Raw Vintage Sättel!

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7-ender":1k4svlv1 schrieb:
Auch wenn es ja eigentlich hier um die Frage ging, ob eine Kupferschicht den Ton "killt" und ich dem entgegenhielt, dass Telespieler auf den Kupferanteil stehen, behaupte ich jetzt mal ganz dreist:

Ich höre den Unterschied zwischen Messing und Stahl, wetten? Ich stelle auch eine Gitarre meisterlicher Herkunft dafür zur Verfügung. Ich hoffe allerdings, dass es nicht stört, Saitenpärchen zu vergleichen... :cool:

Wette angenommen!
1 Flasche Rotwein. :cool:

PS: Wenn man die Legierung auf dem Blech hört - was ist dann mit den Schrauben, auf dem der Bock steht? Ist das egal? Oder müssen die Maden irgendwie von Jungfrauen bei Vollmond geschächtet werden?

Und noch was... wenn geagte Brücken geiler sind und alle Schrauben angerostet... was macht das Eisenoxyd am Ton?
Darf das? Muss das? Oder muss das unter fachlicher Kontrolle rosten?
Was sagt die Vintage-Tonpolizei dazu?
Fragen, Fragen....
 
Eine technische Sache, ohne Gewähr:

Ich wollte mal eine Tele-Bridge verchromen lassen. War aber zu aufwändig, lohnte sich nicht.

Der Meister dort hat mir erklärt:
Chrom ist eine transparente Legierung ohne eigene Farbe. Der silberne Glanz entsteht, indem das Teil vorher vernickelt wird.

Was man also als "silber" wahr nimmt, ist das Nickel, welches man durch die transparente Chromschicht sieht. Weil Nickel eine rauhe, leicht rostende Legierung ist, dient die anschließende, porenlose glatte Verchromung eigentlich nur dem Schutz.

Somit wäre eine Verchromung direkt auf Metall eigentlich nicht möglich, bzw. ergibt keinen silbernen Glanz.

Und eine Verkupferung unter der Verchromung dürfte auch nicht silbrig erscheinen.

Wenn ich das alles richtig verstanden habe, dann ist die ganze Sache mit den Raw-Sätteln von Grund auf eine Lüge.

Aber, wie gesagt, ich kann mich auch irren.

Tom
 
Hallo,



Und ich setze noch einen drauf:

Wir nehmen alle Strat-Style Gitarren die da sind (sind ja erfahrungsgemäss die Mehrzahl) und lassen einen nacheinander auf gleichem Amp mit gleicher Einstellung (clean/crunch/lead) alle durchspielen. Völlig wurschd ob Messing-, Kupfer-, Stahl- oder Luftbrücken, welche P/U, Hals. (wobei mir klar ist dass die EMG-User im Lead-Betrieb den Vrteil haben ihre Gitarre am nicht vorhandenen Rauschen zu erekennen... :-P )

Ich behaupte dass es keinem anwesenden Strat-Style-Gitarrenbesitzer gelingen wird sein eigenes Instrument (gespielt von einem Anderen) zweifelsfrei über alle 3 Soundmodes blind herauszuhören.

Wetteinsatz: Ein Döner. Mit Schafskäse.

Gruss

Juergen2
 
Hallo W°°, hallo Forum

W°°":ur71jgch schrieb:
[
Anschließend 6 G-Saiten drauf und gleich stimmen.
Ein Tonabnehmer - eine Gitarre - ein Amp.
Dann werden wir es hören.... :roll:

Obwohl, sind die 6 einzelnen Köpfe des Tonabnehmers nicht auf unterschiedliche Saiten abgestimmt? Dann könnten am Ende tatsächlich Unterschiede hörbar sein, die aber nichts mit den Saitenreitern zu tun haben ? :shrug:

Ich weiß es wirklich nicht und frage deshalb mal ganz doof.

Daniel
 
W°°":2t8pl7la schrieb:
Wette angenommen!
1 Flasche Rotwein. :cool:

Cool, gehe ich gerne mit.

Es ist mir egal, wie die Grundvorraussetzungen sind, hauptsache sie sind gleich. Ach: Ich hätte das ganze gerne clean, wenn es möglich ist.
 
Also wirklich Leute,

da sitzen hunderte von Mitarbeitern von RAW mit großen Leselupen und gruppieren Moleküle vintagemäßig, nur damit es bei euch besser klingt -und keiner weiß das zu würdigen....

Grüße aus der Fischkopfstadt
Eckhard
 
little-feat":1fs6vikn schrieb:
Eine technische Sache, ohne Gewähr:

Ich wollte mal eine Tele-Bridge verchromen lassen. War aber zu aufwändig, lohnte sich nicht.

Der Meister dort hat mir erklärt:
Chrom ist eine transparente Legierung ohne eigene Farbe. Der silberne Glanz entsteht, indem das Teil vorher vernickelt wird.

