Jeff Beck ZDF Kultur am Sonnabend

Ein gemeinsamer Nenner – das wird wohl kaum möglich sein.

Allerdings: In meinem Umfeld, unter jenen Menschen, die sich für Musik interessieren – gibt es kaum jemand, der nicht voll Sympathie, Begeisterung, Ehrfurcht etc. über Rory Gallagher spricht.

Das liegt sicher nicht nur an seiner Musik, sondern auch an seinem zu frühen Dahinscheiden, seiner Ausstrahlung, seiner totalen Hingabe, daran, dass alles an ihm „echt“ war.

Tom
 
ollie schrieb:
"Nennergitarristen"

Wird schwierig. Rory Gallagher könnte da wirklich ein Kandidat sein, aber es gibt ja auch genügend Leute, die mit Blues nichts am Hut haben wollen (ich gehöre nicht dazu).

Django Reinhard ginge vielleicht auch durch.

Ich habe mir übrigens am Wochenende nochmal eine Aufzeichnung von Beck im Ronnie Scott's angeguckt, die ich noch rumliegen hatte (lief mal zu Silvester auf 3sat). Hat nicht geholfen. Ich raff es einfach nicht. :|
 
OT:...gemeinsamer Nenner:
Ich habe mich schon ernsthaft mal gefragt, wie viele Fans bestimmten Acts wie Metallica bei z.B. Rock am Ring beiwohnen würden, wenn die Personenanzahl nicht limitiert wäre. OT
 
Dr.Dulle schrieb:
Yngwie Malmsteen? Den finden doch sicher alle kacke...oder?

:lol:

hätte Malmsteen 3 Alben aufgenommen und hätte dann im Drogenrausch abgedankt wie ein Hendrix und somit nicht so oft seine arrogante Fresse in die Kamera gehalten, mit seinen 1000 Angeberstrats und den passenden Armbanduhren dazu, dann hätte er sicherlich eine positivere Aura als er heute mit sich herumträgt.....

und würde hier mehr Zustimmung finden....

Denn auch hier war nach 3 Alben, wie bei den meisten Guitarheroes, das Pulver gänzlich verschossen.....

Was mir in diesem Forum und auch sonst oft auffällt ist die mangelnde Differnziertheit zwischen "Geschmacksbarometer" und Versuch einer "objektiven fachmännischen Beurteilung" (auch wenn man für sich natürlich nicht richtig objektiv ist, aber man kann es ja versuchen einfach rational zu werten, ich denke das ist durchaus möglich....).

Was ist so schwer daran einfach so zu argumentieren:
Jeff Beck ist nicht mein Geschmack, aber ich erkenne ihn sehr wohl als sehr versierten und Top-Gitarristen an.....weil er Charisma hat, was eigenes macht und Geschichte geschrieben hat.....

und zumindest hinsichtlich letzterer ofB (objektive, fachmännische Beurteilung) wird es doch möglich sein, einen "Nennergitarristen" zu finden, der auch die ewigen "Zwangsoppositionellen" abnicken lässt.....

Bei mir ist es eher so, dass es nur wenige Gitarristen gibt (welche als sog. Guitarheroes fungieren) denen ich nicht durchaus etwas positives und geschmackvolles abgewinnen kann. Oftmals ist es eher der musikalische Kontext, der es mir schwer macht. Der muss natürlich immer einbezogen werden, weil man viele isoliert davon gar nicht kennt.

Mir fällt es leichter, die zu nennen, mit denen ich rein gitarristisch nichts anfangen kann:
- Santana
- Keith Richards
- Kirk Hammet
- Frank Zappa
- Pete Townshend
- Steve Howe
- John Lee Hooker
- Jack White
- Mick Rogers (MMEB)
 
und zumindest hinsichtlich letzterer ofB (objektive, fachmännische Beurteilung) wird es doch möglich sein, einen "Nennergitarristen" zu finden, der auch die ewigen "Zwangsoppositionellen" abnicken lässt.....

wieso braucht es einen "Nennergitarristen" ?
 
ollie schrieb:
hätte Malmsteen 3 Alben aufgenommen und hätte dann im Drogenrausch abgedankt wie ein Hendrix und somit nicht so oft seine arrogante Fresse in die Kamera gehalten, mit seinen 1000 Angeberstrats und den passenden Armbanduhren dazu, dann hätte er sicherlich eine positivere Aura als er heute mit sich herumträgt.....

[img:271x73]https://dl.dropbox.com/u/19728111/lacher.gif[/img]
 
Neil schrieb:
wieso braucht es einen "Nennergitarristen" ?

