frank
Power-User
- 13 Okt 2004
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- 3.673
- 0
Seit 4 Wochen habe ich ihn in Gebrauch. Hier meine Erfahrungen:
Verarbeitung:
Auf der Basis der Erfahrungen mit den Serien Mark I bis Mark III wurde der Mark IV entwickelt und seit 1989 in seinen GrundzĂŒgen unverĂ€ndert gebaut. Seither wurde er weltweit ca. 50.000 mal verkauft. Man darf ihm daher wohl unterstellen, dass er ausgereift ist und sich in der Praxis hinlĂ€nglich bewĂ€hrt hat.
Und so prÀsentiert er sich mir auch heute: MÀngelfrei!
Mir gefĂ€llt besonders gut, dass der zum Amp gehörige Bodentreter stets mit dem Amp verbunden bleiben kann. Zum Transport wird er ohne das Kabel zu lösen auf der RĂŒckseite in eigens gefrĂ€ste Aussparungen eingeschraubt â fertig. Alle Kabel liegen im Inneren des Amps. Gleichzeitig wird das Innenleben des Amps fast vollstĂ€ndig abgedeckt und geschĂŒtzt.
Der Amp wiegt satte 36 Kilo. Er ist also kein Leichtgewicht, aber er lĂ€sst sich dank seiner geringen AusmaĂe gut transportieren. Meine 8 Kilo leichtere 2x12 Box ist deutlich unhandlicher.
ZusÀtzlich hat der Mark IV (abnehmbare) Rollen, die auch auf unebenen Böden gut laufen.
Technik:
Der Amp hat max. 85 Watt, und kann auf irgend etwas zwischen 20 und 30 Watt reduziert werden.
Ăber den Power-Schalter kann er auf Normal- oder Tweedmodus (=Leistungs- und SoundverĂ€nderung) geschaltet werden.
Der Amp hat 3 KanĂ€le, Rythm1, Rythm2 und Lead, dazu noch den Equilizer, dessen Benutzer-Einstellungen fĂŒr jeden Kanal abgerufen werden können. Damit wird noch je ein zusĂ€tzlicher Sound pro Kanal möglich.
Mit Schaltern auf der RĂŒckseite wird der grundsĂ€tzliche Sound beeinflusst bzw. werden bestimmte Betriebsarten (z.B. Class A/ClassAB, Midgain/Harmonics) voreingestellt.
Der Bodentreter:
Ăber den mitgelieferten Bodentreter werden die KanĂ€le, der EQ, sowie die Effektloop aktiviert.
Um nicht Lead + EQ durch zwei Steps aktivieren zu mĂŒssen, gibt es einen LeadEQ-Taster, der beides mit einem FuĂtritt schaltet.
Schön, dass es sich nicht um die ĂŒblichen FuĂschalter handelt, nĂ€mlich jene, die ĂŒber einen halben Zentimeter gegen einen deutlichen Widerstand getreten werden mĂŒssen bis sie mit einem hörbaren Klicken einrasten.
Vielmehr handelt es sich bei den Kanalumschaltern und LeadEQ um leichtgĂ€ngige Taster. Ein leichter Stups und schon ist der Kanal verzögerungs- und störungsfrei umgeschaltet. Der Schalter fĂŒr EQ- und die Effektloop sind der herkömmlichen Machart. Gut; denn so wird eine versehentliche Aktivierung unterbunden.
Die Vorderseite:
Rythm1 und Rythm2 haben jeweils eigene Gain-, Trebble-, Presence- und Master-Potis und teilen sich Mid und Bass.
Bei beiden KanÀlen kann der Gain-Poti gezogen werden. Daraus ergibt sich:
- fĂŒr Rythm1 eine bright-Schaltung = etwas wĂ€rmerer, dickerer Sound,
- fĂŒr Rythm2 eine full fat-Schaltung = etwas gain-boost,
womit der Sound unabhÀngig voneinander und insbesondere bei geringen LautstÀrken positiv verÀndert wird.
