Wechsel zum Kemper - ja oder nein?!?!Eure Erfahrungen...

Hallo docl6f,

ferdi bringt sehr valide Punkte mit in die Diskussion.
Viele "Probleme" mit Röhrenamps im Livebetrieb sind Benutzerfehler.
Und ich kenne nicht wenige Benutzer, die besagte Probleme mit Neuanschaffungen in den Griff bekommen wollen, z.B. mit einem Kemper oder einer Echse oder einem Pod.
Das geht dann mit Ansage schief, also finde ich es wichtig, die wesentlichen Eckpunkte der Röhrenampbenutzung in einem Thread des Titels "Soll ich mir was anders kaufen" dann noch mal anzubringen.
Ich kenne ĂĽbrigens ein paar Tonleute, die vor Mustangs und Pods richtiggehend Phobien entwickelt haben...
:shrug:

Und Häme und Spaltereien kann ich in ferdis Posting nicht finden.

Viele GrĂĽĂźe,
woody
 
Woody schrieb:
Und grundsätzliche Probleme bleiben.
Wer sich mit einem Amp nicht benehmen kann, der kann das mit einem Kemper nicht plötzlich besser, da stimme ich ferdi zu.
Hm, das hat nichts mit dem Kemper, sondern dessen Verstärkung zu tun.
Ansonsten gibt es schon einen fundamentalen Unterschied zwischen einer falsch aufgestellten 4x12", die meine Hosenbeine föhnt und ansonsten die andere Hälfte der Bühne oder die ersten 5 Zuschauerreihen terrorisiert und einem dedicated Wedge, das dann schlimmstenfalls nur mich selbst anplärrt.

Woody schrieb:
Ach ja, und wenn die Sounds nicht sehr gut passen, dann hat der Tonmensch bei einem Kemper nur sehr wenig Spielraum, etwas zu verbessern. Bei Amps kann man mir der Mikrofonierung noch eine Menge machen.
Seien wir ehrlich: Das Gegenteil ist der Fall. Nach- mikrofonierende Tonings habe ich live so gut wie nie gesehen, es sei denn du bist Hauptact mit eigenem Tonmenschen. Die Regel sind lieblos vor die Amps geknallte SM57, wobei die meisten sich noch nicht mal die Mühe machen zu schauen, welcher Speaker hinter der Bespannung sitzt und wohin das Mic ausgerichtet werden könnte (theoretisch).
Im Gegensatz dazu ist ein gutes Profile immer optimal.
Das finde ich z.B. einen unschätzbaren Vorteil.

Woody schrieb:
Der Kemper ist sicher ein prima Tool fĂĽr kompetente Musiker.
Ob man ich dazu zählen will, muss ja jeder selber wissen.
Mir wäre das zu viel Eigenverantwortung, für Bühnensound und Monitoring.
Viele GrĂĽĂźe,
woody
Ich sehe es ganz anders: Ich möchte soviel Kontrolle über meinen Sound nach vorne wie möglich, und auch soviel Verantwortung wie möglich hierfür übernehmen. Wenn meine Bandkollegen und ich diesbezüglich an einem Strang ziehen (wenn also jeder diese Verantwortung übernehmen will), wird der Gesamtsound immer viel besser sein, weil wir dem Tonmenschen einfach Besseres anzubieten haben.
 
Woody schrieb:
Hallo docl6f,

ferdi bringt sehr valide Punkte mit in die Diskussion.
Viele "Probleme" mit Röhrenamps im Livebetrieb sind Benutzerfehler.
Und ich kenne nicht wenige Benutzer, die besagte Probleme mit Neuanschaffungen in den Griff bekommen wollen, z.B. mit einem Kemper oder einer Echse oder einem Pod.
Das geht dann mit Ansage schief, also finde ich es wichtig, die wesentlichen Eckpunkte der Röhrenampbenutzung in einem Thread des Titels "Soll ich mir was anders kaufen" dann noch mal anzubringen.
Ich kenne ĂĽbrigens ein paar Tonleute, die vor Mustangs und Pods richtiggehend Phobien entwickelt haben...
:shrug:

Und Häme und Spaltereien kann ich in ferdis Posting nicht finden.