Einen 'Nennergitarristen' braucht es nicht. Aber lediglich die Frage, ob es einen gibt oder nicht, wird diskutiert... Und falls es einen geben sollte, was ich irgendwie bezweifle, kann man sagen, dass dies wenigstens mal ausführlich besprochen wurde - und kann in ein paar Jahren an anderer Stelle wieder zitiert werden (gell, Piero?). Auch wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass wir doch noch einen finden würden, sind wir für den Moment gescheiter, bringen tut's allerdings nichts. Wir werden nicht besser und kriegen kein Geld dafür. Vielleicht hat einigen das Diskutieren und das NamenindieRundeschmeissen Spass gemacht. Sobald ein neues Mitglied beitritt, müsste man dieses Fragen, was es von unserem 'erdiskutierten' Nennergitarristen hält - und, im worst case, wieder von vorn anfangen :-D

Grz, Marco
 
ollie schrieb:
hätte Malmsteen 3 Alben aufgenommen und hätte dann ... abgedankt ...
Ja, Zustimmung. Die ersten Alben waren gitarristisches Neuland, daher auch eine ofB wie von Dir unten formuliert.

ollie schrieb:
Was ist so schwer daran einfach so zu argumentieren:
Jeff Beck ist nicht mein Geschmack, aber ich erkenne ihn sehr wohl als sehr versierten und Top-Gitarristen an.....weil er Charisma hat, was eigenes macht und Geschichte geschrieben hat.....
Geht mir zB mit Mark Knopfler so. Erste Dire Straits gehört in die RockHistory. Danach wiederholt es sich. Insgesamt ein stilbildender Gitarrist, der aber subjektiv nicht zu meinen Favoriten gehört

ollie schrieb:
nennt diverse Gitarristen, die er nicht mag
- Santana: sehe ich sehr differneziert. Die frühen Sachen sind imho eigenständig und sehr beseelt. Heute kannste ihn verjessen ..
- Keith Richards: ähm, ja, ähm
- Kirk Hammett: noch mehr ähm ...
- Frank Zappa: IMHO der größte zeitgenössische Musiker des 20. Jhdts !!!
- Pete Townshend ...
- Steve Howe ... auf seine Weise auch wieder stilbildend
- John Lee Hooker ... nicht meins
- Jack White ... *WÜRG* *BRECH*
- Mick Rogers (MMEB) :shock: :shock: Wer ist das ????
 
muelrich schrieb:
- Frank Zappa: IMHO der größte zeitgenössische Musiker des 20. Jhdts !!!
- Mick Rogers (MMEB) :shock: :shock: Wer ist das ????

Zappa ist zweifelsfrei ein großer Musiker, aber als Gitarrist gar nicht meines. Ist mir zu eckig und zu verworren...

Mick Rogers ist meines Wissens der Gitarrist von Manfred Manns Earth Band. Habe ich gegoogelt, weil ich seinen Namen auch nicht wusste...Geile Band aber bei den Gitarrensoli muss ich weiterspringen....

Was willst du mir mit den "ähms sagen": Widerspruch, Unverständnis oder selbstredende Beipflichtung !

Santana hat tolle Melodien kreiert und schöne Songs gemacht mit sehr viel eigenem Charisma. Rein Gitarristisch betrachtet stellen sich mir oft die Haare auf, v.a. was seine letzten Veröffentlichungen anbelangt. Seinen Ton und seinen Sound finde ich grauslich, mir fehlt z.B. bei seinen Bendings das Gefühl und das Fingervibrato....also eher eine handwerkliche Ablehnung denn eine musikalische. Ähnlich wie viele Geiger bei "Nigel Kennedy" allergische Anfälle bekommen....

Keith Richards auch eine Ikone. Aber was speziell seine gitarristische Soliarbeit anbelangt auch etwas, was mir streckenweise richtige Schmerzen zufügt....

ich weiß auch nicht warum, ist halt so....

und Steve Howe, alleine sein Soli bei "heat of the moment" hat mir den "Garaus gemacht"....das tut wirklich weh.
 
ollie schrieb:
Keith Richards auch eine Ikone. Aber was speziell seine gitarristische Soliarbeit anbelangt auch etwas, was mir streckenweise richtige Schmerzen zufügt....

ich weiß auch nicht warum, ist halt so....

Naja, es geht ja nicht nur um Soloarbeit bei dem Thema, richtig? Wenn man die weglässt, ist das was er macht doch wirklich nicht schlecht. Eigener Stil, der prägend war und hoher Wiedererkennungswert. Perfekt ist anders, trotzdem finde ich es ist einer der Großen. Kann ich mehr mit anfangen als mit YM.

