Strat mit Nitrolack

Dass der Lack bei den Highway Ones abgeht ist zumindest von Fender so gewollt.

Zitat aus dem Werbevideo der Firmen-Homepage:

"it's a thin finish [...] that starts to wear itself down [...] to look like a vintage instrument that costs five times as much."
http://www.fender.com/highwayone/

Und im Text daneben:
"Highway One instruments are built to absorb sweat, hot lights, spilled drinks and smoky haze in clubs, and being thrown in the back of a van or car night after night while still sounding and looking great. The more beat up it gets, in fact, the more a badge of honor it becomes. These instruments will take a journey with you and tell your musical story for you, like a road map showing where you've been."

Wegen der Art wie diese Gitarren beworben werden vermute ich, dass sich Fender damit vor allem an eine jüngere Zielgruppe wendet - wohl die vielen Teenager, die gerne Schuhe mit Totenköpfen tragen und Nietengürtel von H&M. Heute sehen ja alle 14-Jährigen wie Rockstars aus, da sollte auch die Gitarre nach drei Konzerten auf dem Schulfest den Look haben.

Bei der ganzen Relic-Hysterie eigentlich ein cleverer Schachzug: verkaufe eine Instrument das schnell runtergerockt aussieht. Man sollte als Käufer aber halt auch vorher darüber informiert werden...

GrĂĽĂźe, Mischa
 
GrĂĽĂźdich Mischa!

Oder 7ender sagt das nur, um sich vor der Reklamationswelle zu retten,-)))))

Mach's gut!
 
7enderman":1cwyxft0 schrieb:
Tja Walter,
jetzt muss ich als Chemiker aber dann doch mal.
Nitro löst sich MASSIV mit Lösemitteln und manchen Weichmachern an.
Auch pures Nitro, wie es bei alten Gibsons zum Einsatz kam.
Das sich Nitro also "nur" Verfärben soll ist in diesem Fall schlicht die Weitergabe gefährlichen Halbwissens.

Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich Halbwissen verbreitet haben sollte. Um so mehr, wenn es gefährlich war! ;-)

Natürlich löst sich Nitro durch Lösemittel. Auch durch Alkohol, Aceton o.ä.
Aber ich habe noch niemals einen durch Weichmacher aufgelösten Nitro-Zellulose Lack gesehen. Und ich habe schon Dutzende von Lackschäden durch Gitarrenständer zu sehen bekommen. Sie sind schwarz und verfärbt, aber nie weich.

Aufgeweichte, pastöse Lackierungen kenne ich nur, wenn große Mengen an Acrylaten beigemengt sind. So zu finden bei Gibson seit - etwa (!) Mitte 80, Fender kurzzeitig zu CBS Zeiten Mitte 70, Guild zwischen 80 und 90 und die oben beschriebene Fender Serie. Bei Getsch zwischen 80 und 90 bin ich jetzt nicht sicher. Koscher war der Lack jedenfalls nicht. Er löste die Bindings auf.
 

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