Viele GrĂĽĂźe,
woody

Ich denke und hoffe doch, dass meine Antwort auf Ferdis Posting konstruktiv und wertschätzend rübergekommen ist.
Ich wäre nur sehr dafür, wenn es in diesem Thread gelingen würde, einmal ohne Fundamentalismen auszukommen.
Und leider erkenne ich diese in Ferdis Post mal wieder ein wenig.
Ansonsten habe ich hoffentlich zu der viel zu einfachen Gleichung "nimm einen leiseren Amp mit einem leiseren Speaker = dann klappts" Stellung genommen.

Grundsätzlich kann man natürlich auch mit dem Kemper alles falsch machen. Kann man ja immer. :)
Meine These und meine Erfahrung ist aber eher die, dass Kemper- User gerade wegen des damit verbundenen Paradigmenwechsels sich eher mehr Gedanken machen als die Gitarristen, die auf jeder BĂĽhne einfach nur ihr Stack aufreiĂźen.

Zu Pod- und Mustang- Phobien kann ich leider nichts sagen, die haben in diesem Thread auch eigentlich nichts verloren

Beste GrĂĽĂźe
Ingolf
 
Woody schrieb:
Ich kenne ĂĽbrigens ein paar Tonleute, die vor Mustangs und Pods richtiggehend Phobien entwickelt haben...

Auch wenn ich den Kemper nur kurz angespielt habe...ich denke nicht, dass der Vergleich mit den ĂĽblichen Modellern funktioniert. In erster Linie, weil er kein Modeller ist ...oder nur zu einem geringen Teil..

Für jemanden der seinen Sound hat, den aber z.B, aus ´nem alten aufgerissen JMP bezieht, ist das Dingen echt gut. Das Teil funktioniert und ist wie ein Fotoapparat der auch die Dynamik des Momentes mit aufzeichnen kann. Das ist schon cool! Wenn dieser Sound eben auch in andere Lautstärke zu Verfügung steht, ist das zuweilen sehr praktisch. Wobei man natürlich beachten muss, dass Sound und Lautstärke nicht in einem linearen Verhältnis stehen. Aber das Konzept wäre in so einem speziellen Fall sicherlich erfolgversprechender, als den Sound seines Amps mit einem Modeller nachempfinden zu wollen.

Zum Ausgangspost zurück: Nach dem nicht nur der Amp mit seiner Lautstärke zur Diskussion steht, sondern auch, wie der Bühnensound sich gernerell künftig gestalten soll, zur Diskussion steht, kann ich so viel schonmal mit Sicherheit sagen. Das Umkrempeln des gesamten System wird ´ne längere Trial and Error Phase werden, bevor du damit richtig zurechtkommen wirst...
 
Doc Line6forum schrieb:
Ich wäre nur sehr dafür, wenn es in diesem Thread gelingen würde, einmal ohne Fundamentalismen auszukommen.
Und leider erkenne ich diese in Ferdis Post mal wieder ein wenig.

Ingolf, entspann dich! Ich kann da nix lesen, von dem was du hier anführst! Da will jemand Input, soll er ihn doch haben. Es kann Dir doch völlig Wurst sein, ob am Ende ein Pro oder Contra für den Kemper rauskommt. Ich gehe nicht davon aus, dass du Aktien bei der Firma hast ! ;-)
 
Marcello schrieb:
Doc Line6forum schrieb:
Ich wäre nur sehr dafür, wenn es in diesem Thread gelingen würde, einmal ohne Fundamentalismen auszukommen.
Und leider erkenne ich diese in Ferdis Post mal wieder ein wenig.

Ingolf, entspann dich! Ich kann da nix lesen, von dem was du hier anführst! Da will jemand Input, soll er ihn doch haben. Es kann Dir doch völlig Wurst sein, ob am Ende ein Pro oder Contra für den Kemper rauskommt. Ich gehe nicht davon aus, dass du Aktien bei der Firma hast ! ;-)

Nee, stimmt ja, ich hab gar keine keine Kemper Aktien (ist ja auch keine AG).
Bin also ganz entspannt. :-D
Sollte es anders rĂĽbergekommen sein, sorry.
 
Marcello schrieb:
Woody schrieb:
Zum Ausgangspost zurück: Nach dem nicht nur der Amp mit seiner Lautstärke zur Diskussion steht, sondern auch, wie der Bühnensound sich gernerell künftig gestalten soll, zur Diskussion steht, kann ich so viel schonmal mit Sicherheit sagen. Das Umkrempeln des gesamten System wird ´ne längere Trial and Error Phase werden, bevor du damit richtig zurechtkommen wirst...

