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Gast10535
Guest
Gegenstand dieses Reviews sind 4 Ampsim- plus FX-Sim Plugins. Ich habe absichtlich Produkte ausgewählt, die neben Amp-Modelling auch Zerrer und sonstiges Gitarren-FX-Zeuch modeln, weil in der Praxis für viele Sounds nur die Ampsim nicht ausreicht, sondern eben auch Zerrer gebraucht werden.
Vorüberlegung:
Ich sehe in einer Modelling-Software ein Werkzeug, das es mir nicht nur ermöglicht, Gitarrensounds ohne Hardware zu erzeugen, sondern sie muss mir auch alle Vorteile eines Plugins bei einer DAW-Produktion bieten, d.h. ich muss Presets erzeugen und einfach finden können, Parameter (wie z.B. das Ein- und Ausschalten eines Zerrers) automatisieren können ). Weiterhin bin ich eher ein analoger Mensch und mag es lieber, Knöpfchen zu drehen Deshalb benutze ich Hardwarecontroller, und verlange von einem Plugin, dass es da problemfrei mitspielt.
Ebenso ist es für mich auch wichtig, wie viel CPU-Power eine Instanz des Plugins frisst, da ich ungern den Pufferwert meines Interfaces für mehr CPU-Power vergrößern muss.
Ich erwarte von einem Plugin nicht, dass es „besser als die Realität“ klingt….ich weiß, mit welchem analogen Equipment ich meine Sounds erzeuge und möchte genau das auch mit der Simulation dieses Equipments erzeugen, d.h. ich habe eine Soundvorstellung und möchte diese dann mit Hilfe des Plugins schnell und intuitiv umsetzen.
1. Der Klassiker: Native Instruments Guitar Rig:
Als eine der ersten brachte die Hamburger Firma mit Guitar Rig eine brauchbare Modeling-Software heraus, die nicht nur Amps, sondern auch Zerrer, Wahs etc. enthielt. Inzwischen sind wir bei Version 6.
a. Oberfläche und Technik:
Zu Zeiten des ersten Guitar Rigs war Racktechnik angesagt…und so sind die einzelnen Module (Amps, FX, Splitter etc.) in Rackform gehalten. Das macht die Sache zwar übersichtlich und halbwegs intuitiv, aber der Signalflow ist bei komplexeren Setups (Parallele Splits etc.) schwierig nachzuvollziehen. Außerdem sieht es einfach etwas altbacken aus....
Die Presetverwaltung ist NI-typisch perfekt, inkl. Suchfunktion und Filtern.
Das VST ist sehr moderat, was die CPU-Last angeht. Bisher ist mir Guitar Rig in den 15 Jahren, in denen ich es benutze, noch nie abgestürzt. Dank der Installation mit Native Access ist Installation und Update vollkommen problemfrei.
b. Automation und Hardwarecontroller:
Hier merkt man die jahrelange Erfahrung von NI: alles einfach perfekt. Midizuordnungen aller Parameter zu Hardwarecontrollern in Studio One funktionieren perfekt, ebenso lassen sich alle Parameter direkt automatisieren.
c. Sound:
Bei manchen der Amps merkt man, dass das Programm doch eine gewisse Legacy mit sich herumschleppt; in Version 6 wurde da schon einiges getan, aber das geht noch besser. Die Boxensims sind dank IRs von Sigma Audio und Ownhammer sowohl soundlich als auch vom Spielgefühl perfekt. Auch bei den Effekten gibt es nur Gutes zu berichten: Die Zerrer arbeiten genau wie ihre analoge Vorbilder, und auch alles andere gibt es in Hülle und Fülle in guter Qualität.
Meine private Meinung:
Wenn jemand ernsthaft Recording über „Gitarre-Bass-Schlagzeug“ hinaus betreiben will, kommt man an einem der Komplete-Pakte von NI eh nicht vorbei…und da ist Guitar Rig in fast allen enthalten. Für Leute, die sich mit analogen Zeuch gut auskennen und genau das im Rechner haben wollen, eine gute Empfehlung. Für reine „spielen-will“-Gitarristen ist die Oberfläche zu technisch und die Amps sehen zu wenig wie Amps aus…
2. Der (derzeitige) Platzhirsch: Amplitube 5 (max):
Amplitube der italienischen Firma IKMultimedia ist ebenfalls schon lange am Markt. Vor ein paar Jahren befand sich das Plugin auf dem absteigenden Ast. IKM ging dann diverse Partnerschaften mit Herstellern und namhaften Gitarristen ein und darf dadurch originale Schriftzüge und Ampbezeichnungen benutzen, wodurch Amplitube sehr an Popularität gewann.
a. Oberfläche und Technik:
Seit Version 5 ist die Oberfläche extrem intuitiv geworden: Man zieht einfach das gewünschte Stück Gear auf die Oberfläche. Splits, parallele Signalführung etc. ist problemlos möglich. Dabei sieht die Oberfläche bei den „originalen“ Lizenz- Amps auch noch sehr gitarristisch aus, bei den alten Legacy-Amps isses aber nicht so schön….
