Peerless

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Anonymous

Guest
Guten Tag allerseits,

hat jemand von Euch schon einmal eine Peerless (offenbar aus Korea) unter den Fingern gehabt?
Die Marke sagt mir bislang nichts, aber dieses Teil

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könnte mir gefallen. :cool:

Antesten in Hannover ist natürlich wieder einmal nichts, 2 oder 3 Händler im Süden scheinen aber ein paar der Teile im Sortiment zu haben.

Allen noch einen schönen und weiterhin w(s)onnigen Restsonntag.
 
Peerless ist m.W. nur irgendein Label. Die Gitarren kommen aus dem gleichen Werk, wie die Gretsch Electromatic Hollwobodies.
 
Hier wurden diese Teile eine zeitlang ähnlich hochgejazzt (tschulliung:-) ) wie in diesem Forum die Bach oder Vintage Gitarren.

Viele Grüße,
woody
 
Es ist wohl so dass Peerless der Hersteller der Gitarren ist und andere (wie Gretsch) dort bauen lassen.
Nach eigenen Angaben sind die in Asien der größte Hersteller für Jazzmamas.
Auf der Musikmesse sind die auch immer mit einem kleinen Stand vertreten.
Wenn Du mal auf die MS-Seite gehst, findest Du die Redwood Jazzgitarren (New York glaube ich) die sehen aus wie eine 1:1 Kopie zu der von Dir gezeigten.
Schau mal auf YT unter Matt Otten der spielt auch eine Peerless.
 
Vielen Dank an alle, die sich wieder 'mal meinen Kopf zerbrechen... :)
Der Tipp in Sachen Redwood bei MS ist schon eine Überlegung wert - auch was den Preis angeht. Zumal mich die "Jazz-Laune" nur sporadisch überkommt.
 
Ich habe vor ein paar Jahren auch ein paar schöne Strombergs angespiet.
Die waren durch die Bank gut,
und, wenn auch nicht gerade billig,
in einem sehr guten Preis/Leistungs- Verhältnis.

Viele Grüße,
woody
 
Hi,

ich habe mal - kurz - eine Peerless besessen. Sie kam nämlich leider nicht ganz heile bei mir an... Aber für ein bisschen Review reicht es:

Das erste, was ich von der Gitarre gesehen habe, war der Koffer – der war (und ist?) nämlich mit dabei. Macht einen soliden Eindruck, definitiv keine Pappschachtel! Nach dem Öffnen kam dann der Wow-Effekt: Vor mir lag eine wunderschöne, strahlend weiße (und sehr ausladende) Gitarre mit goldener Hardware und zum Glück ohne das goldene Binding einer White Falcon. Die Abalone-Variante von Peerless ist etwas dezenter, aber „Las Vegas Bling“ genug.

Beim Herausnehmen dann der Schreck: Der Hals hatte wohl durch den Transport einen Riss, der sich vom Sattel bis etwa zum 2. Bund zog. Griffbrett und Hals waren quasi auseinandergerissen. Hier wäre es wahrscheinlich besser gewesen, entgegen dem Lehrbuch die Saiten nicht zu entspannen. Die zehn Minuten Rumgefluche überspringe ich jetzt mal... Sofort Fotos gemacht und dem Händler gemailt, und dann mal das Ganze genauer untersucht. Definitiv im A..., aber auch noch solide genug, um das Baby zu stimmen und sie trotz allem mal auszuprobieren und weiter in Augenschein zu nehmen. Der Saitenzug hat den Riss ja quasi geschlossen.

Verarbeitung: Klasse, ein paar unsaubere Stellen beim Übergang von Lack zu Binding in den F-Löchern, aber das ist Meckern auf ganz entspanntem Niveau – da hat z.B. Gibson schon für mehr Geld schlechtere Sachen abgeliefert. Ich habe auch nicht von dem Halsriss auf die sonstige Peerless-Qualität geschlossen, shit just happens.

Hardware: wenn ich es richtig gesehen habe, ein originales Bigsby, keine Lizenz. Gute Mechaniken, die Klinkenbuchse packt vernünftig zu. Ein echter Kritikpunkt ist die TOM-Brücke mit Rappelfeder. Das erste Mal, dass ich so ein Teil in natura vor mir habe, und jetzt weiß ich auch, woher dieser Spitzname kommt. Warum wird so ein Müll immer noch verbaut? Die Brücke sitzt auf einem Ebenholzträger, der auf der Korpusdecke aufliegt und ganz klassisch durch den Saitendruck gehalten wird.

Die Gitarre hat normale Gurtpins, der vordere ist ähnlich wie bei z.B. einer SG am Halsansatz befestigt. Dadurch zieht es die Gitarre von oben in die Waagrechte, wenn man sie umhängen hat (nicht Kopflastigkeit, sondern quasi Rotation um die Achse des Gitarrenhalses herum). Auch das könnte man besser lösen mit einem Gurtpin an anderer Stelle.

Die Pick-Ups möchte ich nicht weiter beurteilen, da ich sie nur über POD und Übungshupe zu Hause gehört habe. Sind mir aber nicht negativ aufgefallen. Ansonsten bietet die Elektronik einen 3-Weg-Schalter, einen Master-Volume (vorne am Cutaway-Horn), zwei weitere Volumenregler für die Pick-Ups und einen Master-Tone. So kann man die PUs lautstärkemäßig aufeinander abstimmen und hat trotzdem noch die Möglichkeit, die Lautstärke zu verändern, ohne diese Abstimmung untereinander zu verändern. Nette Idee.

Handling: Sehr gut. Die Bespielbarkeit ist – immer in Relation zu den bauartbedingten Eigenheiten wie Höhe des Halsansatzes und Korpusdimension – klasse. Ich hab die Halsdimensionen nicht gemessen, aber er hat ein sattes und für mich sehr angenehmes Profil. Trotz der dicken Saiten, die drauf waren, bin ich nach kürzester Einspielzeit ohne Probleme klargekommen. Tappings funzten bei den Drähten nicht ganz so gut, aber ein bisschen Sweeping ging ganz locker ;-) Was mich auch positiv überrascht hat: Das Bigsby hat die Stimmung einwandfrei gehalten, sowohl bei Bendings als auch bei Trem-Benutzung.

Fazit: Eine wunderschön anzusehende, gut verarbeitete und klasse spielbare Gitarre. Mein Plan war eigentlich, die Pick-Ups und die Brücke auszutauschen und dann für relativ kleines Geld endlich meine „White Falcon“ zu haben. Da aber auch noch eine Westerngitarre für Akustiksets auf der Einkaufsliste steht, habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen, den Kauf der Peerless komplett zu annullieren, statt die Gitarre umzutauschen.

Hope that helps...
 

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