Kann sich der Hals verziehen?

ede59 schrieb:
little-feat schrieb:
Produkte zur Pflege des Griffbretts werden hauptsächlich angeboten, um Geld zu verdienen.

Ich denke, Profis werden mir nicht widersprechen, wenn ich sage: Ein Griffbrett muss unter normalen Umständen nicht mit Pflegemitteln behandelt werden. Speziell ein lackiertes Ahorngriffbrett sollte niemals behandelt werden.

Aber auch ein Rosewood-Griffbrett bedarf keiner „Ölung“, gelegentliche Reinigung mit einem feuchten Lappen reicht völlig aus. Ist langweilig, aber sicher praxisgerecht.

Tom

Doch Tom!

der Fachmann wiederspricht! (Aber nicht bösartig)

Ich schätze, Tom meint vor allem die Mittel, die vom einschlägigen Fachhandel angeboten werden. Die scheinen mir auch überteuert.
Ansonsten hat er sicher nichts gegen eine "erweiterte" Griffbrett-Pflege einzuwenden.

Ich komme übrigens ganz gut mit Olivenöl und Rapsöl klar. Und nein, es wird nicht ranzig.
 
Rio_Fischbein schrieb:
Wenn wir gerade beim Halsthema sind...
Ist ein dicker Hals besser gegen verdrehen/verziehen gefeit als ein dĂĽnner?

Nein, leider nicht, obwohl es logisch wäre. Das liegt an den unterschiedlichen Materialien.

Beispiel: Ein dicker Hals aus weichem Holz dĂĽrfte sich eher verziehen als ein dĂĽnner Hals aus amerikanischem Bergahorn mit double Action Trussrod und Ebony Griffbrett....

...Und Carbon-Einlagen die ich inzwischen auch verwende. Da kann man , wenn gewollt, einen sehr schlanken Hals fertigen, der steht wie eine 1.

Deine Frage heiĂźt, vermute ich mal: Wie prĂĽfe ich die Festigkeit eines Halses? Right?

Ede
 
...mal 'ne ganz dumme Frage:

Wenn man regelmäßig Öl auf das Griffbrett aufträgt, welches ja jedesmal wieder einzieht, wird dann das Griffbrett nicht irgendwann total mit dem Zeug gesättigt? Ich meine, Öl verdunstet ja nicht. Ändert sich nicht irgendwann vielleicht auch das Schwingungsverhalten bzw. der Klangeinfluss?
 
ede59 schrieb:
Deine Frage heiĂźt, vermute ich mal: Wie prĂĽfe ich die Festigkeit eines Halses? Right?
Ede

Wäre auch interessant das mal zu erfahren. :-D

Wenn man jetzt aber 2 Hälse hat die aus gleichen Material sind. Z.b Mahagoni mit Palisandergriffbrett.
Einmal einen R8 Knüppel und einmal ein 60's slim Taper SG Hals. Wäre dann der R8 nicht deutlich stabiler, resistenter?
 
So ich hab mal die Fret-Freds zusammengefĂĽgt. Balgt euch nicht so sonst kommt die Sonne gar nicht mehr zum Vorschein ;-)
 
tommy schrieb:
...mal 'ne ganz dumme Frage:

Wenn man regelmäßig Öl auf das Griffbrett aufträgt, welches ja jedesmal wieder einzieht, wird dann das Griffbrett nicht irgendwann total mit dem Zeug gesättigt? Ich meine, Öl verdunstet ja nicht. Ändert sich nicht irgendwann vielleicht auch das Schwingungsverhalten bzw. der Klangeinfluss?

Also ich habe jetzt immer "brav" Öl auf mein Palisandergriffbrett geschmiert. Vielleicht insgesamt so ein halbes Fläschchen D'andrea in 4 Jahren. Bis jetzt schwitzt es noch kein Öl aus, wenn ich drauf drücke.
Eine Soundveränderung bemerke ich nicht. Was aber nicht viel heißt.
 
Hab bei meinen "Basteleien" (s. entspr. Thread im Einsteigerbereich) auch diverse Pflegemittel angetestet, um z. B. bei einer abgebeizten Gitarre die Maserung auf Body/Griffbrett hervorzuheben und den bei meinen Arbeiten entstandenen Dreck/kleine Holzschäden an der Gitarre zu entfernen/auszubessern. Verwendet habe ich diverse Möbelpolituren, Antik-Wachse, Ballistol, Zitronenöl (picato).

