Nach 6 Jahren Gitarrespielen zu schlecht

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Anonymous

Guest
Also erstmal ein freundliches hallo zusammen, bin neu hier.
Tolles Forum, stöber schon länger bei euch herum, jedoch bis jetzt immer passiv. Jetzt wollt ich mich mal was beteiligen.
Also erstmal ein bisschen zu meinem gitarristischen "Werdegang", bin mittlerweile 22, hab mit 16 angefangen E-Gitarre zu spielen. Mit 12-13 mal auf ner Akustik rumgeklimpert ( immer noch ab und zu mal ). Hab auch mal 2 Jahre lang unterricht genommen. Eigentlich alles ganz gute Vorraussetzungen, um wenigstens mal halbwegs ordentlich auf der Klampfe was hinzubekommen. Achso, meine favorisierte Stilrichtung geht Richtung Hardrock / Metal.

ABER

Hab leider durch Arbeit/Studium in den letzten Jahren relativ wenig Zeit zum spielen, komm auf ca. 3 Stunden die Woche, ist aber launeabhängig. Und glaub einfach, das ich für die Zeit, die ich schon spiele, viel viel zu schlecht bin ( glaub ich nicht nur, ist auch so ). Kann kaum ein Solo spielen, geschweige dann schnell ( das wurmt mich am meisten, da viele der STücke, die ich gern zocken wollen würde, auf schnellen SOlos beruhen), oder irgendwelche selbsterdachten Läufe. Beschränke mich wenn ich spiele meistens immer auf die Sachen, die ich kann. Bin echt verzweifelt, weil ich das Gefühl habe, einfach zu untalentiert zu sein. Mir macht das spielen unheimlcihen Spass, allerdings kann ich meinen Spass nicht auf dem Instrument rüberbringen.

Kennt jemand die Situation, oder hat vielleicht ein paar hilfrecihe Tipps, wäre sehr sehr dankebar drum.
mfg
 
geht mir ähnlich, bin allerdings autodidakt und spiele seid ende 1999.
für die lange zeit bin ich richtig schlecht, ich kann kaum sauber spielen, geschweige denn soli oder ganz schnelle sachen. als untalentiert würde ich mich nicht bezeichnen allerdings greife ich mittlerweile ziemlich selten zur gitarre. ich würde sagen das ist alles übungssache. ich weis noch als ich vor eingen jahren täglich mehrere stunden lasng gespielt hab, da war ich auch viel besser!

mfg
S.
 
Du bist nicht alleine Bosco :) ich denke das auch! Vor allem wenn ich mir Leute bei youtube ansehe oder die meisten Forenmitglieder hier... bissel deprimierend :)
aber von nix kommt nix

das "Mir macht das spielen unheimlichen Spass, allerdings kann ich meinen Spass nicht auf dem Instrument rüberbringen." verstehe ich nur zu gut :/
 
Bosco":2hin4kt0 schrieb:
Und glaub einfach, das ich für die Zeit, die ich schon spiele, viel viel zu schlecht bin
Hallo Bosco,

herzlich willkommen und gräme Dich nicht.
Abgesehen von Pat Metheny, Larry Carlton und ähnlichen Giganten geht das jedem von uns so, der nicht regelmäßig und konzentriert zum Üben kommt.

Und selbst wenn man dazu käme, stellt man nach einiger Zeit immer wieder fest, dass sich die Grenzen im Verhältnis zum Aufwand nur noch minimal verschieben lassen.

Gemessen an der Zahl der Jahre, die ich spiele, bin ich auch viel zu schlecht - also: was soll´s? Wenn und solange Du Spaß daran hast, ist es eine Herausforderung. Dass Du Dir ausgerechnet noch eine Richtung ausgewählt hast, die besonders intensive technische Vorbereitung benötigt, erleichtert die Sache auch nicht.

Hilft also alles nix: statt jammern üben, solange Du Lust dazu hast. Vielleicht auch nicht gleich den doppelten Malmsteen anstreben. Ein eingeschwungener Paul Kosoff mit doppeltem Aufschrei hat auch was erhebendes, wenn man ihn denn mal hinbekommt.
 
