Korpus-Material

N

Neophyte

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14 Feb 2022
32
6
Hallo zusammen,

ich weiß, dass ist eine dämliche Frage, aber gibt es hier ggf. Spezies, die auf Anhieb erkennen, was für ein Holz der Korpus ist?

DSC_1181.JPG
Ich finde leider keine vergleichbare Gitarre und zu dem Brett gibt es keine technischen Daten. Ich weiß nur, dass es ein Palisander-Griffbrett mit Ahornhals ist. Aber es wäre mal spannend zu wissen, woraus der Korpus besteht.

Vielen Dank vorab.

Grüße
Neo
 
Hi,

Mahagony, aus dem SGs normalerweise bestehen, ist es definitiv nicht. Ich würde nach Farbe und Maserung auf Esche tippen. Es gab mal bei Warmoth einen Überblick über Neck- und Body-Woods, aber den finde ich nicht auf die Schnelle.

ne schöne Jrooß, Mathias
 
Hi The Stooge,
danke für deine Rückmeldung. Rein vom recherchieren würde es hin kommen. Die Beispiele die man findet, kommen jedenfalls recht gut ran und was ähnliches habe ich bisher nicht gefunden.

Hi bebob,
es ist eine SG Kopie des Herstellers Coxx. Leider findet man nur dedizierte Informationen zu dem Hersteller und den Instrumenten, da es den Verein nicht mehr gibt. War wohl ein chinesischer Hersteller von Billig-Gitarren. Aber ob es Esche, respektive Sumpfesche in China gibt, keine Ahnung. :D

Um das Thema mal weiter aufzubohren. Mir geht es darum, dass ich die Gitarre komplett zerlegt und wieder zusammen gesetzt habe. Derzeit hämmern zwei SD SH-8 Invader darin. Nur prügeln die mit so viel Kraft, dass ich es schwer habe, Ihnen mal definierte Töne zu entlocken. Daher war der Gedanke, ggf. schwächere PUs einzusetzen, die vielleicht einen definierten Klang bringen.

Esche kann von den klanglischen Eigenschaften hin kommen, da diese sehr basslastig sein soll und die Gitarre stark basslastig ist. Problem hierbei, Esche soll wohl sehr gut für SingleCoil geeignet sein, zu Humbuckern gibt es wenig Aussagen. Logisch wenn es primär für ST-Gitarren genutzt wird.

Und um Diskussionen zu Sinnhaftigkeit solchen Rumgebastels entgegen zu wirken. Ich liebe dieses Brett. Es hat mir gute Dienste erwiesen und es gibt aktuell keine erschwingliche Gitarre am Markt, bei der ich sagen würde... Geil, die muss es sein.
 
Die Deckenmaserung, insbesondere hinter den Studs, sieht eher nach einem jungen Ahornbaum aus. Kann allerdings auch nur ein Furnier sein; falls die Rückseite auch durchseinend lackiert ist, wäre eine Foto davon hilfreich. In der Hals-PU-Fräsung sieht man den Tennon vom Hals, der ist wahrscheinlich nicht aus Mahagoni…..
Swamp-Esh ist es auf gar keinen Fall, das ist ein vergleichsweise teueres Holz (bei Fender gibt es das nur noch im CS).
Es ist aber wurst, denn die SH-8 haben so viel Rumms (vor allen in den Bässen), dass die Gitarre aus Pappel sein könnte und sie würde trotzdem alles totdrücken, d.h. das Korpusholz ist bei der Sorte PUs egal; generell ist es so, dass die Korpusholzart bei Brettgitarren einen eher geringen Anteil am Sound hat, wohl aber die Dichte des Holzes, d.h. eine dichte Erle von einem alten Baum kann mehr Fett bringen als ein weitgemasertes Stück Mahagoni….

Ich würde empfehlen, deutlich leistungsschwächere PUs einzubauen (z.B. das Rockinger Dream Team oder wenn es günstig sein soll irgendwelche PAF-Klone) und für den nötigen Rumms entweder einen Booster vor dem Amp zu nutzen oder einen EMG SPC in die Gitarre einzubauen, dann kann man den Rumms direkt an der Gitarre regeln. Falls die Gitarre dann immer noch zu wenig Definition hat, wären niederohmige bzw. aktive PUs mit PAF-Ausgangsleistung, z.B. EMG 85 eine gute Wahl, weil diese Sorte PUs ein deutlich schwächeres Magnetfeld haben und die Saitenschwinung wesentlich weniger beeinflussen als das von passiven Highgain-PUs.
Viel Spass beim Schrauben!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

je preiswerter die Gitarre, desto weniger konstant die verbauten Materialien und Spezifikationen. Je preiswerter die Gitarre, desto weniger Support vom Vertrieb und desto weniger verlässliche Informationen.

