Wechsel zum Kemper - ja oder nein?!?!Eure Erfahrungen...

ob man die Flexibilität braucht, ist Geschmacksfrage. Ich brauche sie für meine Party Coverband nicht. Ich hab da 10 Jahre einen Marshall 3 Kanaler gespielt ohne wirklich auf die Originalsounds im Detail Rücksicht zu nehmen. Ich versuche die wichtigsten Motive spielerisch umzusetzen, halte mich aber weder spielerisch noch soundtechnisch sklavisch an diese Vorgaben. Diesen Freiraum möchte ich auch in der Funktion des Covermusikers erhalten. Es gibt andere Covermusiker, die denken da anders, das hat aber auch oft was mit Können und Wollen zu tun.....

Fazit: ich habe zwar noch nie gehört DAS Solo war original, aber das bist unverkennbar Du.....

Oder anderer Ansatz: der Wunsch, möglichst nah am Original zu sein, ist ein hoher Dienstleistungsanspruch, den ich für mich nicht habe.....man kann das aber nicht werten, das muss jeder für sich entscheiden.

Für mich wäre Kemper dann eher im Studio interessant. Aber dafür ist er mir definitiv zu teuer.
Kemper ist technisch gesehen sicherlich eine Hammer-Weiterentwicklung, die ich aber nicht brauche. Ich stell mir aber die Frage, was würde der Kemper machen, gäbe es die vielen Originale nicht, die er Profilen kann. Käme er er selber auf vergleichbar gute Sounds?

Letztlich ist der Kemper dann nur eine Soundlibrary.......mit der man im praktischen Einsatz sehr restriktiv umgehen muss, um den Wald nicht vor lauter Bäumen zu verlieren.

Hauptaugenmerk: Das Spielen vor lauter Sound nicht vergessen.
 
Hallo!

groby schrieb:
Das soll keine Abrede von Modellern sein, eher ein Hinterfragen der vielgelobten Flexibilität, die ja so viele immer dringend brauchen.

Ja? Braucht man das?

Da kann ich natĂĽrlich nicht fĂĽr alle ("man") schreiben, sondern nur fĂĽr mich.

Ich brauche das nicht. Es gibt eine Handvoll Sounds, mit denen ich spiele und bei denen ich letzten Endes auch immer wieder lande, auch wenn ich es manchmal verfluche.

Ăśbrigens nerven mich "richtige" Coverbands, die alles von Abba ĂĽber RATM und Take That zu Nena und ZZ Top spielen, frei nach dem Motto "Es ist fĂĽr jeden was dabei". Mag sein, jeder findet vielleicht 10% gut aber 90% eben nicht. Auch wenn die 10% fĂĽr jeden andere Titel sind, bleibt es dabei, dass alle 90% doof finden.

GruĂź

erniecaster
 
erniecaster schrieb:
Mag sein, jeder findet vielleicht 10% gut aber 90% eben nicht. Auch wenn die 10% fĂĽr jeden andere Titel sind, bleibt es dabei, dass alle 90% doof finden.

GruĂź

erniecaster

Dieses Feedback wäre mir neu. Entweder entbehrt das jeglicher Grundlage, oder man lügt einen an. Das "bunt gemischte" wird bei vielen sehr begrüßt.
Außer bei diversen Musikern vielleicht, die zählen aber eh nicht zur Wunschzielgruppe der klassischen Partyrockband.
 
Moin.
Ich spiele Modeller weil ich meine Sounds dadurch lautlos via DI anbieten kann. Ich brauche keine 4x12er oder überhaupt einen Gitarrenamp der mir die Haare fönt. Ausserdem bewege ich mich idR mit dem Rad, da sind Verstärker sowas von unpraktisch. Mein Stressbrett/kleiner Modeller passt in den Rucksack. Und so sehr ich den Sound meines Leslie liebe, ich trage das Teil sehr, sehr ungern. Und die Simulationen sind einfach zu nah dran, wenn der Drummer anzählt und die Show losgeht.
Und ich kann das anbieten was der Song verlangt, brauche mich nicht limitieren. Das funktioniert auch mit eigenen Songs in der eigenen Band. Grds braucht man da vielleicht etwas weniger Sounds, da eine Band meist auch in eine Richtung/Stilistik spielt, aber wenn es ein Song verlangt, könnte man eben einen anderen Sound anbieten.
Klangliche Identität kannst Du auch mit Modellern haben. Du musst aber nicht.
Ich denke die hohe Flexibilität ist auch oft "Spielzeug" und wird in der Praxis nicht genutzt. Am Ende bleiben auch in einer Top40 Band 5-6 Sounds: Clean, Crunch, Lead, und das mit Modeffekt und/oder Delays fertig.
Bestes Beispiel fĂĽr eigene Sounds und Modeller: Adrian Belews RigRundown bei Premierguitar: http://www.premierguitar.com/articles/21784-rig-rundown-adrian-belew
gruĂź
Ugorr
 