Das Presence-Poti fĂŒr Rythm2 kann ebenfalls gezogen werden. Das gestaltet den Sound etwas fetter.
Dass sich Rythm 1+2 ein Poti fĂŒr Mid und Bass teilen mĂŒssen, bleibt ohne Belang.
Die beiden KanĂ€le sind von Haus aus sehr gut abgestimmt. So dienen diese beiden Potis nur der Feinabstimmung und zeigen ihre Wirkung nur in Nuancen, indem sie dem Sound WĂ€rme, FĂŒlle und einen gewissen Glanz hinzufĂŒgen. Das Handbuch gibt als empfohlene Werte die Stellung 3-5 vor. Und daran sollte man sich nach meinen Erfahrungen auch grundsĂ€tzlich halten.
Nach Abstimmung von Gain, Trebble, Mid und Bass sowie Presence, wird lautstÀrke- / geschmacksabhÀngig noch das eine oder andere Poti gezogen.
Ein jeder sollte jetzt fĂŒr Rythm 1 + 2 einen guten Sound gefunden haben.
Je nach Gain-Stellung erhÀlt man in Rythm1 einen schönen, vollen und warmen Clean und im Rythm2 einen guten Crunch. Bei höherem Gain kann Rythm2 durchaus als Lead durchgehen.
Das ist schon mal ideal fĂŒr Blues und Old-School-Rock. Selbst Jazzer könnten Freude entwickeln.
Lead kann völlig separat eingepegelt werden, da die o.g. Potis sowie ein zusĂ€tzliches Drive-Poti zur VerfĂŒgung stehen.
Das Drive-Poti boostet die ZerrintensitÀt nochmals an.
Jedoch: Zuviel Drive erzeugt jede Menge Sustain, aber noch viel mehr NebengerÀusche. Drive also eher etwas niedriger einstellen.
Gain- und Drive-Poti können auch gezogen werden. Dann geht richtig die Post ab, weil das Signal noch eine Schippe mehr angedickt und belebt wird. In der richtigen Kombination von allen Potis ist Drive ein auĂerordentlich wirkungsvolles Mittel zur Gestaltung des Lead.
Ebenso kann das Presence-Poti gezogen werden, was den Sound ebenfalls verÀndert.
GrundsÀtzlich entspricht die Wirkung der Pull/Push-Funktion dem oben Gesagten.
Das bringt einen schön singenden und lebendigen Zerrsound, je nach Einstellungen immer noch etwas Old School oder deutlich rockig-moderner. Die Zerrsound klingt mit schönen Obertönen und â falls gewollt - in das kontrollierte Feedback kippend aus. Wirklich prima.
Durch die unterschiedliche Gain-Steuerung liefert die Vorstufe fĂŒr jeden Kanal eine unterschiedliche LautstĂ€rke.
Null Problem; denn alle drei KanĂ€le haben einen eigenen Master, ĂŒber den die LautstĂ€rke der KanĂ€le aufeinander abgestimmt wird.
Abschliend lĂ€sst sich die GesamtlautstĂ€rke des Amps komfortabel ĂŒber ein âMaster-Vol-Potiâ den Anforderungen angepassen, das die LautstĂ€rke aller drei KanĂ€le ganz nach gusto gleichmĂ€Ăig anhebt oder absenkt.
Der Equilizer:
Der Mark IV hat einen 5-Band-Equilizer mit den ĂŒblichen Schiebereglern, dessen Einstellungen sich nach der Aktivierung auf alle KanĂ€le auswirken. Seine Nutzung macht den Amp noch variabler.
Alle Schieber in der Mittelstellung geben einen Sound wieder, in dem alle Frequenzen gleichmĂ€Ăig verteilt sind. ZusĂ€tzlich wird das Gain-Potenzial zugefĂŒhrt, das den einzelnen KanĂ€len vom User eingestellt worden ist. Die anderen ĂŒber die Potis vorgenommenen Einstellungen von Trebble, Mid und Bass bleiben unberĂŒcksicht. Der grundsĂ€tzliche Charakter jedes Kanals wird erkenntlich.
