Stinger schrieb:
Wer sagt denn das ich "unbedingt" einen Mesa will? Den Lonestar wollte ich weil er mir gefallen hat (nachdem ich einige Verstärker bei Session-Music probiert hatte. Wäre er verfügbar gewesen, wäre dieser Post jetzt nicht da.
Na gut, dann nehme ich Dich beim Wort.
Schau Dir den Laboga Alligator ClassA Twin an.
Den gibt es sowohl als 1x12 oder 2x12 Combo und als Topteil. Er hat zweieinhalb Kanäle, sprich einen Clean und einen zweistufig schaltbaren Zerrkanal. Ferner einen Reverb und pro Kanal je einen Bright- und einen EQ-Mod-Switch. Mit diesen Switches passt man seine Gitarre an den Amp an. Funktioniert prima. Der Combo ist mit einem Celestion Greenback bestückt, einem sauguten Speaker.
Er hat 30 Watt, die man auf 15 Watt herunterschalten kann.
Er hat eine ClassA-Schaltung, die sehr schöne (harmonische) Obertöne liefert. Das sichert ihm eine ziemliche Durchsetzungsfähigkeit.
Du weißt, ich hatte den Special und jetzt besitze ich den Alligator seit gut 18 Monaten. Man kann sie als direkte Konkurrenten bezeichnen, die ich gut vergleichen und beurteilen kann.
Meiner Meinung nach ist der ClassA dem Special ebenbürtig oder gar überlegen.
Wie ich zu dieser Auffasung komme?
Der Sound ist auch bei leise gespielt deutlich besser. Mir gefällt die Mischung aus Boogie und Marshall. Mit meinen Einstellungen, die ich nach einem Tipp vom Pfälzer noch etwas verändert habe, habe ich nun einen schönen Dumble-Sound mit etwas mehr Soustain, den ich mit dem Special nicht hinbekommen habe. Ich könnte auch mehr in Richtung Marshall oder Boogie gehen, will ich aber nicht.
Die Handhabung ist deutlich einfacher. Die Anpassung an unterschiedliche Räumlichkeiten, unterschiedliche Lautstärken u.s.w., alles kein Problem. Anders ausgedrückt: Einen so simpel einzustellenden Amp habe ich noch nie besessen.
Gewicht als 1x12 Combo = 24 Kilo. Das ist also kein Leichtgewicht, aber immer noch leichter als ein Special-Topteil, das um 28 Kilo wiegt. Und dann muss man noch die Box schleppen. Der Special-Combo kommt mit 36 Kilo daher.
Mit dem Alligator kann ich bluesen, jazzen oder rocken. Metal geht nicht.
Die Verarbeitungsqualität ist ohne jeden Mangel. Das kann man von Mesa nicht durchweg behaupten.
Der 1x12 Combo kostet in seiner teuersten (Twin-)Ausführung
1600 Streetpreis. Teuerste Ausführung heißt beide Kanäle unabhängig einstellbar (=empfehlenswert). Nach dem Preis für das Topteil musst Du selbst schauen. Wobei ich keinen Grund wüsste, ein Topteil mit Box zu kaufen - kann man doch bei Bedarf (den ich nicht sehe) eine Zusatzbox an den Combo anschließen.
Der 1x12 Special-Combo kostet nicht unter 2.200 € = 600 € übrig für's Glück in der Liebe ... oder so ...
Warum der Alligator auch leise gut klingt und noch andere Infos habe ich
vor einiger Zeit hier geschrieben. Die Einstelltipps sind beachtenswert, will man nicht am Laboga-Test verzweifeln - sage ich aus eigener Erfahrung.
Zum Abschluß noch dieser Hinweis: Es gibt von Laboga auch einen Alligator ohne den Zusatz ClassA. Der hat 50 Watt und ist etwas preiswerter. Von dem spreche ich hier nicht. Der ist auch gut, aber doch eine andere Baustelle. Der vom Pfälzer angesprochene Caiman ist übrigens ein in seinen Features abgespeckter Alligator (ohne ClassA).
Ich bin überzeugt, es gibt noch andere gute Amps, mit denen man zu vergleichbarn Ergebnissen kommt, ohne Mesa-Preise abzudrücken. Also Augen und Ohren auf.