Jep, das stimmt wohl. Wobei ich denke, dass in einem Bandsetting am Ende alle davon profitieren werden, wenn über den Bühnensound mal grundsätzlich Tacheles geredet wird.
 
finetone schrieb:
Ist Dir dann der "Saft" irgendwann ausgegangen oder warum spielst Du den jetzt nicht mehr ?

;-)

Ich spiele in unserer Band zu 70% Akustikgitarre, den Rest Bass bzw E-Gitarre.
Das, was ich da an Sounds brauche, macht in ausreichender Qualität und zu 20% der Anschaffungskosten ein BOSS ME-80 ... ;-)
 
Woody schrieb:
auge schrieb:
Monitoring selber einstellen heisst nicht nur die Gitarre lauter zu machen sondern, dass du deinen kompletten Aux Weg selber einstellen kannst. Also alle Kanäle.
Damit kannst du erreichen, dass du rceht einfach einen dir angenehmen Monitormix zustande bringst und die WohlfĂĽhlen kannst.

Das muss man allerdings auch können.
Und das setzt eine ganze Menge voraus, fähige Mitmusiker, die verwertbare Signale generieren, ein Tonmensch, der sinnvolle Sounds der andere Instrumente liefert,
und dann muss man noch selber in der Lage sein, zu entscheiden, was man fĂĽr eine guten Mix braucht und tun muss.
Das ist auch für eine Soundchecksituation viel Gefriemel, was an einem selber hängen bleibt.
......

Mir wäre das zu viel Eigenverantwortung, für Bühnensound und Monitoring.

Viele GrĂĽĂźe,
woody

So hab ich das noch nicht gesehen. Ich empfinde es aber als einfacher wenn ich am iPad schnell das eine leiser, das andere lauter mache als wenn ich das alles dem Tontechniker erklären muss. Und spätestens nach dem 2. Song stellt man kaum noch was um in dem ganzen Zeug.

Natürlich sollte man eine Idee haben was man denn hören will. Aber das hat man doch sowieso? Und wenn man während dem Spiel dann wieder möchte, dass es der Tontechniker übernimmt kann der ja jederzeit darauf zugreifen.

So long. Nur meine Meinung/Erfahrung.

LG
Auge
 
Doc Line6forum schrieb:
Hm, das hat nichts mit dem Kemper, sondern dessen Verstärkung zu tun.
Ansonsten gibt es schon einen fundamentalen Unterschied zwischen einer falsch aufgestellten 4x12", die meine Hosenbeine föhnt und ansonsten die andere Hälfte der Bühne oder die ersten 5 Zuschauerreihen terrorisiert und einem dedicated Wedge, das dann schlimmstenfalls nur mich selbst anplärrt.

Wenn ich mal hierzu noch eine Frage stellen darf;
wenn nur wenig Monitorwege im Pult sind, wie hören mich dann die anderen?
Wenn ich eine Amp als Sidefill aufstelle, bestreicht das ja die komplette Bühne, und jeder hört, was ich tue.
Im Szenario mit zwei Gitarristen und nur genug Aux-Wegen, um die Vocals zu versorgen, wie würdet Ihr das dann mit euren Monitoren lösen?
Das ist nicht als Fangfrage gedacht, sondern es interssiert mich tatsächlich, wie DI-Lösungen bei PA-seitig unterversorgten Gigs funktionieren.

Viele GrĂĽĂźe,
woody
 
Hallo!

Ein Kemper ist grundsätzlich (man verzeihe mir das Schubladendenken) eine D.I.-Lösung. Wir sind also wieder mal bei der Diskussion D.I. oder Amp und ich hoffe, dass wir das engagiert und kontrovers erörtern können, ohne dass daraus Grabenkämpfe werden. Letzten Endes muss, kann und darf das jeder selbst entscheiden.

Beides kann zum Erfolg führen, wobei ich Erfolg dahingehend definiere, dass sich der Gitarrist wohlfühlt und der Bandsound passt. Für beides ist aber nötig, dass man seine Hausaufgaben macht und die sind ganz unterschiedlicher Natur.

