Stromgitarren

A

Anonymous

Guest
Hallo liebe Drahtsailakrobaten:)

vor ueber einem Jahr wurde zum ersten mal auf der Musikmesse zu Frankfurt
die Werbetrommel fuer ein Event geruehrt, dass mich als altes Deltakind
(Rhein/Neckar:) in Verzueckung geraten liess: Eine Stromgitarren-
Ausstellung soll nach Mannheim kommen - also quasi nach hause... Sowas gibts
doch sonst nur in London, NY, LA oder in anderen Weltmetropolen.

Ok, gestern nach dem Fruehstueck gings dann los ind Landesmusem in Mannheim.
Das Gebaeude ist riesig und ich kann mich noch gut an die Koerperwelten-
Ausstellung erinnern. Damals haben sich die Menschen gegenseitig durch die
langen Korridore gepresst (und das rund um die Uhr)

Die Sonder-Ausstellung nimmt aber nur einen kleinen Teil des Museums ein und
ist in vier Bereiche aufgeteilt, die man nacheinander durchlaeuft:

Zunaechst kommt der Schaukastenbereich, in dem die Preziosen den gierigen
Blicken ihrer meist maennlichen Verehrer preisgegeben sind. Die einzelnen
Epochen von der Fruehzeit bis zur Gegenwart sind dort vertreten.

Es geht also los mit der Frying Pan, den ersten Rickenbacher Lapsteel-Gitarren,
der Gibson Style 0 und einer National Dobro. Dazu passend gibt es
Zubehoer-Exponate wie zb. Saiten oder Radios oder erste Rollengrammophone zu
sehen.

Mit dem am Empfang ausgeteilten Kopfhoerer kann man die Instrumente gespielt
hoeren. Achtung, extreme Verhedder-Gefahr ;-)

Die naechste Vitrinen enthalten dann eine Bigbsby Merle Travis,
weitere Gibsons usw.

Danach kommt der Fender-Kasten mit einer der ersten Broadcaster,
und einer Telecaster. Dazu noch etwas elektrisches, ein Fender Princeton
aus damaliger Zeit (spaeter kommt noch ein Tweed Deluxe hinzu)
Selbstverstaendlich fehlen auch diverse Strats und andere Fender Modelle nicht.
Eine 54er Strat gibts natuerlich auch zu sehen.

Wie immer kann man auf alles noch einen draufsetzen.
Eine orischinal LP Goldtop mit P90ern. Die Gibson-Spezial-Heft Kenner wissen:
Nur die mit den diagonal angeordneten Schrauben sind die Original-P90 ;-)
Dazu noch eine 59er Paula (von Duane Allman, soweit ich mich erinnere),
die schon reichlich Toene hergeben musste.
Mit dabei noch eine LP Custom und noch einige andere nette Teile fuer die
Altersvorsorge....

Diekt gegenueber steht noch eine kleine unscheinbare Vitrine mit einem
Rickenbacher Verstaerker und zwei zugehoerigen Gitarren (ich glaube eine
war eine Electro Spanish?)

Natuerlich kommen auch die semiakustischen Gitarren nicht zu kurz, Gretsch'es,
diverse Gibson's , eine Framus Jan Akkerman und diverse andere sind
auch zu sehen.

60er sind Beatles- und Stones-Zeit: Hier folgt ein kleines Video-Intermezzo mit
besagten Beatgroessen, Schaufenster mit ihren Rickenbackern und Hoefnerbaessen,
sogar mit den Autogrammen der FabFour.

Interessant sind die 70er und zum Teil sehr schraege Sondermodelle:
DDR-, westdeutsche, britische und Synthi-Modell (-Verwirrungen). Dazu noch
ein paar Doublenecks (SG, Jackson).

Und dann die Neuzeit mit den abgefahrenenen Skelett-Modellen und den super-
ergonomischen, doch recht utopisch aussehenden Modellen deutscher Herkunft.

Um in den zweiten Teil der Ausstellung zu gelangen, muss man einen Flur
durchqueren, in dem auf die Gitarren- und Bass-Produktion eingegangen wird.

An der Kopfseite des Flures laeuft ein Video, das die Herstellung der
Hoefner-Baesse zeigt. Ich haette nicht gedacht, dass in einer/m Gitarre/Bass
so viel Handarbeit drin steckt. In den Seitenvitrinen liegen die einzelnen
im Video gezeigten Werkstuecke des Basses sowie fuer eine Framus Diablo
Custom (rohe Holzplanken, die geformten Zargen und Decken, sowie rohe
Haelse bis schliesslich zum Endprodukt).