Die Presetverwaltung finde ich etwas unübersichtlich, funktioniert aber ok.
Amplitube ist CPU-hungrig und zickt manchmal beim Laden in größeren Projekten. Der IKM Produkt Manager, über den man das Programm installiert ist eher suboptimal: Bei jedem Update muss das Programm neu händisch installiert werden (mit der Eingabe aller Pfade!).
b. Automation und Hardwarecontroller:
Hier wird es etwas komplizierter: Als VST in Studio One bietet Amplitube 5 keinen direkten Zugriff auf die Parameter, weder für die Automation noch für den Zugriff per Hardwarecontroller. Man muss die gewünschte Funktion als Midi-Parameter per rechten Mausclick definieren, wobei pro Instanzmaximal 16 Parameter definiert werden können; das kann manchmal eng werden.
c. Sound:
Die amplitube-eigenen Standardamps klingen nicht mehr zeitgemäß, da fehlt es an Auflösung und Dynamik. ABER: Die Lizenzamps sind durch die Bank super, egal ob das Fender-Bundle oder z.B. die Marshalls aus dem Slash- und Satrianipack. Dazu trägt auch die neue VIR-Technologie der Speakersimulation bei, die verdammt nahe an echte IRs kommt, aber viel komfortabler zu bedienen ist.
Die Effekte gefallen mir nicht so gut: Die Zerrer zerren mir zu früh und zu viel, die Delays sind nur bis maximal 15% Mix nutzbar etc. Ausnahme hiervon sind wieder die Lizenzgeschichten wie z.B. die T-Rex- und Fulltone-Pedale.
Meine private Meinung:
Wenn ihr Amplitube wollt, kauft euch die Max-Version, die alle Lizenzbundles enthält. Alles andere macht weder Spass noch Sinn….
Weiter gehts unten mit Teil 2.....
Vorüberlegung:
Ich sehe in einer Modelling-Software ein Werkzeug, das es mir nicht nur ermöglicht, Gitarrensounds ohne Hardware zu erzeugen, sondern sie muss mir auch alle Vorteile eines Plugins bei einer DAW-Produktion bieten, d.h. ich muss Presets erzeugen und einfach finden können, Parameter (wie z.B. das Ein- und Ausschalten eines Zerrers) automatisieren können ). Weiterhin bin ich eher ein analoger Mensch und mag es lieber, Knöpfchen zu drehen Deshalb benutze ich Hardwarecontroller, und verlange von einem Plugin, dass es da problemfrei mitspielt.
Ebenso ist es für mich auch wichtig, wie viel CPU-Power eine Instanz des Plugins frisst, da ich ungern den Pufferwert meines Interfaces für mehr CPU-Power vergrößern muss.
Ich erwarte von einem Plugin nicht, dass es „besser als die Realität“ klingt….ich weiß, mit welchem analogen Equipment ich meine Sounds erzeuge und möchte genau das auch mit der Simulation dieses Equipments erzeugen, d.h. ich habe eine Soundvorstellung und möchte diese dann mit Hilfe des Plugins schnell und intuitiv umsetzen.
1. Der Klassiker: Native Instruments Guitar Rig:
Als eine der ersten brachte die Hamburger Firma mit Guitar Rig eine brauchbare Modeling-Software heraus, die nicht nur Amps, sondern auch Zerrer, Wahs etc. enthielt. Inzwischen sind wir bei Version 6.
a. Oberfläche und Technik:
Zu Zeiten des ersten Guitar Rigs war Racktechnik angesagt…und so sind die einzelnen Module (Amps, FX, Splitter etc.) in Rackform gehalten. Das macht die Sache zwar übersichtlich und halbwegs intuitiv, aber der Signalflow ist bei komplexeren Setups (Parallele Splits etc.) schwierig nachzuvollziehen. Außerdem sieht es einfach etwas altbacken aus....