Die Amp-Fraktion hat grundsätzlich ein Lautstärkeproblem - das man in den Griff bekommen kann! Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass der Wohlfühlfaktor erst einmal höher ist. Außerdem hört der Gitarrist direkt etwas aus seiner Anlage. Etwas Raumklang ist auch immer dabei, was dazu führt, dass der Griff zu Hall, Delay, Geschwurbel etc. nicht ganz so schnell erfolgt. Meistens sind auch die Gainstufen nach oben hin etwas begrenzter als bei D.I.-Geräten. Das bedeutet letzten Endes, dass ein (auch im Sinne von NUR ein) weniger gainiger, nicht verhallter Grundsound da ist, der vergleichsweise wenig verändert wird. Die Schwachstelle ist aus meiner Sicht dann häufig die Mikrofonierung, weil doch meistens eben schnell ein Mikro irgendwo vor die Box gestellt wird. Von wegen x Grad Mikroneigung genau y cm neben der Kalotte oben rechts findet doch eher selten statt.

D.I.-Geräte können dummerweise alles. Es besteht die Gefahr, Unmengen von sehr unterschiedlichen Sounds herauszuhauen, was letzten Endes auch schwer zu mischen ist. Dazu kommt häufig mehr Gain und eben die Käse-Sahne-Soße aus Hall, Delay und Geschwurbel auf jeden Sound. Das zermatscht dann auf der Bühne zwar nicht den Sound aber auf der P.A. Und nicht zuletzt kommt eben die Frage des Monitoring wieder auf.

Beides hat Stärken und Schwächen, Chancen und Tücken. Keiner ist ein besserer oder schlechterer Mensch oder Musiker, weil er sich für eine der beiden Seiten entscheidet.

Ich persönlich bin D.I.-Mensch. Für mich ist es ein Vorteil, dass ich weniger schleppen muss (auch mit Amp kommt man an der P.A. ja nicht vorbei). Ich kann mittlerweile brauchbare Sounds einstellen und will beim Spielen die Band hören, nicht hauptsächlich mich.

Dennoch ist es auch immer wieder schön, mal vor einem richtigen Amp zu stehen.

Um auf die Ausgangsfrage zu antworten "Soll ich vom Amp auf die D.I.-Seite wechseln?", würde ich folgenden Rat geben: Kauf dir einen billigen Floorpod Plus, sowas gibt es heute für einen Hunderter. Probier einfach mal bei einigen Proben aus, ob du mit Sounds aus dem Monitor statt einer Gitarrenbox klar kommst. Wenn du das Gefühl hast, dass dir das Spaß macht, nur der Sound sei nicht so doll, dann kannst du qualitativ das D.I.-Gerät aufrüsten, sprich Kemper.

GruĂź

erniecaster
 
Woody schrieb:
Doc Line6forum schrieb:
Hm, das hat nichts mit dem Kemper, sondern dessen Verstärkung zu tun.
Ansonsten gibt es schon einen fundamentalen Unterschied zwischen einer falsch aufgestellten 4x12", die meine Hosenbeine föhnt und ansonsten die andere Hälfte der Bühne oder die ersten 5 Zuschauerreihen terrorisiert und einem dedicated Wedge, das dann schlimmstenfalls nur mich selbst anplärrt.

Wenn ich mal hierzu noch eine Frage stellen darf;
wenn nur wenig Monitorwege im Pult sind, wie hören mich dann die anderen?
Wenn ich eine Amp als Sidefill aufstelle, bestreicht das ja die komplette Bühne, und jeder hört, was ich tue.
Im Szenario mit zwei Gitarristen und nur genug Aux-Wegen, um die Vocals zu versorgen, wie würdet Ihr das dann mit euren Monitoren lösen?
Das ist nicht als Fangfrage gedacht, sondern es interssiert mich tatsächlich, wie DI-Lösungen bei PA-seitig unterversorgten Gigs funktionieren.

Viele GrĂĽĂźe,
woody
Na ja, ich hab ja geschrieben 'schlimmstenfalls mich selbst anplärrt', wobei ich eigentlich damit meine, dass man mit einem Wedge, im Gegensatz zu einem Gitarrencab, eben überhaupt keinen Beam hat. Man kann den Soundgenerator also erst gar nicht so einstellen, dass er an einem Sweet Spot gut klingt, direkt nebenan aber plärrig oder muffelig.
Ein guter Monitor hat einen viel breiteren Abstrahlwinkel mit viel weniger Fokussierung als ein Gitarrencab und daher ist die Chance, damit auch von anderen Bandmitgliedern need cut nur gut, sondern auch angenehm gehört zu werden, viel höher.
Am Ende kommt es darauf an, wie die Abhörsituation allgemein ist (gibt's genügend Aux- Wege?), wie groß ist die Band, wie ist sie aufgestellt, usw.