Eine Lesetafel mit der Ueberschrift: "Der Gitarrengeschaeft" begruesst einen
dann zum zweiten Teil der Ausstellung (sinngemaess):

Ein Gitarrengeschaeft ist mehr als nur ein Geschaeft. Er ist ein Treffpunkt
fuer Musiker, an dem die neuesten Infos ausgetauscht werden, die Experten
die neuesten Effekte testen, Anfaenger zaghaft eine Gitarre anfassen
oder sich bei Plektren und Saiten beraten lassen, waehrend andere virtuos
in einer Ecke Riffs spielen... Genauso ist es hier: jeder hat die Gelegenheit,
Gitarren unterschiedlichster Gattungen und Preislagen selbst in die Hand
zu nehmen und auszuprobieren:

Und so isses dann auch! So um die zwanzig Gitarren haengen an der Wand und
warten darauf, eingestoepselt zu werden. Der arme Aufseher an den zwei
Amps hatte keine Chance als der Laden immer voller wurde. Und es kam wie
es kommen musste: mit einem Riesenknall landete ein Firebird-Bass auf dem
Allerwertesten....

Ach ja, da haengen also: diverse Ibaneze, Yamahas, eine Reverend mit Bigsby,
eine wunderschoene Sonntag Jazz-Mama, das halbe Epiphone-Programm und eine
Tele von Herrn Lemme, in der die diversen Filter und Switches eingebaut sind.

Daneben, etwas unscheinbar, die Zitronen der Gitarrenwelt: unter anderem
mit dabei eine Fender Corona, ein Gibson B-1 Bass und eine Ovation.

Eingerahmt ist der Shop von weiteren Vitrinen mit neuzeitlichen Edelgitarren
PRS, Huber, div. Edelbaesse sowie einer ganzen Schaar dieser Superstrats...

Sehr liebevoll dekoriert ist auch ein Verkaufstresen, von dem man
den Eindruck bekommt, er wurde direkt aus einem alten, seit den 50ern
bestehenden kleinen Gitarrenladen mitgenommen. In ihm finden sich oben
dekoriert alle Zubehoer-Spielzeuge, die man so braucht,
in den unteren Schueben finden sich dann leere Bierflaschen,
ueberlaufende Aschenbecher, Prospekte, diverse Schachteln usw:)

Zu einem Gitarrenshop gehoert auch noch ein Werkstattbereich: Dort steht
eine Plek-Maschine (allerdings sehr sehr einsam...) und diverse physikalische
Experimente welche die Funktionsweise der Gitarre erklaeren.

An der "Fliegenden-V" Vitrine vorbei kommt man zum dritten Teil der
Ausstellung, dem Probenraum: Der Boden einer quadratischen Empore zeigt eine
"Von-Oben" Aufnahme eines Probenraums in dem die Musiker gerade ueben.
Man kann sich quasi auf die Musiker stellen (Schlagzeug, Bass und zwei
Gitarren) und der gerade laufenden Probe zuhoeren. Dabei geht es alles
andere als perfekt zu und man hoert jede Menge Gespraeche.

Hat man es denn endlich geschafft und die Weltkarriere gestartet kommt man
zum vierten und letzten Teil der Ausstellung, der Buehne mit Auditorium.

Zu sehen sind hier neben einigen Amps (Marshall- und Framus-Stacks, sowie
ein JTM45 Reissue und ein AC30) hauptsaechlich weitere kuriose Gitarren,
hauptsaechlich mit extravaganten Korpi (Pistolen, am. Bundestaaten-Gibson,
etc etc...)

Zu sehen und hoeren gibt es noch drei DVDs auf Grossleinwand:
Hendrix, Led Zep und BB King mit Jeff Beck.
Lt. Auskunft wird BB King erst nach dem offiziellen Kino-Termin gezeigt und
fuer Led Zeppelin waere die Anlage nicht eingepegelt.... Ok, dann schaut
man sich gerne drei mal hintereinander Hendrix an :-((

Mein Fazit ist: Die Ausstellung ist sehr kompetent aufgebaut, mit viel Liebe
zum Detail ausgearbeitet und man muss manchmal genau hingucken um sie
zu entdecken.

Ausserdem ist mein Bericht alles andere als vollstaendig und wahrscheinlich
auch das eine oder andere mal fehlerhaft. Da hilft nur eins, selbst schauen.

Tschuess, Euer Hans
 
hans":1ifqd9y4 schrieb:
Hallo liebe Drahtsailakrobaten:)

vor ueber einem Jahr wurde zum ersten mal auf der Musikmesse zu Frankfurt
die Werbetrommel fuer ein Event geruehrt, dass mich als altes Deltakind
(Rhein/Neckar:) in Verzueckung geraten liess: Eine Stromgitarren-
Ausstellung soll nach Mannheim kommen - also quasi nach hause... Sowas gibts
doch sonst nur in London, NY, LA oder in anderen Weltmetropolen.