Meine Erfahrung:
- Weniger ist mehr. Insbesondere bei Zitronenöl reichen 1-2 Tropfen (!) für das ganze Griffbrett. Überschüssiges Öl immer gleich wieder abwischen. Bei Zitronenöl bildet sich eine unangenehme Schmierschicht, wenn man zu viel verwendet hat bzw. in zu kurzen Abständen ölt. Bei Ballistol kann ich mir ebenfalls vorstellen, dass sich ein Schmodderfilm bildet, wenn sich überschüssiges Öl mit Hausstaub o.ä. vermischt. Schmierschicht kann man aber abwischen.

- Manche Mittel können unerwünschte Effekte auf den Gitarrenlack haben. So verfärbte sich beispielsweise eine weiss gestrichene Gitarre schweinchenrosa, nachdem ich den Body mit Clou fernol behandelt hatte. (Kann ja auch passieren, dass bei einer Halspflege etwas Pflegemittel auf den Body gelangt)

- Dass auf einer gewachsten oder geölten Gitarre ein eventueller neuer Lack (man kann ja auch am Hals lackieren) nicht besonders hält, versteht sich eigentlich von selbst. War aber einmal zu ungeduldig und hab daher leidvolle Erfahrungen machen müssen ;-)

Momentan tendiere ich, die Empfehlungen einiger Profis hier zu beherzigen und beim Griffbrett normal gar nichts zu verwenden. Ausnahme lediglich, wenn durch meine Basteleien das Griffbrett stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dann aber lediglich mit den 1-2 Tropfen Lemon-Ol oder wenn ich feststellen sollte, dass die BĂĽnde extrem verdreckt sind oder ich eine Gitarre nur als Deko verwenden will.

Prinzipiell halte ich aber auch Ballistol fürs Griffbrett für unbedenklich, wenn man es ebenfalls äusserst sparsam verwendet. Holzmaserung kommt auch nicht ganz so zur Geltung, als wenns mit Zitronenöl behandelt wird. Würde Ballistol persönlich aber ggf. nur für die Metallteile der Gitarre bei Korrosionsgefahr/-schäden verwenden.

Auswirkungen auf den Klang des Instruments, hat so eine Griffbrettpflege m.E. nur minimal (Es sei den man hat irgendein Mittel ĂĽppig verwendet und einwirken lassen, sodass das Holz gequollen ist)

Die Spielbarkeit kann jedoch erheblich beeinträchtigt werden, wenn man beim Spielen ölige Finger kriegt.

mfG

Mathes
 
Rio_Fischbein schrieb:
ede59 schrieb:
Deine Frage heiĂźt, vermute ich mal: Wie prĂĽfe ich die Festigkeit eines Halses? Right?
Ede

Wäre auch interessant das mal zu erfahren. :-D

Wenn man jetzt aber 2 Hälse hat die aus gleichen Material sind. Z.b Mahagoni mit Palisandergriffbrett.
Einmal einen R8 Knüppel und einmal ein 60's slim Taper SG Hals. Wäre dann der R8 nicht deutlich stabiler, resistenter?

Rio , bevor ich die Frage beantworten kann. Was ist R8?
 
tommy schrieb:
...mal 'ne ganz dumme Frage:

Wenn man regelmäßig Öl auf das Griffbrett aufträgt, welches ja jedesmal wieder einzieht, wird dann das Griffbrett nicht irgendwann total mit dem Zeug gesättigt? Ich meine, Öl verdunstet ja nicht. Ändert sich nicht irgendwann vielleicht auch das Schwingungsverhalten bzw. der Klangeinfluss?

Nein, keine Sorge! 2-3 mal pro Jahr! Reicht völlig.

EDE
 
Rio_Fischbein schrieb:
ede59 schrieb:
Deine Frage heiĂźt, vermute ich mal: Wie prĂĽfe ich die Festigkeit eines Halses? Right?
Ede

Wäre auch interessant das mal zu erfahren. :-D

Wenn man jetzt aber 2 Hälse hat die aus gleichen Material sind. Z.b Mahagoni mit Palisandergriffbrett.
Einmal einen R8 Knüppel und einmal ein 60's slim Taper SG Hals. Wäre dann der R8 nicht deutlich stabiler, resistenter?

Ah, ich glaube, ich verstehe langsam Deine Frage: Also: Wenn die beiden Hälse EXACT aus dem gleichem Material bestehen , ist der dickere natürlich stabiler. Logisch! Aber über die Jahre verteilt kann man das nicht sagen, dazu sind die div. Mahagoniarten(2500 versch.Sorten) nicht homogen genug.

Und gerade ein Hersteller wie Gibson muß natürlich das verarbeiten , was gerade angeboten wird, um die Nachfrage zu befriedigen. Da kann man nicht durchgängige Holzqualität erwarten. Deshalb ja auch die Löcher in den Bodies.