Nehmen wir an, die Band ist eher klein und/oder es gibt genügend Monitore und Aux- Wege: In diesem Fall würde ich meinen persönlichen Gitarrenmonitor wie ein Wedge vor mich hinlegen. So habe ich sehr viel davon, die anderen aber nur wenig.
Falls die Band sehr groß ist, zu wenig Monitore und Aux- Wege vorhanden sind und der Keyboarder mich in der hinteren Ecke der Bühne hinter den Bläsern auf keinen Fall hören kann, würde ich meinen persönlichen Monitor auf ein Stativ über Ohrhöhe stellen, an den Rand der Bühne.
Das wäre ein klassisches Sidefill und besser als jede 4x12" an dieser Stelle.
Und falls der Laden so klein ist, dass da gar keine PA, sondern nur eine Gesangsanlage ist und ich mit meiner Anlage den Raum beschallen soll: In diesem Fall kommt mein Monitor auf ein Stativ über Ohrhöhe hinter mich.
Alle Szenarien sind damit komplett abgedeckt und es ist eigentlich völlig unkompliziert.
Nach meiner Erfahrung viel unkomplizierter, als einen annehmbaren Standort auf der BĂĽhne fĂĽr einen Amp zu finden.
 
erniecaster schrieb:
D.I.-Geräte können dummerweise alles. Es besteht die Gefahr, Unmengen von sehr unterschiedlichen Sounds herauszuhauen, was letzten Endes auch schwer zu mischen ist. Dazu kommt häufig mehr Gain und eben die Käse-Sahne-Soße aus Hall, Delay und Geschwurbel auf jeden Sound.

Glaub es oder nicht, bei mir ist eher das Gegenteil der Fall:
Seit ich den Ampsound in 'amtlicher' Qualität in jeder Lautstärke an mein Ohr bekomme, ist mein Effektgebrauch signifikant weniger geworden, weil ich mich an dem puren Ampsound einfach nicht satt hören kann.
 
Woody schrieb:
Doc Line6forum schrieb:
Hm, das hat nichts mit dem Kemper, sondern dessen Verstärkung zu tun.
Ansonsten gibt es schon einen fundamentalen Unterschied zwischen einer falsch aufgestellten 4x12", die meine Hosenbeine föhnt und ansonsten die andere Hälfte der Bühne oder die ersten 5 Zuschauerreihen terrorisiert und einem dedicated Wedge, das dann schlimmstenfalls nur mich selbst anplärrt.

Wenn ich mal hierzu noch eine Frage stellen darf;
wenn nur wenig Monitorwege im Pult sind, wie hören mich dann die anderen?
Wenn ich eine Amp als Sidefill aufstelle, bestreicht das ja die komplette Bühne, und jeder hört, was ich tue.
Im Szenario mit zwei Gitarristen und nur genug Aux-Wegen, um die Vocals zu versorgen, wie würdet Ihr das dann mit euren Monitoren lösen?
Das ist nicht als Fangfrage gedacht, sondern es interssiert mich tatsächlich, wie DI-Lösungen bei PA-seitig unterversorgten Gigs funktionieren.

Viele GrĂĽĂźe,
woody

Diese Situation hatte ich bis vor 2 Jahren bei der Stammband. Ich musste den Monitorweg mit dem Sänger teilen.
Das funktioniert trotzdem gut weil man automatisch lernt kein Gitarrensolo den ganzen Abend zu haben sondern eben banddienlich sich in den Sound einzufĂĽgen.
Es ist jetzt noch so, dass mein Monitormix ähnlich wie ein PA Mix aussieht mit leichter Anhebung der Gitarre und des eigenen Gesangs.
Alles machbar mit etwas Training und dem Willen dass es funktioniert.

LG
Auge
 
erniecaster schrieb:
D.I.-Geräte können dummerweise alles. Es besteht die Gefahr, Unmengen von sehr unterschiedlichen Sounds herauszuhauen, was letzten Endes auch schwer zu mischen ist. Dazu kommt häufig mehr Gain und eben die Käse-Sahne-Soße aus Hall, Delay und Geschwurbel auf jeden Sound. Das zermatscht dann auf der Bühne zwar nicht den Sound aber auf der P.A. Und nicht zuletzt kommt eben die Frage des Monitoring wieder auf.

Volle Zustimmung, wobei ich aber noch hinzufügen möchte, dass auch in der DI-Welt gute Qualität gutes Geld kostet. Oft denken ja die Leute, dass man einfach nur einen billigen Modeller an eine billige Monitorbox knallen muss und schon klingt das wie ein 5000€ Ampsetup, das von Andy Sneap persönlich mikrofoniert wurde. Die Werbung unterstützt dieses Klischee ja auch fleißig.