HI Bosco,

ich kann gut nachvollziehen wir es Dir geht. Ich glaube, dass das größte Problem die Motivation und das nicht zielgerichtete Üben sind.
Ich spiele seit über 30 Jahren Gitarre und mindestens die Hälfte der Zeit war ineffizient und fast schon vertan. Erst seit dem ich genau weiss was ich will (.z.B. ein machbares Stück einzustudieren oder was selber zu schreiben) und motiviert bin das zu schaffen, geht es in den letzten Jahren richtig ab. Vorher war immer alles Wischiwaschi und das Herz nicht richtig dabei, aber als ich dann mit dem TE Virus infiziert war, gab es kein Halten mehr :o)

Nicht das ich besonders viel übe, aber wenn dann sehr zielgerichtet und konzentriert. Manchmal arbeite ich 14 Tage nur an einem Stück, bis es sitzt. Das kann anfangs sehr hart sein, aber irgendwann wird es zu schönen Routine mit der Gewißheit wirklich was zu schaffen.

Vieleicht findest Du ja auch was, dass dich richtig infiziert und antreibt. Ich glaube ohnehin, dass man ohne Leidenschaft nicht wirklich lebendige emotionale Musik machen kann. Und wie das Wort verrät ist da nicht nur Freude dabei :o)

Also ran an den Speck und lass krachen! Und Pfälzer hat ja ne Tonne Wahrheiten verbreitet.
 
Hallo Bosco,

auch mir geht es so, dass ich trotz vier Jahren Unterrichts nicht so weit bin wie ich gerne wäre - oder sein müsste. (Wer auch immer soetwas zu bestimmen hat.) Mein Übungspensum liegt etwa so in dem Rahmen wie bei Dir. Und mehr ist auch zur Zeit wegen Arbeit/Familie nicht drin.

Jemand wie wir muss zunächst eine Entscheidung treffen: Will ich auf der Gitarre wirklich etwas erreichen oder brauche ich nur etwas Zerstreuung vom Job. Diese Entscheidung kann man in anderen Lebensabschnitten durchaus wieder ändern. Bei mir liegt sie zur Zeit aber auf "Zerstreuung". Denn ich habe eine Fulltime-Job und brauche kein Hobby, das noch zusätzlichen Druck in mein Leben bringt. Man kann aber auch so viel Spaß an der Gitarre haben. Und in meinem Fall muss das durchaus nicht immer das Spielen sein sondern vielleicht auch 'mal das Basteln.

Wenn ich irgendwann beschließen sollte, auf der Gitarre richtig Dampf machen zu wollen, würde ich mir eine Band suchen oder - etwas niedriger aufgehängt - einmal gucken, ob ich nicht ab und zu mit anderen etwas zusammen spielen kann. (Ein Freund von mir hat auch noch eine Gitarre und ein Keyboard herumliegen.) Das Schlimmste, was man man IMHO machen kann, ist nur im eigenen Saft herumzuschwimmen.

Wenn ich andererseits aber von einem anderen Bekannten höre, dass seine Bandprobe am Vorabend wegen des anstehenden Gigs fünf Stunden gedauert hat, so ist dies mit meiner derzeitigen Lebenssituation unvereinbar. Dies muss man sich dann aber eingestehen. Ansonsten führt das ganze zu Frustation.

Just my 2 Cents.

JerryCan
 
Oh mann, ein Outingthread...

Ich häng mich dazu. Ich bin 37, habe mit 12 2 Jahre Unterricht gehabt und so bis 18/19 viel und regelmäßig gespielt.
Dann lernte ich meine jetzige Ehefrau kennen, war 8 Jahre bei der Bundeswehr und hatte viele andere Dinge im Kopf. Gitarren habe ich bis 2002 nicht angefasst und das was ich bis zum Alter von 19 Jahren drauf hatte - ich war gar nicht so schlecht- war fast weggeblasen. Vor allem Technik und Fingerfertigkeit.
Seitdem ich wieder spiele, jetzt auch in meiner 2. Band seit "Neubeginn", merke ich schon, dass mir vieles fehlt und ich spielerische Defizite kaum aufarbeiten kann, dazu fehlt mir auch neben dem Job und der Familie die Zeit. Aber ich beklage mich nicht. Das, was mir an Technik fehlt, versuche ich mit offensichtlicher Spielfreude zu kompensieren.

