Wo geht es hin in Sachen E-Gitarre?

Lustige Frage! Hab ich mir noch nicht gestellt.

Es geht doch um Musik im generellen oder?
Die E-Gitarre kann ein Part dessen sein. Und das ist sie ja auch.

Und wichtiger braucht man sie auch nicht zu nehmen und wichtiger nimmt sie der Musikkonsument auch nicht.

Wenn ich mir den Andrang an GitarrenschĂĽlern ansehe, dann scheint ja die E-Gitarre immer noch einen grossen Reiz auszuĂĽben.

Sie kann begleiten!
Sie kann grooven!
Sie kann solieren!
Sie kann fast jeden Musikstil!
Sie ist transportabel!
Sie ist billig!
u.v.m.
Es sind also viele GrĂĽnde die fĂĽr E-Gitarre sprechen.

Ich selber spiele immer noch gerne. Auch wenn es nicht innovativ ist was ich mache. Es ist mein Einkommen.
Meine anderen Instrumente im Vergleich:
Saxophon hat zwar viele Interessante Aspekte ist aber bei weitem nicht so vielseitig.
Klavier ist sehr vielseitig allerdings wesentlich unhandlicher.
Gesang ist wiederum meistens nur in Kombination mit den anderen spannend.

Drum wird die (E-)Gitarre das bleiben was sie ist: Ein Volksinstrument! Und das ist gut so!

Lg
Auge
 
http://www.mark-knopfler-news.co.uk/frameset.html
-bei releases schaunen-
Hören wir doch mal, was er gemacht hat.
V.H.
 
simoncoil schrieb:
muelrich schrieb:
Genau das wollte ich ja sagen. Die Zutatenliste ist bekannt, die Rezepte variieren.

Wobei ich, bis auf Sigur Ros, keine der von Dir genannten Bands kenne :oops:

Oh, dann habe ich dich einfach missverstanden. Tschuldigung.

Ich kann nur dringend empfehlen sich zumindest mal "The Earth is not a Cold Dead Place" von Explosions in the Sky anzuhören. Gehört meiner Meinung nach zum emotionalsten, was man an Instrumental-Musik mit ein paar Gitarren, etwas Hall und Echo und Schlagzeug erzeugen kann. Sehr sparsam an Sounds, aber sehr ideenreich und unglaublich gut komponiert.

Hi,

danke für den Explosions in the Sky Tipp. Da hab ich mal etwas reingehört und finde es ziemlich klasse! Ich glaube, ich werde den anderen Tipps von Dir auch noch auf den Zahn fühlen :!:

GruĂź Diet
 
Noisezone schrieb:
Die Gitarre ist und bleibt nunmal die Königsklasse :guitar:

Ja natürlich, das ist so ähnlich wie mit dem männlichen Glied. Das gilt ja auch als der Mercedes unter den Geschlechtsorganen. :cool:

Im Ernst: hätte es diesen thread vor 20, 40, 60 oder 100 Jahren gegeben, die Aussagen wären ähnlich gewesen. Auch das war jede Note schon gespielt. Vor 60 Jahren hätte sich niemand vorstellen können, dass ein Verstärker verzerren können soll.

Was kommen wird? Keine Ahnung, mir reicht da meine Fantasie nicht aus. Aber dass es Entwicklungen und "Boah"-Erlebnisse geben wird in 20 oder 100 jahren, da bin ich mir sicher.

GruĂź, Micha
 
Wo ich ja Steven Wilson von Porcupine Tree genannt habe, darf man Mikael Ă…kerfeldt von Opeth nicht ungenannt lassen.
Bei beiden finden ich den spielerischen Ansatz und den Umgang mit Akkordvoicings sehr interessant und innovativ.
 
simoncoil schrieb:
Ich kann nur dringend empfehlen sich zumindest mal "The Earth is not a Cold Dead Place" von Explosions in the Sky anzuhören. Gehört meiner Meinung nach zum emotionalsten, was man an Instrumental-Musik mit ein paar Gitarren, etwas Hall und Echo und Schlagzeug erzeugen kann. Sehr sparsam an Sounds, aber sehr ideenreich und unglaublich gut komponiert.

Einhundert... , ach was... Eintausendprozentige Zustimmung! :dafuer:
 
Ich denke, dass die E-Gitarre ebenso wie der Synthesizer mittlerweile ein "klassisches" Instrument ist. Es gibt seit einiger Zeit "Hochschulen fĂĽr Popmusik", an denen man seinen Bachelor im E-Gitarrenspiel machen kann. Das ist ein eindeutiges Zeichen. Heute geht es im Falle der E-Gitarre genauso viel oder wenig um Innovation wie im Falle der Geige. Und eigentlich ist das doch gut. Die E-Gitarre hat sich etabliert.
 
