS hat genauso seine Patente.

Und mich würds auch net wundern, wenn Ibanez gewisse Kopfplatten für sich beanspruchen würde...


Wasm ich wudnert: wieso sollen die Single Cut Modelle vom Markt? Reichts net, einfach Kohle abzudrücken?

So funktioniert das doch wohl auch bei anderen Firmen, die Gibson und Fender kopieren, und das z.T. ja exakt bis ins Detail...
 
Naja, PRS hat Ron Thorn wegen Benutzung eines Drachen-Inlays verklagt. Die sind auch nicht besser. Sogar das PRS-Forum wurde irgendwann so weit in die Ecke gedrängt, bis der Druck zu gross wurde und die Seite vom Betreiber geschlossen wurde.

Ich kann Gibson verstehen. Allein durch PRS verlieren die wahrscheinlich richtig satte Marktanteile. Die Hollowbodies sind eine top Alternative zur 335, die Singlecut und die McCarty zur Les Paul. Den PRS Customs kann Gibson nichts entgegensetzen.

Fender prüft auch gerade, inwieweit Strat und Tele Design noch geschützt werden können. Was passiert dann mit Anderson, Suhr, Tyler, Grosh, Morgaine, Haar etc, etc,etc....

So läuft das im Verdrängungswettbewerb. Schade, aber leider wahr. Die machen das alle, um Geld zu verdienen. Aus keinem anderen Grund.

Christof
 
Hi!

Also, eigentlich sind die Single Cut und die Les Paul doch sehr unterschiedliche Modelle, auch wenn es erstmal nicht so aussieht. Was wohl mit Leuten wie Nik Huber und Dommenget etc. passiert, denn auch diese Firmen bauen ziemlich ähnliche Gitarren.
Die Krönung bisher ist , dass die Fender Kopfplatte der Strat voll geschützt ist (hat mal einer Paul Bigsbys Gitarre für Merle Travis Bj. 1948 gesehen?....), d.h., bei Benutzung dieser gibbet richtig wat auf den Deckel, da es ein amerik. Kulturgut sei und nur mit Fender in Verbindung zu bringen sei.
Naja, is' mir egal wes Name und Kopfplatte die Axt trägt, die ich spiele, solange der Sound stimmt.

Macht's gut!
 
Moin,
theoretisch kann man auch Marktanteile (zurück) gewinnen, in dem man weniger Mist baut. Aber vermutlich verstehe ich nichts von Marketing.
 
Hi W°°!

Wahr gesprochen!!
Wir haben im Laden eine 58er Historic Collection zu einem nicht gerade günstigen Preis. Ich natürlich neugierig und mal angefingert und begutachtet. Tja, leicht ist sie nicht wie immer gesagt wird (O-Ton Gibson: Verwendung nur leichtester Hölzer), die Verarbeitung und das Finish sind unwesentlich besser als der einer Standard. Aber resonant ist sie schon sehr, allerdings auch nicht in dem Maße, als das das nicht auch ein Gitarrenbauer deines Könnens das nicht auch besser hinbekommen könnte (behaupte ich mal). Wie dann der Preis zustande kommt.... Mal abgesehen von so einem Brett wie eine Korina Explorer aus der Historic Collection, die mal eben 13000 Euro (kein Witz) kostet, obwohl es wirklich nur ein Brett ist mit etwas extravagantem Headstock, ohne besondere Hölzer (soweit ich weiß ist Korina ein eher billiges Tonholz, aber man korrigiere mich) oder komplizierte Spielereien.

Naja, die Leuten kaufen aber anscheinend genug von dem Zeug und das gibt Gibson ja recht.
Dumm nur, das die Single Cut jetzt verboten wurde, denn dadurch wird sie extrem begehrt und wohl auch sehr teuer werden gebraucht.

Macht's gut!
 
Johnny_Thul":ng3j7nuy schrieb:
Dumm nur, das die Single Cut jetzt verboten wurde, denn dadurch wird sie extrem begehrt und wohl auch sehr teuer werden gebraucht.

Saublöde Frage: Meint ihr, dass auch die SE Modelle dadurch an Wert gewinnen? Ich bin nämlich grad' im Begriff, eine Tremoni SE zu verkaufen - ist ja auch ein Singlecut-Modell... kann mir allerdings kaum vorstellen, dass auch die PRS-Korea Reihe mal Sammerwert bekommt.
 
W°°":379g8f2y schrieb:
Moin,
theoretisch kann man auch Marktanteile (zurück) gewinnen, in dem man weniger Mist baut. Aber vermutlich verstehe ich nichts von Marketing.

Hallo Wal...äh W°°,

Mist bauen sollen sie doch dürfen, nur die Kohle die z.B. Gibson teilweise verlangt ist doch dreist :roll:

CU
 
Sorry, aber wie lächerlich ist es denn sowas zu verklagen?

Will Fender jetzt auch ALLE Firmen verklagen deren Gitarren eine ähnlich Form haben wie ne Strat?