Es gibt nichts schlimmeres als schlechtgelaunte Gitarren.

Und ich muss mit meinem "Können" kommendes Wochenende unseren ersten Gig bestreiten... :shock:
 
Sascha´s Strat":3rsf5p51 schrieb:
Oh mann, ein Outingthread...

Ich häng mich dazu. Ich bin 37, habe mit 12 2 Jahre Unterricht gehabt und so bis 18/19 viel und regelmäßig gespielt.
Dann lernte ich meine jetzige Ehefrau kennen, war 8 Jahre bei der Bundeswehr und hatte viele andere Dinge im Kopf. Gitarren habe ich bis 2002 nicht angefasst und das was ich bis zum Alter von 19 Jahren drauf hatte - ich war gar nicht so schlecht- war fast weggeblasen. Vor allem Technik und Fingerfertigkeit.
Seitdem ich wieder spiele, jetzt auch in meiner 2. Band seit "Neubeginn", merke ich schon, dass mir vieles fehlt und ich spielerische Defizite kaum aufarbeiten kann, dazu fehlt mir auch neben dem Job und der Familie die Zeit. Aber ich beklage mich nicht. Das, was mir an Technik fehlt, versuche ich mit offensichtlicher Spielfreude zu kompensieren.

Es gibt nichts schlimmeres als schlechtgelaunte Gitarren.

Und ich muss mit meinem "Können" kommendes Wochenende unseren ersten Gig bestreiten... :shock:

Hallo,

kann ich mich fast zu 100% dranhängen.
Nur, daß ich 38 bin und mit 9 angefangen hatte, 4 Jahre Unterricht, bis 21 sehr viel und regelmäßig in Bands gespielt habe, danach Beruf, Familie, Ende Gelände, Prioritäten verschoben. Seit letztem Jahr wieder "plugged" und angesichts des Verlusts der früheren Fingerfertigleiten sowie der Erkenntnis daß ich im Alter wesentlich schlechter neues dazulernen kann (und ich auch nicht mehr 4-5 Stunden spielen kann wie früher wegen immer noch Beruf, Familie)versuche ich nicht in Frust abzusinken sondern eher mich an dem zu erfreuen was ich noch gerade so auf die Reihe kriege.
Habe einige Lern-DVDs diverser Heroen daheim stehen, früher hätte ich nicht geruht bis ich die alle durch- und draufhätte; heute bleibe ich bei Lesson 2 oder 3 hängen und frage mich wieso ich es nicht mehr gebacken bekomme. Ich werd alt...

Gruss

Juergen2
 
juergen2":33dfe3n1 schrieb:
Habe einige Lern-DVDs diverser Heroen daheim stehen, früher hätte ich nicht geruht bis ich die alle durch- und draufhätte; heute bleibe ich bei Lesson 2 oder 3 hängen und frage mich wieso ich es nicht mehr gebacken bekomme. Ich werd alt...

100% ACK!

Bei mir wartet noch Freund Richard Köchlis "Best in the West" aufs durcharbeiten... gnaaaarf!

Isch hann kinn Zick!!!
 
Ohje..., da gehts mir wirklich genauso wie dem Sascha und dem Jürgen...

Auch ich war im zarten Alter von 15 bis 22 mehr als aktiv. Es verging kein Tag, ohne die Gitarre 2 bis 3 Stunden bearbeitet zu haben.

Heute bin ich 36, hab vor nem Jahr "Gott sei Dank" die Liebe zum Gitarrenspiel wieder entdeckt und ich muss sagen, dass es nicht mehr so "flutscht" wie früher!

Leider ist die fehlende Zeit auch eine negative Komponente, die hier dagegen spielt.

Die grösste Herausforderung und die Beste Sache dazu zu lernen ist immer noch in einer kleinen und feinen Band zu spielen.
Bringt ungemein viel und macht mehr Spaß, als stur daheim irgendwelche Skalen, Licks oder Tonleitern zu spielen.

