Squier Classiv Vibe 50´s vs. Texas Special Strat vs. Tele

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Anonymous

Guest
Hi Leute,

ich hoffe, ich bin hier in der richtigen Abteilung.
Dies soll kein neues Review werden, sondern ein kurzer Vergleich dreier Gitarren. Los geht´s:

Heute habe ich drei Gitarren getestet, von denen ich eine als Zweitgitarre benutzen möchte, die anderen beiden werden verkauft. Die Kandidaten waren:

Eine Squier Classic Vibe 50´s Stratocaster
Eine alte, unbekannte Strat mit Erle Korpus (zweitelig), Ahornhals und Rosewood Griffbrett mit Fender Texas Special PU´s
Eine Fenix Telecaster (Erle Korpus, Ahorn HAls, Rosewood Griffbrett) mit alten Seymour Duncan PU´s aus den frühen 70ern.

FĂĽr alle drei Gitarren habe ich gleich viel bezahlt, also spielte bei dem Vergleich das Geld keine Rolle.

Zu Hause an meinem Übungsverstärker (Fender Frontman) klang die Texas Special Strat einfach nur geil, Stevie Ray Vaughan pur. Die Squier Classiv Vibe klang sehr höhenarm, mittig, etwas "störrisch" und die Telecaster war Eierschneider pur...bis auf den Hals-PU, der klingt alleine gespielt sehr bluesig. Ergebnis: Texas Special Strat Plat 1, Tele Platz 2, Squier Platz 3.

Im Proberaum an meinem richtigen Amp (Music Man RD 50) wurde das Klangergebnis um 180 Grad gedreht. Plötzlich klang die sehr bluesige Texas Special Strat ziemlich drahtig, mit zu vielen Höhen, sogar "scheppernd". Soll ja ein typsiches (negatives) Merkmal der Texas Special sein. Ich war wirklich entsetzt.

Bei der Tele wars genau andersherum. Nur noch ganz wenig Eierschneider-Sound, eher toller Twang, und in der Hals bzw. Hals/Steg Position klang die Tele plötzlich so, wie ich es von meiner Texas Special Strat erwartet habe: Twang, bluesig, viel Wärme.

Die Squier war ebenfalls gut, viel höhenreicher als am Übungsverstärker aber trotzdem wärmer als die drahtige Texas Special Strat. Sie klang einfach nach einer sehr guten Strat. Der Steg-Tonabnehmer klang wirklich besser als der Texas Special-Steg-PU: Bissig, Twangig aber trotzdem warm.

Ergenbis: 1. Platz Telecaster, 2. Platz Squier, 3. Platz Texas Special Strat.

Zu Hause angekommen, nochmal getestet, mit dem Ergebnis, welches ich bereits beim ersten Test zu Hause hatte.

Mein Fazit: Man merkt der Fenix Tele an, dass sie jetzt bereits seit über 30 Jahren schwingt und singt, die Seymour Duncan PU´s sind einfach klasse. Sie haben von den drei PU Set´s den geringsten Output, klingen aber genau deshalb so authentisch.
Die Squier Classic Vibe ist eine schöne Gitarre, allerdings hat sie nie ganz total überzeugt. Warum? Keine Ahnung! Die Verarbeitung ist tiptop, die Hölzer 1A, und die PU´s sind in dem Preissektor sagenhaft.Wie der Name schon sagt...sie hat zwar einen klassichen 50er Strat Vibe, aber so ganz authentisch kommt es dann doch nicht rüber. Vieleicht in 30 Jahren?
Und die Texas Special Strat? Hmmm....daheim gespielt ist es meine schönste Gitarre. Für Bandprobe und Auftritte aber unbrauchbar. Schade!

Was ich mit diesem Vergleich sagen möchte: Die Tonabnehmer spielen eine sehr wichtige Rolle im Sound, genauso der Amp. Aber was man nicht unterschätzen darf ist das Alter einer Gitarre. Hat sich eine Gitarre über Jahrzehnte bewährt, hört man das definitiv. Ich würde sowohl die Fenix als auch meine Hondo ES 335 Kopie aus den 70ern jeder Fender/Gibson Gitarre vorziehen, die in den letzten 10 Jahren produziert wurde.

Zum SchluĂź noch eine Frage:

Wieso klingt die Texas Special Strat an einem Transistor-Amp bluesiger und wärmer als an dem Music Man, wenn zur gleichen Zeit aus einer Eierschneider Telecaster, eine bluesige, warme Telecaster wird?

P.S.: Die Telecaster wird nun also bei 2-3 Songs in unserem Set benutzt. Die Stratocaster benutze ich einfach als Ăśbungsgitarre fĂĽr zu Hause. Nur bei der Squier bin ich unschlĂĽssig. Eigentlich eine tolle Gitarre, die ich fĂĽr wenig Geld erstanden habe. Trotzdem hau sie mich nicht. Die wird wahrscheinlich als erstes bei Geldnot gehen mĂĽssen.

Danke fĂĽrs Lesen ;0)
 
Hallo!
Zumal der Music Man RD 50 ja auch eine halbe Transe ist, in der Vorstufe jedenfalls. Vielleicht ist das ja aber auch der Unterschied, die Endstufe ist ja eine röhrige, und das ist dann der zu hörende Unterschied?
Der Music Man RD 50 war mein erster Amp. Mich gruselt es immer noch, wenn ich daran denke, wie ich jahrelang nach einem Sound gesucht habe, der mir gefällt, und endlich herausgefunden habe, daß das dieser Amp eben nicht ist. Aber bitte, das ist nur meine Meinung. Viele lieben diesen Amp, ich fand ihn einfach nur doof...!
GrĂĽĂźe,
Hannes
 
...ich teile Butterkräms Erfahrung und Einschätzung, was den RD 50 angeht.
Die Auswahl deiner Gitarren finde ich für einen Direktvergleich etwas ungünstig. Wenn ich eine Les Paul und eine Strat nebeneinander spiele, liegt es durchaus auch daran, mit welcher der beiden ich beginne, was mein Empfinden angeht. Und ich muss mich auch spieltechnisch jeweils auf die Eigenheiten einstellen, bevor da etwas Zufriedenstellendes herauskommt (das gilt insbesondere auch für unterschiedliche Strats, aber auch für beliebige andere Gitarrentypen). Die unterschiedlichen Klangergebnisse an deinen beiden Verstärkern sind nicht ganz so verblüffend, schließlich bilden ja Verstärker in der Regel bestimmte Ausschnitte dessen ab, was aus einer Gitarre kommt. Das kann sich in deinem Fall bei 3 Instrumenten so unterschiedlicher sound-Schwerpunkte eben so ergeben ... nicht jede Gitarre passt zu jedem Verstärker, wenn es um geschmackliche Vorlieben und deren Umsetzung geht.
 

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