Die Erklärungen, warum eine Gitarre basslastig sein soll, sind theoretisch und helfen dir nicht.

Tatsächlich würde ich eine Modifikation auch bei den Pickups und der gesamten verbauten Elektronik anfangen. Preiswerte Pickups gibt es wie Sand am Meer, wenn du gebrauchte Exemplare kaufst, kannst du sie meistens ohne finanziellen Verlust wieder verkaufen, wenn sie nichts taugen.

Davon mal abgesehen bleiben natürlich Faktoren wie das Setup, die verwendeten Saiten inkl. Tuning, Picks, manchmal sogar Kabel, Effekte, Amp, Box und Spieltechnik. Das alles der Reihe nach durchzugehen, könnte hilfreich sein. Vielleicht schreibst du dazu mal was - häufig sieht man selbst den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Gruß

erniecaster
 
Hallo Neo,

Ich liebe dieses Brett.

genau das ist der ausschlaggebende Ansatz. Den kenne ich selber nur zu gut.

Zu wissen, welches Holz verbaut wurde ist nett, aber manchmal recht bedeutungslos. Bei einer preiswerten Gitarre würde ich ohnehin teure Hölzer ausschliessen. Es gibt genug Aussagen von Gitarrenbauern und Videos/Test/Infos im Netz, die die Bedeutung vom Korpusholz am Klang einer E-Gitarre weitaus geringer einstufen, als mancher Mojo-Gläubiger. Dazu gibt's übrigens auch von Warmoth tolle Videos zum Einfluss auf den Klang von Hals- und Korpushölzern. Selbst wenn Du weißt, das es z. B. Esche ist, nutzt das i. d. R. weniger als gedacht. Nimm 10 Eschenbäume aus verschiedenen Regionen, und Du wirst aufgrund der geologischen, klimatischen und weiterer Einflüsse vermutlich 10 Hölzer mit unterschiedlichen Eigenschaften, wie z. B. Dichte, haben. Zudem gibt es -glaube ich- über 50 Eschenarten.

Ich würde auch die Gitarre auf jeden Fall behalten und zuerst an den PUs ansetzen, später evtl. auch Brücke, Sattel.

Ich wende mich in so einem Fall immer gerne an Michael Pantleon von Leosounds. Wenn Du Ihm Dein Problem oder Deine Vorstellung mitteilst, findet er -zumindest bei mir- immer eine Lösung, und das zu sehr korrekten Preisen. Andere Hersteller machen das natürlich auch.

Gruß

Horst
 
Hey zusammen,

vielen Dank für eure Ansichten.
Anbei mal noch das Bild von der Rückseite.
20220703_195255.jpg


Ich glaube, dass Problem an der Gitarre ist, dass eben weil sie diesen Lack und dieses Holz hat, gefällt sie mir so gut. Ich habe die Gitarre bereits vollständig umgebaut. Blöderweise vom stillen kleinen Gitarrlein, zu einem ziemlich extremen Brett. Das Brett ist das einzige, was noch Original ist.

Aber wisst ihr, ich bin mit ihr seit 20 Jahren zusammen und weiß nicht mal, aus welchem Holz sie geschnitzt ist. :D

Zu Den PUs muss ich sagen, ich stehe auf Seymour Duncan. Würde also gerne auch bei passiven SDs bleiben wollen. Außerdem habe ich keinen Platz für einen 9V Block.
Im übrigen habe ich heute zufällig eine Zerre gefunden, die scheinbar den Invader bei kommt. oO Vielleicht hat sich darüber bereits mein Prob gelöst, da bisher getestete Zerren alle mit den Invadern überfordert waren.

Grüße und schönen Sonntagabend.
Neo
 
Aber wisst ihr, ich bin mit ihr seit 20 Jahren zusammen und weiß nicht mal, aus welchem Holz sie geschnitzt ist.
Eigentlich ist es tatsächlich egal, wenn die Gitarre gut "schwingt" im Trockenbetrieb (es gibt die Empfehlung, Gitarren vor dem Kauf trocken zu spielen, ohne Amp), das Sustain gut kommt, keine absterbenden Töne auf einer Lage herrschen, kann man Gitarren dann mit Elektronik pimpen (passende PU etc)
Wenn die Verarbeitung auch gut ist, kann sie noch so "billig" sein, lohnt sich die Mühe.
Palisandergriffbrett ist schon mal gut, heute ist Palisander Mangelware und wird eher ab den Mittelpreisigen verbaut.
 
Auch wenn es nicht die klangliche Rolle spielt…der Korpus ist wahrscheinlich aus Kiefer, wird gerne bei günstigen chinesischen Gitarren genommen….oder es ist wirklich extrem junges Ahorn, aber Kiefer halte ich für wahrscheinlicher.
ymmv
 

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