Um die einzelnen Frequenzen zu verĂ€ndern, schiebe man nach Aktivierung des EQ die Regler fĂŒr jedes Frequenzband hoch oder runter. FingerspitzengefĂŒhl und Hinhören ist jetzt gefragt.
Was sofort auffÀllt: Es Àndert sich der Sound. Aber es wird auch der Amp lauter / leiser, je nachdem, ob und welche Frequenzen man anhebt (=lauter) oder absenkt (=leiser).
Der EQ bietet nicht die Möglichkeit, jeden Kanal separat abzumischen. Die gewĂ€hlten EQ-Einstellungen betreffen jeden Kanal. Kann also sein, dass man z.B. im 1. und 2. Kanal ein tolles Ergebnis erzielt, dafĂŒr im 3. aber nicht. Geschmackssache. Probieren geht ĂŒber studieren.
Mindestens ein guter und zusĂ€tzlicher âKanalâ wird sich auf jeden Fall ergeben. In diesem Fall kann man sich den Kanal allerdings aussuchen.
Die âHöheâ und âTiefeâ der Frequenzeinstellungen entscheiden nicht nur ĂŒber den Sound, sondern auch ĂŒber die LautstĂ€rke.
Hat man sich einen guten EQ-Sound gebastelt, können z.B. die Schieberegler gleichmĂ€Ăig nach oben ĂŒber die Mittellinie hinaus verschoben werden. Damit wird der Amp lauter, man hat sich also einen âSolo-Boostâ geschaffen.
Sonstiges:
Durch die diversen Schaltmöglichkeiten auf Vor- und RĂŒckseite sowie durch den EQ hat der Mark IV hat einen sehr variablen Grundcharakter, der sich aber dennoch nicht in alle möglichen Soundrichtungen verbiegen lĂ€sst.
Das dĂŒrfte auch der Grund sein, weshalb nicht selten Midi-Teile in ihn eingeschliffen werden.
Die Frage nach Attack, Dynamik u.s.w. erĂŒbrigt sich. Das und insbesondere DurchsetzungsfĂ€higkeit hat er im Ăberfluss. Und der Lautsprecher kann das sehr gut wiedergeben, wobei sich die NebengerĂ€usche in sehr engen Grenzen halten.
Wer die serienmĂ€Ăigen 6l6-Röhren nicht mag, kann sie durch EL34 (in den Ă€uĂeren Positionen) oder 6V6 (nur in bestimmtem Betriebsmodus) ohne Bias-Anpassung ersetzen.
Die Röhrenzerre darzustellen, dĂŒrfte ein ziemliches Problem sein. Der Amp ist mit 85 Watt dafĂŒr viel zu laut.
Selbst die Absenkung auf 20 Watt ist immer noch sehr mÀchtig.
Mit der Benutzung einer Hotplate kann ich den Mark auch daheim betreiben. Einige LautstĂ€rke kann ich allerdings fahren; denn ich wohne nicht im âdĂŒnnhĂ€utigenâ Mehrfamilienhaus.
Will sagen: FĂŒr Wohnzimmergitarristen ist der Amp absolut ungeeignet!
Fazit:
Der Mark IV ist technisch zuverlÀssig und obendrein in jeder Hinsicht recht einfach zu handhaben.
Wer will, kann mit dem Mark IV ganz einfach und schnell den typischen Carlos-Santana-Sound clonen. Die anderen haben alle Möglichkeiten sich mit nur geringem Aufwand einen eigenen unverwechselbaren Sound zu basteln, der jeder Situation gerecht werden dĂŒrfte.
Der Mark IV galt in den vergangenen 19 Jahren als echter Amp der Oberklasse. Das dĂŒrfte sich auch in der Zukunft nicht verĂ€ndern.