Ok, gestern nach dem Fruehstueck gings dann los ind Landesmusem in Mannheim.
Das Gebaeude ist riesig und ich kann mich noch gut an die Koerperwelten-
Ausstellung erinnern. Damals haben sich die Menschen gegenseitig durch die
langen Korridore gepresst (und das rund um die Uhr)

Die Sonder-Ausstellung nimmt aber nur einen kleinen Teil des Museums ein und
ist in vier Bereiche aufgeteilt, die man nacheinander durchlaeuft:

Zunaechst kommt der Schaukastenbereich, in dem die Preziosen den gierigen
Blicken ihrer meist maennlichen Verehrer preisgegeben sind. Die einzelnen
Epochen von der Fruehzeit bis zur Gegenwart sind dort vertreten.

Es geht also los mit der Frying Pan, den ersten Rickenbacher Lapsteel-Gitarren,
der Gibson Style 0 und einer National Dobro. Dazu passend gibt es
Zubehoer-Exponate wie zb. Saiten oder Radios oder erste Rollengrammophone zu
sehen.

Mit dem am Empfang ausgeteilten Kopfhoerer kann man die Instrumente gespielt
hoeren. Achtung, extreme Verhedder-Gefahr ;-)

Die naechste Vitrinen enthalten dann eine Bigbsby Merle Travis,
weitere Gibsons usw.

Danach kommt der Fender-Kasten mit einer der ersten Broadcaster,
und einer Telecaster. Dazu noch etwas elektrisches, ein Fender Princeton
aus damaliger Zeit (spaeter kommt noch ein Tweed Deluxe hinzu)
Selbstverstaendlich fehlen auch diverse Strats und andere Fender Modelle nicht.
Eine 54er Strat gibts natuerlich auch zu sehen.

Wie immer kann man auf alles noch einen draufsetzen.
Eine orischinal LP Goldtop mit P90ern. Die Gibson-Spezial-Heft Kenner wissen:
Nur die mit den diagonal angeordneten Schrauben sind die Original-P90 ;-)
Dazu noch eine 59er Paula (von Duane Allman, soweit ich mich erinnere),
die schon reichlich Toene hergeben musste.
Mit dabei noch eine LP Custom und noch einige andere nette Teile fuer die
Altersvorsorge....

Diekt gegenueber steht noch eine kleine unscheinbare Vitrine mit einem
Rickenbacher Verstaerker und zwei zugehoerigen Gitarren (ich glaube eine
war eine Electro Spanish?)

Natuerlich kommen auch die semiakustischen Gitarren nicht zu kurz, Gretsch'es,
diverse Gibson's , eine Framus Jan Akkerman und diverse andere sind
auch zu sehen.

60er sind Beatles- und Stones-Zeit: Hier folgt ein kleines Video-Intermezzo mit
besagten Beatgroessen, Schaufenster mit ihren Rickenbackern und Hoefnerbaessen,
sogar mit den Autogrammen der FabFour.

Interessant sind die 70er und zum Teil sehr schraege Sondermodelle:
DDR-, westdeutsche, britische und Synthi-Modell (-Verwirrungen). Dazu noch
ein paar Doublenecks (SG, Jackson).

Und dann die Neuzeit mit den abgefahrenenen Skelett-Modellen und den super-
ergonomischen, doch recht utopisch aussehenden Modellen deutscher Herkunft.

Um in den zweiten Teil der Ausstellung zu gelangen, muss man einen Flur
durchqueren, in dem auf die Gitarren- und Bass-Produktion eingegangen wird.

An der Kopfseite des Flures laeuft ein Video, das die Herstellung der
Hoefner-Baesse zeigt. Ich haette nicht gedacht, dass in einer/m Gitarre/Bass
so viel Handarbeit drin steckt. In den Seitenvitrinen liegen die einzelnen
im Video gezeigten Werkstuecke des Basses sowie fuer eine Framus Diablo
Custom (rohe Holzplanken, die geformten Zargen und Decken, sowie rohe
Haelse bis schliesslich zum Endprodukt).

Eine Lesetafel mit der Ueberschrift: "Der Gitarrengeschaeft" begruesst einen
dann zum zweiten Teil der Ausstellung (sinngemaess):

Ein Gitarrengeschaeft ist mehr als nur ein Geschaeft. Er ist ein Treffpunkt
fuer Musiker, an dem die neuesten Infos ausgetauscht werden, die Experten
die neuesten Effekte testen, Anfaenger zaghaft eine Gitarre anfassen
oder sich bei Plektren und Saiten beraten lassen, waehrend andere virtuos
in einer Ecke Riffs spielen... Genauso ist es hier: jeder hat die Gelegenheit,
Gitarren unterschiedlichster Gattungen und Preislagen selbst in die Hand
zu nehmen und auszuprobieren:

Und so isses dann auch! So um die zwanzig Gitarren haengen an der Wand und
warten darauf, eingestoepselt zu werden. Der arme Aufseher an den zwei
Amps hatte keine Chance als der Laden immer voller wurde. Und es kam wie
es kommen musste: mit einem Riesenknall landete ein Firebird-Bass auf dem
Allerwertesten....