Dass da dann die Enttäuschung groß ist, ist völlig nachvollziehbar und leider erzeugt das so natürlich noch größere Vorurteile bei den eher konservativen Gitarristen.

Ich persönlich habe aber festgestellt, dass man viel weniger Effekte und viel weniger Presets braucht, je hochwertiger die Modelling-Lösung ist. Bei Kemper (und früher beim Axe-Fx) habe ich nur eine Hand voll Sounds und den Rest mache ich an der Gitarre (wie früher TM).

Bei günstigeren Geräten brauchte ich immer viel mehr 'Füllstoff', damit es nach etwas klingt bzw bis der Wohlfühlfaktor aufkam. Auch mussten verschiedene Gainstufen durch mehrere Presets repräsentiert werden usw. Da bleibt das Organische schon mal auf der Strecke und es klingt alles schnell overprocessed und 'digital'.

Dazu kommt, dass hochwertige Effekte dem Signal ohnehin mehr Luft zum Atmen geben.
 
Rome schrieb:
erniecaster schrieb:
D.I.-Geräte können dummerweise alles. Es besteht die Gefahr, Unmengen von sehr unterschiedlichen Sounds herauszuhauen, was letzten Endes auch schwer zu mischen ist. Dazu kommt häufig mehr Gain und eben die Käse-Sahne-Soße aus Hall, Delay und Geschwurbel auf jeden Sound. Das zermatscht dann auf der Bühne zwar nicht den Sound aber auf der P.A. Und nicht zuletzt kommt eben die Frage des Monitoring wieder auf.

....
Ich persönlich habe aber festgestellt, dass man viel weniger Effekte und viel weniger Presets braucht, je hochwertiger die Modelling-Lösung ist. Bei Kemper (und früher beim Axe-Fx) habe ich nur eine Hand voll Sounds und den Rest mache ich an der Gitarre (wie früher TM).
......

Das stimmt jedenfalls so auch bei mir. Ich arbeite seit ich das AFX habe (2007) mit 4 Sounds und den entsprechenden Stompboxen dazu. Das klappt für meine Lebenslagen allemal und ich brauch recht gute Flexibilität in den verschiedenen Projekten.
 
In der Band benutze ich seit 1,5 Jahren genau EIN Profile fĂĽr den gesamten Gig plus paar der Kemper- Stomps: Booster, OD, Tremolo, Vibrato, Delay zum Dazuschalten, das wars.
 
auge schrieb:
Es ist jetzt noch so, dass mein Monitormix ähnlich wie ein PA Mix aussieht mit leichter Anhebung der Gitarre und des eigenen Gesangs.
Alles machbar mit etwas Training und dem Willen dass es funktioniert.

Gibt das auch keine Phasenschweinereien auf der BĂĽhne, wenn jeder in seinem Monitor alles hat?
Und ist damit die Bühnenlautstärke tatsächlich geringer, als mit intelligent beamenden Amps?

Viele GrĂĽĂźe,
woody
 
erniecaster schrieb:
Um auf die Ausgangsfrage zu antworten "Soll ich vom Amp auf die D.I.-Seite wechseln?", würde ich folgenden Rat geben: Kauf dir einen billigen Floorpod Plus, sowas gibt es heute für einen Hunderter. Probier einfach mal bei einigen Proben aus, ob du mit Sounds aus dem Monitor statt einer Gitarrenbox klar kommst. Wenn du das Gefühl hast, dass dir das Spaß macht, nur der Sound sei nicht so doll, dann kannst du qualitativ das D.I.-Gerät aufrüsten, sprich Kemper.

Ich glaube, dass das in diesem Falle kein guter Rat ist.
Das ist so ein bisschen wie 'kauf Dir eine billige Marshall Ăśbungstranse um zu gucken, ob ein JCM 800 Dein Fall ist'.
Different kettle of fish.

Viele GrĂĽĂźe,
woody
 
Woody schrieb:
erniecaster schrieb:
Um auf die Ausgangsfrage zu antworten "Soll ich vom Amp auf die D.I.-Seite wechseln?", würde ich folgenden Rat geben: Kauf dir einen billigen Floorpod Plus, sowas gibt es heute für einen Hunderter. Probier einfach mal bei einigen Proben aus, ob du mit Sounds aus dem Monitor statt einer Gitarrenbox klar kommst. Wenn du das Gefühl hast, dass dir das Spaß macht, nur der Sound sei nicht so doll, dann kannst du qualitativ das D.I.-Gerät aufrüsten, sprich Kemper.