Nur mal zur Info:
Ich persönlich spiele seit 18 Monaten in meiner Band live genau ein einziges Profile in meinem Kemper, und zwar eins von einem Morgan AC20, dazu einen virtuellen Kemper- Booster und eine Kemper- Distortion.
Dazu kommt ein Vibe, etwas Delay, etwas Hall und ein Wah.
Alles im Kemper/aus dem Kemper.
Der Sound ist immer konsistent und kommt in jeder gewünschten Lautstärke aus einer Yamaha DXR 10 oder einer Atomic CLR, die mir zu Füßen liegt.
Kein Geschleppe meines AC30 plus Pedalboard, welche Wohltat.
Hier gehts also gar nicht um Vielfalt (mein Sound, das bin immer noch ich), sondern um Konsistenz und auch Convenience.
Ist das dann Perlen vor die Säue?
Ich finde nicht. Jemand anders braucht vielleicht einen ganz anderen Sound, oder auch ein paar mehr. Alles kein Problem.
Gestern habe ich 'zum Abschied' mein Marshall 6100- Stack, das ich jetzt verkaufe, nochmal in allen Facetten profiled.
Das Ergebnis ist unglaublich.
Und @Olli: Es gibt mir ein gutes GefĂĽhl, neben Vox- und Marshall- Player ein Kemper- Player zu sein.
Best of Both worlds geht immer.
 
Ganz ehrlich, es ist mir egal, mit was ich meinen Sound mache:
Es muss klingen, gut transportabel, leicht bedienbar und reproduzierbar sein.
 
Doc Line6forum schrieb:
Und @Olli: Es gibt mir ein gutes GefĂĽhl, neben Vox- und Marshall- Player ein Kemper- Player zu sein.
Best of Both worlds geht immer.

Ne du, Marshall Player bist du ja jetzt nicht mehr..... ;-)
@ugorr: richtig, zum Schluss bleiben 3-4 Sounds und die hab ich, also warum umsteigen. Es gäbe mir kein gutes Gefühl, alles mögliche im Rucksack zu haben, das aber nicht zu nutzen.....lieber hab ich es erst gar nicht.
 
Vielleicht ist das was ich meine, etwas abstrakt.

Sagen wir mal, Songs sind kleine TheaterstĂĽcke. Oder Filme.

Und ich kann jetzt, wenn ich denn covern muss, entscheiden, wie sehr ich dem Originalsound entspreche. Und ich versuche dann Sultans Of Swing perfekt nachzubauen,...

Dann ist das so, als ob ich nicht nur jetzt mal einen Detektiv in einem Film Noire nachspiele, sondern ich nähere mich dem an, dass ich ganz genau Humphrey Bogart in "der Malteser Falke" mit Akzent imitiere und mit Make-Up.

Der Sound ist meine Stimme. Sozusagen. Die kann ich variieren, schön und gut, aber wer will denn einen Sänger hören, der alles perfekt nachäffen kann. Das ist dann eine Kabarett-Nummer aber doch keine Musik, oder?

Ist Musik nicht persönlicher, verbindlicher als irgendwo zwischen dem Dasein als Parodie oder Chamäloen in völliger flexibler Beliebigkeit aufzugehen?
 
