Übersteuernde Tonabnehmer

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Anonymous

Guest
Tag Forum,

ich bin jetzt schon seit drei Jahren begeisterter E-Gitarrist und frage mich gerade, ob das Übersteuern eines Tonabnehmer an meiner Gitarre schon immer da war und ich es erst jetzt bewusst höre, oder ob es ein zu behebender Defekt ist.
Mein Instrument ist eine Fender Custom Telecaster FMT HH mit folgende Pickups:

1 Fender Atomic II Humbucker (Bridge),
1 Fender Black Canyon Humbucker (Neck)

Bei voll aufgedrehtem Volumenregler an der Gitarre verzerrt der Atomic II ganz von alleine - egal ob ich ihn splitte oder nicht. Der Black Canyon am Hals ist da nicht betroffen.
Der Stegtonabnehmer ist ca. 1 mm von den Saiten entfernt, wenn ich ihn runterdrehe verringert sich der Verzerrgrad.
Drehe ich das Volumen auf 3/4 zurück verschwindet das Zerren ganz.

Ist soetwas normal? Das ganze stört nicht, wenn ich sowieso verzerrt spielen will, aber im Bandkontext brauch ich auch den Cleansound in entsprechender Lautstärke und möchte da an der Gitarre nachregeln können, wenn unser Bassist sich vorgenommen hat alles totzudröhnen.

Vielen Dank für Hilfe.

P.S.: Natürlich kann ich die Grundlautstärke am Verstärker vorregeln, aber ich kann nicht immer garantieren, daß beim Live-Auftritt der Volumenregler am Instrument immer nur max 3/4 geöffnet ist.
 
Vor jeglicher Art Verstärker im Cleankanal, oder auch einfach im Tascam us-122 , im Kopfhörerausgang von Multieffektgeräten etc....

Egal an was, der Pickup verzerrt bei voll aufgedrehtem Volumenregler der Gitarre.
Auszuschliessen ist Klirren, Rappeln oder Scheppern irgenwelcher Kleinteile am Instrument, ebenso Defekte an den Verstärkern.
Fazit: Es hat mit dem Pickup zu tun.
Frage, ist das normal oder wie schaffe ich Abhilfe?
 
Wenn die Verzerrung mit dem Volume-Regler der Gitarre beeinflussbar ist , ist es definitiv NICHT der Pickup selbst. Vermutlich ist der Output des Pickups so hoch, daß er den Eingang des Tascam glatt übersteuert.
Abhilfe: Wozu gibt's Volumeregler an der Gitarre, bzw. Einstellschrauben am Pickup?

Eine andere (sehr seltene) Sache wäre allerdings auch noch möglich.
Ich hatte mal einen DiMarzio SDS1 Super Distortion in der Bridge-Position , der auch ein hochfrequentes Zerren im Cleanbetrieb verursachte, was dadurch, daß der Pickup sehr tiefmittenlastig ist, gut herauszuhören war.
Die Ursache hier war mechanischer Natur. Dieser Singlecoil hat 6 schraubbare Polepieces, die von zwei Ceramic-Magnet-Bars unter dem Pickup 'gespeist' werden. Einen dieser Bars hatte ich nach einer eingehenden Untersuchung in der Hand :shock:
Nachdem ich die Auflageflächen gereinigt habe und den Magnet mit einem Hauch von Sekundenkleber wieder befestigt habe, war der Effekt weg.
Bei einem gekapselten Humbucker wirds allerdings schwierig.
 
An einer deutlich höheren Ausgangsleistung des Stegpickups wird es nicht liegen, da das Pärchen mit Sicherheit aufeinander abgestimmt ist.

1 mm Abstand der Saiten zum PU kann evtl. zu wenig sein. Wenn du alle Saiten nacheinander in einer hohen Lage, 17. Bund z. B., drückst und sie anschlägst, sollten sie frei schwingen, ohne den Pickup zu berühren.

Ich würde an deiner Stelle mit einer schrittweisen Runterstellung des PU`s experimentieren (viertel Umdrehung der Schraube), bis das Zerren verschwindet.

Volume runterdrehen ist problematisch, da bei einer Standard-Volumeregelung mit der Lautstärke auch der Höhenanteil reduziert wird.

Max
 
Danke für die Antworten.
@Stratitis: Da es nicht nur am Tascam übersteuert liegt es wohl eher an der Gitarre.
werde mal den Pickup ausbauen und nach Unregelmäßigkeiten absuchen.

@Landslide: die Seitenlage ist in Ordnung, leider muß ich den Tonabnehmer wirklich weit runterdrehen um den Effekt zu verhindern.
Die Höhereduzierung möchte ich eigentlich nicht in Kauf nehmen, das stimmt.

Mal sehen wie das Innenleben meiner Gitarre so aussieht.
 