Die Presetverwaltung ist NI-typisch perfekt, inkl. Suchfunktion und Filtern.
Das VST ist sehr moderat, was die CPU-Last angeht. Bisher ist mir Guitar Rig in den 15 Jahren, in denen ich es benutze, noch nie abgestürzt. Dank der Installation mit Native Access ist Installation und Update vollkommen problemfrei.
b. Automation und Hardwarecontroller:
Hier merkt man die jahrelange Erfahrung von NI: alles einfach perfekt. Midizuordnungen aller Parameter zu Hardwarecontrollern in Studio One funktionieren perfekt, ebenso lassen sich alle Parameter direkt automatisieren.
c. Sound:
Bei manchen der Amps merkt man, dass das Programm doch eine gewisse Legacy mit sich herumschleppt; in Version 6 wurde da schon einiges getan, aber das geht noch besser. Die Boxensims sind dank IRs von Sigma Audio und Ownhammer sowohl soundlich als auch vom Spielgefühl perfekt. Auch bei den Effekten gibt es nur Gutes zu berichten: Die Zerrer arbeiten genau wie ihre analoge Vorbilder, und auch alles andere gibt es in Hülle und Fülle in guter Qualität.
Meine private Meinung:
Wenn jemand ernsthaft Recording über „Gitarre-Bass-Schlagzeug“ hinaus betreiben will, kommt man an einem der Komplete-Pakte von NI eh nicht vorbei…und da ist Guitar Rig in fast allen enthalten. Für Leute, die sich mit analogen Zeuch gut auskennen und genau das im Rechner haben wollen, eine gute Empfehlung. Für reine „spielen-will“-Gitarristen ist die Oberfläche zu technisch und die Amps sehen zu wenig wie Amps aus…
2. Der (derzeitige) Platzhirsch: Amplitube 5 (max):
Amplitube der italienischen Firma IKMultimedia ist ebenfalls schon lange am Markt. Vor ein paar Jahren befand sich das Plugin auf dem absteigenden Ast. IKM ging dann diverse Partnerschaften mit Herstellern und namhaften Gitarristen ein und darf dadurch originale Schriftzüge und Ampbezeichnungen benutzen, wodurch Amplitube sehr an Popularität gewann.
a. Oberfläche und Technik:
Seit Version 5 ist die Oberfläche extrem intuitiv geworden: Man zieht einfach das gewünschte Stück Gear auf die Oberfläche. Splits, parallele Signalführung etc. ist problemlos möglich. Dabei sieht die Oberfläche bei den „originalen“ Lizenz- Amps auch noch sehr gitarristisch aus, bei den alten Legacy-Amps isses aber nicht so schön….
Die Presetverwaltung finde ich etwas unübersichtlich, funktioniert aber ok.
Amplitube ist CPU-hungrig und zickt manchmal beim Laden in größeren Projekten. Der IKM Produkt Manager, über den man das Programm installiert ist eher suboptimal: Bei jedem Update muss das Programm neu händisch installiert werden (mit der Eingabe aller Pfade!).
b. Automation und Hardwarecontroller:
Hier wird es etwas komplizierter: Als VST in Studio One bietet Amplitube 5 keinen direkten Zugriff auf die Parameter, weder für die Automation noch für den Zugriff per Hardwarecontroller. Man muss die gewünschte Funktion als Midi-Parameter per rechten Mausclick definieren, wobei pro Instanzmaximal 16 Parameter definiert werden können; das kann manchmal eng werden.
c. Sound:
Die amplitube-eigenen Standardamps klingen nicht mehr zeitgemäß, da fehlt es an Auflösung und Dynamik. ABER: Die Lizenzamps sind durch die Bank super, egal ob das Fender-Bundle oder z.B. die Marshalls aus dem Slash- und Satrianipack. Dazu trägt auch die neue VIR-Technologie der Speakersimulation bei, die verdammt nahe an echte IRs kommt, aber viel komfortabler zu bedienen ist.
Die Effekte gefallen mir nicht so gut: Die Zerrer zerren mir zu früh und zu viel, die Delays sind nur bis maximal 15% Mix nutzbar etc. Ausnahme hiervon sind wieder die Lizenzgeschichten wie z.B. die T-Rex- und Fulltone-Pedale.
Meine private Meinung:
Wenn ihr Amplitube wollt, kauft euch die Max-Version, die alle Lizenzbundles enthält. Alles andere macht weder Spass noch Sinn….
Weiter gehts unten mit Teil 2.....