Ach Leute, hängt doch immer von einem selbst ab, wie sehr man sich beim Soundsuchen verliert, oder eben das Wichtigste, das Kreieren von etwas Neuem zusammen mit den anderen Bandmitgliedern, also das Erarbeiten eines Gesamtsounds als erste Priorität sieht.
Das unterscheidet auch Professionelle von Unprofessionellen.
:)
 
Ich bin ja mittlerweile ein fast reiner Nachspielmusiker. Und ich arbeite nur noch mit Modeler (bei mir ist es kein Kemper, sondern das Eleven Rack, aber das bleibt ja im Prinzip gleich).
Ich genieße die Möglichkeit, Sounds aller Art damit zu reproduzieren, nutze das aber nicht so extrem wie es möglich wäre, wegen der bereits erwähnten Homogenität des gesamten Soundeindrucks, die schon wichtig ist.
Ich finde, viele Gitarristen (insbes. die mit 4x12ern) zeigen erstaunliche Ignoranz gegenüber den Grundregeln der Physik und den Gehörgängen der Zuhörer. So. ;)
Wenn ich nicht Covermusik spiele, ist es in der Tat so, daß ich weniger und weniger unterschiedliche Sounds einsetze und es auch angenehm finde, z.B. mit einem Amp und Kontrolle des Zerrgrads über das Vol-Poti sozusagen "ein-Sound-Musik" zu machen. Das klingt, wenn man es gut macht, dann wirklich schneller nach eigener Identität und man fokussiert sich auf das Spiel.
Aber nicht bei Cover. Da geht das nicht, finde ich.
Die Erfahrung daĂź Tonmenschen sich meist nicht die MĂĽhe machen, nachzumikrofonieren oder erst mal richtig auszurichten, teile ich auch. Und das ist gerade bei der Allzweckwaffe SM 57 fatal.
Aber diese Leute kommen bei uns nur einmal ans Pult. Ebenso wie Tonleute mit Phobie vor irgendwas. Wer mir erzählen will, daß er als Tonmann mit diesem oder jenem Amp/Effekt/Modeler/wasauchimmer nun gar nicht arbeiten kann, der kann noch helfen, den Bus auszuladen, aber mehr nicht. Ein guter Tonmann kann er aber definitiv nicht sein.

Allzuviel ist ungesund. Das gilt aber nicht nur für den Modeler-ausreiz-Wahnsinn, sondern genauso auch für den "Ich hab nen Marshall, da dreh ich jetzt alles auf 10 und dann isses geil" Wahn. Und eigentlich für alles. Die Anwendung macht den Sound, nicht das Gerät.
 
groby schrieb:
Vielleicht ist das was ich meine, etwas abstrakt.

Um bei deinem Film-Beispiel zu bleiben: Ich wĂĽrde mir fĂĽr die Detektiv Nummer vom Axe den Trenchcoat und vielleicht noch nen Hut besorgen. Meine ĂĽberragende AttitĂĽde mĂĽsste dann den Rest erledigen... :)

Sounds nachzubasteln, die einem Original aufs i-Tüpfelchen gleichen, war noch nie mein Ding, das wär mir viel zu müsahm, ob mit oder ohne Modeller. Vielleicht hab ich deshalb deine Frage nicht wirklich verstanden. (Lustigerweise hatte ich das Axe lange nach meiner Top40 Cover Zeit, damals hätte ich das Ding womöglich noch besser gebrauchen können als heute...)

GrĂĽĂźe,

Andreas
 
Hallo!

groby schrieb:
Ist Musik nicht persönlicher, verbindlicher als irgendwo zwischen dem Dasein als Parodie oder Chamäloen in völliger flexibler Beliebigkeit aufzugehen?

Covern ist nicht verwerflich und man muss weder Parodist noch Chamäleon oder Kopie werden, wenn man covert.

Wer seine Idole wirklich 1:1 kopiert (oder kopieren will), für den ist das vielleicht auch eine Art Verbeugung vor dem Original. Oder derjenige sieht das Thema Musik lockerer als z.B. du und Perfektion als Sport. Oder es geht nur um die Mädels vor der Bühne oder oder oder.

Mir macht Musik auch mehr Spaß, wenn ich den Musiker selbst und nicht eine Kopie höre - auch wenn der Song nicht von ihm ist.

Ich habe dieser Tage eine Setlist einer Band gesehen, die einen neuen Gitarristen sucht. Keinen dieser Songs hätte ich spielen wollen - und für den Großteil hätten "meine" Sounds auch nicht gepasst.