Was man also als "silber" wahr nimmt, ist das Nickel, welches man durch die transparente Chromschicht sieht. Weil Nickel eine rauhe, leicht rostende Legierung ist, dient die anschließende, porenlose glatte Verchromung eigentlich nur dem Schutz.

Somit wäre eine Verchromung direkt auf Metall eigentlich nicht möglich, bzw. ergibt keinen silbernen Glanz.

Und eine Verkupferung unter der Verchromung dürfte auch nicht silbrig erscheinen.

Wenn ich das alles richtig verstanden habe, dann ist die ganze Sache mit den Raw-Sätteln von Grund auf eine Lüge.

Aber, wie gesagt, ich kann mich auch irren.

Tom

Ob es transparent ist kann ich nicht genau sagen, ich hatte Chrom jetzt als weiß-silbrig im Kopf, hängt aber sicherlich auch mit der Schichtdicke zusammen. Aber du hast schon Recht, dieses glänzende Silber hängt auch stark von der darunter verwendeten Zwischenschicht ab...
Kupfer wird meines Wissens nach nocheinmal vernickelt und dann verchromt um den silbernen Glanz zu erreichen.

Bezüglich des Schutzes: Die Kombination aus Nickel und Chrom sorgt eigentlich für den guten Korrosionschutz. Denn beim Verchromen entstehen im Prozess Oberflächenspannungen die zu feinen Rissen in der Chromschicht führen.

Aber vielleicht gibts inzwischen aber auch Prozesse von denen ich noch nichts gehört habe oder es ist da etwas in Vergessenheit geraten und unsere Uni ist einfach noch nicht Vintage genug dafür ;-)
 
Rat Tomago":34yr3xlw schrieb:
unsere Uni ist einfach noch nicht Vintage genug dafür ;-)

Das wird es wohl sein ;-)

Nee, im Ernst, naturlich ist Chrom nicht transparent, aber es wird üblicherweise in so dünnen Schichten aufgebracht, dass die Unterlage entscheidend für das Aussehen ist.

Ich bin ja Wikipedia gegenüber immer etwas skeptisch, aber zum Stichwort "Verchromen" scheint da viel Richtiges zu stehen. Zumindest habe ich das vor 40 Jahren auch schon so gelernt.

Gruß,

Klaus
 
kks":1aoucmb8 schrieb:
Nee, im Ernst, naturlich ist Chrom nicht transparent, aber es wird üblicherweise in so dünnen Schichten aufgebracht, dass die Unterlage entscheidend für das Aussehen ist.

Ein Vermutung von mir: :roll:
Es lässt sich leichter polieren als Stahl - es leitet den Strom besser, als andere Metalle und lässt sich vielleicht galvanisch relativ einfach aufbringen.

Edit: Ich meinte Kupfer unter dem Chrom - egal!
 
@ W**

Die elektrische Leitfähigkeit von Chrom ist nicht so richtig überzeugend, das wird es wohl nicht sein.

Bei der Galvanisierung von Eisen bzw. Stahl geht es in erster Linie um Korrosionsschutz, und hier ist Kupfer trotz seines Preises die erste Wahl. Schon sehr dünne Schichten bilden eine geschlossene, porenfreie Oberfläche und schützen so das Eisen. Kupfer wird aber ziemlich schnell matt und läuft an, außerdem ist es recht weich und damit mechanisch nicht sehr widerstandsfähig.

Nickel dagegen behält seinen Glanz und ist auch härter, ist aber in der üblichen Schichtdicken porös und taugt nicht als Korrosionsschutz; die famosen kupferfreien Saitenreiter werden also vermutlich ziemlich schnell "relic" aussehen. Außerdem kann man durch entsprechende Wahl der Galvanikbäder die Oberflächenqualität von Nickel in weiten Grenzen von matt bis hochglänzend schon beim Vernickeln einstellen.

Chrom schließlich ist noch härter als Nickel und bewirkt damit auch einen guten mechanischen Schutz, außerdem ist Chrom außerordentlich widerstandsfähig gegen chemische Angriffe. Da Chrom aber meist aus Kosten-, aber auch aus technischen Gründen nur in sehr geringen Schichtdicken von deutlich unter 1 µm aufgebracht wird, ist der Untergrund entscheidend für das Aussehen der Chromoberfläche, und genau deshalb verwendet man Chrom eigentlich immer in Systemen mit drei oder mehr Schichten, also z. B. Cu-Ni-Cr.

Das ist zumindest das, was mir aus meinen alten Tagen als Praktikant in einem Galvanikbetrieb noch in Erinnerung ist.

Gruß,

Klaus
 
kks":k1dnxncl schrieb:
Das ist zumindest das, was mir aus meinen alten Tagen als Praktikant in einem Galvanikbetrieb noch in Erinnerung ist.
...und liest sich, zumindest in meinen Augen, fundiert. Danke für den Beitrag!
 

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