Gruß,

Micha
 
ich hab ne ganze Menge an sogenannten persönlichen Nennergitarristen Sune Rose Wagner (The Raveonettes), Cliff Gallup, Jeff Beck, Eric Clapton, Jimmy Page, Santana, Buddy Guy, Slash, Jack White, Freddie King, Albert King, BB King, Peter Hayes , Robben Ford, Robert Levon Been, Joanna Connor, Robbie Robertson, Scotty Moore, George Harrison, Hank Marvin, Jimi Hendrix, Dick Dale, Pete Townshend, Paul Kantner, Jorma Kaukonen, Jerry Garcia, Roger McGuinn, David Crosby, Stephen Stills, neil Young, Robbie Krieger, Donovan, Brian Setzer, Philip Bölter, Peter Wölpl, Torsten De Winkel, Neil Bacher, Kosho, Karl Ratzer, Petteri Sariola, Luther Allison, Richie Havens, Gary Moore, Johnny Marr, Dave Davies, Steve Morse, David Gilmour, Pat Metheny, Mike Stern, Joe Pass, Jim Hall und noch n paar andere, die mir grad im Moment nicht alle einfallen
 
Hollestelle schrieb:
ollie schrieb:
Keith Richards auch eine Ikone. Aber was speziell seine gitarristische Soliarbeit anbelangt auch etwas, was mir streckenweise richtige Schmerzen zufügt....

ich weiß auch nicht warum, ist halt so....

Naja, es geht ja nicht nur um Soloarbeit bei dem Thema, richtig? Wenn man die weglässt, ist das was er macht doch wirklich nicht schlecht. Eigener Stil, der prägend war und hoher Wiedererkennungswert. Perfekt ist anders, trotzdem finde ich es ist einer der Großen. Kann ich mehr mit anfangen als mit YM.

Gruß,

Micha

da sind wir wieder beim ofB....aus der Warte würde ich auch bei K.R. sagen, toller Musiker, Geschichte, ein Großer, viele Hits, Kult.....

...persönlich hat man halt andere Präferenzen....

ich beruteile schon sehr gerne nach der Soloarbeit, ist halt mein sportlicher Ehrgeiz..... wobei gute Rhyhtmusarbeit und Facettenreichtum natürlich mind. genauso wichtig sind. Ich kenne allerdings nur wenige gute Sologitarristen, die schlechte Rhythmiker sind, andersherum ist es viel häufiger....

@Thorgeir: Steve Morse finde ich auch Hammer....geschmackvoll, eigen und auch sportlich....

@Neil: du hast da in deiner Liste auch sehr viele meine Favoriten dabei....

ich denke, letztlich wissen wir alle, worauf es ankommt....jeder von uns hat seine eigene musikalische Vita mit der er seine Vorlieben verbindet.
 
ollie schrieb:
...persönlich hat man halt andere Präferenzen....

ich beruteile schon sehr gerne nach der Soloarbeit, ist halt mein sportlicher Ehrgeiz.....


Siehste hier lieferst du selber den Grund warum "Nennergitarristen"
weder möglich noch wirklich sinnvoll sind.

Sportlicher Ehrgeiz hat für mich was in der Bundesliga
und bei anderen sportlichen Tätigkeiten zu suchen.
Bei der Musik geht es für mich um ganz andere Sachen.

Emotionalität -
Originalität -
Kreativität -
Authentizität -
Sympathie -

um mal einige zu nennen.
Und nur wenn dieses Gesamtpaket mich anspricht, mich diese Musik berührt , gefällt mir ein Musiker/Gitarrist.

Unser beiden Einstellungen gehen soweit auseinander,
das Nennergitarristen einfach keinen Sinn machen. Dich sprechen halt
ganz andere Sachen an. Und das ist auch gut so.
Und das hat gar nichts damit zu tun das du oder ich nicht Gitarre
spielen können, oder deine Einstellung falsch wäre.
Sie ist einfach anders - Punkt !!!

;-)

Tante Edit findet Steve Morse auch langweilig :lol:
 
Dr.Dulle schrieb:
Tante Edit findet Steve Morse auch langweilig :lol:

Und weil wir alle sehr verscheiden sind:

Nehme ich es - wie Ollie - sportlich, finde ich - inzwischen und besonders bei Deep Purple - Steve Morse auch langweilig. Der spielt ja seit 30 Jahren das gleiche Solo LOL

Höre ich mir aber mal wieder alte Dixie Dregs Platten an, dann ist Steve Morse für mich ein ganz außergewöhnlicher Musiker (Achtung: ich meine damit nicht nur den Gitarristen sondern auch den Komponisten), der dermaßen abwechslungsreich spielen kann .... langweilig ist definitiv anders.
IMHO
 
Dr.Dulle schrieb:
ollie schrieb:
...persönlich hat man halt andere Präferenzen....

ich beruteile schon sehr gerne nach der Soloarbeit, ist halt mein sportlicher Ehrgeiz.....


Siehste hier lieferst du selber den Grund warum "Nennergitarristen"
weder möglich noch wirklich sinnvoll sind.