GruĂź

erniecaster
 
Doc Line6forum schrieb:
Ach Leute, hängt doch immer von einem selbst ab, wie sehr man sich beim Soundsuchen verliert, oder eben das Wichtigste, das Kreieren von etwas Neuem zusammen mit den anderen Bandmitgliedern, also das Erarbeiten eines Gesamtsounds als erste Priorität sieht.
Das unterscheidet auch Professionelle von Unprofessionellen.
:)

sagen wir mal so, der professionelle Gitarrist, also der, der von seinem Handwerk sein täglich Brot verdient (man könnte auch böserweise sagen, derjenige, der häufig das machen muss, was andere von ihm wollen), ist zumindest so anpassungsfähig, dass er sich spielerisch (das ist ja nun mal das wichtigste) dem Bedarf des Engagements (z. B. Band) angleicht bzw. unterordnet. Der Sound ist dann das notwendige Werkzeug.

Nicht Profis wie ich, kaufen Amps, so wie sie ihnen taugen und spielen damit, weil es einfach geil ist. Mit etwas Fingerspitzengefühl kann der Sound für das, was man nun mal gerne macht, angepasst werden......;-). Ich mach zwar Cover Musik, sehe mich persönlich aber überhaupt nicht als Cover Musiker. Lange Zeit habe ich das komplett abgelehnt. Heute mache ich es, weil das eigene Geschrammel keiner hören möchte. ;-)

Also den Kemper jetzt zu kaufen, weil man damit das Coverprogramm besser abbilden kann, wäre jetzt für mich ein ziemlich befremdlicher Gedanke.....wenn auch rational absolut nachvollziehbar.
 
Hallo!

Doc Line6forum schrieb:
Das unterscheidet auch Professionelle von Unprofessionellen.
:)

Naja, im eigentlichen Sinn stimmt das so wenigstens sprachlich nicht.

Professionelle bekommen für ihre Leistung Geld, von dem sie leben, während Amateure ihren Lebensunterhalt anders bestreiten.

Heutzutage benutzt man den Begriff "professionell" eher im Sinne von "fachmännisch" aber auch das birgt Stolperfallen.

Sag mal zu einer Frau nach gutem Sex, dass sie offensichtlich eine Professionelle ist. ;-)


GruĂź

erniecaster
 
@groby:Ich glaube, du gehst von einer falschen Prämisse aus. Nur weil man alles imitieren könnte, muss man das nicht tun.

Gegenbeispiel: Wir haben hier in der Gegend einen sehr, guten Rockgitarristen. Der hat definitv "seinen" Ton gefunden. Leider beinhaltet der das klassisch aufgerissene Fullstack von Marshall. Er schon so viele Schneisen ins Publikum gezogen, dass er leider inzwischen keine Band mehr hat und niemand mit ihm arbeiten möchte. Ist auch nicht schöner als ein Gitarrenimitator in einer Covertruppe.
Und die Imitatoren gab es auch schon immer. In den 80er und 90ern eben mit Racks in Kühlschrankgröße und Rückenproblem. Heute eher weniger.
Ich kann Deinen Gedankengang ja auch verstehen:
Wenn man sich die Amplify Serie von Line6 anguckt. Dort kann der passende Sound automatisch zum Backing aus einer Datenbank gezogen werden. Das finde ich definitv einen Schritt zu weit. Noch kann man ja selbst was einstellen, aber irgendwann fällt das auch noch weg. Mir macht das "spielen" mit dem Sounds einfach zu viel Spaß.
Aber verkauft werden die Dinger trotzdem.
GruĂź
Ugorr
 
Hallo!

Ugorr schrieb:
Wenn man sich die Amplify Serie von Line6 anguckt. Dort kann der passende Sound automatisch zum Backing aus einer Datenbank gezogen werden. Das finde ich definitv einen Schritt zu weit. Noch kann man ja selbst was einstellen, aber irgendwann fällt das auch noch weg. Mir macht das "spielen" mit dem Sounds einfach zu viel Spaß.
Aber verkauft werden die Dinger trotzdem.

Wenn ich mal zynisch sein darf? Wir können nur dankbar sein, dass viele dieser Käufer damit zuhause unter Kopfhörern spielen.

GruĂź

erniecaster
 
erniecaster schrieb:
Hallo!

Doc Line6forum schrieb:
Das unterscheidet auch Professionelle von Unprofessionellen.
:)

Naja, im eigentlichen Sinn stimmt das so wenigstens sprachlich nicht.

Professionelle bekommen für ihre Leistung Geld, von dem sie leben, während Amateure ihren Lebensunterhalt anders bestreiten.

