Philosophie und Musik

Chris K jr.

Power-User
12 Jun 2005
374
4
NRW
Ein Thema welches doch allzu gerne unbeachtet in den Hirnwindungen des künstlerisch begabten Musicus schlummert. Oder sollte ich mich da irren? Und liege ich da etwa vollkommen daneben? Ja bin ich denn des Wahnsinns einfach so die These aufzustellen, dass dem Musiker von Heute jeglicher spirituell/philosophischer Aspekt flöten gegangen ist? Oh wie provokant von mir. Ein Schelm der da nichts böses denkt. ......oder drückt es einem da nicht doch manchmal ein Tränchen aus dem Äuglein, bei einer so sanft gespielten Note, wie sie nur ein Meister seines Faches hervorzaubern kann? Sind wir nicht alle ein wenig von der Reinheit und und Warhaftigkeit eines Tons beeindruckt und gefesselt, welcher sich bei uns auf Wunsch in das Gehör schleicht und sanft flüstert:"bitte höre mich, so höre mich doch bitte an; bin ich nicht schön und verführerisch?"

So liebe Freunde, bis hier her und nicht weiter!!! Sonst mag wohl der der Gedanke Form annehmen: der Herr hat wohl restlos seine Kontrolle verloren

PS:Ach lassen wir doch das Geschwafel und wenden uns dem eigentlichem Credo zu. Weiber Wein und Gesang! Halleluja, gepriesen sei der Rock´n Roll.

schönen Abend noch :banana:
 
Wahrlich ein Genuss so all der Worte....aber mal kurz Späßchen beiseite gerückt. Musik im Verbund mit Mathematik, Physik, Psychoakustik, all dies gehört mit Sicherheit zusammen; wenn man es braucht; aus welchen Beweggründen auch immer. Aber die Philosophie, um die es hier geht, erscheint oft ein wenig im Underground der Gehirnwindungen zu versenken. Oft vermisse ich die guten Gespräche ums musizieren, um das Gefühle, um das Eigentliche/Wesentliche. Es gibt mehr als nur Skalen rauf und Noten runter. RENÈ DESCARTES sprach: "ich denk, also bin ich" Aber was bin ich wenn ich meine Klampfe schwinge? Glaube, Hoffnung (darauf endlich ein paar Weiber zu bezirzen um sie flachzulegen :roll: Der Stein des Anstoßes soll dies hier sein, um einfach mal den Weg zu ebnen für eine hier im Forum neue
und vielleicht auch interessante Diskussion.

schönen Abend noch
 
ein paar kleine Gedanken dazu:

Warum Musikphilosophie hier selten betrieben wird
1. weil es ziemlich kompliziert ist. Wer schon einmal was von Adorno zu diesem Thema gelesen hat, wird mir zustimmen. Aber so weit braucht man gar nicht zu gehen. Wackenroder, Hanslick und wie sie alle heißen. Diese Autoren beschäftigen sich übrigens alle mit dem Themenkomplex "klassischer" Musik (darunter fassen wir auch mal eben Plattenladenartig Barock, Romatik und Neue Musik), weil
2. die Musik, die der Großteil der Forumsbesucher parktiziert, eine philosophische Betrachtung aus weiter unten angeführten Gründen nicht entgegenkommt.
3. weil Philosophie in den Augen der meisten müßig ist.

Gründe warum Popmusik (im weitesten Sinne, also alles, was nicht im Frack vor Sitzreihen aufgeführt wird ;-) ) sich für Philosophie nur bedingt eignet:
1. Die Philosophie ist aufgrund sprachlicher Gegebenheiten zum großen Teile Ding-orientiert, d.h. sie beschäftigt sich mit Gegenständen (im weitesten Sinne) und weniger mit Prozessen.
Musik ist nun aber vornehmlich Prozesshaft. Die "klassische " musik nähert sich dem Status eines Dinges aber dadurch an, dass sie aufgrund ihrer Notation in einer gefestigten Form vorliegt.
2. weite Teile der Popmusik wollen gar nicht reflektiert werden, weil Sie keinen intellektuellen Kunstbegriff haben sondern einen "emotionalen". Das lässt sich zum Beispiel daran sehen, wie viel Wert auf Emotionalität gelegt wird und wie wenig auf Form und Neuerung. Und daran, dass eigentlich keiner genau sagen kann, was er da eigentlich macht.

Das Alles darf natürlich gerne bestritten werden.