EDE, Gitarrenbaumeister.
 
ede59 schrieb:
Und gerade ein Hersteller wie Gibson muß natürlich das verarbeiten , was gerade angeboten wird, um die Nachfrage zu befriedigen. Da kann man nicht durchgängige Holzqualität erwarten. Deshalb ja auch die Löcher in den Bodies.

EDE, Gitarrenbaumeister.

Das nennt man auch offenporig :p
 
Thorgeir schrieb:
The Rabber schrieb:
Ich weiĂź nicht wie es auf diese Ă–le reagiert aber ich reibe seit ĂĽber einem Jahr mein Griffbrett damit ein und nichts da schmierig.

Mir fehlen da Erfahrungswerte, hab nur mal nachgeschaut, was Ballistol eigentlich ist, und bin über den Passus gestolpert. Ich nehme Zitronenöl.
Also von Zitronenöl rate ich ab, es sei denne jemand bevorzugt grünliche Bundstäbe. Wenn das Zeug einmal im Griffbrett drinn ist, wird man sich wundern, wie lange es sein unwesen treibt.
GruĂź Bassulli
 
Magman schrieb:
ede59 schrieb:
Und gerade ein Hersteller wie Gibson muß natürlich das verarbeiten , was gerade angeboten wird, um die Nachfrage zu befriedigen. Da kann man nicht durchgängige Holzqualität erwarten. Deshalb ja auch die Löcher in den Bodies.

EDE, Gitarrenbaumeister.

Das nennt man auch offenporig
:p

:-D Stimmt . Aber seeehr groĂźe Poren...
 
Hi,

danke fĂĽr die vielen Antworten. Ich denke ich werde mir jetzt Ballistol zulegen.

Wie oft soll ich das Palisandergriffbrett denn dann mit dem Ballistol einreiben?

LG
Lukas
 
E-gitarrist23 schrieb:
Hi,

danke fĂĽr die vielen Antworten. Ich denke ich werde mir jetzt Ballistol zulegen.

Wie oft soll ich das Palisandergriffbrett denn dann mit dem Ballistol einreiben?

LG
Lukas

Hi Lukas,

Gewöhne dir einfach an wenn du neu besaitest dein Griffbrett einzupflegen. Gehe sparsam mit dem Balistol um, ein wenig auf ein Baumwolltuch und damit das Griffbrett reinigen reicht aus. Du müsst nicht das Griffbrett eintränken!
Bundstäbe polieren nicht vergessen. Das macht man am besten vorher z.B. mit Never Dull. Gibt's in der Dose im Motorradhandel, ist günstig und dafür unschlagbar gut!

Viel SpaĂź!
 
Magman schrieb:
E-gitarrist23 schrieb:
Hi,

danke fĂĽr die vielen Antworten. Ich denke ich werde mir jetzt Ballistol zulegen.

Wie oft soll ich das Palisandergriffbrett denn dann mit dem Ballistol einreiben?

LG
Lukas

Hi Lukas,

Gewöhne dir einfach an wenn du neu besaitest dein Griffbrett einzupflegen. Gehe sparsam mit dem Balistol um, ein wenig auf ein Baumwolltuch und damit das Griffbrett reinigen reicht aus. Du müsst nicht das Griffbrett eintränken!
Bundstäbe polieren nicht vergessen. Das macht man am besten vorher z.B. mit Never Dull. Gibt's in der Dose im Motorradhandel, ist günstig und dafür unschlagbar gut!

Viel SpaĂź!

Danke Martin , hast du schön erklärt. Was ist da eigentlich mit diesem never dull? Das kenne ich noch nicht. Klär mich bitte auf !

Ede
 
Magman schrieb:
E-gitarrist23 schrieb:
Hi,

danke fĂĽr die vielen Antworten. Ich denke ich werde mir jetzt Ballistol zulegen.

Wie oft soll ich das Palisandergriffbrett denn dann mit dem Ballistol einreiben?

LG
Lukas

Hi Lukas,

Gewöhne dir einfach an wenn du neu besaitest dein Griffbrett einzupflegen. Gehe sparsam mit dem Balistol um, ein wenig auf ein Baumwolltuch und damit das Griffbrett reinigen reicht aus. Du müsst nicht das Griffbrett eintränken!
Bundstäbe polieren nicht vergessen. Das macht man am besten vorher z.B. mit Never Dull. Gibt's in der Dose im Motorradhandel, ist günstig und dafür unschlagbar gut!

Viel SpaĂź!


Hi Martin,

vielen Danke fĂĽr deine Antwort. Jetzt weiĂź ich genau bescheid.

LG
Lukas
 
ede59 schrieb:
Was ist da eigentlich mit diesem never dull? Das kenne ich noch nicht. Klär mich bitte auf !