Heutzutage benutzt man den Begriff "professionell" eher im Sinne von "fachmännisch" aber auch das birgt Stolperfallen.

Sag mal zu einer Frau nach gutem Sex, dass sie offensichtlich eine Professionelle ist. ;-)


GruĂź

erniecaster
Ich meinte professionell HIER in der Tat im Sinne von fachmännisch.
Und dass 'Professionelle' besseren Sex machen, ist wohl ein GerĂĽcht?
:lol:
 
Doc Line6forum schrieb:
das Wichtigste, das Kreieren von etwas Neuem zusammen mit den anderen Bandmitgliedern, also das Erarbeiten eines Gesamtsounds als erste Priorität sieht.

Das finde ich auch.
Dass einem ein möglichst vielseitiger Amp (egal welcher Bauweise) jedoch dabei helfen soll, einen möglichst homogenen Bandsound zu erreichen, das finde ich holprig argumentiert. Man braucht verschiedene Zerrgrade (gutes Volumepoti hilft!), eine Handvoll Effekte, stark unterschiedliche Ampsounds (erst VOX AC15, dann HIWATT Custom 100, dann Boogie MKIIc, dann Marshall 1959, dann Fender Twin usw) machen es der Homogenität des Bandsounds mMn jedoch eher schwerer als leichter.
Aber jeder nach seiner Fasson.

Ich persönlich spiele seit 18 Monaten in meiner Band live genau ein einziges Profile in meinem Kemper, und zwar eins von einem Morgan AC20, dazu einen virtuellen Kemper- Booster und eine Kemper- Distortion.
Dazu kommt ein Vibe, etwas Delay, etwas Hall und ein Wah.
Alles im Kemper/aus dem Kemper.

Es ist gut, dass das Ding diesen relativ puristischen Ansatz zu unterstützen / verwirklichen vermag. So richtig NUTZEN tust du die Fähigkeiten des Kempers damit aber nicht, oder?
Zugegeben: in einer anderen Band oder fĂĽr einen anderen Bandsound brauchst du keinen anderen Amp.
 
Bei Interviews mit Profimusikern hört man gerade in den letzten Jahren relativ oft, dass sie starken Erwartungen unterworfen sind und diese aus wirtschaftlichen Gründen erfüllen müssen. Auch, wenn sie damit unzufrieden sind.

Einige Interviews habe ich gelesen, wo Bands genau deswegen auf Amateur-Status zurĂĽckgehĂĽpft sind, zumal der Profistatus nicht gerade zu einem materiell sorglosen Leben reichte.

Was wollte ich sagen? :?:

Ach ja: Je älter ich werde, desto dankbarer bin ich für mein Laienspieltum und ich begreife es als Vorzug, nur einige wenige Sounds dabei zu haben, die ich mag. Für mich ist ein auch ein Vorzug, nicht binnen 20 Minuten Gitarrensounds von JUMP über HERE I GO AGAIN und PROUD MARY und MESSAGE IN A BOTTLE bis ATEMLOS liefern zu müssen. Oder die überhaupt anzubieten.

Das ist natürlich subjektiv, aber subjektiv zum Glück dann auch völlig überflüssig, dafür technische Voraussetzungen zu schaffen.
 
Hallo!

ferdi schrieb:
So richtig NUTZEN tust du die Fähigkeiten des Kempers damit aber nicht, oder?

Das sehe ich anders. Die Fähigkeiten beinhalten auch, leicht transportabel zu sein, alles in der Kiste zu haben, leise abrufen zu können und das in der Qualität, die gefordert ist.

GruĂź

erniecaster
 
erniecaster schrieb:
Das sehe ich anders. Die Fähigkeiten beinhalten auch, leicht transportabel zu sein, alles in der Kiste zu haben, leise abrufen zu können und das in der Qualität, die gefordert ist.

Ich denke auch, dass DAS die Fähigkeiten sind, die "diese modernen Amps" neben ihrer Vielseitigkeit auszeichnen.
 
ferdi schrieb:
Doc Line6forum schrieb:
das Wichtigste, das Kreieren von etwas Neuem zusammen mit den anderen Bandmitgliedern, also das Erarbeiten eines Gesamtsounds als erste Priorität sieht.

