Anfänger-Gitarre für Kind (10 Jahre). Welche ist geeignet?

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Anonymous

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Hallo User,

ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich auf der Suche nach einer Anfänger-Gitarre für meinen 10-jährigen Sohn bin. Er wünscht sich schon seit mindestens 2 Jahren eine Gitarre. Da ich mir aber nicht sicher war, wie lange dieser Wunsch aktuell sein würde, habe ich mir damit noch Zeit gelassen. Aber da er im März Geburtstag hat, möchte ich ihm nun seinen Herzenswunsch erfüllen.

Wieviel lohnt es sich für so eine Anfänger-Gitarre zu investieren? Ich weiß, die Grenzen nach oben sind offen. Da mein Sohn aber einer von der Sorte ist, der hin und wieder schnell den Spaß verliert, möchte ich kein Vermögen ausgeben - ich sag´mal so bis € 100,-- für eine gebrauchte Gitarre. Welche Marke ist zu empfehlen und was braucht er für den Anfang als Zubehör? Am besten fände er natürlich eine E-Gitarre. Ich habe bei Ebay eine von der Marke Santander gesehen. Ist das was Gutes???

Wer kann mir da ein paar wertvolle Tips geben?

Danke im Voraus,
Tanja
 
Bei einem 10-jährigen stellt sich die Frage, ob er mit einer normalen Mensur (einfach gesagt Länge des Griffbretts) schon klar kommt. Es gibt sowohl bei akustischen als auch bei elektrischen Gitarren kleinere Bauformen, die für Kinderhände (und Armlängen) idR. besser geeignet sind. Bei uns gibt es dafür z.B. diese Gitarre:
https://www.thomann.de/de/ibanez_grgm21gbbmb_mikro.htm
Die gibt es auch immer mal wieder gebraucht zu kaufen.
 
kinderkram":3pzq08rw schrieb:
... Am besten fände er natürlich eine E-Gitarre.

Moin,
das kann ich mir vorstellen ;-) Aber E-Gitarre halte ich in dem Alter als Anfängergitarre für nicht geeignet. Deswegen:
- Das Kind geht immer mal wieder zum Unterricht, dann muß es neben Gitarre auch noch Amp schleppen
- Es geht darum, Gitarre spielen zu lernen, das geht hervorragend auf einer klassischen GItarre (die mit Nylonsaiten)
- Zusätzlich zum Gitarrespielen muß das Kind auch noch lernen, einen Verstärker zu bedienen, und so einzustellen dass die Umwelt es nicht lynchen will. Denk auch an deine Nerven ;-)
- Wie 7ender schrob, je nach Kinderhänden ist die Größe der Gitarre wichtig, und kleine brauchbare E-gitarren sind einfach viel teurer.
- Stahlsaiten lassen sich schwerer spielen, zu Beginn sind Nylonsaiten einfacher zu spielen
- Wenn dein Kleiner die Lust verliert kannst du eine klassische Nylonsaiten Gitarre auch wieder einfach verkaufen an Eltern, die das gleiche Problem haben wie du.

kinderkram":3pzq08rw schrieb:
Ich habe bei Ebay eine von der Marke Santander gesehen. Ist das was Gutes???

Wer kann mir da ein paar wertvolle Tips geben?

Danke im Voraus,
Tanja

Marken wie Santander gibt es viele, der Dschungel ist für Laien undurchdringlich. Gehe am Besten in ein Musikgeschäft oder eine Musikschule in deiner Nähe, die sollten diese Gitarren vorrätig haben. Vielleicht haben die auch noch gebrauchte, die du etwas günstiger erstehen kannst. Ich kenne den Markt nicht so gut, aber als Marken waren Höfner immer sehr brauchbar, auch Yamaha oder Ibanez.
Wieviel willst du investieren?

Ciao
Monkey
 
Hallo,

die Größe muss passen, das Instrument muss aber auch in sich stimmig sein.

Meine Empfehlung: Höfner !

Da gibt es in jeder Preisklasse was, und selbst bei den günstigen wird nach den Empfehlungen der EGTA (European Guitar Teachers Association) gebaut, Infos dazu gibt es hier. Das führt dazu, dass sich eine günstige Markengitarre, die nach diesen Eckdaten gebaut wird, immens von einem 59-Euro-China-Ebay-Angebot unterscheidet.
 
Moin!

Fast ebenso wichtig wie die Gitarre ist es, meiner Meinung nach, einen Lehrer zu finden, der das unterrichtet, was der Schüler lernen will. Es bringt nix, das Kind mit Carulli zu nerven, wenn es doch Finstermetal machen will. Das es trotzdem klug sein kann, Carulli zu kennen, ist eine andere Frage. Viele Anfänger geben auf, weil die unterrichtete Musik nicht ihre Interessen trifft.
Wenn das Kind unbedingt E-Gitarre spielen will, warum nicht? E-Gitarren lassen sich leicht spielen und machen einen gewaltigen Lärm. Is doch supi!
Motivation bringt das sicher.
Die These, dass man erst Konzertgitarre, dann Western und dann (nach Jahren!) E-Gitarre lernen muss, hat wohl damit zu tun, dass sich manche Lehrer nicht damit befassen wollen und klassische Musik einen höheren Stellenwert besitzt (Spiel mal was Anständiges!).

Fazit: Hören, was das Kind sagt und entsprechend reagieren. Und positiv drüber reden.

Beste Grüße!
Jab
 
jab":1rp9ildt schrieb:
Moin!

