Tweed lackieren (Fender-Combo Schutzlack)

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Anonymous

Guest
Hallo Forum,

nach Verkauf meines geliebten, aber einfach zu schweren Blues DeVille kommt diese Woche ein nagelneuer Fender BluesDeluxe nach Hause. Als erstes wird er mit einem vorrätigen Greenback, cremefarbenen Chickenheads und einem Ledergriff versehen.
Da der Tweed noch unverbraucht, fett- und staubfrei ist, würde ich ihn gerne lackieren. Erstens aus Schutzgründen, zweitens, um dem Tweed einen dunkleren Ton zu verpassen.

Im Netz erhält man wenig Informatives. Einzige Ausbeute war bisher der Tipp, hellblonden Schellack von Clou zu verwenden und diesen nach Geschmack noch etwas mit brauner Beize nachzudunkeln.

Hat jemand von Euch so ein Projekt schon mal durchgeführt?

Wenn ja, welches Lack-Material habt Ihr benutzt? Wie wurde es auf den Tweedbezug aufgetragen? Gespritzt, gerollt, bepinselt? Wie viele Lagen wurden aufgetragen? Wie lange ist die Trocknungszeit?

Grüße

rb-blues
 
Mhh, da habe ich auch absolut keine Erfahrungen mit.
Ich würde mir ein Stück Tweed besorgen (z.B. bei Tube Town),
es auf ein Brett spannen und erstmal rumprobieren, bevor ich es
"am lebenden Objekt" ausprobieren würde. Schellack hört sich in
meinen Ohren aber schonmal ganz vernünftig an.
 
Schau mal hier:

da wurde das Thema mal kurz diskutiert.

Grüße vom Peter
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Peter,

vielen Dank, den Thread habe ich auch schon gelesen. Bringt mich aber nicht wirklich weiter.

Gruß

Ralf
 
Wenn es authentisch aussehen soll nimmt man das, was auch die Custom Amp Spezis in den Staaten dazu nehmen: Zinsser Bulls Eye Orange Shellac

beyeshellac_clear.jpg


Ich habe das schon gesehen bei einem Kollegen. Der hat seinen Tweed DeLuxe damit behandelt. Sah richtig gut aus ;-) Ich müsste ihn mal fragen, wo er den speziellen Lack her hatte - ich denke aber mal, er hat ihn sich bestellen müssen in USA.

Hier habe ich was gefunden dazu: http://www.mylespaul.com/forums/squawk- ... issue.html

Das hier kann man auch nehmen:

MinWax Honey Pine

21385.067166331034E_3.jpg


Und so sieht es dann aus bei mehrfacher Lackierung damit:

BD_Upper_Left.jpg
 
Hallo Martin,

wie war der Urlaub? Ich hab auf jeden Fall schon lange nichts mehr von Dir gelesen.

Vielen Dank für den Tipp. Das sieht doch schon mal sehr gut aus.

Blues'n'Gruß

Ralf
 
rb-blues":2584ct73 schrieb:
Hallo Martin,

wie war der Urlaub? Ich hab auf jeden Fall schon lange nichts mehr von Dir gelesen.

Vielen Dank für den Tipp. Das sieht doch schon mal sehr gut aus.

Blues'n'Gruß

Ralf

Hi Ralf,
danke der Nachfrage - Gut erholt, aber ich könnte grade schon wieder fahren :lol:

Das honigfarben lackierte Tweed sieht einfach nur geil aus und jetzt wo ich das wieder sehe bekomme ich mal wieder Lust auf nen Amp mit Tweedkleid ;-)

Ich schau mal, ob ich eines der oben genannten Produkte über unseren Lieferanten bekommen kann. Ansonsten kostet das ja aber auch nicht die Welt aus den USA schicken zu lassen. Ich habe mal gelesen das Die Lacke von Clou nicht so doll dafür geeignet wären - ist wahrscheinlich ne andere Zusammensetzung wie bei den Ami Lacken.

univalve":2584ct73 schrieb:
Ha, nen Blues Deluxe mit "tilt back legs". Das habe ich bei meinem auch ergänzt :cool:

Ja Robin, das finde ich optisch auch sehr geil und praktisch dazu.... jedenfalls besser wie den Amp beim Gig auf'n Stuhl zu stellen ;-)
 
Hallo Martin,

herzlichen Dank für die Tipps. Also, das Orange des Zinnser Schellacks finde ich persönlich etwas zu arg, aber das Ergebnis auf der verlinkten Seite mit dem Miniwax honey pie, das ist genau der Ton, den ich suche, perfekt.
Ich hab' zwar schon ein paar Seiten dazu im Web gefiunden, aber keinen Dealer dafür hier in Europa. Scheinbar verschickt die Firma auch nichts nach Übersee, zumindest nicht im Privatkundenbereich, schade.
Leider ist auch außer "stain/färben und polyurethane/lackieren" nichts über die Inhaltsstoffe erkennbar.