Das finde ich auch.
Dass einem ein möglichst vielseitiger Amp (egal welcher Bauweise) jedoch dabei helfen soll, einen möglichst homogenen Bandsound zu erreichen, das finde ich holprig argumentiert.
Ich habe so gar nicht argumentiert. Ich sage nicht, dass der Kemper einen hierbei unterstĂĽtzt. Nein, das ist Sache der inneren Einstellung und die setze ich mal voraus. :)

ferdi schrieb:
Man braucht verschiedene Zerrgrade (gutes Volumepoti hilft!), eine Handvoll Effekte, stark unterschiedliche Ampsounds (erst VOX AC15, dann HIWATT Custom 100, dann Boogie MKIIc, dann Marshall 1959, dann Fender Twin usw) machen es der Homogenität des Bandsounds mMn jedoch eher schwerer als leichter.
Aber jeder nach seiner Fasson.
Zustimmung!


ferdi schrieb:
Es ist gut, dass das Ding diesen relativ puristischen Ansatz zu unterstützen / verwirklichen vermag. So richtig NUTZEN tust du die Fähigkeiten des Kempers damit aber nicht, oder?
Zugegeben: in einer anderen Band oder fĂĽr einen anderen Bandsound brauchst du keinen anderen Amp.
Komisch, dass es immer wieder auf den Dualismus 'Wer zuviele Profile benutzt, ist ein oberflächlicher Dünnbrettbohrer. Wer nur wenige benutzt nutzt den Kemper nicht RICHTIG' hinauszulaufen scheint.
Die Konsistenz und Bequemlichkeit hatte ich oben ja schon erwähnt. Aber es gibt doch darüber hinaus noch soviele andere Facetten und Einsatzmöglichkeiten. Z.B. mal etwas auszuprobieren, etwas Anderes. Spieltrieb anders auszuleben als ein neues Pedal zu kaufen, sondern ein neues Profile.
Mein Freund Andy z.B. (seines Zeichens Engineer, hat u.a. in den Abbey Road Studios gearbeitet) hat jetzt gerade einen Vox AC 30 erstanden und profiled, der Jahrzehnte (seit 1964) einer der Hausamps in den Abbey Road war.
Das ist doch oberspannend, und darum geht's doch auch.
Ob ein paar dieser Profile mein angestammtes Setup verdrängen, wird sich zeigen.
Das ist aber auch nichts Anderes, als wenn du ein neues Pedal ausprobierst, das Probieren, Suchen und Evaluieren findet nur auf einer anderen Ebene statt.
 
groby schrieb:
Der Sound ist meine Stimme. Sozusagen. Die kann ich variieren, schön und gut, aber wer will denn einen Sänger hören, der alles perfekt nachäffen kann. Das ist dann eine Kabarett-Nummer aber doch keine Musik, oder?

Ist Musik nicht persönlicher, verbindlicher als irgendwo zwischen dem Dasein als Parodie oder Chamäloen in völliger flexibler Beliebigkeit aufzugehen?

Hi,

das sehe ich ähnlich wie Du. Ich glaube auch, dass die vielzitierte "Flexibilität" für uns Gitarristen nur eine weitere Ausrede für irgendwelche GAS-Anfälle sind.

Ich glaube nicht, dass ein hundertprozentig nachgemodelter Gitarrensound fĂĽr das Publikum einer Top40 Band relevant ist. Ich wĂĽrde sogar noch weiter gehen und sagen, dass es dem Publikum wurscht ist ob ein Solo eins zu eins kopiert wird. Der Geist und die Energie des Songs/Solo muss transportiert werden. Und warum sollte man das nicht mit seiner eigenen Stimme tun?

GruĂź
 
Doc Line6forum schrieb:
Das ist aber auch nichts Anderes, als wenn du ein neues Pedal ausprobierst, das Probieren, Suchen und Evaluieren findet nur auf einer anderen Ebene statt.

In dieser Abstraktionshöhe durchaus. Weniger abstrakt, aber bildlich, bin ich in einem Laden, der 7.000 Anzüge hat, von denen mir nur 200 passen und ich nur 3 wirklich brauche. Der eine findet ein solche Angebot spannend und vielfältig, sinnvoll und weitführend. Für mich ist es zuviel und macht Arbeit, die ich nicht brauche.

Aber das ist subjektiv und ich würde hier nicht mitreden, wenn ich es nicht interessant fände, wie andere das sehen und handhaben.
 

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