...
Wenn das Kind unbedingt E-Gitarre spielen will, warum nicht? E-Gitarren lassen sich leicht spielen und machen einen gewaltigen Lärm. Is doch supi!
Motivation bringt das sicher.
Die These, dass man erst Konzertgitarre, dann Western und dann (nach Jahren!) E-Gitarre lernen muss, hat wohl damit zu tun, dass sich manche Lehrer nicht damit befassen wollen und klassische Musik einen höheren Stellenwert besitzt (Spiel mal was Anständiges!).
...

Moin,
im Prinzip hast du recht. Jedem Anlass entsprechend die richtige Gitarre. Habe ich auch hier, aber ich kann es mir mittlerweile leisten und kann Gitarre spielen. Zu Beginn macht es Sinn, sich auf eine Gitarre zu beschränken, einfach um Spielen zu lernen. Und da ist meiner Meinung nach die klassische Gitarre das universale Instrument, welches immer und überall spielbar ist. Ausserdem ist der Finanzaufwand für Eltern überschaubar. Eine gute Nylongitarre kostet 100 - 150 €, ein gerade so gutes E-Gitarren Set nicht unter 350€. Zusätzlich zum erhöhten Bedien- und Pflegeaufwand von E-Gitarre und Amp. Eine klassische Gitarre wird kindgerecht gespielt und gespielt und gespielt, manchmal die Saiten gewechselt, that's it.

DIe Gitarre auf der ich gelernt habe (Höfner irgendwas Nylongitarre) wurde vor 30 Jahren gebraucht gekauft, von drei Personen zum Spielen lernen benutzt, hat alle fünf Jahre neue Saiten bekommen und dient heute meinen Neffen und Nichten als Lerngitarre. Guter Deal finde ich :cool:

Ciao
Monkey

P.S.: Ich habe nur Folk und Blues und so'n Kram auf der Gitarre gespielt, ganz selten klassischen Gitarrenstücke. Kann ich bis heute nicht wirklich.
 
Monkeyinme":1xylyel6 schrieb:
P.S.: Ich habe nur Folk und Blues und so'n Kram auf der Gitarre gespielt, ganz selten klassischen Gitarrenstücke. Kann ich bis heute nicht wirklich.

Lern mal was anständiges!!!
 
Hallo Tanja,
ausschlaggebend für die Größe der Gitarre ist einzig und allein die Körpergröße und die Größe der Hände deines Sohnes. Ob er nun schon mit einer "großen" Gitarre klarkommt oder besser noch mit einer verkleinerten Version beginnt lässt sich leider nicht aus der Ferne beantworten.
Ist sie zu groß gewählt wird er sich beim Spielen sehr schwer tun und der Erfolg bleibt aus. er wird also vermutlich schnell die Lust daran verlieren.
Deshalb am besten in einen gut sortierten Musikladen gehen und beraten lassen bzw. die Instrumente einfach mal in die Hand nehmen.

Ob E-, Western- oder Konzertgitarre ist egal. Zu Beginn sind vielleicht die Stahlsaiten etwas schmerzhafter, aber nach zwei Wochen sollte sich an den Fingern schon eine Hornhaut gebildet haben, dass es keine Rolle mehr spielt. Ein guter Lehrer lehrt alle Instrumente und hat normalerweise auch Verstärker dafür bereitstehen, damit man nicht jedesmal seinen eigenen anschleppen muss.
Und da in der heutigen Zeit die Kinder Computer, DVD-Player und Handys bedienen können ist das Bedienen eines Gitarrenverstärkers keine Herausforderung mehr.

Etwas zu lehren, was einem zu wider ist, ist meistens kontraproduktiv. Es gibt aber immer noch Lehrer, die ein Lehrbuch stur von vorne bis hinten durcharbeiten, wo dann Lieder gespielt werden zu denen die Schüler überhaupt keinen Bezug haben.
Attraktiver ist es allemal, wenn die Kids das spielen dürfen, wozu sie auch Lust haben. Ein gewisser Übungsfleiß gehört aber immer dazu, denn von heute auf morgen klappt´s halt nicht.
Als gute Einsteigergitarre hat sich die Mikro von Ibanez, wie sie "7-ender" schon aufgeführt hat, sehr bewährt, da sie nicht über ein Vibrato verfügt und so stimmstabiler bleibt. Ibanez Gitarren sind sehr gut verarbeitet und laufen auch durch eine anständige Endkontrolle bevor sie an die Händler ausgeliefert werden.
Santander ist eine "Marke", die unter verschiedenen Namen immer wieder im Internet auftauchen. Diese Dinger stammen aus China (was nicht heißen soll, dass alle Gitarren aus China schlecht sind) und sind mies verarbeitet und auch nicht richtig eingestellt. Ab einer Abnahme von 15 Stück kann man sich solche "Instrumente" mit dem eigenen Label ordern. Man erkennt solche Gurken leicht daran, dass der Markenschriftzug aufgedruckt ist und nicht überlackiert wurde.
Bei Höfner ist mittlerweile auch nicht mehr alles gut. Ich hatte neulich eine 3/4 Konzertgitarre von Höfner in der Hand, die nur eine Sperrholzdecke hatte und mies klang. Zum selben Preis hing daneben eine Gitarre mit unbekanntem Markennamen, welche gut verarbeitet war und eine massive Decke (Qualitätsmerkmal bei akustischen Gitarren) hatte.
Bei Konzertgitarren ist Ortega eine gute Wahl und es gibt zu allen Modellen immer noch ein sehr gutes Gigbag dazu.

Markentechnisch wirst du bei Ibanez, Yamaha und Cort bei den E-Gitarren sicher nichts schlechtes erwerben.
100€ sind aber sehr happig um etwas vernünftiges zu finden.

Ach ja, eine Gitarre mit Saiten, die bereits 5 Jahre alt sind, kann nicht mehr klingen egal wie gut oder teuer eine Gitarre ist!

Gruß
Jürgen
 

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