Übrigens würde die Philosophie die Frage, nach dem Status eines Gitarristen wahrscheinlich so beantworten:
Jemand, der Gitarre spielt. :roll:
 
Kann etwas philosophischer sein, als ein Song, der mit "Well, I woke up this morning..." beginnt?
 
Sascha´s Strat":2eh26tno schrieb:
Kann etwas philosophischer sein, als ein Song, der mit "Well, I woke up this morning..." beginnt?

"... and i realized, that my dick was broke and she was gone"

Ich habe eine zeit überlegt, ob ich zu dem Thema überhaupt etwas schreiben soll, mischt sich
doch das Alltägliche, die Philosophie und die Lebensauf- und Hingabe Musik
immer viel mehr, als das nur Musik alleine eine Tänzchen mit der Philosophie
wagen dürfte. Jedenfalls ist das Thema ein Wandler zwischen tiefsten
Gedanke und größter Banalität. So, jetzt habe doch was geschrieben ...
was mag wohl uns Dieter dazu sagen? Oder ...

Was war denn zuerst da, das Ei oder das Huhn?
 
doc guitarworld":y054mc27 schrieb:
Was war denn zuerst da, das Ei oder das Huhn?

Unter evolutionären Gesichtspunkten: das Ei. Denn das erste "richtige" Huhn ist eine Mutation der vorher bestehenden Art.

Die Frage wäre also eher: Was ist eigentlich ein Huhn? (Und da stelln wa uns ma janz dumm... ;-) )

Zum Thema "die Philosophie des Blues": So tiefsinnig guter Blues auch ist, mit Philosophie hat das nur am Rande zu tun. Der Blues kennt ja nur die wichtigen, reelen Themen: Liebe, Schmerz, Alkohol, noch mehr Schmerz... Obwohl, ein Blues über den Seins-Status des menschlichen Bewusstseins. Wie würde der wohl gehen... Wahrscheinlich so (kleine Eigenkreation):

Philosopher's Blues

I woke up this morning and I found my head full of doubts
Well, I woke up this morning, found my head full of so much doubts
I wondered, wondered, wondered, what this life was all about.

I looked through all my books and scripts, but i couldn't find a clue
Well, I looked through all my books and scripts, but i couldn't find a single clue
I hang my head and worried cause I didn't know just what to do.

Well, I asked Descartes and Leibniz and Aristotle, too
I said: I asked Descartes and Leibniz and Aristotle, too
They told me: Boy, don't even try it, that's way too hard for you.

weitere Strophen auf Anfrage :cool:
 
yahp":y70j0ou6 schrieb:
doc guitarworld":y70j0ou6 schrieb:
"... and i realized, that my dick was broke and she was gone"

O-Text aus dem Leben des Oberphilosophen Dieter B.

Von dem stammt auch der Satz:" ... und immer schon alles auf die hohe Kante legen!" - sehr philosophisch ;-) Der hat aber weder was mit Blues,
geschweige denn mit guter Musik zu tun!

Hast Du Dich eigentlich Gutschein-technisch und philosophisch schon
u.a. schon mit dem Herrn Susemihl und den anderen Musikphilosophen
getroffen?
 
doc guitarworld":3swf3i7d schrieb:
Hast Du Dich eigentlich Gutschein-technisch und philosophisch schon u.a. schon mit dem Herrn Susemihl und den anderen Musikphilosophen getroffen?

Uuuupppsssssssssssssssss, da war doch was, ich Hasenhirn......
ich könnte eigentlich auf der Burg meine Gutscheine verschenken. Muss mir nur noch überlegen wem.........
 
Blues ist (oder sollte ) das wahre Leben darstellen !
Nicht irgentwelche Lyriks !

Edit: kann es sein, dass meine PNs nicht ankommen im forum, weil ich keinerlei response bekomme ?

mfg
Kurt(cookie)
 
cookie schrieb:
Blues ist (oder sollte ) das wahre Leben darstellen !
Nicht irgentwelche Lyriks !
Aha... Und was soll das sein, "das wahre Leben"? Ich meine in Abgrenzung zum "falschen" bzw. "unwahren/fake", zu dem dann Philosophie deiner Meinung nach nicht dazu gehört.
Natürlich war dieser Philosophen-Blues als Scherz gemeint. Ich bin aber schon der Meinung, dass das Scheitern der Erkenntnisversuche ebenso schmerzhaft sein kann, wie jede sogenannten "wahren" Lebensabgründe.
 

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