Eine echte Innovation wäre eine bundlose E-Gitarre (Gitarre an sich), die es auch schon gibt. Allerdings sollte man sich dann in den orientalischen Raum wagen. In der arabischen-persischen-türkischen Musik kennt man Halbtöne zwischen den Halbtönen, woraus sich eine Oktave aus 24 Tönen bildet. Diese Einheiten werden in Cent definiert. Die türkische Kunstmusik zB. kennt 13 grundlegende Makame ( Tonarten ), woraus bis zu 600 Makame abgeleitet/ erstellt werden können. Wenn man in die türkische-arabische Musik hineinhört, kann man feststellen, dass die Tonarten der westlichen Musik durchscheinen, nur werden zB phrygisch, äolisch, dorisch etc in 1/4 Schritten temperiert, sodass dieser orientalische " Singsang " dadurch entsteht. Auch ist die Heptatonik sehr gebräuchlich, zB. f-c-g-d-a-e-h, wobei interessanterweise der Grundton D als zentraler Ausgangspunt dient.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Metalfraktion auf bundlose Gitarren umsteigt um dadurch noch mehr dissonante Melodien zu erzeugen. Das wäre eine deutliche Innovation der E-Gitarre. Es gibt im orientalischen Raum kaum Zupfinstrumente mit Bünden, ohne diese kann man die 1/4 Noten besser erzeugen.
Im Jazz hört man oft eine Annäherung an den Orient, die aber nicht durch die Gitarre erreicht werden kann, da sie durch Bundierung festgelegt ist.
 
bebob schrieb:
Eine echte Innovation wäre eine bundlose E-Gitarre (Gitarre an sich), die es auch schon gibt. Allerdings sollte man sich dann in den orientalischen Raum wagen. In der arabischen-persischen-türkischen Musik kennt man Halbtöne zwischen den Halbtönen, woraus sich eine Oktave aus 24 Tönen bildet. Diese Einheiten werden in Cent definiert. Die türkische Kunstmusik zB. kennt 13 grundlegende Makame ( Tonarten ), woraus bis zu 600 Makame abgeleitet/ erstellt werden können. Wenn man in die türkische-arabische Musik hineinhört, kann man feststellen, dass die Tonarten der westlichen Musik durchscheinen, nur werden zB phrygisch, äolisch, dorisch etc in 1/4 Schritten temperiert, sodass dieser orientalische " Singsang " dadurch entsteht. Auch ist die Heptatonik sehr gebräuchlich, zB. f-c-g-d-a-e-h, wobei interessanterweise der Grundton D als zentraler Ausgangspunt dient.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Metalfraktion auf bundlose Gitarren umsteigt um dadurch noch mehr dissonante Melodien zu erzeugen. Das wäre eine deutliche Innovation der E-Gitarre. Es gibt im orientalischen Raum kaum Zupfinstrumente mit Bünden, ohne diese kann man die 1/4 Noten besser erzeugen.
Im Jazz hört man oft eine Annäherung an den Orient, die aber nicht durch die Gitarre erreicht werden kann, da sie durch Bundierung festgelegt ist.
Die Annäherung an die Weltmusik ist ein alter Hut. Gustav Holst hat schon in den 10er Jahren des 20. Jahrhunderts orientalische Klänge in seine Kompositionen integriert - ebenso wie die russischen Komponisten seiner Zeit sich der asiatischen Musikwelt öffneten. Die Beatles haben die Sitar in die Pop-Musik eingeführt, wenn auch nur halbherzig. Steve Reich, György Ligeti und andere Größen der zeitgenössischen klassischen Musik haben sehr genau hingehört bei den polyrhythmischen Strukturen Afrikas. Tan Dun komponiert heute westlich-symphonische Musik mit fern-östlichen Rhythmen und arabischer Melodik.

Im Jazz ist die Palette weltmusikalischer Öffnung ähnlich groß wie im Bereich der neuen, "klassischen" Musik.

Metal ist nun wirklich der letzte Musikstil, dem in dieser (oder irgendeiner anderen) Beziehung eine Innovation zuzutrauen ist.

Die Gitarre hal als eine unter den vielen international verwendeten Knickhalslauten im Bereich der Weltmusik sicher Möglichkeiten - mit oder ohne Bünde. Interessant wäre sicher auch die Elektrifizierung von Saz, Sitar, Ud und dergleichen.
 
@MH
zweifelsohne sind durch Metal die spieltechnischen Möglichkeiten der E-Gitarre erweitert worden, wenn man vom Jazz mal absieht, erst durch die Highspeedtechniken der Gitarristen wie Tapping hat man in den 90ern die Technik in den Jazz übernommen, mir fällt da Stanley Jordan ein, vorher gab es das nicht. Wenn ich mich irre, bitte Korrektur.
Die Klassik war da schon immer führend, für die E-Gitarre wäre es innovativ ( darum ging es doch ) wenn man bundlose Gitarren spielen würde. Soundtechnisch wäre es sicher eine Veränderung, auch würde man den Blues sicher neu übersetzen, Annäherungen aus allen Richtungen gab es immer schon. Bundierte Gitarren sind aber offensichtlich eingeschränkt.

Nachtrag: Stanley Jordan wurde schon laut Wiki 1976 als bester Solist beim Reno International Jazz Festival mit seiner Touchtechnik gekĂĽrt. Dann ist es wohl eher andersrum, die Metaller haben diese Technik adaptiert.
 
bebob schrieb:
@MH
zweifelsohne sind durch Metal die spieltechnischen Möglichkeiten der E-Gitarre erweitert worden, wenn man vom Jazz mal absieht, erst durch die Highspeedtechniken der Gitarristen wie Tapping hat man in den 90ern die Technik in den Jazz übernomme


Die Geschwindigkeit von vielen Metalgitarristen ist wirklich beeindruckend.

aber noch Beeindruckender finde Bluegrass gitaristen die auch ein extrem flottes Tempo hinlegen und weniger auf einer Tiefergestimmten E Seite spielen.
 
Paul18 schrieb:
aber noch Beeindruckender finde Bluegrass gitaristen die auch ein extrem flottes Tempo hinlegen und weniger auf einer Tiefergestimmten E Seite spielen.

Und das ganz ohne High Gain Britz Bratz und Netz und doppelten Bosen :-D

Ich finde das ja teils wirklich spektkulär, was da so im Bluegrass-Bereich abgeht.
 

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