Ich jedenfalls freue mich, einen zu besitzen.
Verarbeitung:
Auf der Basis der Erfahrungen mit den Serien Mark I bis Mark III wurde der Mark IV entwickelt und seit 1989 in seinen GrundzĂŒgen unverĂ€ndert gebaut. Seither wurde er weltweit ca. 50.000 mal verkauft. Man darf ihm daher wohl unterstellen, dass er ausgereift ist und sich in der Praxis hinlĂ€nglich bewĂ€hrt hat.
Und so prÀsentiert er sich mir auch heute: MÀngelfrei!
Mir gefĂ€llt besonders gut, dass der zum Amp gehörige Bodentreter stets mit dem Amp verbunden bleiben kann. Zum Transport wird er ohne das Kabel zu lösen auf der RĂŒckseite in eigens gefrĂ€ste Aussparungen eingeschraubt â fertig. Alle Kabel liegen im Inneren des Amps. Gleichzeitig wird das Innenleben des Amps fast vollstĂ€ndig abgedeckt und geschĂŒtzt.
Der Amp wiegt satte 36 Kilo. Er ist also kein Leichtgewicht, aber er lĂ€sst sich dank seiner geringen AusmaĂe gut transportieren. Meine 8 Kilo leichtere 2x12 Box ist deutlich unhandlicher.
ZusÀtzlich hat der Mark IV (abnehmbare) Rollen, die auch auf unebenen Böden gut laufen.
Technik:
Der Amp hat max. 85 Watt, und kann auf irgend etwas zwischen 20 und 30 Watt reduziert werden.
Ăber den Power-Schalter kann er auf Normal- oder Tweedmodus (=Leistungs- und SoundverĂ€nderung) geschaltet werden.
Der Amp hat 3 KanĂ€le, Rythm1, Rythm2 und Lead, dazu noch den Equilizer, dessen Benutzer-Einstellungen fĂŒr jeden Kanal abgerufen werden können. Damit wird noch je ein zusĂ€tzlicher Sound pro Kanal möglich.
Mit Schaltern auf der RĂŒckseite wird der grundsĂ€tzliche Sound beeinflusst bzw. werden bestimmte Betriebsarten (z.B. Class A/ClassAB, Midgain/Harmonics) voreingestellt.
Der Bodentreter:
Ăber den mitgelieferten Bodentreter werden die KanĂ€le, der EQ, sowie die Effektloop aktiviert.
Um nicht Lead + EQ durch zwei Steps aktivieren zu mĂŒssen, gibt es einen LeadEQ-Taster, der beides mit einem FuĂtritt schaltet.
Schön, dass es sich nicht um die ĂŒblichen FuĂschalter handelt, nĂ€mlich jene, die ĂŒber einen halben Zentimeter gegen einen deutlichen Widerstand getreten werden mĂŒssen bis sie mit einem hörbaren Klicken einrasten.
Vielmehr handelt es sich bei den Kanalumschaltern und LeadEQ um leichtgĂ€ngige Taster. Ein leichter Stups und schon ist der Kanal verzögerungs- und störungsfrei umgeschaltet. Der Schalter fĂŒr EQ- und die Effektloop sind der herkömmlichen Machart. Gut; denn so wird eine versehentliche Aktivierung unterbunden.
Die Vorderseite:
Rythm1 und Rythm2 haben jeweils eigene Gain-, Trebble-, Presence- und Master-Potis und teilen sich Mid und Bass.
Bei beiden KanÀlen kann der Gain-Poti gezogen werden. Daraus ergibt sich:
- fĂŒr Rythm1 eine bright-Schaltung = etwas wĂ€rmerer, dickerer Sound,
- fĂŒr Rythm2 eine full fat-Schaltung = etwas gain-boost,
womit der Sound unabhÀngig voneinander und insbesondere bei geringen LautstÀrken positiv verÀndert wird.