Ede

Hi Ede,

als langjähriger Harleybiker gehörte Nevr Dull ganz weit vorne auf die Pflegeliste. Das ist eine sehr schonvolle Polierwatte. Die Basis bildet eine Art Schlämmkreide und genau diese ist ja bestens zum Polieren geeignet. Nachteil ist ein leichter weißer Schleier wenn es auftrocknet. Den bekommt man allerdings problemlos wieder weg und spätestens wenn man mit etwas Balistol aufpoliert sieht man nichts mehr davon. Ich halte Nevr Dull für eines der besten Pflegeprodukte und ist zumindest für mich ein absolutes must have seit langen Jahren.

Hier zum lesen: www.nevrdull.de
 
Magman schrieb:
ede59 schrieb:
Was ist da eigentlich mit diesem never dull? Das kenne ich noch nicht. Klär mich bitte auf !

Ede

Hi Ede,

als langjähriger Harleybiker gehörte Nevr Dull ganz weit vorne auf die Pflegeliste. Das ist eine sehr schonvolle Polierwatte. Die Basis bildet eine Art Schlämmkreide und genau diese ist ja bestens zum Polieren geeignet. Nachteil ist ein leichter weißer Schleier wenn es auftrocknet. Den bekommt man allerdings problemlos wieder weg und spätestens wenn man mit etwas Balistol aufpoliert sieht man nichts mehr davon. Ich halte Nevr Dull für eines der besten Pflegeprodukte und ist zumindest für mich ein absolutes must have seit langen Jahren.

Hier zum lesen: www.nevrdull.de

Aha, klingt interessant! Wäre es auch zum finalen Abwischen von hochglänzenden Lackflächen geeignet?
Da bringen ja selbst MicrofasertĂĽcher immer wieder kleine Kratzer rein..
 
ede59 schrieb:
Magman schrieb:
ede59 schrieb:
Was ist da eigentlich mit diesem never dull? Das kenne ich noch nicht. Klär mich bitte auf !

Ede

Hi Ede,

als langjähriger Harleybiker gehörte Nevr Dull ganz weit vorne auf die Pflegeliste. Das ist eine sehr schonvolle Polierwatte. Die Basis bildet eine Art Schlämmkreide und genau diese ist ja bestens zum Polieren geeignet. Nachteil ist ein leichter weißer Schleier wenn es auftrocknet. Den bekommt man allerdings problemlos wieder weg und spätestens wenn man mit etwas Balistol aufpoliert sieht man nichts mehr davon. Ich halte Nevr Dull für eines der besten Pflegeprodukte und ist zumindest für mich ein absolutes must have seit langen Jahren.

Hier zum lesen: www.nevrdull.de

Aha, klingt interessant! Wäre es auch zum finalen Abwischen von hochglänzenden Lackflächen geeignet?
Da bringen ja selbst MicrofasertĂĽcher immer wieder kleine Kratzer rein..

Moin Ede,

auch ich benutze seit vielen Jahren Nevr Dull für schonende Polituren. als Lackpolitur nehme ich es aber höchstens, um ganz feine Lackkratzer weg zu bekommen (hier ist allerdings für mich Rot-Weiß die bessere Wahl http://www.amazon.de/dp/B002945V8G/?tag=hydra0d-21&hvadid=16272852117&ref=asc_df_B002945V8G ) . Für eine finale rückstandsfreie Lackreinigung ist es aber imho zu sehr materialabtragend. Für diese Zwecke benutze ich ausschließlich nur noch Dunlop Formula 65 https://www.thomann.de/de/dunlop_formula_65.htm. Das Zeug lässt sich angenehm und rückstandsfrei verarbeiten. Dazu ein olles Baumwoll Ripp Unterhemd und alles ist schön! Diese Unterhemden (Unterhosen gehen auch) können aufgrund ihrer Struktur viel Staub aufnehmen ohne zu zerkratzen.

Nochmal zum Ballistol. Es ist für Konservierungen von Metall sehr gut geeignet (wir haben vor Jahren mal diesbezügliche Tests in der Werkstatt gemacht). Es reinigt und konserviert auch sehr gut Griffbretter. Allerdings habe ich selbst die Erfahrung gemacht, dass es ziemlich lange dauert, bis das Griffbrett wieder ein nicht öliges Gefühl aufweist. Seine Bestimmung liegt m.M.n. in der sehr lang anhaltenden Haft-/Kriechfähigkeit und Schutzkonsistenz.
FĂĽr Griffbretter nehme ich das Ă–l von Duesenberg (kostet nicht die Welt).
Lemonöl finde ich nicht so dolle. Es reinigt und riecht zwar gut, hinterlässt aber in den Holzporen auf Dauer weiße Rückstände.

Ob Nevr Dull Probleme bei Nitrolacken macht, kann ich nicht sagen.
 

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