Perfekt wäre bei diesem Produkt die Mischung aus super Aussehen und sehr gutem Schutz. Schellack kann sich nach einer gewissen Zeit lösen und ist sehr anfällig gegen Stöße.

Gruß

Ralf
 
Moin,
früher wurde Tweed ja mit Nitrolack lackiert.
Es gibt von Clou noch Nitrolack, den kann man mit Mixol Abtönfarben (gibs im Baumarkt) Gelb und Braun l e i c h t abtönen und mit Nitrverdünnung etwas dünnfließender machen.
Das Ganze aber unbedingt auf einem kleinen Probestück testen. (Farbe - Konsistenz). Tweed gibt´s bei Tube-Town.
Das ist auf jeden Fall haltbarer als Schellack.
Wenn man den Nitrolack scheut, kann man auch Clou Holz-Siegel EL nehmen , mit der entsprechenden Verdünnung ca 1:1 verdünnen und entsprechend mit Mixol abtönen.

Grüße
Eckhard
 
Eckhard,
nicht ganz richtig.
Es gibt historisch beide Versionen, also auch die mit Schellack.
Schellack hat nur einen Nachteil das er noch weniger Beständigkeit zeigt als ein Nitrolack und zudem mechanisch alles andere als Wiederstandsfähig ist.

Der Clou Lack funktioniert gut. Ich hab schon mehrere Tweeds damit lackiert und die Amps in Ehren selber nachdunkeln lassen.
Ein Kumpel hat seinen 5E3 konsequent wann immer es ging in die Sonne gestellt.... der ist schon schön "Vintage"
Klar ist JETZT abtönen schöner, aber wenn der Lack altert und nachgilbt finde ich den Natur-Nitro am schönsten.

grüße
MIKE
 
Hallo Mike,

da stimme ich mit dir voll überein. Nur eben wenns Instantvintage sein soll geht´s halt sehr gut mit den Mixol-Abtönungen.

Vergilbte Grüße
Eckhard
 
Hallo Mike, hallo Eckhard,

das Holz-Siegel gibt es als 1 Liter-Gebinde zum fairen Preis im Fachhandel. Als Verdünnung wird 20% empfohlen.

Wie schaut es jetzt mit dem Zumischen der Mixol-Abtönung aus. Das gibt es ja in Tuben.

Ich hätte gerne einen honigfarbenen Ton, nur welche Farbe nehme ich da: Oxyd-Ocker oder Maisgelb und vor allem in welcher Menge füge ich das hinzu. Hattet ihr Vorgaben oder habt ihr probiert?

Könntet ihr ein Pic einstellen? Sorry, das ich so dreist bin.

Gruß

Ralf
 
Hallo,

das mußt du testen...
von Braun und Gelb successive g a n z wenig bis du den richtigen Farbton hast.
Eckhard.
 
rb-blues":gsq661ij schrieb:
Ich hätte gerne einen honigfarbenen Ton, nur welche Farbe nehme ich da: Oxyd-Ocker oder Maisgelb und vor allem in welcher Menge füge ich das hinzu. Hattet ihr Vorgaben oder habt ihr probiert

Dehalb habe ich schon ganz oben geschrieben:

"Ein Stück Tweed besorgen und probieren!"

Selbst wenn du jetzt ein Foto bekommst, dir die Farbe gefällt und es dann
nach der Anleitung des Jenigen, der dir das Foto schickt probierst,
kann das Ergebnis in natura auch etwas bis ganz anders aussehen.
 
Im Netz bin ich nach Sucheingabe "Tweed" auch auf diese Seite gestoßen.

http://www.pueton.de/1299.html

Herr Püschel in Berlin baut selbst Röhrenamps nach klassischem Stil, so wie es aussieht, in hervorragender Qualität. Er hat mir per Mail diesen Tipp gegeben:

http://web2.cylex.de/firma-homepage/htt ... 83704.html

Er hat, seinen Angaben nach, den Nitrolack pur ohne zusätzliche Farbpigmente aufgetragen. Ich finde das Ergebnis sehr ansprechend.

Gruß'n'Blues

Ralf
 
Hi Ralf,

klar kannst du auch normalen Nitrolack nehmen. Der lackierte Tweed dunkelt eh mit der Zeit noch leicht nach. Ist alles Geschmacksache - ich selbst mag es lieber ein wenig dunkler so wie oben auf dem Foto (mit MinWax Honey Pine behandelt) und leicht honey-gilb-gelb ;-)

Ich hätte dir gerne ein Stück Tweed zum Testen zugeschickt, aber leider habe ich keins mehr. Vielleicht hat ja aber ein anderer Forenkollege noch ein Reststück für dich ;-)

Denn ma ran :cool:
 
Hab' grad' vom Ulli/Realguitars noch eine Empfehlung erhalten:

"Erst mit Clou Beize in Teak färben und dann mit Clou Nitro Klarlack Matt aus der Dose Lackieren. Geht super easy."