Das Presence-Poti fĂŒr Rythm2 kann ebenfalls gezogen werden. Das gestaltet den Sound etwas fetter.
Dass sich Rythm 1+2 ein Poti fĂŒr Mid und Bass teilen mĂŒssen, bleibt ohne Belang.
Die beiden KanĂ€le sind von Haus aus sehr gut abgestimmt. So dienen diese beiden Potis nur der Feinabstimmung und zeigen ihre Wirkung nur in Nuancen, indem sie dem Sound WĂ€rme, FĂŒlle und einen gewissen Glanz hinzufĂŒgen. Das Handbuch gibt als empfohlene Werte die Stellung 3-5 vor. Und daran sollte man sich nach meinen Erfahrungen auch grundsĂ€tzlich halten.
Nach Abstimmung von Gain, Trebble, Mid und Bass sowie Presence, wird lautstÀrke- / geschmacksabhÀngig noch das eine oder andere Poti gezogen.
Ein jeder sollte jetzt fĂŒr Rythm 1 + 2 einen guten Sound gefunden haben.
Je nach Gain-Stellung erhÀlt man in Rythm1 einen schönen, vollen und warmen Clean und im Rythm2 einen guten Crunch. Bei höherem Gain kann Rythm2 durchaus als Lead durchgehen.
Das ist schon mal ideal fĂŒr Blues und Old-School-Rock. Selbst Jazzer könnten Freude entwickeln.
Lead kann völlig separat eingepegelt werden, da die o.g. Potis sowie ein zusĂ€tzliches Drive-Poti zur VerfĂŒgung stehen.
Das Drive-Poti boostet die ZerrintensitÀt nochmals an.
Jedoch: Zuviel Drive erzeugt jede Menge Sustain, aber noch viel mehr NebengerÀusche. Drive also eher etwas niedriger einstellen.
Gain- und Drive-Poti können auch gezogen werden. Dann geht richtig die Post ab, weil das Signal noch eine Schippe mehr angedickt und belebt wird. In der richtigen Kombination von allen Potis ist Drive ein auĂerordentlich wirkungsvolles Mittel zur Gestaltung des Lead.
Ebenso kann das Presence-Poti gezogen werden, was den Sound ebenfalls verÀndert.
GrundsÀtzlich entspricht die Wirkung der Pull/Push-Funktion dem oben Gesagten.
Das bringt einen schön singenden und lebendigen Zerrsound, je nach Einstellungen immer noch etwas Old School oder deutlich rockig-moderner. Die Zerrsound klingt mit schönen Obertönen und â falls gewollt - in das kontrollierte Feedback kippend aus. Wirklich prima.
Durch die unterschiedliche Gain-Steuerung liefert die Vorstufe fĂŒr jeden Kanal eine unterschiedliche LautstĂ€rke.
Null Problem; denn alle drei KanĂ€le haben einen eigenen Master, ĂŒber den die LautstĂ€rke der KanĂ€le aufeinander abgestimmt wird.
Abschliend lĂ€sst sich die GesamtlautstĂ€rke des Amps komfortabel ĂŒber ein âMaster-Vol-Potiâ den Anforderungen angepassen, das die LautstĂ€rke aller drei KanĂ€le ganz nach gusto gleichmĂ€Ăig anhebt oder absenkt.
Der Equilizer:
Der Mark IV hat einen 5-Band-Equilizer mit den ĂŒblichen Schiebereglern, dessen Einstellungen sich nach der Aktivierung auf alle KanĂ€le auswirken. Seine Nutzung macht den Amp noch variabler.
Alle Schieber in der Mittelstellung geben einen Sound wieder, in dem alle Frequenzen gleichmĂ€Ăig verteilt sind. ZusĂ€tzlich wird das Gain-Potenzial zugefĂŒhrt, das den einzelnen KanĂ€len vom User eingestellt worden ist. Die anderen ĂŒber die Potis vorgenommenen Einstellungen von Trebble, Mid und Bass bleiben unberĂŒcksicht. Der grundsĂ€tzliche Charakter jedes Kanals wird erkenntlich.
