groby":3o2xt2kn schrieb:
Aber jetzt mal so unter uns: wenn jetzt nachts kleine Gnome in meine Gitarren die Kondensatoren gegen andere Typen gleichen Wertes umlöten würden, würde ich das nicht merken.
Warum alle aber immer auf derart hohen Werten bestehen, verstehe ich nicht. Ich nehme immer so höchstens um ein Viertel des normalen Original Amtlichen Vintage Wertes. Wird mir sonst alles zu dumpf, das Gehupe und Geflöte.
Moin.
Das mit dem Gnome und nix merken deckt sich mit meiner Erfahrung.
Andere Werte als 22 nF habe ich auch ausprobiert, und das kann durchaus sinnhaft sein.
Je niedriger der Wert, desto höher ist die Frequenz, ab der Höhen reduziert werden. Je nach Poti und Gitarre kann ein Wert von 10 nF oder gar 5 nF "passen", sofern man gerne mit ganz zugedrehtem Poti spielt.
Es kommt drauf an was man will und wie man spielt.
22 nF und halb zugedrehtes Poti (bei recht "linearer Ansprache des Potis) klingt z.B. anders als 5 nF und ganz zugedreht.
Was besser "passt", ist Geschmackssache und hängt auch stark von der Gitarre ab.
Meiner Erfahrung nach passen 22 nF bei Les Pauls am Steg oft ganz gut, so lange man nicht ganz zudreht und das Poti halbwegs "linear" reagiert und kein Ein-Ausschalter ist. Bei Strats mit ihre ausgeprägterem Obertonspektrum passen niedrigere Werte manchmal besser, denn dann bleibt beim Runteregeln mehr vom strattypischem Klang erhalten, dito bei Les Pauls am Hals-PU.
Da Mallorys nicht viel kosten und gut klingen, kann da jeder nach eigenem Gusto experimentieren, ohne viel Geld ausgeben zu müssen.
Eine ganz interessante Schaltung habe ich in einer 3-SC-Strat: beide Tonpotis wirken auf alle PUs, das eine hat 15 nF, das andere hat 5 nF. So kann ich unterschiedlichen "treble cut" einstellen, was bei Zerr- wie Cleansounds durchaus mehr Klangfarben zulässt als die typische Strat-Schaltung. In einer HSS-Strat regeln 20 nF den Humbucker und 10 nF die SCs, was auch ganz gut passt, meinem Gusto nach.
Ich denke, ein paar Experimente mit unterschiedlich starken Mallorys oder vergleichbaren günstigen Folienkondensatoren bringen einen dem eigenem Wunschsound näher als
völlig überteuerte Vintage-Kondensatoren oder Vintage-Nachbauten.
Wenn man dann noch passende Treble-Bleed-Kondensatoren benutzt, wird aus einer "Standard"-Schaltung rasch etwas sehr flexibles und Individuelles, und kostet nur wenig Geld (und ein wenig Mut und Zeit zum Ausprobieren).
Tschö
Stef