Ich glaube, dass das in diesem Falle kein guter Rat ist.
Das ist so ein bisschen wie 'kauf Dir eine billige Marshall Ăśbungstranse um zu gucken, ob ein JCM 800 Dein Fall ist'.
Different kettle of fish.

Viele GrĂĽĂźe,
woody

Hi Woody,

es geht ja erst einmal darum, mit der veränderten Monitorsituation zurecht zu kommen. Und ganz im Ernst: So unfassbar furchtbar unbrauchbar schlecht waren die ollen Dinger gar nicht.

GruĂź

erniecaster
 
Doc Line6forum schrieb:
In der Band benutze ich seit 1,5 Jahren genau EIN Profile fĂĽr den gesamten Gig plus paar der Kemper- Stomps: Booster, OD, Tremolo, Vibrato, Delay zum Dazuschalten, das wars.

Hi!

Sowohl auge als auch du bist ja ein erfahrener Musiker mit Konzentration auf den Bandsound. Also so gesehen gar keine richtigen Gitarristen. ;-)

Ich halte das ja auch für total gaga, mit einer Vielzahl von simulierten Amps anzutreten. Spätestens dann gerät der Bandsound total aus den Fugen.

GruĂź

erniecaster
 
Woody schrieb:
auge schrieb:
Es ist jetzt noch so, dass mein Monitormix ähnlich wie ein PA Mix aussieht mit leichter Anhebung der Gitarre und des eigenen Gesangs.
Alles machbar mit etwas Training und dem Willen dass es funktioniert.

Gibt das auch keine Phasenschweinereien auf der BĂĽhne, wenn jeder in seinem Monitor alles hat?
Und ist damit die Bühnenlautstärke tatsächlich geringer, als mit intelligent beamenden Amps?

Viele GrĂĽĂźe,
woody

Es hat ja sowieso jeder alles auf seinem Monitor. So war das doch immer schon (also seit den 80ern wie ich angefangen hab mit dem Gedöns). Jetzt kommt halt die Gitarre dazu und der Amp weg (das selbe beim Bass) und die Boxen sind viel besser. Phasenschweinerein kann ich keine erkennen. Aber bei der Lautstärke ist natürlich IEM Trumpf nur mag ich es nicht. Und dann ist es wieder Disziplin. Ich hab unseren Keyboarder gezwungen seine Box so zu stellen, dass es nur ihn anbläst (und dann von der Bühne runter seitlich) weil er unglaublich laut einstellt. Es is immer die Frage wie man als Band damit umgeht. Aber man alles auch laut und falsch machen wenn man will.

LG
Auge
 
Ich persönlich kann zum Kemper nicht viel sagen.
Dass, was mich abschreckt, ist das Überangebot an Leistung und Möglichkeiten. "Die Qual der Wahl" wäre mein Problem, was ich mit dem Kemper Package hätte.

Insofern scheidet das Teil fĂĽr mich aus.

Ich bleibe in der "guten alten Welt" der Röhrenamps.
Es gab mir immer ein gutes GefĂĽhl, Marshall Player zu sein.
Zu dem hat sich seit Samstag nun ein Diezel Player dazugesellt.....;-)
Der Einstein hat sich gegen JVM 410, Engl Retro und Mesa Mark 5 Mini durchgesetzt.

Ein Kemper Player zu sein, ist fĂĽr mich uncool, weil unspezifisch.....;-)
Ich möchte Marken und konkrete Inhalte, nicht eine Maschine, die alles kann. Dass ich es obendrein nicht glaube, dass sie alles kann, steht auf einem anderen Blatt, ist aber kein Entscheidungskriterium. Mir fällt nur auf, dass viele die Kisten nach einer Zeit wieder verkaufen und zu den altbewährten Amps zurückkehren.

Nur mein unfachmännischer Senf!

LG
Oli
 
Eine Bermerkung verdient noch einmal, herausgehoben zu werden. Sie entspricht meiner (old-school, one Amp, one Sound-Erfahrung):

Je höherwertiger der Sound, desto weniger besteht der Drang und die Notwendigkeit, dort mit Chorus und dergl. nachzuwürzen.