Hi telecat,

es gibt eine Faustformel, wie dicht die Saiten an den Tonabnehmern sein dürfen: Saite im letzten Bund gegriffen, 2mm bei HBs, 4mm bei SCs. Demnach ist Dein PU einfach zu dicht an den Saiten, wenn Du ihn nicht runterdrehen willst, wirst Du Dein Problem nicht los.

Gruß, Martin
 
telecat":291wmios schrieb:
Danke für die Antworten.
@Stratitis: Da es nicht nur am Tascam übersteuert liegt es wohl eher an der Gitarre.
werde mal den Pickup ausbauen und nach Unregelmäßigkeiten absuchen.

@Landslide: die Seitenlage ist in Ordnung, leider muß ich den Tonabnehmer wirklich weit runterdrehen um den Effekt zu verhindern.
Die Höhereduzierung möchte ich eigentlich nicht in Kauf nehmen, das stimmt.

Mal sehen wie das Innenleben meiner Gitarre so aussieht.

Moin,
ein passiver Tonabnehmer kann nicht zerren! Eine "Übersteuerung" in der Induktion ist unmöglich.
Es muss sich um ein zu hohes Eingangssignal an einem der nachfolgenden Geräte.... oder um einen (frequenzbedingten) Wackelkontakt in der Elektrik der Gitarre handeln.
 
Manchmal ist man ja wie vernagelt!

Vielen Dank für die Mühen, die Gitarre ist, wie richtig in Frage gestellt, völlig in Ordnung.

Ich habe mich so daran gewöhnt das DigiTech Digiverb immer in der Signalkette zu haben (ist alles quasi fest installiert), daß ich auch beim Umstöpseln den Reverb nicht getrennt hatte.
Also eher ein Problem für die Abteilung Verstärker und Effekte, denn aus dem X-series Modell kommt die Übersteuerung!
Die Gitarre hat wohl ein sehr starkes Ausgangssignal, mit dem das Pedal nicht zurechtkommt.

Wenn ich meine Ibanez AF-195 mit dem Pedal einsetzte ist alles normal - die Super 58er haben wohl ein weniger starkes Signal.

Ich werde wohl mal ein neues Pedal beim Händler mit der Gitarre testen, vielleicht ist das ja ein grundsätzliches X-Series Problem mit meiner Gitarre und kein defektes Pedal.
 
telecat":6q4v4qke schrieb:
...denn aus dem X-series Modell kommt die Übersteuerung!
Die Gitarre hat wohl ein sehr starkes Ausgangssignal, mit dem das Pedal nicht zurechtkommt...

Trotzdem, wenn ich Deine Angaben bislang richtig verstanden habe, verringert sich Dein Problem deutlich, wenn Du den PU niedriger einstellst, oder? Das sich die Signalstärke durch die PU Höhe ändert, steht denke ich ausser Frage. Und da das Problem bei Deiner Ibanez nicht auftritt (wie dicht sind die PUs den bei ihr an den Saiten dran?), scheint nicht wirklich ein Defekt am Digiverb vorzuliegen. Allerdings finde ich Walters Hinweis auf den Wackelkontakt auch sehr wichtig. Das solltest Du überprüfen.
 
Natürlich zerrt ein Pickup an sich nicht, aber je nach Wicklungswiderstand/Ausgangsleistung kann ein Pickup einen Amp in die Zerre treiben, oder eben nicht.

Ein Röhrenamp bleibt, je nach Typ, auch bei hohen Lautstärken länger im cleanen Bereich, wenn man ihn mit einem 7,5 kOhm PAF ansteuert als wenn man dies mit einem 13,5 kOhm Super Distortion tut.

Sollte der Steg-PU eine deutlich höhere Leistung haben als der Hals-PU, zerrt halt der Amp über den Steg-PU halt früher als...na gut, das sind ja nun alles Binsenweisheiten.

Max
 
An der Ibanez ist der StegPU ca. 2mm von den Saiten entfernt.
Um an der Fender das Zerren mit Pedal zu eliminieren muß ich den PU fast im Korpus verschwinden lassen. - Das ist echt zu weit weg.
Ich habe ihn jetzt auf ca. 3mm Abstand eingestellt. Am Freitag nehme ich das Peda,l die Gitarre und meine Stromversorgung mal zum Händler meines Vertrauens und lass ihn mal einen Blick darauf werfen.

Es wird wohl doch am Pedal liegen, denn nur Gitarre und Amp (diesmal wirklich :shock: :-D ) (Test mit Transistor und Röhre) bringt keine ungewollten Übersteuerungen.
Ich hoffe das schliesst mögliche Wackelkontakte am Instrument aus.
Am Freitag weiß ich mehr und werde berichten.
 
So, war heute beim Händler.
Es liegt am Pedal, das den hohen Ausgangspegel der Gitarre in der exstremen Einstellung nicht verkraftet. - Allerdings trat das Zerren auch mit Podentretern anderer Hersteller auf.
Fazit: Ein wirklicher Defekt liegt nirgends vor, also werde ich wohl den Volumenregler deutlich anders dosieren müssen.
 

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