Je mehr Spass man hat umso besser spielt man!! ;o)

Gruss,
Jürgen
 
Na gut dann traue ich mich auch mal

Ich habe mit 14 Jahre angefangen, also spiele ich jetzt 30 Jahre. Nun gut wenn man das als „spielen“ bezeichnen kann. Bis zum 19 Lebensjahr ging es auch gut voran, soll heißen mit Unterricht machte ich gute Fortschritte. Dann kam aber noch ein zweites zeitfressendes Hobby hinzu (Radsport) gefolgt von Ehefrau und Kindern. Im Dezember 1995 kam es dann zum 1 öffentlichen Auftritt meiner 1 Band. Seit dem habe ich einige Gigs mit verschieden Musikern hinter mir und habe dabei auch einige gute Gitarristen kennen gelernt, die wirklich viel mehr auf der Pfanne haben als ich. Aber irgend wann mal bin ich zu der Einsicht gekommen, dass so lange ich mit meiner Musik (unsere Band) den Menschen eine Schöne
Zeit bereiten kann bin ich zufrieden mit dem was ich auf der Harfe kann.

Der Fenderquäler
 
Moinsen,

mach Dir keine Sorgen. Spiele das was Du kannst mit Spaß :-D Ich spiele seit fast 20 Jahren Gitarre und ich kann nicht EINEN Song nachspielen. Ich würde mich allerdings deswegen nicht als schlecht bezeichnen. Ich lerne einfach immer wieder noch was dazu.
 
Tja, was soll ich da sagen?
Ich bin inzwischen 45 spiele seit über 33 Jahren Gitarre und kann immer noch nix. :roll:
Nee, ganz so schlimm ist es nicht, ich bin halt nur nicht da wo ich ursprünglich mal hinwollte:

Mit Gitarrespielen habe ich 1975 angefangen, das war aber zunächst hauptsächlich Volksmusik bzw. später dann Klassik. Parallel dazu Lagerfeuergitarre. 1982 bekam ich dann von einem Schulkameraden das Angebot in seine (Sacro-Pop) Band einzusteigen - allerdings nicht - wie ich wollte - als Gitarrist, sondern als Bassist.
Als Basser habe ich über die Jahre einige Erfahrung gesammelt, bin wohl auch nicht der Allerschlechteste und habe mir einige Stilistiken "draufgeschafft".

Und ehe man sich versieht - sind 17 Jahre rum - bis ich mich Ende 1999 endlich mal wieder um die Gitarre kümmerte. Zunächst aber auch nur zweitrangig neben dem E-Bass bis ich dann in 2005 aus der letzten Coverband ausstieg.
Da mir als Klassiker natürlich die Fingerstyle-Gitarre näher liegt, habe ich mich darauf konzentriert und entdecke nun auch (endlich?) die E-Gitarre für mich.
Ich bin häufiger mal auf Jam-Sessions zu finden und versuche halt mit den anderen mitzuspielen. Von Solos habe ich überhaupt keine Ahnung, Rhythmus ist natürlich kein Fremdwort - ich bin nur immer wieder erstaunt über die Akkorde, die eine E-Gitarrist so greift.

Meine nun über 25 Jahre Banderfahrung möchte ich so zusammenfassen:
Einfach ein paar Leute suchen und mitspielen. Man lernt immer wieder was neues dazu wenn man mit anderen spielt und erweitert so nach und nach sowohl die Fertigkeiten als auch den Erfahrungsschatz.
Wenn man nur zuhause verbissen an irgendwelchen Sechzehnteltriolen rumkaspert wird das nie was. In der Band lernt man schnell, dass die sowieso nur die Wenigsten hören wollen. :cool:

Gruß
Armin
 
Jo mei....outing ;-))))