Und ich habe eine Frage, weil der Anfang dieses Threads die vielgelobte Flexibilität von Modellern ansprach und zweifellos ist das ja wohl - isoliert betrachtet - das Gebiet, wo kein Röhrenamp einem Kemper oder Line6 Produkt hinterher kommt.

Was macht ihr mit dieser Flexibilität?

Dass ich keine Cover-Band-Dienstleistung mehr mache, befreit mich vom Sound her. Ich identifiziere mich ssehr mit meinem Sound, an dem ich hart gearbeitet habe. Dieser Sound bin ich, sozusagen. Mal ein bißchen Hall, mal ein bißchen Wah, mal etwas cleaner aber im Prinzip ist das hörbar, dass das alles ein und dasselbe Setup ist.

Mit einem Kemper hätte ich alle Möglichkeiten, aber verliere ich dabei an klanglicher Identität?

Hier original-Sultans of Swing Geperle, dort etwas Metallica Geschrumpe, dann Blues Geknarze, alles virtuell grundverschiedene Setups.

Das ist für mich wie ein Webstuhl der mir auf Kommando alles an Kostümen herstellt, aber was soll ich mit der Vielfalt, wenn man darunter selber als "auditive Persönlichkeit" nicht mehr erkennbar ist. Dann spiele ich ja nur noch Rollen, aber gehe selber als Individuum unter, was für mich gegen den Sinn eines Live Spielen geht. Das ist für mich ein Schritt Richtung: Leute, legt gleich die CD auf.

Wo ist ein Kemper oder AXE-FX in seinem speziellen Modelling Mehrwert, mehr als nur eine Verbesserung der Dienstleistungpalette von Coverbands?


Das soll keine Abrede von Modellern sein, eher ein Hinterfragen der vielgelobten Flexibilität, die ja so viele immer dringend brauchen.

Ja? Braucht man das?


(NB: Bitte jetzt nicht, dass der Ton aus den Fingern kommt, okay? Ich meine jetzt: Sound! Bei mir kommt der aus dem Lautsprecher, nicht den Fingern.)
 
groby schrieb:
...Ich identifiziere mich ssehr mit meinem Sound, an dem ich hart gearbeitet habe. Dieser Sound bin ich, sozusagen...

...Mit einem Kemper hätte ich alle Möglichkeiten, aber verliere ich dabei an klanglicher Identität?...

Moin Robert,

das sind interessante Aussagen und Fragen. Ich spreche da mal ganz alleine für mich (und hoffe, dass es niemand als Verallgemeinerung versteht): Ich "bin" – mit meinem Axe Fx – ganz genauso "mein Sound", oder genauer gesagt, "meine Sounds".

Ganz abgesehen davon, dass ich mich selbst in meiner Signalkette als das mit Abstand wichtigstes Element für "meinen" Sound erachte, und meine klangliche Identität niemals an einem Stück Technik/Instrument festmachen würde - an meinem Sound habe ich, bloss weil ich ein Axe spiele, nicht weniger hart gearbeitet*, als ich das an frühreren Setups mit Röhrenamps getan habe. Ich hab halt jetzt alles in einer Kiste. (*Sofern man Knöppe drehen, ob in der Realtiät oder virtuell, denn als Arbeit erachten kann.)

Und viele Möglichkeiten heisst doch nicht automatisch, sich zu verlieren. Ok, wenn man nicht weiss, was man will, kann man sich mit jedem Stück Equipment verzetteln – sogar mir dem falschen Einkanaler... Verzetteln könnte ja dann schon bei der Wahl der "richtigen" Gitarre anfangen. Strat? Paula? Oder ne Akustik?. Vielleicht bin ich durch meine Vergangenheit tatsächlich irgendwie cover-verseucht, aber ich mag mich nicht (immer) festlegen und behaupte mal ganz frech, dass ich - egal ob mit Paula oder Strat, (virtuellem) SLO, Cornford, Plexi oder Blackface - immer klinge, wie ich klinge, und somit auch meine musikalische Identität zum Zuhörer transportiert bekomme.

Ich sehe die Vielfalt eines Modellers eher als Spielwiese. Zwingt einen ja keiner, alles Eingebaute auch benutzen zu mĂĽssen. Aber: Wenn ich in meinem musikalischen Leben doch mal nen Vox AC 30 Sound brauche, weiss ich, in welchem MenĂĽ ich fĂĽndig werde. :cool:

Btw, bei mir kommt der Sound ĂĽbrigens auch (meistens) aus den Lautsprechern.

GrĂĽĂźe,

Andreas
 

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