W°° schrieb:
Guten Morgen Gereon!
Da bin ich mir nicht so sicher. Die Erfindung von E-Bass und -Gitarre hat die Musik im Vergleich zu den großen Kompositionen aus Barock, Renaissance und Moderne ja eher simplifiziert und eingedampft. Dennoch, oder darum hat sie eine ganz neue Musikkultur geschaffen.
Gegenwärtig versuchen einige Künstler eine World Music Fusion, die ich z,T. sehr interessant finde, die aber auch nur eine mehr oder minder geistreiche Collage aus unterschiedlichen Kulturen darstellt.
Nuja, aus der Spätromantik kommend sind wir musikalisch in der Zwölftonmusik, in der elektronischen Musik, minimal music, aleatorische Musik, in der Etho-Rhythmen-Fusion und im Rock'n'Roll und im Punk geendet.
Was soll da noch kommen?
Alle Extreme, Bombast und Simplizität, Konzept und Zufall, Akustik und Elektrik, Intellektualität und Attitüde, Soundscapes und Polyrhythmik sind ausgereizt.
W°° schrieb:
Instrumente machen Musik. Im Barock, im Rock, im Techno. Wir bräuchten mal wieder ein paar neue Instrumente und weniger Künstler, die sagen: Wozu braucht man das?
Das hat, glaube ich, zwei Seiten.
Zunächst mal braucht es nur Leute, die Werkzeuge in neue Kontexte setzen.
Jean Luc Ponty hat mit einer Geige, die ein bald 500 Jahre altes Konzept ist, im Mahavishnu Orchestra gespielt.
Und dann glaube ich, dass spannendes, neues Zeug einfach in der allgegenwärtigen multimedialen Soße der musikalischen Mittelmäßigkeit ersäuft.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht.
Ich fühle mich ja von der aktuellen Jugendkultur komplett abgekoppelt,
aber wenn ich von außen mal vorsichtige Blicke wage, und feststelle, wie überintensiv und entmenschlicht mir der Mainstream da erscheint,
dann überlege ich, wie der Pendelausschlag in die andere Richtung wohl ausfallen wird...
...aber das ist nebensächliches Gebabbel eines alten Sackes...
Viele Grüße,
woody