Es kommt doch nicht auf die Form an oder auf die Farbe von Picks! Hauptsache die Teile sind gut gebaut und verarbeitet! Darauf sollten sich die Firmen konzentrieren und nicht ihr Geld für irgendwelche Anwälte raußschmeißen... letzten endes bleiben solche Prozesskosten doch an uns, dem Kunden, hängen... :mad:

Liebe Firmen: Besinnt euch doch bitte an den Anfang eurer Gründung zurück, als ihr euer Ziel war gute Gitarren zu bauen! Tut euer bestes und wenn das Instrument der Konkurrenz dann besser ist, seht zu das sich das ändert!
 
Hi!

Naja, da machst du es dir aber zu einfach! Mercedes kann auch nicht einfach morgen einen Porsche nachbauen ohne das sie verklägt würden, und jedermann verstünde das wohl. Warum nicht bei Gitarren? Ist doch klar, weil alle mehr Qualität für weniger Kohle haben wollen, was auch in Ordnung ist, aber jetzt noch sauer sein wegen der Optik?
Nene, das ist ja dann doch ein wenig sturköpfig. Es gibt genug saugute Gitarren, die nicht aussehen wie eine Strat aber besser nach Strat klingen als eine echte (subjektive Meinung). Aber es kauft keiner. Sind se zu teuer? Nö, im Gegenteil! Scheiße verarbeitet? Auch nicht. Sondern? Kommen nicht aus USA und sehen nicht wie Strat aus, und schon isses Müll. Tja, dann braucht sich doch niemand zu beschweren. Wer's Original will, der Gebrauchtmarkt ist voll, genauso wie die Läden.
Damit wir uns nicht mißverstehen, wir reden von einer exakten Kopie, welches z.B. die Singlecut von PRS nunmal nicht ist.

Mach's gut!
 
Hi nochmal,

was mich so aufregt ist dass bei Gibson und Fender in der Chefetage im Prinzip nur noch Leute sitzen deren erste Priorität nicht das Gitarren/Ampbauen sonder der Profit ist. Natürlich geht es in einer Firma darum Geld zu verdienen aber für mich muss auch Idealismus dabei sein. Bei Paul Reed Smith als Beispiel sitzt einer oben der wahrscheinlich auch für weniger Gehalt Gitarren bauen würde, da seine aber so verdammt gut sind verdient er halt auch ordentlich. Na gut, anscheinend haben sie Thorndal wegen des Dragon inlays verklagt aber das ist ja auch ein persönliches Kunstwerk mit zighundert Teilen. Auf der anderen Seite hat PRS Nik Huber viel geholfen und mit Rat und Tat zur Seite gestanden und verklagt den auch nicht obwohl er PRS ähnliche Gitarren baut (einfach weil die gut sind).
Ich persönlich versuche für mich einfach den beiden "Großen" aus dem Weg zu gehen denn die Alternativen sind zahlreich und qualitativ um einiges besser.
 
'n Morgen!

Skirmish":2cneg1bu schrieb:
was mich so aufregt ist dass bei Gibson und Fender in der Chefetage im Prinzip nur noch Leute sitzen deren erste Priorität nicht das Gitarren/Ampbauen sonder der Profit ist. Natürlich geht es in einer Firma darum Geld zu verdienen aber für mich muss auch Idealismus dabei sein.

Warum wird Instrumentenbauern eigentlich immer Idealismus abverlangt? In der Realität sind Luthiers "bessere" Schreiner (vgl. http://www.kraushaar-gitarren.de/Gitarrenbauer.htm, dritter Absatz) - könntest Du Dir vorstellen, dass jemand Alno Küchen fehlenden Idealismus vorwirft? ;-)
Klar, wir lieben alle unsere Instrumente, dennoch sollten wir uns damit abfinden, dass die Herstellung ernüchternd unemotionale Materialverarbeitung, den harten Gesetzen der Marktwirtschaft unterworfen, ist.
Wenn es auch für uns unmoralisch erscheint, ist es wirtschaftlich durchaus nachvollziehbar, dass Gibson, Fender, Whoever... der Formenkopiererei Einhalt gebieten wollen. Und mal ehrlich - PRS mag vielleicht ein netter Kerl sein (hat mich auch beeindruckt, was Nik Huber zu erzählen hatte), aber prinzipell ist PRS Guitars auch nicht viel weniger Massenfertigung als "die beiden Grossen" - es geht hier also nicht um "David gegen Goliath".
Als Schlusswort: wenn PRS sich eine Ausfräsung(!) patentieren lässt, ist das für mich nicht gerade ein Zeichen von Idealismus... *räusper*

Skirmish":2cneg1bu schrieb:
Ich persönlich versuche für mich einfach den beiden "Großen" aus dem Weg zu gehen denn die Alternativen sind zahlreich und qualitativ um einiges besser.

Dem stimme ich voll und ganz zu! (Obwohl sich meine Speichelproduktion beim Anblick einer "Blackie" (EC Signature) immer noch verdreifacht ;-))
 

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