VVolverine":16p053hp schrieb:
Ă„h, mal so ganz nebenbei... Vergleicht ihr hier wirklich Behringer mit Hughes & Kettner? Naja... :roll:
Hallo Mirko,
Vergleichen kann man doch prinzipiell alles miteinander. Die Frage ist aber natĂĽrlich, was bei so einem Vergleich herauskommt.
Eines vorab: Ich habe den Zenamp nie unittelbar neben dem V-Ampire gepspielt, was einen wirklichen Vergleich natürlich stark erschwert, wenn nicht sogar unmöglich macht.
Bei mir sah der Entscheidungsprozess vor ca. zwei Jahren so aus: Nachdem ich jahrelang ein kleines Rack hatte (Peavey Rockmaster als Vorstufe, GP-8 und SE-50 für Effekte, Marshall 8008 Endstufe, 2x112 H&K Cabs), hatte ich auf Schlepperei und Verkabeln keine Lust mehr und wollte mir einen Modelling-Amp zulegen, der zum Proben ausreicht und bei Auftritten direkt abgenommen werden kann. Vetta und Zentera kamen für mich nicht in Frage, weil ich nicht bereit war, €2000 oder gar €3000 auszugeben. Ausserdem wollte ich ja etwas möglichst transportables, und die beiden Teile wiegen ja jeweils ca. 30 kg.
Dementsprechend kamen in meine Auswahl Line6 Flextone II 112 (evtl. 212), Yamaha DG-60 FX 112 und H&K Zenamp. Der Behringer V-Ampire war zu diesem Zeitpunkt nur angekĂĽndigt.
Also recherchierte ich im Netz und mailte die Hersteller an, um mich über die technischen Daten, Modelle und Effektkombinationen vorab zu informieren und fuhr dann nach Köln, um bei Music-Store und Music-City (gab es damals noch) möglichst viele dieser Amps anzutesten.
Auf den Yamaha war ich gespannt, weil ich viel Gutes über ihn gelesen hatte, der Preis im Mittelfeld lag und er recht handlich war. Den Sound fand ich leider aber wenig ansprechend, durchweg etwas kratzig. Beim Flextone gab es ein paar Modelle, die ich ganz nett fand. Beim Vox (genaues Modell weiss ich nicht mehr) kam ich über ein paar effektbeladene Presets, die mich nicht sonderlich beeindruckten, nicht hinaus. Den Zenamp fand ich auf Anhieb ansprechend, wobei mich die unvollständige Midi-Kompatibilität (s.o.) und die Einschränkungen bei den Effekten (Compressor+Chorus+Delay nicht gleichzeitig) ärgerten - vor allem angesichts des Preises - zumal ich von H&K erfahren hatte, dass auch keine Updates geplant seien (und es ja auch bis heute keines gegeben hat). Bei allen der getesteten Amps störte mich ausserdem, dass ich bei einem Patchwechsel nicht unmittelbar sehen konnte, welche Einstellungen der jeweilige Patch hatte - von meinem €150 V-Amp 2, den ich für zu Hause hatte, war ich das anders gewöhnt, und dementsprechend hätte ich von Verstärkern, die ein Vielfaches kosten, ähnliches erwartet.
Da mich keiner der Amps vollständig überzeugt hatte und mir mein V-Amp 2 auch als Vorstufe vor "echten" Gitarrenamps gut gefiel, beschloss ich, die paar Monate auf den V-Ampire zu warten und bestellte ihn vorab per Versand - der günstige Preis spielte natürlich eine Rolle, aber eben nicht die ausschlaggebende, und ein 14-tägiges Rückgeberecht hatte ich ja auch. Von diesem musste ich zum Glück keinen Gebrauch machen, weil mir der Amp bis heute gut gefällt. Die Bedienung kannte ich ja vom V-Amp schon, und klangmäßig bekomme ich die Sounds, die ich brauche, schnell und überzeugend hin. Ein paar Kritikpunkte hätte ich schon: Er könnte etwas lauter sein (zum Proben reicht es zwar, aber ich mache ja auch keinen Heavy Metal; live gehe ich per XLR in die PA, so dass die Lautstärke nicht so wichtig ist), das Wah ist Geschmackssache, das Autowah reduziert die Dynamik recht stark und um Effekte "richtig" programmieren zu können, braucht man einen Computer. Das sind aber alles Dinge, die ich verschmerzen kann.
Mag schon sein, dass der Zenamp im direkten Vergleich besser klingt - vielleicht hätte ich ihn ja etwas ausgiebiger testen müssen. Lauter ist er mit Sicherheit - die 2 12" Speaker spielen für den Klang und die Lautärke ja auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Aber für weniger als ein Drittel des Preises (aktuelle Preise: ZenAmp €999, Z-Board €399 im Vergleich zu V-Ampire €279, FCB1010 €159) habe ich eine Lösung, für deren Sound ich mich wirklich nicht zu schämen brauche, und von der Bedienung her gefällt mir das Behringer Teil sogar besser.
... wobei mir schon klar ist, dass so ein Vergleich bei jedem anderen anders ausfallen kann/wird. Nichts ist ja so sehr Geschmackssache wie Gitarrensound.
@Little Wing: Und da du mit dem V-Tone ja schon einen Amp mit nicht-digitaler Tonerzeugung (nur die Effekte sind digital) in deiner Auswahl hast: Von Hughes & Kettner gibt es mit dem Matrix Combo demnächst auch ein ähnliches Teil, das interessant aussieht und in etwa in deinen finanziellen Rahmen passt.
GruĂź,
Jan