Ich spiel schon seit ich 14 bin (jetzt 39). Davor Akkordeon und Klavier und Gesang bei den Wiener Sängerknaben mit hochwertiger klassischer Theorieausbildung.
Bin ich zufrieden? Nein!
Bin ich frustriert? Nein!
Jahrelang bin ich dem shredding hinterhergelaufen und habs aber nie gebacken bekommen so zu spielen wie der Piero oder auch andere Konsorten hier.
In der Zwischenzeit hab ich aber was ganz anderes gefunden was ich erst in den letzten 2 Jahren entdeckt habe.
Timing und Tone. Das betrachte ich als mein Stärken + Bühnenroutine und ein generell umgängliches Wesen (bei Musikern oftmals unterbelichtet)
Trotzdem hab ich den Ehrgeiz besser zu werden und neues zu lernen. Am leichtesten fällt es mir wenn ich vor neue Aufgaben gestellt werde. So wie jetzt im Back Gospel wo ich aufeinmal "jazzig" spielen muss.
Das Songschreiben ist auch noch in den Kinderschuhen und meine Stimme muss ich auch erst wiederentdecken.
Ich muss nicht davon leben. Aber ich gebs nicht auf, dass es mal ein grösserer Teil meines Lebens wird.
Beim recording bewege ich mich immer ganz nahe an der Frustgrenze und muss manchmal alles hinschmeissen um an nächsten Tag in der Früh festzustellen, dass es nicht so schlecht war.

Ingesamt muss ich lernen in mir zu ruhen und mich nicht von anderen Meinungen abhängig zu machen. Dann lebt es sich ganz fein. Eigentlich. Und nicht über meine Schwächen nachdenken sondern mich an meinen Stärken erfreun.
Amen und Hugh
Auge
 
Ich sehe es ähnlich wie Auge: Nicht über die eigenen Schwächen nachdenken, sondern sich freuen über alles, was klappt.
Aber ganz ohne kritischen Blick auf die eigenen Fähigkeiten bin ich nicht, sonst würde ich endgültig aufhören, mich verbessern zu wollen! ("Wieso üben? Ich bin doch schon perfekt!")
Gruß
Ingo
 
Bevor das hier weiter in reinste Selbstzerfleischung ausartet..... Leute Leute, so schlecht wie ihr euch beschreibt, könnt ihr alle gar nicht sein.

Ich wette meine Gibson drauf, dass wir uns alle, würden wir uns hier im Forum etwas live vorspielen können, mit unserem Spiel oder unserer Technik begeistern könnten.

Mir geht es immer wieder so, wenn ich in meinen Lieblingsgitarrenladen schaue und in einem der Testräume einen Mucker spielen höre. Dann denk ich, donnerwetter was für ein toller Riff oder was für ein cooles Solo. Oft kommt man ins Gespräch oder schaut mal genau hin, wie der "Konkurrent" dies oder das gerade gemacht hat. Und dann kommt das Erstaunliche, du greifst dir selbst die Gitarre deiner Wahl spielst darauf und es dauert nicht lang und ein Leidensgenosse (Ladenbesucher) gesellt sich zu dir und bewundert dein Gitarrenspiel. Leute, wir können alle Gitarre spielen, nur eben nicht so gut wie die Profis - die haben aber auch den ganzen Tag Zeit für ihren Broterwerb zu trainieren.

Es hat doch auch jeder einen Führerschein, trotzdem klagt keiner darüber, dass er nicht wie Michael Schumacher fahren kann.

Munter bleiben!
Peter
 
Hallo zusammen,
in den letzten Jahren hab ich mir viele Gedanken gemacht zum Thema Üben und Motivation.

Im Wesentlichen kocht es zu ein paar Grundregeln zusammen:


- Hab Spaß an dem, was Du tust.
- Spiele Gitarre.
- Sei Dir der Gitarrenlehrer, den Du gerne hättest.


(die Folgenden Ausführungen, die das vielleicht etwas untermauern und erläutern sollen sind natürlich immer nur meine unmaßgebliche Meinung.)

Pfalzer":1yh9fhu5 schrieb:
Ohne einen gewissen Druck nötigt man sich selbst selten ab, sich zu quälen.

Wer sich zum Üben quälen muß, der macht was grundsätzlich falsch.
Musik soll Spaß machen, und ich erlebe an mir, daß Disziplin mich bestenfalls über ein paar Monate trägt, danach sind die Akkus leer und ich übe ein paar Wochen gar nicht.
Spaß an der Sache motiviert bei jedem Mal üben weiter.
Üben ist nicht schlimm, keine Qual, kein notwendiges Übel.
Üben ist der Löwenanteil der Zeit, die wir am Instrument verbringen.
Und das nur unter Druck und Pflichtgefühl "abzuspuelen" ist für mich keine gute Sache.