Ach ja, da haengen also: diverse Ibaneze, Yamahas, eine Reverend mit Bigsby,
eine wunderschoene Sonntag Jazz-Mama, das halbe Epiphone-Programm und eine
Tele von Herrn Lemme, in der die diversen Filter und Switches eingebaut sind.

Daneben, etwas unscheinbar, die Zitronen der Gitarrenwelt: unter anderem
mit dabei eine Fender Corona, ein Gibson B-1 Bass und eine Ovation.

Eingerahmt ist der Shop von weiteren Vitrinen mit neuzeitlichen Edelgitarren
PRS, Huber, div. Edelbaesse sowie einer ganzen Schaar dieser Superstrats...

Sehr liebevoll dekoriert ist auch ein Verkaufstresen, von dem man
den Eindruck bekommt, er wurde direkt aus einem alten, seit den 50ern
bestehenden kleinen Gitarrenladen mitgenommen. In ihm finden sich oben
dekoriert alle Zubehoer-Spielzeuge, die man so braucht,
in den unteren Schueben finden sich dann leere Bierflaschen,
ueberlaufende Aschenbecher, Prospekte, diverse Schachteln usw:)

Zu einem Gitarrenshop gehoert auch noch ein Werkstattbereich: Dort steht
eine Plek-Maschine (allerdings sehr sehr einsam...) und diverse physikalische
Experimente welche die Funktionsweise der Gitarre erklaeren.

An der "Fliegenden-V" Vitrine vorbei kommt man zum dritten Teil der
Ausstellung, dem Probenraum: Der Boden einer quadratischen Empore zeigt eine
"Von-Oben" Aufnahme eines Probenraums in dem die Musiker gerade ueben.
Man kann sich quasi auf die Musiker stellen (Schlagzeug, Bass und zwei
Gitarren) und der gerade laufenden Probe zuhoeren. Dabei geht es alles
andere als perfekt zu und man hoert jede Menge Gespraeche.

Hat man es denn endlich geschafft und die Weltkarriere gestartet kommt man
zum vierten und letzten Teil der Ausstellung, der Buehne mit Auditorium.

Zu sehen sind hier neben einigen Amps (Marshall- und Framus-Stacks, sowie
ein JTM45 Reissue und ein AC30) hauptsaechlich weitere kuriose Gitarren,
hauptsaechlich mit extravaganten Korpi (Pistolen, am. Bundestaaten-Gibson,
etc etc...)

Zu sehen und hoeren gibt es noch drei DVDs auf Grossleinwand:
Hendrix, Led Zep und BB King mit Jeff Beck.
Lt. Auskunft wird BB King erst nach dem offiziellen Kino-Termin gezeigt und
fuer Led Zeppelin waere die Anlage nicht eingepegelt.... Ok, dann schaut
man sich gerne drei mal hintereinander Hendrix an :-((

Mein Fazit ist: Die Ausstellung ist sehr kompetent aufgebaut, mit viel Liebe
zum Detail ausgearbeitet und man muss manchmal genau hingucken um sie
zu entdecken.

Ausserdem ist mein Bericht alles andere als vollstaendig und wahrscheinlich
auch das eine oder andere mal fehlerhaft. Da hilft nur eins, selbst schauen.

Tschuess, Euer Hans

Hallo Hans!

Das macht Lust auf mehr ... wie sind die Eintrittspreise?
Hast Du Bilder gemacht?
 
Hi Doc,

ist was lang geworden das Posting, gell :oops:' Hab's heute morgen vor lauter Begeisterung gleich reintippern muessen... Ohne Ruecksicht auf Rechtschreibfehler oder aehnliches, man vergebe mir ....

Fuer uns alte Knochen kostas 6,50 und fuer Schueler 3 Euros.

Ich hab grad den Link www.stromgitarren.de entdeckt. Da steht das auch nochmal ausfuehrlich.

Tja, meine Digikam steht noch bei Saturn. Sorry for now. Da ich aber bestimmt nochmal hingehe, schaue ich mal ob ich mir eine ausleihen kann.

Schoene Gruesse, Hans-Joachim
 
Hallo Allerseits!

Es gibt von der G&B ein Sonderheft zu der Ausstellung. Ist einigermaßen Informativ mit schönen Bildchen und Geschichten. ( Wovon man allerdings viele schon gesehen bzw. gelesen hat )
 

Beliebte Themen

ZurĂĽck
Oben Unten