Um die einzelnen Frequenzen zu verĂ€ndern, schiebe man nach Aktivierung des EQ die Regler fĂŒr jedes Frequenzband hoch oder runter. FingerspitzengefĂŒhl und Hinhören ist jetzt gefragt.
Was sofort auffÀllt: Es Àndert sich der Sound. Aber es wird auch der Amp lauter / leiser, je nachdem, ob und welche Frequenzen man anhebt (=lauter) oder absenkt (=leiser).
Der EQ bietet nicht die Möglichkeit, jeden Kanal separat abzumischen. Die gewĂ€hlten EQ-Einstellungen betreffen jeden Kanal. Kann also sein, dass man z.B. im 1. und 2. Kanal ein tolles Ergebnis erzielt, dafĂŒr im 3. aber nicht. Geschmackssache. Probieren geht ĂŒber studieren.
Mindestens ein guter und zusĂ€tzlicher âKanalâ wird sich auf jeden Fall ergeben. In diesem Fall kann man sich den Kanal allerdings aussuchen.
Die âHöheâ und âTiefeâ der Frequenzeinstellungen entscheiden nicht nur ĂŒber den Sound, sondern auch ĂŒber die LautstĂ€rke.
Hat man sich einen guten EQ-Sound gebastelt, können z.B. die Schieberegler gleichmĂ€Ăig nach oben ĂŒber die Mittellinie hinaus verschoben werden. Damit wird der Amp lauter, man hat sich also einen âSolo-Boostâ geschaffen.
Sonstiges:
Durch die diversen Schaltmöglichkeiten auf Vor- und RĂŒckseite sowie durch den EQ hat der Mark IV hat einen sehr variablen Grundcharakter, der sich aber dennoch nicht in alle möglichen Soundrichtungen verbiegen lĂ€sst.
Das dĂŒrfte auch der Grund sein, weshalb nicht selten Midi-Teile in ihn eingeschliffen werden.
Die Frage nach Attack, Dynamik u.s.w. erĂŒbrigt sich. Das und insbesondere DurchsetzungsfĂ€higkeit hat er im Ăberfluss. Und der Lautsprecher kann das sehr gut wiedergeben, wobei sich die NebengerĂ€usche in sehr engen Grenzen halten.
Wer die serienmĂ€Ăigen 6l6-Röhren nicht mag, kann sie durch EL34 (in den Ă€uĂeren Positionen) oder 6V6 (nur in bestimmtem Betriebsmodus) ohne Bias-Anpassung ersetzen.
Die Röhrenzerre darzustellen, dĂŒrfte ein ziemliches Problem sein. Der Amp ist mit 85 Watt dafĂŒr viel zu laut.
Selbst die Absenkung auf 20 Watt ist immer noch sehr mÀchtig.
Mit der Benutzung einer Hotplate kann ich den Mark auch daheim betreiben. Einige LautstĂ€rke kann ich allerdings fahren; denn ich wohne nicht im âdĂŒnnhĂ€utigenâ Mehrfamilienhaus.
Will sagen: FĂŒr Wohnzimmergitarristen ist der Amp absolut ungeeignet!
Fazit:
Der Mark IV ist technisch zuverlÀssig und obendrein in jeder Hinsicht recht einfach zu handhaben.
Wer will, kann mit dem Mark IV ganz einfach und schnell den typischen Carlos-Santana-Sound clonen. Die anderen haben alle Möglichkeiten sich mit nur geringem Aufwand einen eigenen unverwechselbaren Sound zu basteln, der jeder Situation gerecht werden dĂŒrfte.
Der Mark IV galt in den vergangenen 19 Jahren als echter Amp der Oberklasse. Das dĂŒrfte sich auch in der Zukunft nicht verĂ€ndern.
Ich jedenfalls freue mich, einen zu besitzen.