Gruß'n'Blues

Ralf
 
Hallo zusammen!

Nachdem in dem Thread (wahrscheinlich) alles gesagt/geschrieben wurde, traue ich mich jetzt mal, eine vielleicht doofe Frage :oops: zu stellen:

Dieses Tweed ist doch so eine Art Kunstlederüberzug, oder?
Warum muss/soll/will man denn so etwas noch lackieren?
Zu Schutz? Vor was?
Ich denke, so ein Lack bröckelt doch auf dem weichen Untergrund bestimmt wieder ab, oder?
Und außerdem sieht das doch furchtbar aus, wenn das so fleckig rauskommt, wie auf dem Bild von Magman. Also der Amp auf Magmans Bild sieht doch aus, wie wenn er Jahrzehnte in einem dunklen feuchten Keller geschimmelt hätte. Igitt! So etwas wollte ich nicht haben!
(oder sah der vorher noch schlimmer aus?)

Ich putze meinen Amp (hell-beiges Kunstleder?) regelmäßig mit einem Lederpflegemittel, damit er schön aussieht, keine Flecken bekommt und ein bisschen schmutzabweisend ist das auch.

Denke ich jetzt falsch? Habe ich was übersehen?
Könnt Ihr bitte mal 'nen dummen alten Mann aufklären? :?

Vielen Dank und eine schöne Woche!
kiroy
 
madler69":38m332ie schrieb:
Aha. Danke.
Auf der Seite von Tube-Town war ich auch schon. Ich habe aber vermutet, das heißt nur Tweed, weil es so aussieht, wie der Stoff. Ich dachte, das Tweed, das man für den Amp-Überzug nimmt, wäre etwas anderes, als das, was man so allgemein als Tweed-Stoff (für Bekleidung) bezeichnet. - Falsch gedacht. ;-)

Bleibt die Frage, warum man den Amp-Überzug so verschandeln will.
Aus dem gleichen Grund, warum manche Leute die Gitarren halb abschleifen oder sich eine "Road Worn" kaufen? Oder gibt es eine... äh... vernünftige Erklärung?
Bin gespannt.
 
kiroy":205awbz3 schrieb:
Bleibt die Frage, warum man den Amp-Überzug so verschandeln will. Aus dem gleichen Grund, warum manche Leute die Gitarren halb abschleifen oder sich eine "Road Worn" kaufen?

Rischtisch !!! Weil das dann so cool "wintitsch" aussieht ...

Oder gibt es doch noch einen anderen Grund? Schützt es evt. den Tweed?
Die Tweed-Lackierer werden es uns sagen können ...
 
madler69":3q9pkaf9 schrieb:
..
Oder gibt es doch noch einen anderen Grund? Schützt es evt. den Tweed?
Die Tweed-Lackierer werden es uns sagen können ...

Bin zwar kein Tweed-Lackierer, aber ich würde sagen, dass es den Tweed unempfindlich macht, z.B. gegen Kaffeeflecken aber auch gegen Ratscher.
Quasi ein gehärteter Tweed.

Gruß,
Manfred
 
Der Tweedbezug wird von Fender mit einer leichten Lackschicht versehen, da unbehandelter Tweed matt ist und die FenderAmps einen leichten Seidenmattglanz aufweisen.
Dieser reicht aber für einen ordentlichen Schutz nicht aus. Alte Amps aus den 50ern sind mit Nitrolack überzogen worden, der eigenschaftsbedingt nach Jahren spröde wird und dann nach und nach gegen Schweiß und Alkohol keine Chance hat. Die Amps sahen in den 50ern allerdings zuerst aus wie die heutigen von der Stange, sind halt nur durch die UV-Strahlung nachgedunkelt und durch Sex, Drugs und Rock'n'Roll schäbig geworden.

Ein ordentlicher Lacküberzug schützt den Amp und versteift das Cab, was zu einer besseren Resonanz führen soll (... und wieder hören wir das Gras wachsen, meinst du nicht auch, oh Miraculix, mein Druide).

Na ja, im gleichen Zug kann man noch ein wenig Farbpigment dazutreufeln, damit, wie Manuel es so authentisch beschrieben hat, ein Hauch von "Wintitsch" in den Amp einzieht.

Es lebe das Voodooooooooooooooooooo

Gruß'n'Blues

Ralf
 
FredH":2ohrx7wj schrieb:
Bin zwar kein Tweed-Lackierer, aber ich würde sagen, dass es den Tweed unempfindlich macht, z.B. gegen Kaffeeflecken aber auch gegen Ratscher.
Quasi ein gehärteter Tweed.

Moin Manfred,

Flecken aller Art (Kaffee, Zigarreten, Bier usw.) kommen vor dem lackieren drauf - erst dann bekommt der Amp den richtigen Vintage Voodoo Teint ;-) :lol:
 

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