Pfaelzer":1yh9fhu5 schrieb:
Schnelle freie Soli passieren nicht von heute auf morgen;
[...]
Besagte schnelle Läufe sind ein Fernziel und taugt nicht zur langanhaltenden Motivation

Das ist ganz wichtig und das meine ich mit diesem Kryptischen Gitarrenlehrerspruch.
Ein guter Gitarrenlehrer präsentiert einem kleine Aufgaben, die man gut schaffen kann, und deren Beherrschung dann motiviert.
Also: Es muß nicht das Petrucci-Solo sein am Anfang.
Es gibt genug anderes, was man lernen kann.
Zum Anderen motiviert ein guter Lehrer. Er lobt, statt zu Mäkeln und rückt die eigenen Fortschritte in die richtige Perspektive.
Kann ich mich wirklich mit Mark Knopfler/Petrucci/Clapton... vergleichen?
Nein, diese Jungs sind seit Jahrzehnten Profimusiker und haben Normalsterblichen tausende Stunden Gitarrespielen voraus.

Sei Dir der Gitarrenlehrer, den Du gerne hättest. heißt also im Klartext:
Beiß kleine Häppchen.
Nimm Dir ein realistisches Pensum vor.
Sei nett zu Dir in der Bewertung und vergleiche Dich nicht mit Musikern, die nicht Deine Kragenweite sind.
Nimm Deine Fortschritte wahr und nicht Deine Defizite.
Lob Dich mal. Schulterklopfen tut gut, auch wenn m,an es selber erledigen muß.



Sascha":1yh9fhu5 schrieb:
Bei mir wartet noch Freund Richard Köchlis "Best in the West" aufs durcharbeiten... gnaaaarf!

Vergiß es.
Aus diesem Satz wird klar, daß es der Vorsatz ein Vorsatz bleiben wird.
"Durcharbeiten".
Nö.
Was meine ich mit Gitarre spielen?
Nun ja, spielen halt.
Arbeiten tu ich genug.
Musik machen soll Spaß machen. (Ihr seht, ich wiederhole mich.)
Es ist besser, wirklich spielerisch an die Gitarre heranzugehen, wie ein Kleinkind es tut und die Welt entdeckt und sich wundert und dabei lernt wie Sau.

Ich lerne keine Dinge mehr aus Büchern.
Ich habe Regalbretter an Noten/Tabs/Etüden/Akkordsammlungen/... zus Hause.
Hand auf Herz, guckt man da wirklich rein?
Hat irgendjemand hier mal ein Buch, was er angefangen hat auch bis zum Ende durchgespielt?
Klar guck ich da immer mal wieder Sachen nach, die mich interessieren.
Aber dann setz ich mich hin, und spiel damit rum.
Fuddeln, immer wieder Fuddeln.
Irgendwann versteht man, wie das funktioniert und kann es anwenden.
Oder es ist doof und langweilig, und ich guck es mir nicht wieder an.
Bis ich dann an andere Stelle wieder darüber stopler.

Es gibt keinen Grund, Dinge lernen zu müssen.
Wenn ich Dinge lernen will, dann finde ich dazu auch einen Weg.
Der führt selten gradlinig durch Bücher.

Ich hoffe, das war jetzt alles nicht zu konfus, für Fragen bin ich offen.


Vieel Grüße,
Woody
 
Hi Woody,
im Großen und Ganzen gebe ich dir vollkommen recht.
Einzig ein Buch habe ich das ich von vorne nach hinten durchgespielt habe (aber: etappenweise!!!):
Morscheck und Burgmann: Ten tickets for two roads.

Ich denke, das es heutzutage so viel Literatur gibt, da findet bestimmt jeder "sein" Buch, das vom Leistungsspektrum, Spielanreiz und auch vom Erlebnis (Keine Musik gefällt jedem) optimal passt.

Ich denke schon, dass mich dieses Buch auch ein Stückchen weitergebracht hat - und wenn es nur die Bewegung der Finger war, dann hat es ja schon seinen Zweck erfüllt.

Gruß
Armin
 
@woody

Fred Sokolows Rockabilly Guitar habe ich komplett durch - mit der Erkenntnis, dass es für mich keine neuen Erkenntnisse gab...
der Köchli liegt dagegen vom Niveau um einiges höher.
 
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