Sportlicher Ehrgeiz hat für mich was in der Bundesliga
und bei anderen sportlichen Tätigkeiten zu suchen.
Bei der Musik geht es für mich um ganz andere Sachen.

Emotionalität -
Originalität -
Kreativität -
Authentizität -
Sympathie -

um mal einige zu nennen.
Und nur wenn dieses Gesamtpaket mich anspricht, mich diese Musik berührt , gefällt mir ein Musiker/Gitarrist.

Unser beiden Einstellungen gehen soweit auseinander,
das Nennergitarristen einfach keinen Sinn machen. Dich sprechen halt
ganz andere Sachen an. Und das ist auch gut so.
Und das hat gar nichts damit zu tun das du oder ich nicht Gitarre
spielen können, oder deine Einstellung falsch wäre.
Sie ist einfach anders - Punkt !!!

:

meine Einstellung ist so viel anders wie deine nicht. Man könnte auch sagen, zu deinen o.g. Punkten kommt bei mir auch noch sportlicher Ehrgeiz dazu. Man definiert es nur anders. Viele sagen auch "Übung macht den Meister".....

Eines ist uns klar, wer nicht übt, wird NIE ein guter Gitarrist werden. Nur wie und was man übt ist unterschiedlich. Ich übe halt u.a. mit sportlichem Ehrgeiz oder sagen wir auch mit sportlicher Konsequenz (heute weniger wie früher).....

Emotionalität und Kreativität (um nur 2 deiner Punkte herauszugreifen)finden in der Musik mehr Ausdruck, wenn man sein Intrument technisch beherrscht.

insofern sehe ich da keinen Widerspruch hinsichtlich unserer Auffassungen....

Ein Joe Satriani ist ein technisch sehr guter Gitarrist, er ist traumwandlerisch sicher und hat richtig Eier beim Spiel.... er spielt auf den Punkt ...alle deine 5 genannten Punkte treffen auf ihn zu. Dass er auch sporlich unterwegs ist, ist eine "Grundhaltung" die eher was mit Temperament zu tun hat, als mit fehlender Musikalität, so wie es öfters "missinterpretiert" wird, nur weil man von einer Fülle von Noten erschlagen wird....

aber wir müssen uns natürlich nicht einig sein. Um das ging es ja nicht. Das Interessante war ja auch, ob es denn einen Gitarristen gäbe, auf den alle stehen, ganz egal wie sie Musikalität, Kreativität, Authentizität, etc. subjektiv definieren, denn auch das ist widerum nur Geschmack! Allerdings ist alles erlern- und erweiterbar....

aber wir müssen uns natürlich nicht einig sein. Um das ging es ja nicht. Das Interessante war ja auch, ob es denn einen Gitarristen gäbe, auf den alle stehen, ganz egal wie sie Musikalität, Kreativität, Authentizität, etc. subjektiv definieren, denn auch das ist widerum nur Geschmack! Allerdings ist alles erlern- und erweiterbar....

@uli: kennst du vom Steve Morse "the introduction".....
http://www.amazon.de/The-Introduction/dp/B001SG5UM8/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1358344924&sr=8-2

Da ist Abwechslung und Musikaltiät Programm.....ich würde mal behaupten, recht viel mehr geht nicht.....vielleicht weiß ich es auch nur nicht....
 
ollie schrieb:
@uli: kennst du vom Steve Morse "the introduction".....

Klar. Ungefaähr zu der Zeit hab ich den im Trio in Köln live gesehen. War ein beeindruckendes Konzert.

Und wenn Dir Steve Morse zu der Zeit gefällt, zieh Dir die CD What If von den Dixie Dregs rein. Genau so abwechslungsreiche Mucke, aber im Quintett noch etwas anders arrangiert.
 
Dr.Dulle schrieb:
Emotionalität -
Originalität -
Kreativität -
Authentizität -
Sympathie -

All das trifft meiner Meinung nach auf einen Haufen Gitarristen zu, unter anderem Steve Morse ;-)

muelrich schrieb:
finde ich - inzwischen und besonders bei Deep Purple - Steve Morse auch langweilig.

Ahjo, da gibt er ja auch die Hit-Hure :p
 
Vielleicht schon ein bisschen spät on topic:
Ich bin ein großer Bewunderer von Jeff Beck. Gerade deshalb finde ich es erfrischend, hier auch Kritisches oder Ablehnendes über ihn zu lesen. Mir missfällt die Vorstellung von Säulenheiligen, an deren Sockel man unter keinen Umständen kratzen darf – mögen sie nun Beck, Gallagher, S.R. Vaughan oder sonstwie heißen.
Wie manche andere hier meine ich auch, dass der persönliche Geschmack nicht als alleiniger Maßstab für musikalische oder ästhetische Urteile taugt.

Gruß Moby
 

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